Spotify bucht wohl seit Jahren Musiker:innen, die über Drittfirmen wie am Fließband generischste Tracks produzieren, deren Rechte sie bereits vorab abtreten.
Diese Tracks fluten die Plattform massenweise. Sie werden unter Pseudonymen veröffentlicht, so dass nicht mehr zurückverfolgt werden kann wer sie geschrieben hat.
Spotify-Editoren wiederum bevorzugen diese Tracks und ersetzen damit gezielt gestandene Artists in den großen Playlists, auf die Künstler:innen aber letztendlich aufgrund der Reichweite angewiesen sind.
Sinn und Zweck ist einerseits Gewinnmaximierung, weil die Auftragsarbeiten mit einer Pauschale abgegolten sind, und die eigentlichen Urheber:innen trotz vieler Millionen Clicks davon nichts mehr sehen. Scheinbar sind selbst 0,3 Cent pro Stream für regulär lizensierte Artists zu viel für Daniel Ek.
Andererseits zielt Spotifys Strategie darauf ab, Hintergrundmusik für die jeweils richtige Stimmung bereitzustellen. Sowohl für private Nutzer:innen (seit Jahren gehen Instrumentals ja so durch die Decke: die ganzen „Music for studying/sleeping/relaxing“-Playlists liefern Abermillionen Streams und tragen essentiell zum Wachstum von Spotify bei); aber auch für Untermehmen (Einzelhandel etc.).
Die vorgegebene Richtung zielt ganz deutlich darauf ab, die Hörer:innen von der Bindung zum Artist zu kappen und stattdessen Musik für die jeweilige Stimmung bereitzustellen.
Und hier zeigt sich - leider - dass offenbar vielen Leuten nicht mal mehr auffällt wenn man ihnen den absolut generischsten und lieblosesten produzierten Müll vorsetzt.
Ich gehe davon aus, dass genau hier in den nächsten Jahren KI-generierte Musik zum Einsatz kommen wird. Und nachdem schon Einnahmen durch CD-Verkäufe wegfallen und viele Musiker:innen über ihre Musik quasi kein Geld mehr verdienen, wird es dann vermutlich auch ordentliche Einschnitte bei den GEMA-Einnahmen geben.
Ein wirklich sehr ausführlicher, aber lesenswerter Artikel dazu:
https://harpers.org/archive/20…em_W9lAJDCCtn6eR_pJoECscw