Beiträge von Drum Bee

    Ja, ich bin auch immer völlig ehrfürchtig! Und dabei kommt das von ihm immer so normal rüber - so als wenn das nichts besonderes wäre - und ich staune Bauklötze.


    Wenn ich etwas spielen soll, klappt das im Unterricht meist nicht so gut wie zu Hause. Er sagt, das sei normal. Er ziehe automatisch immer 10-20% der Qualität ab.

    Neulich habe ich mich mit einer Passage ziemlich schwer getan, die zu Hause lief.

    Ich sagte: "Du machst mich völlig verrückt!"

    Er sagte ganz trocken: "Find ich gut." :D :D

    Ihr sitzt nebeneinander?

    Während einer anderen Probestunde, die ich vorher hatte, wir aber massive Terminprobleme bekommen hätten, saß der Lehrer ebenfalls gegenüber. Ich habe keine Ahnung, warum sich die Lehrer für die eine oder andere Anordnung entscheiden. Würde mich interessieren!

    Mich würde interessieren, wie euer Unterricht abläuft, wie oft ihr geht, wie zufrieden ihr damit seid, ob ihr euch individuell unterrichtet fühlt und nach welchen Kriterien ihr den Lehrer ausgewählt habt.


    Ich fang dann gleich mal an:


    Ich hatte noch nie an einem Schlagzeug gesessen als ich meine erste Probestunde vereinbart habe.

    Meine Vorstellung von einem Schlagzeuglehrer war völlig anders. Irgendwie dachte ich, ich würde jetzt auf ein langhaarigen bärbeißigen Typen treffen, der Männerschmuck und coole Klamotten trägt und zwischen den Einheiten rauchen geht. Natürlich voll das Klischee :D :D

    Nein, da saß ein völlig normal aussehender Mann, ohne Tattoos und Piercings, der freundlich Guten Tag sagte.


    Ich mochte ihn vom ersten Moment an. Er ist ein sehr besonnener Typ, der immer erst einen Moment überlegt, bevor er etwas erklärt. Er gestaltet meinen Unterricht so, dass wir zu etwa zwei Dritteln das von ihm vorgegebene Material bearbeiten, was ich auch als Hausaufgabe bekomme. In der verbliebenen Zeit kann ich etwas vorschlagen.

    Ich spiele ja ganz gerne zu Original-Songs, die ich dann gemeinsam mit ihm durchgehe. Er gibt mir Tipps und hört sofort, wenn in meiner Transkription ein Fehler ist.


    Was ich total erstaunlich finde (die Experten hier wahrscheinlich nicht):


    Er sucht das Audio des Songs heraus und ich fang fröhlich an. Er sitzt derweil kerzengerade auf seinem Hocker hinter seinem Set, das meinem direkt gegenüber steht. (Zwei A-Sets übrigens).

    Nach drei vier Takten steigt er ein und trommelt das Ding einfach mit, wofür ich lange üben musste. Also läuft der Song in Begleitung zweier Schlagzeuge. Ich glaube, wir machen dann einen ziemlichen Höllenlärm in dem relativ kleinen Raum.


    Anfangs dachte ich, dass er doch gar nicht gucken und hören kann, was ich falsch mache, oder was ich überhaupt mache, wenn er gerade selber spielt.

    Aber es ist tatsächlich so, dass er zum Schluss ganz bedächtig die Sticks ablegt, zu mir rüber schaut, seine Denkpause einlegt und dann sagt:

    In Takt 24 hast du einmal die Bass ausgelassen, das macht aber nichts. Den Fill am Ende der zweiten Wiederholung hast du etwas zu schnell gespielt. Kontrolliere das nochmal mit dem Metronom. Nimm in Takt 16 die Stöcke höher und hau richtig drauf.


    Natürlich bewundere ich ihn dafür…dass er das so kann und überhaupt… das ist doch nicht normal…

    Ich glaube, er merkt das dann, obwohl ich versuche, es mir nicht anmerken zu lassen. Immerhin erwarte ich das von einem Schlagzeuglehrer! :P


    Und dann erzählt er mir noch eine Anekdote, die ihn wieder normal werden lässt - wie zum Beispiel, dass er vor einigen Jahren plötzlich damit anfing, den kleinen Finger abzuspreizen. Er konnte es nicht ändern und fand es selbst ziemlich bescheuert. Er hat den Finger dann mit Gaffa Tape fixiert, bis er wieder freiwillig an Ort und Stelle blieb.


    Ich finde meinen Unterricht super und freue mich jedesmal wie Bolle, während ich vor der Tür warte bis mein Vorgänger endlich fertig ist. Aus beruflichen Gründen (Schichtdienst) habe ich leider nur alle 2 Wochen für jeweils 45 Minuten eine Einheit.

    Ich finde übrigens auch die Diskussion um den Drogen- und ggf. Medikamentenkonsum fragwürdig.


    Denn da wo Licht ist, ist immer auch Schatten und wir sind alle nur Menschen. Ein Taylor Hawkins, der allem Anschein nach ein makelloser Musiker, Freund und Familienvater war, brauchte eben auch so sein Ventil und hatte so seine Probleme.

    Du meinst jetzt die Diskussion speziell im Fall Taylor Hawkins? Ich habe sie nicht verfolgt.


    Aber allgemein bin ich der Meinung, dass man Suchtproblematiken gar nicht oft genug thematisieren kann. Nachwachsende Jahrgänge stehen immer wieder neu vor der Herausforderung, sich dafür oder dagegen zu entscheiden.

    Es ist ja eine Tatsache, dass gerade Promis große Vorbildfunktionen bei jüngeren Leuten haben. Vielleicht hält es den einen oder anderen davon ab, Drogen auch nur auszuprobieren.

    Der Mensch neigt ohnehin zum süchteln. Und wenn es nur der Kaffe ist, oder der Kick durch täglichen, ausgiebigen Sport. Für viele ist es ein lebenslanger Kampf diesen Versuchungen zu widerstehen, bzw. überwundenen Süchten nicht wieder zu verfallen.


    Relativieren sollte man es mMn jedoch nie wie z.B. mit der Aussage "Er brauchte eben ein Ventil".

    Denn das brauchen wir alle mehr oder weniger. Und wenn jeder diesen Weg wählen würde…

    Zu der Akzeptanz von Alkohol- und Drogenkonsum:


    Z.B. Shane MacGowan taumelt seit Jahrzehnten durch seine Karriere. Solange Fans und Musikinteressierte exzessives Saufen, skandalöse Zwischenfälle und offensichtlichen Gebrauch von Substanzen feiern - oder zumindest kopfschüttelnd mit einem Lächeln registrieren - wird sich an dieser seltsamen Popularität nichts ändern. Irgendwie gehört es dazu.

    Als damals erste Bands und Musiker ihre Hotelzimmer verwüsteten, war niemand wirklich sauer. Selbst der Hotelbesitzer nicht, denn es gab in der Regel eine fette Entschädigung und jede Menge kostenlose Werbung für die Unterkunft.

    Die zahlreichen Fernseher, die Elvis im Laufe der Jahre mit diversen Waffen zerschossen hat, sind heute in Graceland ausgestellt und werden von tausenden Besuchern fröhlich begutachtet. Niemand sagt: "Der arme Kerl, dem muss es aber schlecht gegangen sein."

    Nein. Es geht mehr in die Richtung: "Cool, wenn man es sich erlauben kann, ein solcher Spaßvogel zu sein."


    Vielleicht ist es in diesem Business auch zu einem Attribut geworden, das zumindest das ein oder andere Bandmitglied erfüllen muss, um im kollektiven Gedächtnis zu bleiben. Zumindest mediale Aufmerksamkeit erreicht man eher durch Vom-Weg-Abkommen als durch eine glatte Karriere auf hohem künstlerischen Niveau. Die Welt spricht über den Sänger, der voll wie ein Eimer kopfüber von der Bühne kippt, weil das Drama spannend ist.

    Nicht umsonst brauchte es inzwischen sogar Gesetze, die die Menschen davon abhalten sollen, sich an persönlichen Dramen zu "erfreuen", oder wie immer man das nennen will.


    Zu den Freunden und Bandmitgliedern: da wird im Nachhinein oft gefragt, warum niemand eingeschritten ist. Nun, bei denen ist es wie im wahren Leben. Einen Abhängigen überzeugt man nicht, wenn er selbst keine Einsicht hat. Keine Chance. Wenn der Druck aus dem Umfeld zu groß wird, findet er andere Wege.

    Vielleicht gab es ja sogar Gespräche. Wer weiß das schon. Vielleicht wurde es aber auch akzeptiert, wie so oft in der Branche.


    Wenn man sich Wurzeln der heutigen Musik ansieht, Country z.B. - selbst in den Texten ging es häufig um Schmerz-Betäubung mithilfe von Alkohol. Pferd weg, Hund weg, Frau weg (in der Reihenfolge), Ergebnis: Whisky hilft.


    Dean Martin hat in seinen damals sehr beliebten Shows absichtlich den betrunkenen Entertainer gemacht und das Publikum hat ihn gefeiert. (Ich bin mir nicht so sicher, ob das nur gespielt war…)


    Solange die Allgemeinheit Besäufnisse witzig findet - und das tut sie! - wird sich nichts ändern. Erst wenn jemand dran zugrunde geht, dann hat er übertrieben.


    Noch ein letzter Punkt:

    Musik gehört für den Normalo in der Regel in den Freizeitbereich, und dieser ist noch immer allzuoft mit Rauschmitteln verknüpft.

    Ja, zu der Erkenntnis komme ich auch allmählich.


    Es ist ja so, dass ich mich mit einem Problem schon ein Weilchen beschäftigt habe, bevor ich hier um Hilfe bitte. Soll heißen, ich bin wirklich scharf auf Antworten weil ich allein nicht weiter komme.

    Ich könnte selbstverständlich auf meine nächste Unterrichtsstunde in knapp 2 Wochen warten und dort meine Frage stellen, aber das wäre so viel verlorene Zeit. Da frage ich halt ein paar andere Spezialisten.


    Wenn die Spezialisten sich dann aber nicht einig sind, wird’s schwierig. Mir war nicht bewusst, dass es da so viele Ansätze gibt.

    Für mich ist Üben durchaus positiv besetzt. Weil es Spaß macht weiter zu kommen, mitzukriegen dass es jedesmal ein bisschen besser klappt und sich somit seinem Ziel allmählich zu nähern.

    Okay, es ist wohl mein Anspruch, der das Ganze für mich etwas anstrengend werden lässt:


    Ich stelle eine Frage und es kommen wirklich viele Ratschläge. Ich sehe das so, dass sich die User die Mühe gemacht haben, eine Herangehensweise zu beschreiben und sogar noch Hilfsmaterial dazu zu posten.

    Das will ich honorieren indem ich den Tipp aufgreife und ausprobiere. Dann will ich auch nicht nur ein schnödes "Danke" drunter setzen, sondern vielleicht auch ein Feedback geben. Ich find’s halt blöd, gar nichts dazu zu schreiben. Aber dafür muss ich erstmal alle Vorschläge testen.

    Bei so vielen Ratschlägen wird das dann schon eine Aufgabe.


    Anfangs schrieben einige, dass das Shuffle-Feeling mit der Zeit kommt, und dass ich einfach weitermachen soll.

    Ganz am Ende schreibt dann jemand, dass das mit dem Feel "Esoterik" sei… Und dass es nichts mit Geduld zu tun hätte.


    Ihr müsst euch vorstellen, dass ich erstmal alles glaube, was hier geschrieben wird. Ich habe noch nicht die Ahnung, um beim drübergucken aussortieren zu können, bzw etwas zu beurteilen.

    Und diese Esoterik-Aussage verwirrt mich dann komplett. Watt denn nu?


    Das war nicht böse gemeint, aber die ganzen Antworten haben mich schon ziemlich gefordert.

    Ich werde mir in Zukunft echt überlegen, hier um Tipps zu bitten.

    Die einen schreiben, man muss das Gefühl für den Shuffle entwickeln, die nächsten sagen, das sei Esoterik; die anderen verbessern die Zählweisen der Vorausgehenden, wiederum andere stellen in Frage, dass ich mich jetzt überhaupt mit Shuffle beschäftigen sollte.

    Zudem wird eine augenzwinkernde Ausdrucksweise manchmal viel zu ernst genommen.


    Puh, ist das anstrengend!

    Ja, da gebe ich dir in vielem recht.

    Wobei das "Damoklesschwert" kein unabwendbares Schicksal meint, sondern eine latente Bedrohung.

    Und die gibt es in dem Business nun einmal.


    Und ab wann ist ein Superstar ein Superstar? Vielleicht haben wir da unterschiedliche Definitionen. Denn mMn kommen keine 30 Superstars durch die Tür, wenn ein anderer stirbt.


    Ansonsten:


    Ich sprach von wahren Künstlern. Damit meinte ich diejenigen, die ihrer Neigung auf Gedeih und Verderb nachgehen, ungeachtet der Tatsache, ob sie damit jemals einen Euro verdienen. Diejenigen, die nicht anders können, und die auch nichts anderes können.

    Bei diesen Leuten findet man häufig o.g. Wesenszüge.

    Es ist doch schon bemerkenswert, dass jemand der mit seiner Kunst so viel Geld verdient hat, nicht aufhört. Vielleicht wollte er ohne die Trommelei, den Erfolg, den Applaus nicht leben.

    Das findet man übrigens auch sehr häufig: die emotionale Abhängigkeit vom Publikums-Zuspruch. Ohne den Applaus fühlen sie sich mies.

    Das blöde ist ja, dass ich es bei niedrigem Tempo kann. Hier brauche ich theoretisch kein Metronom, denn ich kann auch selbst ein paar Silben vor mich hin brabbeln.

    Wenn’s schneller wird, rattert das Metronom durch, und mein Gebrabbel bringt mir auch nichts mehr.


    Nein, ich muss wohl warten bis mich das Shuffle-Feeling ergreift. Eines Tages wache ich morgens auf und ich werde sofort wissen: Es ist soweit! :thumbup:

    Kann auch einfach sein, dass das Tempo schlicht zu schnell ist und du noch nicht richtig im Shuffle angekommen bist.

    Das denke ich auch.


    Ist der Bewegungsablauf bei den geraden 8teln der selbe wie beim Shuffle?

    Also vielleicht einen eigenen Move entwickeln, denn du nur bei dem Shuffle spielst.

    Ne, bei geraden 8eln schlage ich gleichmäßig auf die HiHat, bzw an die Kante. Beim Shuffle mach ich einen up- und einen down-stroke, insgesamt kurze Wege, um schneller spielen zu können.

    Es ist dieses Damoklesschwert das über wahren Künstlern schwebt.

    Sie vereinen von ihrer Persönlichkeit her häufig übermäßige Sensibilität, Labilität und innere Unruhe - gepaart mit Genialität und oft einer guten Portion Spiritualität.

    Irgendwie ist das ein sehr angreifbarer Cocktail.


    Es gibt kaum einen Superstar, der ohne Abstürze seine Karriere in Würde beendet hat und dann noch eine durchschnittliche Lebenserwartung erreicht hat. Fast allen sind Substanzen in die Quere gekommen. Angefangen bei Mozart.


    Als eingefleischter Elvisfan war das natürlich in unserer Fangemeinde schon oft Thema. Elvis war auch hier Pionier. Der erste Superstar (nach unserem heutigen Verständnis), und der erste, der sich zugrunde gerichtet hat. Ganz ohne Alkohol, Heroin, Kokain oder LSD.


    Er konnte ohne seine Fans nicht leben - aber auch nicht mit ihnen. Sie haben ihn erdrückt.

    24 Jahre lang stand er Abends am Tor seines Grundstücks, oder vor Auditorien, oder an Filmsets in Hollywood und hat mit ihnen gequatscht, sich fotografieren lassen und Autogramme gegeben. Er hat nie vergessen, dass seine Fans für seinen warmen Hintern sorgten.


    Angefangen 1954 mit Uppers und Downers zigtausende Kilometer durch die USA gegondelt, von Auftritt zu Auftritt, in alten schrottreifen Autos, mit nem festgezurrten Kontrabass auf dem Dach. Nachts gefahren, tagsüber Show, nachts zum nächsten Ort… Zwei Jahre lang.

    Das hat niemand der Beteiligten ohne "Unterstützung" durchgehalten.

    Aus den "Helferlein" wurden später Opiate, die ihm von diversen Ärzten großzügig verschrieben wurden. Damit hat er sich über die Jahre innere Organe zerstört und starb mit 42 - in einem abgewrackten kranken Körper. Einsam - wie viele der zu früh gegangenen Stars.


    Jemand sagte mal, Elvis sei der am schlechtesten vorbereitete Mensch auf die Auswirkungen seiner Popularität gewesen, weil es bis dahin kein Beispiel gab. Aber Blaupausen hätten ihm wahrscheinlich auch nicht geholfen, so wie sie es bis heute nicht tun. Ansonsten hätte ein Taylor Hawkins nicht so früh sterben müssen.