Da sich der FS hier nicht mehr äußert, kann man ja ruhig noch ein bisschen philosophieren:
Ich gehe eigentlich regelmäßig mit Erkenntnissen der Wissenschaft mit. Und dass Talent (=Begabung) zum Teil vererbt wird, ist dort unbestritten. Talent bedeutet meiner Auffassung nach nicht, bereits irgendwelche Fähigkeiten zu haben, sondern dass ein mehr oder weniger stabiles Grundgerüst vorhanden ist, welches bei Inanspruchnahme zu großen Leistungen führen kann.
Wenn es nicht entdeckt oder auch unterdrückt wird, verschwindet es nicht einfach im Sinne von "Verkümmern". Es schlummert halt weiterhin und kann zu jedem Zeitpunkt des Lebens aktiviert werden.
Es gibt viele Beispiele, in denen Menschen aus gesellschaftlichen Gründen ihre Talente nicht ausleben konnten, und später noch beachtenswerte Karrieren hingelegt haben.
Es scheint auch so zu sein, dass Talent einen unbändigen Trieb auslösen kann, die eigenen Fähigkeiten zu nutzen. Auch gegen widrige Umstände.
"Ein großes Talent" ist jemand, dessen Anlagen ihn zu Höchstleistungen befähigen. Vereinigt dieser Mensch mehrere große Talente, könnte er sich irgendwann als sogenanntes Genie wiederfinden.
Ich finde das Thema sehr interessant. Wir sind ja zeitlebens mit unseren Begabungen und derer anderer konfrontiert. Wir messen uns mit anderen, versuchen in unseren speziellen Bereichen besser zu werden, wundern uns über Erfolg und Misserfolg… Und schielen währenddessen auf die Besten, und fragen uns, warum wir mit gleichem Zeitaufwand nur einen Bruchteil der Fähigkeiten besitzen.
Wie gut kann man werden?
Es ist wahrscheinlich besser, dass diese Frage niemand ganz genau beantworten kann. Wenn man an seine Grenzen stößt, würde man sich ansonsten eventuell entscheiden, aufzugeben. Lohnt es sich, weiter zu üben? Weiter zu trainieren? Oder ist diese Grenze eine Grenze, die man nicht überwinden können wird? Das Wissen darüber könnte ziemlich demotivierend ausfallen.
Vielleicht muss man im Laufe der Zeit, häppchenweise und verkraftbar, erkennen, dass man für den großen Erfolg einfach nicht das persönliche Rüstzeug mitbringt.
Und manchmal reicht es noch nicht einmal für den kleinen Erfolg.