+ Metronom benutzen
+ Raster machen (durch Zählen oder in meinen Augen besser: durch tatern, weil man 1e+e... nicht so akzentuiert aussprechen kann, wie es eigentlich notwendig wäre)
+ Einfache Rhythmen, die von der Koordination her wirklich 100%tig sitzen in moderatem Tempo spielen. Fang am besten mit Uff Cha und 8tel Hihat an. Erst einmal keine Doppelschläge mit BD oder SD. Das zieht dich aus dem Puls. Du must erst einmal lernen, dich mit dem Metronom wohl zu fühlen, zu ihm zu grooven, das geht am besten mit dem einfachsten Rockgroove, ohne Variationen, ohne Gostnotes oder 16tel, ohne Akzente. Lass dir Zeit, man kann dazu schon mal 15 oder 30 Minuten Uff Cha ohne Variation spielen. Fang mit 90-100 bpm an, weil der Midtempo Range am einfachsten ist.
+ wenn das gut klappt, dann achte auf deine Technik, stimmt die Hihathand, stimmt die Snare, die BD, versuche jeden Klangkörper bewusst einzeln zu hören. Das geht auch, indem man zum Spiel diesen Klangkörper singt, alle nacheinander durchsingen, bis alle drei Klangkörper bewusst in der Wahrnehmung sind. Wahrscheinlich fällt dir jetzt auf, dass deine Hihat eiert und noch was nicht so doll klingt. Versuch das weg zu trainieren. Gerade die Hihat sollte sauber und wie am Schnürchen laufen, vor allem auch in der Dynamik. Entweder alle Schläge gleich, oder Akzent auf den Vierteln oder dem Off oder eine andere Akzentuierung, aber in sich gleichmäßig und immer sauber auf deinem Raster.
+ Das Tempo variieren. Langsamer werden ist schwer, weil man Zeit hat, einen Schlag zu verreissen. Schnell werden ist schwer, weil man an sein Tempolimit kommt und es auch andere Anforderungen an die Koordination stellt. Versuch dein Gefühl für Mikrotime erst einmal durch langsamer Spielen zu schulen: also, runter von 90 bis auf 50-60 Beats. Immer noch ohne Variationen, es ist schwer genug Uff Cha bei 50 bpm zu grooven. Taste dich langsam an das langsame Tempo ran. Hab Geduld!
+Schnelles Tempo ist was anderes. Es ist relativ einfach, das Tempo von 100 bpm auf 120 oder 140 zu ziehen. Irgendwann darüber fängt es an schwer zu werden. Warum? Weil sich die Anforderungen an die Koordination ändern. Du hast dann nicht mehr die Zeit z.B. ein Achtel lang auszuholen, weil ein Achtel absolut einfach zu kurz wird. Du must also Hihathand und SD und BD entkoppeln. Du musst in der Lage sein, dir mit jeder Gliedmaße die Zeit zum Ausholen zu nehmen, die du benötigst, egal, welches Tempo gerade läuft. Das verlangt mehr Unabhängigkeit, als das Midtempo oder das langsame Tempo. Man kann das üben, indem man die Hihatachtel durchlaufen lässt und mit links oder dem BD-Fuß bewusst ganz weit und langsam ausholt. Mit der linken Hand z.B. eine weite Ausholbewegung über den Kopf macht. Einfach nur um ein Gefühl für das Ausholen zu bekommen und die Ausholbewegung von der Achtelhihat zu entkoppeln. So verbesserst du nicht nur deine Mikrotime, du lernst auch, in flottem Tempo noch druckvoll zu spielen und nicht nur kleine kurze Schlunzschläge zu machen, wie man das bei 90% der Hobby-Garagenbands sieht.
+ Rhyhtmen variieren, also erst einmal andere Achtel auf der Bd und der SD dazu nehmen, dann auch 16tel auf der BD und SD. Aufpassen, dass das Grooven zum Klick dabei nicht verloren geht. Immer wieder zur Kontrolle mit dem einfachen Uff Cha Rhyhtmus starten, sich reinfühlen, dann langsam variieren. Oft merkt man dann schnell, dass der Flow des einfachen Rhythmus verloren geht, sobald man Variationen spielt. Wenn das so ist, dann kannst du es noch nicht. Besonders, wenn man Offbeats mit BD oder SD gegen eine Achtelhihat mit Viertelakzent setzt, geht oft die Stabilität verloren. Üben!
Man sollte in der Band komplizierte Rhythmen nur spielen, wenn man sie genauso grooven kann, wie den einfachsten Rhythmus. Viele machen aber den Fehler, zu schnell zu kompliziert zu spielen. Die spielen schon 8 Jahre und sonst was für komplizierte Grooves und haben niemals das Gefühl für Stabilität, Präzision und Groove entwickelt. Sowas entwickelt man, indem man lange ohne Variation einfach spielt. Jahrelang immer wieder mal Uff Cha zum Klick, wie oben beschrieben. Gute Leute üben immer auch einfache Sachen. Ich hab schon Trompeter das Anblasen einfacher Standardtöne üben hören, stundelang, seit 15 Jahren und das waren studierte "Bundeslige-Trompeter". Jeder gute Musiker übt immer auch die einfachen Sachen, regelmäßig, wenn nicht, dann baut er ab. Wer das nicht mal zumindest ein paar Jahre geübt hat, der wird nie gut klingen. Uff Cha kann ein Anfänger in einer halben Stunde spielen lernen, aber es dauert auch bei talentierten Leuten immer ein paar Jahre intensives Üben, um sowas zum klingen zu bringen. Das vergessen viele, weil sie meinen, sie könnten das schon. Oft eben nicht.