Also bei mir war das folgendermaßen:
Ich spiele mittlerweile seit 3 Jahren und 3 Monaten. Angefangen hab ich bei uns in der Schule, da gab es das Angebot, zu dritt eine Stunde Unterricht auf den beiden Schulkits (welche übrigens totale Gurken waren) unter Anleitung eines Lehrers vom Music Point, einer Braunschweiger Musikschule, zu nehmen. Dort hatte ich die ersten 3 Monate Unterricht. Allerdings kommt man da nicht so weit, da die anderen irgendwie nicht so schnell lernten wie ich und 3 Leute auf 2 Kits ist auch etwas dumm, da immer gewechselt werden muss. Jedenfalls hat mir dann der Lehrer (heißt übrigens Boris Koch) angeboten, dass er mir Privatunterricht (als einzeln) gibt, da ich nach seiner Meinung in der Gruppe total unterfordert bin und im Einzelunterricht wesentlich mehr lernen würde. Gesagt, getan, von da an hatte ich ein Jahr Unterricht bei im alleine. In der Zeit habe ich schwerpunktsmäßig Sachen wie grundlegende Groovegeschichten, also Normal/Half/Doubletime gelernt, außerdem noch Einzelschlagwirbel mit Pausen drin (nichts kompliziertes, immer nur 16tel) und Akzenten und die Einbindung der Toms ins Spiel. Nebenbei hat er mir den Groove von 6:00 von Dream Theater mit Intro gezeigt, dummerweise war ich technisch noch nicht ganz so reif, um den auch spielen zu können. Aber interessant war es allemal. Aber außer den genannten Punkten war das auch schon alles, was ich bei ihm gelernt habe. Denn nach ca. einem Jahr Einzelunterricht musste er aus Zeitgründen den Unterricht mit mir aufgeben. Ich hab zwar versucht, einen neuen Lehrer zu finden, bin aber nicht sonderlich weit gekommen, denn bei der staatlichen Musikschule sind die Wartezeiten dermaßen lang und anderweitig hatte ich mich nicht großartig informiert. Also hab ich in der Zwischenzeit für mich selbst gespielt und vor allem an Grooves und Improvisation gearbeitet.
Dann aber bin ich im letzten September per Zufall auf http://www.musiklehrer.de gestoßen und fand dort die Adresse von Ralf Bothe. Kurzerhand hab ich mich bei ihm gemeldet und hab seit letztem September Unterricht bei ihm. Und ich kann nur sagen, ich bin mehr als begeistert. Größtenteils spiele ich Rudiments und Metronomübungen auf dem Practice Pad, dazu gehören: Triolenübungen aller Art, geschlossene Doublestrokes (wirbel), Flams, Paradiddles, Akzentübungen, Notenwertübungen (das Zeugs mit allen Arten von Pausen). Alles wird mal rudimentär, mal mit Metronom geübt. Am Set wird sich größtenteils auf Swing und Shuffle konzentriert. Gelegentlich werden auch Grooveübungen eingeschoben, aber da ich in dieser Hinsicht ziemlich fit bin, macht er dann mit mir an den anderen Sachen weiter.
Was mich daran so beeindruckt: Er weiß genau, wie er mir was in welcher Reihenfolge beibringen muss. Wenn ich zurückblicke, was ich in diesem guten halben Jahr alles gelernt habe, gerate ich ins Staunen. Vor allem bringt er mir die Techniken grundlegend bei, also nicht verpackt in Grooves oder so. Das ist meiner Ansicht nach besser, denn wenn man alles grundlegend beherrscht, kann man es auch ins improvisierte Spielen einfließen lassen.
Sehr viel Wert legt er auch auf Unabhängigkeit. Er selbst hat so ein Unabhängigkeitstrainingsprogramm entwickelt, welches man vorteilhafterweise ohne Set üben kann.
Was ich auch lustig fand: Neulich hatte er mal von System of a Down Toxicity im CD-Spieler laufen. Dann hat er mich gefragt, wie ich denn die Noten dazu aufschreiben würde. Ich hab erst mal 12/8 Takt angefangen, dann Wechsel in ne andere Taktart usw.
War natürlich alles falsch. Daran hat er mir erstmal den Nutzen der triolischen Achtelschreibweise aufgezeigt. Denn wenn man das Damit notiert, hat man keine Taktwechsel, sondern insgesamt nur 3 andere Snarepattern, die unter den Song gelegt werden.
Ihr merkt schon, ich bin von dem Mann absolut überzeugt... 
Ach ja, auf Notenlesen legt er sehr viel Wert. Da ich aber seit ca. 11 Jahren Klavier spiele, ist das für mich kein Problem. Ich selbst höre mir immer wieder gerne die Drumpattern aus Songs raus, die ich gerade höre und versuche die nachzuspielen.
Also zur Frage, ob Raushören und Nachspielen oder nach Noten: Beides!