Beiträge von Drum Bee

    Der Groove am Anfang des ersten Videos erinnert mich an das hier:


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    Denkst du nicht, dass das mit entsprechender Musik geht? Ich weiß nicht.


    Wenn ich mir einen Blues auf die Kopfhörer lege, die entsprechenden Noten vor mir habe und den Song schon x Mal gehört habe….glaubst du nicht, dass ich damit für den Hausgebrauch klar komme?

    Erstmal geht’s mir nur darum, diese Rhythmen zu erlernen und zu wissen, was damit gemeint ist.

    Von Mitmusikern und Bands bin ich Lichtjahre entfernt. Ich sehe da auch keine großartige Karriere auf mich zu kommen. Ich spiele für mich alleine und versuche zwischendurch ein paar Play Alongs zu bedienen.




    Danke für die Ausführungen. Ich glaube, ich habe es einigermaßen verstanden.

    Als ich weiter fuhr, verstand ich plötzlich Bluegrass. Es lag in der Luft.

    Also brauch ich nur durch SanFrancisco fahren und verstehe die 68er?! Sry um Musik zu verstehen muss du sie hōren.

    Eine etwas platte Schlussfolgerung…

    Dass San Francisco heute noch das 68er Feeling verströmt, bezweifle ich.


    Du wirst mir wahrscheinlich zustimmen wenn ich sage, dass Musik und deren Entstehung immer in einem geschichtlichen und örtlichen Kontext zu sehen ist. Sie entsteht in einer bestimmten politischen und gesellschaftlichen Situation, beeinflusst durch die jeweiligen Wurzeln und Traditionen.

    Sie drückt die Emotionen der Leute aus, die dem ausgesetzt sind. (Ich rede jetzt nicht von Unterhaltungsmusik, womit man den Mainstream bedient und Geld verdienen will.)


    Glaubst du nicht, dass du z.B. Punk besser verstehen würdest, wenn du damals in den britischen Arbeiterkolonien gelebt hättest? Den Blues, wenn du Baumwollpflücker gewesen wärst? Den Rock’n’Roll, wenn du als Schwarzer dazu gezwungen gewesen wärest, dein Leben in den Hoch-Zeiten der Rassentrennung zu führen? Die Hippie-Musik, wenn du damals gesehen hättest, wie die Särge in der Heimat ankamen?


    Musik entsteht doch immer aus Emotionen heraus. Und manchmal kann man das plötzlich nachfühlen. Country z.B. . Wenn es nicht um "Cotton Eye Joe" geht, sondern um alte Country-Musik, die Einsamkeit, Perspektivlosigkeit und ein hartes arbeitsreiches Leben ausdrückt, in einer erst im Aufbau befindlichen Gesellschaft, die noch nicht funktionierte. (Ob sie es heutzutage tut, ist eine andere Frage.)


    Im Süden der USA gibt es einen krassen Unterschied zwischen Stadt und Land. Außerhalb der großen Städte ist die Zeit stehen geblieben. 100 km Urwald, dann zwei Häuser, zwei Farmen, 2 Kirchen…dann wieder 100 Kilometer Urwald. Absolut still.

    Und dann siehst du - aus dieser ursprünglichen Landschaft heraus - plötzlich 10 Wolkenkratzer, fährst plötzlich auf einer 8spurigen Interstate und kannst es gar nicht fassen. Steigst aus dem Auto und bist von Menschenmassen umgeben. Mit Headsets, schicken Anzügen und Laptop-Taschen. Und überall diese Polizei-Sirenen, Tag und Nacht.


    Das meinte ich. Diesen Tankwart in seinem Schaukelstuhl werde ich nie mehr vergessen. Wir haben uns eine Weile unterhalten. Ein Schlüsselerlebnis.

    Da kannst du dir noch so viel Musik anhören. Hier, von unserem Leben aus, mit unserer Geschichte und unseren Erfahrungen, können wir es nie wirklich nachempfinden.

    Dann mit Worten?


    Triplet Feel ist doch "dam - - di-dam - - di-dam - - usw.

    Ist das beim Swing und beim Shuffle nicht genau so?


    Was macht den Unterschied? Nur die restliche Instrumentierung und der Gesang? Oder macht der Drummer da etwas anderes…

    Off Topic


    Ein Song, bei dem wahrscheinlich alle hier die Hände überm Kopf zusammen schlagen:


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    Ich früher auch, bevor ich auf halber Strecke zwischen New Orleans und Natchez tanken musste. Der Tankwart saß auf einem Schaukelstuhl hinter der Zapfsäule und rauchte. Neben ihm stand ein originaler Marterpfahl - als Deko.

    Dieser Mensch hatte alle Zeit der Welt. Er strömte so viel Zufriedenheit und Ruhe aus, aber auch etwas Sentimentales.

    Als ich weiter fuhr, verstand ich plötzlich Bluegrass. Es lag in der Luft.

    Hallo

    Möchte gerne mal was zu dem "Gedudel" und dem daraus resultierenden "Schmerz" etwas sagen. Auch ich kenne diesen Schmerz und kann gut nachvollziehen, wie es sich anfühlt. Würde es, auf mich bezogen, aber eher als "Unwissenheit" beschreiben.

    Ich wollte hier jetzt keine Diskussion vom Zaun brechen. Aber darauf möchte ich antworten:


    Es ist nicht so, dass ich mich erst mit Musik beschäftige, seit ich versuche Schlagzeug zu spielen. Musik und diverse Instrumente begleiten mich seit meiner Kindheit.

    Ich habe mich schon vor Jahren für die Entstehung der unterschiedlichen Genres interessiert, und ich finde das Thema noch immer ungeheuer spannend. Vor allem wenn es um die Vermischung der Stile geht.


    Und trotzdem gibt es Musik, die mich absolut nicht erreicht. Ja, die mir sogar so gehörig auf die Nerven geht, dass ich regelrecht flüchten muss. Das passiert mir hin und wieder in Einkaufstempeln, wo man unfreiwillig beschallt wird. Und einmal bin ich um 23:45 Uhr von einer Silvesterparty geflohen weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte.


    Ich bin grundsätzlich offen für alle Nuancen. So habe ich mir mal Pina Bausch in Düsseldorf gegeben. Herrje! Was für eine Qual! Sicherlich ist das große Kunst, und ich will durch mein Urteil überhaupt nicht die Leistung der Beteiligten schmälern! So wie ich auch niemals einem Jazz-Musiker sein Können absprechen würde…

    Aber ich muss es nicht gut finden, nur weil's gekonnt ist.


    Vielleicht bin ich da etwas zu sensibel. Ich werde schon nervös wenn ich im Auto meine Lieblings-CD aktiviere und mein Beifahrer quakt ständig dazwischen. :rolleyes:

    Ja, finde ich auch klasse!

    Wobei das Original von Elvis ohne Schlagzeug war. Den Rhythmus hat Bill Black vorgegeben mit seiner Slap-Bass-Technik. Aber Scotty war schon damals dabei:


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    Die Beatles standen in den USA in den 60ern in harter Konkurrenz mit Elvis. Die Manager beider Seiten vereinbarten ein privates Treffen während einer USA-Tournee der Vier.

    Also besuchten sie ihn an einem Abend in seinem Haus in der Nähe von LA.

    Elvis saß auf seiner Couch und die Beatles ihm gegenüber. Niemand sagte ein Wort. Sie starrten ihn nur an.

    Nach einer Weile sagte Elvis: "Wenn ihr mich jetzt die ganze Zeit nur anstarren wollt, geh ich ins Bett."

    Damit war das Eis gebrochen. Lt. Augenzeugen wurde es ein toller Abend. Sie haben zusammen Musik gemacht, Billard gespielt und gequatscht. Leider gibt es hiervon weder Bild- noch Tonaufnahmen, da dieses von Parker wie auch Epstein streng untersagt worden war.

    Warum auch immer, man hielt sich dran. Schade eigentlich.

    Damals trat man ja noch in Anzug und Krawatte auf. D.J. machte am Schlagzeug nicht viel Aufhebens und spielte sehr - ich sag mal - ökonomisch. Er sah auch nach den Shows aus wie aus dem Ei gepellt, während Elvis total zerrupft war und diverse Kleidungsstücke eingebüßt hatte.


    Hier bekommt Elvis seine erste goldene Schallplatte im April 56 für den drei Monate zuvor aufgenommenen Song "Heartbreak Hotel". V.l.n.r. D.J., Bill Black, Scotty Moore und Elvis:





    Eine Szene im Hollywood-Film "Loving You" von 1957:





    Scotty und D.J. blieben ein Leben lang eng befreundet. Er starb 2016, zwei Jahre vor D.J., ebenfalls in Nashville.


    D.J. Fontana war die Coolness in Person. Er wurde 1931 in Shreveport/LA geboren. Er war 23 Jahre alt als er Elvis begegnete.


    Als der 19jährige Elvis 1954 seine ersten Live-Performances gab, waren Schlagzeuger verpönt. Zumindest in Shows, die etwas auf sich hielten wie die Grand Ol' Opry in Nashville. Eine Country-Show, die USA-weit gesendet wurde. Viele Jahre lehnte man Schlagzeug-Begleitung - und nicht nur in Nashville - komplett ab.

    Später konnte man sich der Sache nicht mehr entziehen, aber die Drummer mussten mit ihren Sets noch für längere Zeit hinter dem Bühnenvorhang sitzen, so dass sie unsichtbar blieben.


    Elvis stellte sich bei der Grand Ol' Opry nach seinem ersten lokalen Hit (That’s All Right, Mama) mit dem Gitarristen Scotty Moore und dem Bassisten Bill Black vor. Einen Schlagzeuger hatte er noch nicht. Die drei fielen gnadenlos durch.


    Daraufhin zogen sie zu der zweitgrößten Radioshow des Landes nach Shreveport in Louisiana: der Louisiana Hayride. Dort war man weniger konservativ und etwas innovativer. Man stellte Elvis den "Haus-Drummer" D.J. Fontana zur Seite.

    Der wusste während der ersten Performance überhaupt nicht wie ihm geschah. Er trommelte einfach diese für ihn völlig neuen Rhythmen mit. Elvis wollte ihn nach der Show engagieren, aber D.J. sagte: "Du brauchst doch gar keinen Drummer. Du machst das alles ganz allein!"

    Naja, Elvis überzeugte ihn schließlich und sie blieben 15 Jahre zusammen. Hier in der Ed Sullivan Fernsehshow 1956:


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    Als Elvis ab Herbst '56 in Hollywood seine 29 Spielfilme drehte, war die Band meistens dabei. Sie standen bzw. saßen mit vor den Kameras, wenn Elvis lt. Drehbuch irgendwelche Gesangseinlagen bringen musste.


    Beim legendären '68er Comeback Special trat D.J. das letzte Mal mit Elvis und Scotty Moore auf. (Der Bassist Bill Black war inzwischen einem Hirntumor erlegen.)

    Elvis saß in der "Sit-Down-Show" mit D.J. und Scotty, und zwei drei Begleitern, in einer Art Boxring und gab eine fantastische Jam-Session. D.J. trommelte auf einem umgedrehten Gitarrenkoffer:


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    In Interviews sagte D.J. später, dass die ersten Jahre mit Elvis der absolute Irrsinn waren. Sie zogen von Stadt zu Stadt und traten in Sporthallen und Auditorien auf. Das Publikum flippte stets aus und machte ein solches Geschrei, dass er manchmal überhaupt nicht wusste, welchen Song sie gerade spielten. (Eine Setlist gab es Anfangs nicht. Elvis war da ziemlich spontan).

    D.J. orientierte sich an Elvis' Hintern und konnte so herausfinden, um was es gerade ging und wo im Song man sich befand.


    Ab 1969 spielte D.J. für Größen wie Dolly Parton, Roy Orbison, Carl Perkins, Paul McCartney, Ringo Starr, Ron Wood und Keith Richards. Seit 2009 ist sein Name in der Rock’n’Roll Hall Of Fame zu finden. 2016 listete das Rolling Stone Magazin ihn auf Platz 13 der besten Drummer aller Zeiten.

    2018 starb er In Nashville/TN.