Beiträge von KickSomeAZZ

    Spurwechselblinker


    Ich glaub dass es tatsächlich so gewesen ist wie du meinst, dass ich halt bei den Stücken, die ich nicht kannte (also alle von Soilwork), nur Brei gehört habe. So gesehen eigentlich schade, denn so wie du die Band beschreibst, scheinen die doch sehr interessant zu sein. Vielleicht komm ich ja mal bei Gelegenheit dazu, im Musikladen in ein Album von denen reinzuhören.

    Ich hab Soilwork zusammen mit Pain als Vorgruppen von In Flames am 7.10.02 in Hamburg in den Docks gesehen...
    Also ich muss sagen, Soilwork haben mich nicht so umgehauen. Da fand ich Pain wesentlich besser. Mag aber auch sein, dass es am absolut miserablen Sound lag, den die Mischer da zustandegebracht haben. VIEEEL zu laut, mindestens genauso viel zu viele Höhen drin, da hat man bei dem E-Gitarrensound nur Brei gehört. Pain kam bei der Show noch ab besten bei weg, also soundtechnisch gesehen, weil die halt auch viel mit Passagen arbeiten, wo keine Gitarren spielen.
    Ein Soilwork Album hab ich bisher nicht gehört, vielleicht würde ja das meine Meinung ändern. Aber auf dem Konzert hat mich der Drummer nicht sonderlich überzeugt. Klar, keine Frage hat alles richtig gespielt und so, aber herausragend war es für mich nicht.

    Mein ehemaliger Lehrer hat eine Sabian Cymbal Disc am Set. Ich fand die wirklich nicht schlecht, hatte einen schönen Ping, bei dem einen auch nicht gleich von der Lautstärke her die Ohren abgefallen sind.
    Aber wie die meisten denke ich auch, dass solche Bells halt mehr für Effekte zu gebrauchen sind, denn man stelle sich vor, ein aufwändigeres Hihat- oder Ridepattern muss darauf gespielt werden. Da solche Bells üblicherweise immer an nem Stativ oder Galgen mit einem Filz oben und unten montiert werden, gibt die Bell/Disc natürlich stark nach beim Anschlagen. Der Rebound ist also praktisch gleich Null. Mag natürlich sein, dass man das auf ne andere Montageart umgehen kann.

    Bei mir verhält sich das ähnlich wie bei den meisten hier... also wenn ich dabei bin, darf eigentlich jeder spielen, oder zumindest alle Leute, bei denen ich mir einigermaßen sicher bin, dass sie ihr Muckibudentraining nicht an meinem Set fortsetzen wollen... :D
    Manche scheitern sowieso schon beim Erreichen der Pedale, da ich nicht gerade der Kleinste bin. Und oft ist es meist so, dass alle, erschrocken von der Lautstärke, die so ein Becken erzeugt, von da an nur noch ganz sanft anschlagen.
    Ansonsten warne ich alle Leute vor, dass wenn sie mit Fettfingern voll auf die Oberseite eines Beckens (vor allem bei meinen AAX Fast Hats, an denen nun wirklich KEINE optischen Mängel, Flecken oder so drauf sind) tatschen, ich selbiges vom Stativ montiere und dem Übeltäter damit den Kopf abtrenne... ;)
    nee, war nur Spaß


    Es sind meist sowieso nur die Bandleute, die sich ab und an mal am Set versuchen und bei denen habe ich vollstes Vertrauen.

    Das Thema Rimshots hab ich gar nicht angesprochen... also ich spiel auch sehr viele. Den Sticks macht es zumindest bei mir nichts aus. Wie amaTTama schon sagte, was natürlich immer sein kann, ist ein Materialfehler. Auf der amerikanischen Packung steht drauf, dass die ne Garantie von 60 Tagen auf die Sticks geben, egal was passiert. Aber hier in der Servicewüste Deutschland wird das wohl nicht so sein.
    Egal, ich denke trotzdem, dass auch bei den Rimshots die Technik ne Rolle spielt. Also wenn der Stick beim Rimshot auf die Snaredrum trifft, wie stark trifft er auf den Rim und wie stark auf das Fell. Je mehr stärker er auf das Rim und dadurch desto weniger aufs Fell trifft, desto mehr wird der Stick natürlich belastet. Aber je nachdem wie man mit dieser "Kräfteverteilung" spielt, ergeben sich natürlich auch wiederum andere Sounds. Muss man halt gucken.
    Jedenfalls sind meine Holzsticks früher meist immer in der Mitte zerbrochen, und die AHEADs tun das nicht mehr. Und ich würd nicht behaupten, dass ich jetzt besonders schonende Rimshots spiele.

    Ich würd Hochi in puncto Beckengröße und -dicke ebenfalls zustimmen. Ein größeres Crash, welches noch relativ dünn ist, hat mächtiges Dynamikpotential aber klingt nicht gleich metallplattenmäßig.
    Ich selbst spiele Rock und habe an Crashes ein Sabian AAX 17" Stage Crash, ein Zildjian Avedis 16" Medium Thin Crash und ein Paiste Sig. Line 15" Mellow Crash. Das AAX ist, ähnlich wie die A-Customs, für die Größe ziemlich dünn, hat aber bei starkem Anschlagen eine beachtliche Lautstärke, aber trotzdem eine brilliante, warme Klangfarbe. Das Avedis ist von Klang her etwas heller als das AAX und etwas leiser, aber relativ gesehen doch noch gut laut und hat ein ähnliches Sustainverhalten wie das AAX. Die beiden passen zusammen wie A**** auf Eimer. Das Paiste fällt hierbei etwas aus der Reihe, denn es klingt um Längen silberner als die beiden anderen. Es hat sozusagen den Klangfarbenschwerpunkt nicht ganz dort, wo die beiden anderen ihn haben. Aber gerade bei ruhigeren, melodischeren Passagen fügt es sich perfekt ein und harmoniert auch wunderbar mit meinen Hats und Splashes. Und zusammen mit dem Avedis gibt es ne gute Kombination ab.


    Janderl
    Du siehst also, es gibt praktisch keine wirklichen Vorgaben, wie groß ein Crash bei Rockdrums sein sollte.
    Generell gilt aber, dass je kleiner das Becken ist, umso schneller hört es auf zu klingen. Am Besten wäre es natürlich, wenn du die Becken an deinem Set und zu eurer Bandmusik austesten könntest. So hab ich das mit dem Paiste Crash gemacht, denn ich war mir überhaupt nicht sicher, ob es in mein Setup passt. Aber da mein Lehrer es mir verkauft hat, war es natürlich kein Problem, dass ich es vorm Kauf zu Hause ausprobiert habe. Im Laden kann ich mir aber leider kaum vorstellen, dass die das erlauben würden...

    Obwohl SimonPhillipsFan schon die Carbosticks für sich entdeckt hat, will ich trotzdem noch mein Statement zu den Aheads abgeben, denn die hier bisher abgegebenen negativen Meinungen entsprechen so gar nicht meinen Erfahrungen...


    Also, vor knapp einem Jahr hat mir meine Schwester ein paar AHEAD-Sticks Modell Lars Ulrich aus den USA mitgebracht. Ich hatte sie gar nicht darum gebeten, denn ich hatte vorher eigentlich nur Schlechtes über die gehört, aber sie tat das wohl mehr des Metallica-Schriftzuges wegen auf dem Schaft (in den USA kosten die übrigens 30$).
    Anfangs war ich sehr skeptisch, habe ich doch vorher nur schlechte Kritik gehört. Zu dem Zeitpunkt habe ich Promark 420 Sticks gespielt, welche einen Nylontip besitzen. Im Vergleich zu denen sind die AHEADs eine ganze Ecke schwerer. Allerdings haben die im Kern so eine Art Vibrationsschutz, was also die direkte Vibrationsübertragung von Stick auf die Hand mindern soll. Das wird damit erreicht, dass so eine Art weicher Kern im Stick integriert ist oder so. Jedenfalls hat dieser Vibrationsschutz den Effekt (ob nun gewollt oder nicht), dass der Stick etwas mehr zurückfedert als ein normaler. Meiner Meinung nach wird beim Anschlagen des Sets die zusätzliche Schwere in gewisser Weise kompensiert.
    An sich muss man sagen, dass die AHEADs ein nicht so direktes Spielgefühl haben, man spürt also vor allem beim Spiel auf den Hats oder Ride nicht mehr so deutlich den Aufschlag des Sticks. Was meiner Meinung nach an diesem Vibrationsschutz liegt.
    Vom Sound her klingen die halt so, wie schwere Sticks mit Nylontip halt klingen, also erhält man einen ziemlich wuchtigen Sound auf den Toms und einen lauteren Ping auf dem Ride (im Vergleich zu normalen Holzsticks bei gleicher Anschlagsgeschwindigkeit).
    Was man den Sticks aber unumwunden zugestehen muss, ist eine exzellente Haltbarkeit. Wie gesagt, ich hab die schon fast ein Jahr und habe vor ca. 5 Monaten das erste Mal die Hülsen gewechselt. Rechnet sich auf jeden Fall gegenüber Holzsticks.


    Zum Thema Beckenkiller: ES IST KOMPLETTER BLÖDSINN!!!
    Ich spiele Rock und meine Becken (darunter ein Sabian AAX Crash, ein Paiste Sig. Line Mellow Crash und ein Zildjian K Splash, welche nun nicht gerade megadicke Metallplatten sind) haben ÜBERHAUPT KEINE Macken. Meiner Ansicht nach ist hier die SPIELTECHNIK entscheidend. Je mehr man rechter-Winkel-mäßig auf die Beckenkante kloppt, desto schneller reisst ein Becken halt, ganz simple Physik. Also: Im großen Winkel auf die Kante, oder mit dem Tip auf die Oberseite des Beckenrandes. So schont man Becken wunderbar. Ich erkläre mir diesen Beckenkillermythos damit, dass der gerade von solchen rechten-Winkel-auf-die Kante-Kloppern (nich bös gemeint) in die Welt gesetzt wurde. Der Witz ist, Holzsticks haben ziemlich den gleichen Effekt. Die splittern halt nur eher auseinander. Dem Becken wird so aber trotzdem genügend ungemäße Belastung zugefügt und wird bei solcher Spielweise auch mit Holzsticks früher oder später reissen.


    Um nochmal auf's Spielgefühl zurückzukommen: Anfangs fand ich das sehr merkwürdig und kam damit nicht so wirklich klar. Aber wenn Lars Ulrich, Joey Jordison und der Drummer von Mudvayne das können, ist es zumindest nicht unmöglich, dachte ich mir. Und siehe da, mit Geduld und Üben kam ich dann wunderbar mit denen zurecht. Ich finde sogar, dass es mit denen kraftsparender ist zu spielen, weiß auch nicht warum. Trotzdem spiele ich alle Pad-Übungen grundsätzlich mit Holzsticks und am Set selbst gelegentlich ebenfalls mit Holzsticks, um das Gefühl nicht zu verlieren. Und: Für Jazz etc. sind sie wirklich nicht zu gebrauchen, sie sind dafür ganz einfach zu schwer. Aber geschlossene Doublestrokerolls kann man mit den AHEADs spielen, sogar ziemlich gut. Bloß da differiert das Spielgefühl noch mehr von Holzsticks als beim normalen Spielen.


    Mein Fazit:


    Sie halten lange, es rechnet sich auf jeden Fall


    Sie sind KEINE Beckenkiller, es sei denn man kloppt rechter-Winkel-mäßig auf die Beckenkante


    Man braucht mehrere Übungstage, um zu lernen sie zu beherrschen


    Sie sind für Jazz nicht zu gebrauchen


    Sie sehen einfach nur GENIAL aus!!!


    Ich hoffe, ich konnte damit Interessierten in irgendeiner Form weiterhelfen...

    Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber wurde Richard Christy schon erwähnt?
    Spielt derzeit bei Iced Earth, vorher bei diversen anderen Bands, u.a. Death mit Chuck Schuldiner an der Gitarre (R.I.P.). Das "Live & Raw in L.A." Album von Death sollte man unbedingt gehört haben. Die Quali ist zwar nicht megatoll, aber was der Richard da spielt... das sollte Meinungen wie Death Metal Drummer hätten keine Virtuosität auf der Stelle zum Schweigen bringen.


    Ein absolut genialer Drummer ist in meinen Augen außerdem noch Scott Phillips von Creed. Viele werden jetzt wahrscheinlich sehr ungläubig dreinschauen, denn Scott ist, vor allem wenn man ihn mit den hier zigfach genannten Größen vergleicht, spielerisch bestimmt nicht in derselben Liga. Allerdings hat er vor allem eins:


    Gefühl für die Musik!


    In meinen Augen die wichtigste Eigenschaft eines (Band)-Drummers. Man höre sich einfach mal Stücke von Creed wie "Inside Us All", "Pity for a Dime", "Bullets" usw. an. Viel besser kann man die Musik von Creed als Drummer nicht unterstützen. Anderes, technisch mehr ausgeschmücktes Drumming würde zumindest meiner Ansicht nach viel von der Atmosphäre der Musik zerstören. Ob man nun Creed mag oder nicht, sei jetzt mal dahingestellt. Nebenbei ist deren Gitarrist Mark Tremonti einer der wenigen Herausragenden aus den "neuen" Rockbands der letzten paar Jahre. Technisch hat er ne Menge drauf, die Riffs sind der Hammer und vor allem hat er auf seine Art einen eigenen Stil entwickelt. Wer würde das beim Hören des Verse-Riffs von "My Own Prison" nicht bestätigen?
    Und gerade weil Tremonti's Gitarrenspiel ein wesentlicher Bestandteil von Creed's Musik ist, ist es wichtig, dass die Drums mit der Gitarre harmonieren. Und für mich bekommt Scott Phillips das bravourös hin.


    Wie schon gesagt, für mich ist die Fähigkeit eines Drummers, die Musik der Band zu unterstützen und zu bereichern, mindestens genauso wichtig. Das differiert wiederum von Band zu Band. Mike Portnoy ist meiner Meinung nach der absolut ideale Drummer für Dream Theater, weil zu solch komplexer Musik eigentlich nichts anderes gespielt werden kann. Ansonsten würde das Flair des Bandsounds leiden. Genauso ist es mit Jeff bei Toto, mit Stephen bei Within Temptation, sogar mit Ginger Fish bei Marilyn Manson.
    Also: Nicht nur die technische Perfektion und das absolute Grooven sind entscheidend...

    "beim konz. in bologna hat er jedes tom und jedes becken verwendet. der kleine unterschied zwischen dem was er getan hat und dem ausnutzen aller teile, ist, dass er auf einige becken nur 1 bis 2 mal draufgehauen hat.... heißt das ausnutzen?"


    Ich hoffe, du legst für diese Aussage deine Hand nicht ins Feuer. Denn bei einem Dream Theater Konzert ist es für normalsterbliche Konzertbesucher nicht möglich, die ganzen 3 Stunden Performance sich NUR und JEDE SEKUNDE auf Mike zu konzentrieren und zu beobachten, ob er wirklich alle Bestandteile seines Sets nutzt. Schon alleine von der Beobachtungsposition, sprich dem Zuschauerareal ist es meist nicht möglich, einen optimalen Blick zu haben, der es erlaubt, alles, was Mike am Set macht, perfekt beobachten zu können.
    Nochwas: Ich habe die Scenes-DVD und das Liquid Drum Theater Video gesehen und kann daher die Aussage bezüglich Setnutzung von elSalvadore nur bestätigen.


    "die übersetzung von feeling ist meines wissens nicht erfahrung"


    Das hast du gut erkannt. Trotzdem wäre es durchaus zulässig zu sagen, dass jemand mit eine band- und ausbildungsmäßigen Vergangenheit wie Portnoy schon eine große Portion Feeling intus hat, oder?

    Für mich ist er ebenfalls der beste New Metal Drummer. Allein schon die Komplexität seiner Grooves ist weltklasse. Und er ist ein weiterer Beweis dafür, dass (fast) alle richtig großen Drummer eine Jazz-Vergangenheit haben.

    Wampe


    Erstmal dankeschön für die freundliche Aufnahme!


    Aber zu MG: Gerade wenn er Journalist ist/war, finde ich es umso schlimmer, dass er so undifferenziert und einseitig berichtet hat über das Konzert. Dass er eigentlich Ahnung hat von dem, über was er schreibt, habe ich durch lesen diverser Threads schon mitbekommen, deswegen hat mit dieser Post doch schon sehr verwundert.
    Aber was solls, vielleicht äußert er sich mal selbst dazu...

    Hi Leute, bin eigentlich Member aus dem MS-Forum, aber wollte mich hier auch etwas beteiligen und seit heute hier angemeldet.
    Seht es mir deshalb nach, wenn ich diesen alten Thread wieder aufgreife.


    Egal, zum Thema:


    Da das Fundament dieser ganzen Diskussion der Bericht der Dream Theater Konzerts (welches eigentlich? Sorry, hab nicht alle Beiträge der 4 Seiten gelesen, es war mir einfach zuviel! Falls du es da geschrieben haben solltest, bitte ich um Entschuldigung) von MG ist, will ich mal einen Bericht über das Dream Theater Konzert abgeben, welches ich am 27.10.02 in Bremen in der Stadthalle 7 erleben durfte.


    Mit 3 (!) Stunden Performance haben Dream Theater das Publikum definitiv nicht um ihr Geld betrogen. Und das Konzert konnte sich mehr als sehen lassen!
    Mit Stücken wie "Lifting Shadows Off A Dream", "Peruvian Skies", "Lines In The Sand", "Beyond This Life", "The Mirror", "New Millenium", "Learning To Live" uvm. haben sie ein echtes Songperlenfeuerwerk vom Stapel gelassen. Auch wenn ich mir sehr "6:00" gewünscht hätte, aber man kann nicht alles haben. Besonders beeindruckend war das "InstruMedley", ein wie der Name schon sagt Medley aus diversen Instrumentalparts oder -stücken. Genial! Hier konnte man "The Ytse Jam", "A Change Of Seasons", "The Dance Of Eternity" und "Erotomania" (mit DEM Solo von John Petrucci) wiedererkennen.
    Nicht zu vergessen ist natürlich die 48 (!!!) - minütige Aufführung des Titeltracks des aktuellen Albums "Six Degrees Of Inner Turbulence.
    Zu den Leistungen der Bandmembers:
    James hat weltklasse gesungen, er hat in Bremen sich selbst im Vergleich zur Scenes-DVD übertroffen. Mehr kann man nicht sagen!
    John M. hat ein großartiges Bassspiel hingelegt. Seine Technik und Geschwindigkeit, kombiniert mit seinen gekonnten Basslinien hätte allein schon den Eintrittspreis rechtfertigt. Der meiner Meinung nach bisher beste Bassist, den ich je zu hören bekam.
    Da ich 9 Jahre lang Klavierausbildung genossen habe, sah ich die Performance von Jordan Rudess schon etwas kritischer als manch anderer, dem das vieltastige Instrument weniger geläufig ist. Nun, was Jordan gespielt hat, knüpfte nahtlos an meine Erwartungen an ihn an, die ich durch das Scenes- und SDOIT-Album an ihn hatte: SPITZE!!!
    Vor allem bei seinem 3-minütigen Pianosolo in "Blind Faith" war spätestens auch jeder Nicht-Pianist von diesem Ausnahmekünstler begeistert!
    John Petrucci wird von sehr viele Gitarristen als einer der besten angesehen und das nicht ohne Grund. Seine Performance war absolut fehlerfrei, auch wenn er hier und da mal etwas variiert hat, was aber der Atmosphäre der Stücke sehr entgegen kam! Da ich in der zweiten Reihe direkt vor ihm stand, konnte ich nun wirklich jede Bewegung und jeden Saitenanschlag von ihm wahrnehmen und er hat, wie auch der Rest der Band, mich restlos begeistert.


    Und nun zum vieldiskutierten Mike Portnoy:


    Ob es nun sinnvoll ist oder nicht, sein Drumset zu verhüllen, sei dahingestellt. Ob das Abdecken des Sets den Soundcheck nun beeinflusst hat, mag ich nicht beurteilen, da ich kein Tontechniker bin. Aber ich vermute einfach mal, dass das nicht der Fall ist, denn die Techniker von DT werden mit Sicherheit keine Anfänger sein. Und ob es nun im weitesten Sinne fair und objektiv ist, einen Drummer bei sich verlieren zu lassen, weil er einen Vorhang über sein Set vor dem Auftritt spannt, sei ebenfalls dahingestellt. Ich jedenfalls beurteile da nach anderen Kriterien.


    Wenn MG die ganze Zeit Mike beobachtet hat und dann behauptet er hätte sein Set nicht vollends ausgeschöpft, frage ich mich, ob seine Sehkraft noch ganz in Ordnung ist. Sogar ich habe, obwohl mein Augenmerk des Öfteren auf den direkt vor mir stehenden John P. gerichtet war, beobachten können, dass Mike im Laufe des gesamten Konzerts sein Set komplett ausgeschöpft hat. Den Gong zum Beispiel, den er, wie MG sagt, gar nicht benutzt hat, hat er zumindest in Bremen unüberhörbar eingesetzt.
    Weiterhin ist es schon fast eine Anmaßung von MG, das Spielen von Mike als "ordentliches Spielen, aber bar jeden Feuers, jeder Innovation, jeden Esprits" zu bezeichnen. MG, hör dir doch einfach mal Stücke wie "Blind Faith" oder "Lifting Shadows Off A Dream" an, die allesamt live performt wurden. Das alles soll ohne Innovation und Esprit sein? Klar, jeder hat seinen eigenen und zu respektierenden Geschmack, aber diese Aussage ist für mich absolut falsch!
    Aber wenn du Großtat Sachen wie Mikes Herumrotzen bezeichnest und nicht sein Spielen, ist für mich der Fall eigentlich schon klar.
    Du scheinst nicht viel von Dream Theater zu wissen, es fängt schon damit an, dass du THEATER THEATRE schreibst. Was beweist, das der Name dir nicht allzu geläufig ist. Oder war das ein Gag?
    Weiterhin ist es für mich absolut falsch, die Musik von Dream Theater als nichtssagend zu bezeichnen. Ich maße mir mal einfach an, nicht zuletzt durch meine langjährige Klaviererfahrung viel von Musikkomposition mitbekommen zu haben und deshalb sagen zu können, dass Stücke, wie Dream Theater sie schreiben, songschreiberisch wie auch ausdrucksweisenhaft echte Highlights im Prog-Rock/Prog-Metal Bereich sind.
    Wenn man das als nichtssagend bezeichnet, hat man entweder kein Wissen über die Musik von Dream Theater oder keine Ahnung von Musik im Allgemeinen, würde ich sagen.
    Dass alle Bandmembers von Dream Theater Meister ihres Faches sind, braucht wohl nicht diskutiert zu werden.


    Abschließend will ich noch klarstellen, dass ich einerseits die Musik von Dream Theater sehr mag und schätze, sie auch zu meinen Lieblingsbands zähle. Es ist aber nicht so, dass sie die absoluten Götter für mich sind und ich alles, was nur in annäherndster Weise Kritik an ihnen äußert, verdamme. Klar hat Dream Theaters Musik auch Schwachstellen. Sicherlich ist Mike Portnoy nicht DER beste Drummer (ich find solche BESTE-Diskussionen sowieso schwachsinnig). Aber das Gesamtbild, was ihre Musik formt, ist mehr als meisterlich und dazu trägt JEDER der Band bei, auch Mike mit seinem Riesenset, seinen Grooves, seinen Fills, seiner Beteiligung am Songschreiben. Und danach sollte man einen Schlagzeuger meines Erachtens nach beurteilen, nämlich was er aus den Songs macht, was spielt er dazu, gestaltet er sie kompositorisch mit usw.
    Kriterien wie ob er in der Gegend herumrotzt, ob er seine Sticks wieder fängt oder nicht, ob er sein Set verhüllen lässt oder nicht, ob sein Set nun zu groß ist oder nicht sind meiner Ansicht nach so derart nebensächlich, dass ich mich frage, ob solche Leute, die genau darauf rumreiten, überhaupt eine Ahnung davon haben, wovon sie reden.


    FAZIT:


    Mir hat das Konzert mehr als gefallen, ebenso wie Mike's Performance, Dream Theaters Musik mag ich sehr gerne und ich kann dem Bericht von MG über sein erlebtes Konzert in nahezu KEINSTER Weise zustimmen.


    So long...