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Original von drumdidi
Hier wird oft die These vertreten, das im Spiel von Herrn Lang die Zukunft des Drumming liegt und das man unbedingt anstreben sollte, so spielen zu können. Ich frage mich einfach wofür?
Also, ganz sicher muß man (auch als Pro) nicht anstreben so spielen zu können wie Thomas Lang. Aber man kann auch mit einer anderen Einstellung ran gehen. Rhani Krija sagte beispielsweise mal, ich übe derzeit immer x gegen y, ich habe das noch nie gebraucht, auch bei Sting nicht, aber wer weiß, vieleicht ruft morgen einer an, der genau das braucht und dann bin ich vorbereitet.
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Original von drumdidi
Früher hab ich z.B. mal viel Double Bass geübt bis ich irgendwann feststellte, ich kann die ja 95% der Zeit gar nicht einsetzen, weil es einfach der Musik nicht gut tut (ok ich mach halt kein Metal &Co..)
Ich übe Double Bass und setzte sie aus gleichem Grund nicht ein. Warum übe ich es? Nun, ganz einfach, es macht mir Spaß. Vieleicht nehme ich sie auch mal mit zur Band und kann dann mal einen interessanten Fill damit spielen.
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Original von drumdidi
Heute spiele ich mal ganz gerne nur eine mit nem Flam verzierte Viertel an den richtigen Platz und nen dezenten kleinen 5Stroke Roll o.ä.
Und warum? Weil die Musik dadurch besser klingt!
Ja, für mich klingt so was auch sehr gut, aber man muß festhalten, dass ist einfach nur Dein und mein Geschmack. Es gibt keine feste Regel, was besser klingt. Was Dir oder mir sehr gut gefällt ist für andere vieleicht einfach nur organisierter Lärm.
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Original von drumdidi
Die Thesen zum Topic: warum wird jemand für Studiojobs gebucht, fand ich übrigens sehr amüsant. Zeigt mal wieder, wie wenig die Leute wissen, warum der eine Jobs hat und warum der andere nicht. In der Realität hat der Beschäftigungsgrad eines Musikers nur sekundär was mit seinen Fähigkeiten zu tun. An erster Stelle stehen Connections und zur rechten Zeit am rechten Ort sein.
Ja und Nein. Wie bekommt man denn die Connections? Ich habe dabei zum Beispiel follgendes beobachtet: Wer Musik studiert und vor dem Studium schon sehr gut ist, hat nach dem Studium meißt mehr Connections als jemand der erst kurz vor Ende des Studiums sehr gut ist. Auch wenn mit dem Austritt aus der Hochschule beide ein vergleichbares Niveau haben. Genauso wird ein Dave Weckl wohl nur Leute empfehlen, die ein sehr hohes Spielniveau haben. Aber natürlich, dass hohe Niveau hilft nur bei entsprechenden Connections weiter und wir sind uns auch einig, den ersten Studiojob bei einem bekannten Act zu bekommen ist wesentlich schwieriger, als die ab 30 aufwärts, die kommen dann vermutlich quasi von selber.
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Original von drumdidi
Lange Rede kurzer Sinn: Thomas Lang kann unglaubliche Sachen an den Drums, aber zurück in Bands, zurück beim Musik machen, zurück im "Alltag" spielt das, was da passiert eine recht untergeordnete Rolle und ist von Produzenten/Mitmusikern eigentlich auch selten nachgefragt.
Das ist klar, es sei denn man geht von der These aus, dass TL ein prima ersatz für einen Drumcomputer ist und man sich durch seinen Einsatz das aufwendige Programmieren sparen kann. Glaube ich aber eher nicht und stimme Dir somit absolut zu.
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Original von drumdidi
Mein Plädoyer, was ich auch meinen Schülern immer mitgebe: lernt verdammt nochmal Grooven und musikdienlich spielen! Das ist einfach am allerwichtigsten.
Dieser Satzt wird vermutlich von allen hier zu 100% unterschrieben.
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Original von drumdidi
Und zudem verschwendet nicht eure ganze Lebenszeit an stundenlanges Üben!
Wenn Schlagzeugüben für Dich verschendete Lebenszeit ist, hast Du vermutlich nicht die gleiche Einstellung zum Schlagzeugspielen wie ein Thomas Lang. Ich glaube nicht, dass der denkt, verdammt jetzt hänge ich hier schon wieder den ganzen Tag im Keller und übe. Vermutlich denkt er, seltsam, viele Leute verschwenden Ihre Zeit obwohl sie in dieser Zeit doch prima hinter dem Schlagzeug sitzen könnten.
Ich hoffe jetzt nur, dass ich Dich falsch verstehe, wenn ich Deine Aussage zusammen fasse und sage: "Jobs hast Du nicht genug, weil Du einfach Pech hattest und nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort warst. Damit, dass Du nur soviel übst wie unbedingt notwendig und jede weitere Minute am Set für Dich Zeitverschwendung ist, hat das nix zu tuen." Wie gesagt, ich hoffe, dass Du das so nicht gemeint hast und das soll auch kein Angriff gegen Dich sein.