Ich habe momentan einen etwas anderen Knoten aufzulösen zum Thema Mitmusiker und Proberaum. Kurze Vorgeschichte: Das Gebäude, in dem unser Proberaum ist, hat vor anderthalb Jahren den Besitzer gewechselt. Nun kam der neue Besitzer vor Weihnachten an und hat jede Band zum nächstmöglichen Zeitpunkt gekündigt, um ihnen aber die Fortführung des Mietvertrags gegen eine zusätzliche Nebenkostenpauschale von 75 EUR anzubieten. Leider nur in einem Pamphlet von Zweizeiler mit den Antwortmöglichkeiten ja/nein. Mein erster Instinkt war, direkt zuzustimmen, um den Proberaum erst mal bis auf Weiteres entsprechend weiternutzen zu können. Aufgrund meiner Eigenschaft als Hauptmieter und Abmachung mit der Band, dass ich deswegen auch die Hälfte der Proberaumkosten auf meine Kappe nehme und die anderen sich nur die verbleibende Hälfte teilen müssen, eigentlich kein großes Problem. Das hätte für die anderen Bandmitglieder also Mehrkosten von 12,50 EUR im Monat bedeutet.
So dachte ich. Nun hat aber unser Rhythmusgitarrist/Sänger, der allerdings auch Hauptsongwriter ist, ein Verkäuferherz und ist finanziell ganz allgemein eher auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Diese 12,50 EUR Mehrkosten für ihn sind ihm viel zu viel, dafür dass er den Raum ja quasi außer 1-2x im Monat zur Probe nicht nutzt. Aus diesem Grund habe ich mich dummerweise mit dem Vermieter in den Ring begeben und wollte an den Nebenkosten was machen, bzw. eine ordentliche Aufschlüsselung der Vorauszahlung mit entsprechendem Mietvertrag. Dumm gelaufen, der Vermieter hatte da keinen Bock drauf und meinte dann, es gibt keinen neuen Vertrag mit Aufschlüsselung abseits des Zweizeilers von vor Weihnachten und da ich jetzt hier rumdiskutieren wollte, gilt die Kündigung entsprechend zum Ende des Jahres 2023 und es gibt keine Fortführung des Mietvertrags. Ende des Jahres muss ich also aus meinem Raum raus. Alles ein bisschen doof gelaufen. Ein neuer Raum ist bisher nicht in Sicht und wenn doch, wird er tendenziell locker 30 % teurer als der bisherige, weil der Mietvertrag doch schon was älter ist.
Da haben wir aber das Problem. Dadurch, dass ein neuer Raum noch teurer würde, weigert sich besagter Gitarrist erst recht, dafür Geld auszugeben (weil er ist da ja nur 1-2x im Monat zur Probe drin). Wir könnten ja stattdessen auch bei ihm zu Hause im Keller proben. Ja, könnten wir. Aber da kann ich nicht jederzeit rein, um selbst an meinem Kit zu üben. Ich brauche weiterhin einen extra Proberaum, weil ich bei mir zu Hause leider auch keine Möglichkeit habe, das Kit aufzustellen. Ich bin also durch die Aktion erstens meinen langjährigen Proberaum los und wenn ich einen neuen finden sollte, muss ich direkt nochmal mehr zahlen als bisher, weil der natürlich dann nach dem Willen des besagten Gitarristen dann nur mein persönlicher Übungsraum wäre.
Die anderen beiden Jungs (Bassist und Leadgitarrist) sind da eher auf meiner Seite und sprechen sich auch weiterhin für einen zentralen Proberaum aus und wären auch mit dem bisherigen Arrangement (ich zahle als Hauptnutzer die eine Hälfte und die anderen drei teilen sich die zweite Hälfte) absolut einverstanden. Jetzt könnten wir natürlich sagen, dass wir uns nur zu dritt die Kosten teilen, und der vierte im Bunde gar nichts zahlen braucht, weil er ja seinen Keller zum kostenlosen Proben angeboten hat, aber das scheint mir auf Dauer auch nicht zielführend und so schwelt der Konflikt jetzt schon einige Wochen...
Evtl. hat der eine oder andere von euch ja einen Tipp oder Erfahrungen aus der Vergangenheit, wie ihr mit solchen Situationen umgegangen seid.