Beiträge von alisieg

    Mit der Fragestellung befasse ich mich in letzter Zeit - auch berufsbedingt - ziemlich häufig.


    In Deinem konkreten Fall würde ich es als subjektive Empfindung, geknüpft an die Erfahrungen der "guten alten Zeit" einstufen. Ich denke dass auch die klassischen Einstufungsmodelle der Wahrnehmungspsychologie wie Ethnologie, Sozialisation, kulturelle Erziehung, eine große Rolle beim hören der entsprechenden Stücke spielen.


    Frage an die vielleicht anwesenden Musikwissenschaftler oder Psychologen wäre ob es doch eine Art Schnittmenge gibt, eine Art "Universalmusik" die bei einer großen Anzahl Menschen, unabhängig von oben genannten Einstufungen, zu ähnlichen Gefühlsregungen führt?
    Hierzu habe ich leider keine konkreten Studien oder Auswertungen gefunden, wäre aber sehr neugierig auf Ergebnisse.

    Ok klar - Deckenbefestigung ohne Rieselsperre (ich tippe obendrein auf recht flockiges Material) ist selten eine gute Idee bei dem Zeug ;)
    Wie erwähnt, Homatherm ist wirklich sehr sehr gut, man sollte hierbei aber auch mit Stoff bespannen, da es zu Flocken neigt.

    Der Kritische hat vollkommen recht. Bei dem was erreicht werden soll und in Anbetracht der Raummaße macht eine großflächige Absorption am meisten Sinn, um etwas mehr Kontrolle in Frequenzverlauf und Nachhallzeiten zu bringen.
    Der momentan beste und gesundheitlich unbedenklichste Stoff nennt sich Homatherm. Dieser weist eine weitaus höhere Effizienz als jede Art von Steinwolle oder Dämmstoffen auf Hanffaserbasis auf. Wird übrigens auch im High End Bereich in Kombination mit Steinwolle bestimmter Dichten (45kg/m^3 ist hierbei minimum) verwendet.
    HOMATHERM LINK


    Was die Aussagen zu akustischen Möglichkeiten und konkreten Gesundheitsrisiken von Steinwolle (z.B. Rockwool) betrifft muss ich in beiden Punkten (zum Teil) widersprechen.


    - Räume kleinerer Größen haben unter Umständen Moden in etwas problematischeren Bereichen, selbst diese können jedoch durch eine systematische Akustik sehr gut in den Griff bekommen werden. Ein System welches momentan zu einer Art neuen Standard in High End Mixing und Masteringstudios erwächst namens FTB (Front-to-Back) ist in kleineren Räumen jedoch nur bedingt möglich, da mit einem 2 Kammer System gearbeitet wird, welches schlicht viel Platz und Raum benötigt. Einen Mastering-grade Raum wird man in Räumen unter 20qm Raumfläche nicht aufbauen können, einen Mixraum mit sehr gutem Frequenzverlauf jedoch schon - unter 45Hz wird es jedoch schwierig exakte Werte zu prognostizieren, auch bei komplexen, akustischen Raumsystemen.
    Meine neue Regie ist gerade zu 50% gebaut und wird von jetzigen 20qm nur noch eine spätere Nutzfläche von 11qm aufweisen, nur um die Dimensionen an verbautem Material zu verdeutlichen. Mein Akustiker sicher jedoch Werte vertraglich zu, diese sind mit wirklich guten Mixräumen durchaus vergleichbar.


    - Die tatsächlichen, gesundheitlichen Risiken von Steinwolle werden sowohl von Fachhandwerkern, als auch Profis im Akustikbaubereich als äußerst gering, bis nicht vorhanden eingestuft. Man sollte lediglich bei der Arbeit mit dem Zeug Handschuhe, Brille und Mundschutz tragen, da gerade die kleineren Fasern jucken auslösen können. Absorber sind keinen Erschütterungen ausgesetzt. Ausnahme bilden Rockwool Elemente die in Form von Schwingungsabsorbern eingearbeitet werden, hierbei ist der Absorber jedoch (weitestgehend) luftdicht verschlossen.
    Einfach Lösung für den Heimgebrauch ist einen Baumwollstoff (ein günstiger von Ikea tuts) davor zu spannen. Im gewerblichen Bereich sollten Brandschutzklassen des Stoffes berücksichtigt werden.

    Sorry fürs wieder hochholen, war länger nicht mehr hier


    Niles: nein, das Album ist noch nicht released, es kommt erst Ende März, auf Amazon bereits vorbestellbar. Bin mal gespannt wie es ankommt, die Single war meiner Meinung nach einer der schwächeren Songs.


    Die Festivalzusagen haben in Facebook bereits für große Entrüstungsstürme gesorgt..

    kride20


    OT:
    - Selbst wenn jemand wirklich gut trommelt und man auf hohem Niveau produziert, sind Automationen (von Lautstärke, Panning und Frequenzen) nicht nur notwendig sondern künstlerisch auch äußerst sinnvoll. In einem fertigen Mix hab ich an die 100 Automationsschritte und Fahrten drin, allein an dem Bereich kann man in manchen Musikrichtungen Tage sitzen.


    - Unzuglänglichkeiten durch Technik ausgleichen muss man im Metal leider auch bei toplevel Produktionen (Nuclear Blast etc.)


    On-Topic:


    Ich denke auch das die Entwicklung einer eigenen Spieldynamik ein äußerst wichtiger Schritt ist um im Studio bessere Ergebnisse ertrommeln zu können. Kontrolle durch Selbstaufnahmen ist absolut sinnvoll, während des Spielens fällt es den meisten schwer genau abzuschätzen ob ein Element zu laut oder zu leise ist. Arbeite hier tatsächlich zunächst mehr an deiner Spielsicherheit.
    Dennoch muss ich wie gesagt bei Metaldrummer im professionellen Bereich auch mit paar Tricks die Bassdrum in dichten Refrains zum durchknallen bringen.


    Schade dass ihr absolut kein Guiding hattet wenns ne Studioaufnahme war. Es sollte dort (im idealfall) die Aufgabe des Verantwortlichen sein nicht nur Knöpfchen zu drücken, sondern der Band zu nem besseren Gesamtergebnis zu verhelfen (hier meine ich nicht nur den Mix). Abgesehen von der stark optimierbaren Songstruktur, sind die Gitarren in jedem einzelnen Part out of tune, Schlagzeugtiming und Sound klingen indiskutabel.E s gibt heute sehr einfache, bequeme Mittel das Timing so zu korrigieren, das man hinterher Spaß an der Aufnahme hat, auch wenn man spielerisch noch nicht ganz auf dem Level ist.

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    ;)

    Der Snaresound musste sich natürlich mit in den musikalischen Kontext einfügen und einen synthetischen Touch bekommen. Wiegesagt bei anderen Songs gibts freistehende Snarepassagen, bei denen man ein sehr natürliches Decay hören kann. Solche Snaresounds sind in anderen Produktionen des Musikstils ebenfalls so üblich, ich hab da noch nicht wirklich den Mut komplett eigene Wege zu beschreiten. Wobei eine fette Randy Staub Radiorock Snare in so nem Mix nicht funktionieren würde meiner Meinung nach.


    Aber keine Ahnung, diese Produktion lief unter enormen Zeitdruck des Labels ab, viel Zeit für große Experimente bleibt da meist leider nicht und man greift auf Sachen zurück die funktionieren, vielleicht hätte was anderes auch gut oder besser funktioniert :).


    Ich habe daraus gelernt und nehme mir auch bei großen Labels die Freiheit ab 2012 minimal 3 Monate Zeit zwischen letztem Aufnahmetag und Abgabe des Masters zu haben, so kann man gründlicher arbeiten und einzelne Aspekte und Details mehr optimieren.


    Zitat

    Wenn ich mir z.B. ne Millenium snare zuklebe und total komprimiert aufnehme klingt die imo so oder ähnlich.

    Nein wird sie nicht :) Die Snare in einer so lauten und dichten Aufnahme noch so durchknallen zu lassen hat mich einige Jahre an Erfahrungen gekostet. Dies gilt auch für sehr dichte Deathmetal oder laut/fette Rockproduktionen, bei denen natürlich nochmals andere Snaresounds zu hören sind.

    Cool, dass es manchen auch musikalisch gefällt. Ich hätte mir viel mehr Verriss hier im Forum erwartet. Die Produktion scheint ja die meisten sehr zu überzeugen, auch danke für die netten Kommentare hier, freu mich sehr!


    Parodie war auch nicht als Aufhänger gedacht, sondern von mir vielleicht auch als falsches Wort gewählt. Die Jungs führen unter Genre weder Parody, Parodymetal oder Parody-Core sondern Electro-Core :)
    Diese Mischung aus bunter Bad-Taste mäßiger Show und Bloodhoundgang mäßigem Verhalten/Texten hat bei dazu geführt es so zu betiteln, es gibt auf dem Album allerdings Songs bei denen dieses Element weitaus deutlicher herauskommt. (Transilvanian Cunthunger mit Vampir-Orchestersynthies eine Persiflage auf Deathmetal etc.)

    Ok hab deinen Punkt, paar Passagen aus dem ersten Post kamen wohl falsch an bei mir :)


    Die Frage ist natürlich woran man das von dir angeführte "Bestand haben" einiger Richtungen,oder Bands festmachen möchte. Für viele Leute der jüngeren Szene sind die meisten Doom-Metal Bands nicht hörbar, da sie einfach mit einer vollkommen anderen Klangästhetik aufgewachsen und von dieser maßgeblich geprägt worden sind.
    Manche jüngere Bands die zu mir kommen, kennen z.B. Bands wie Rage against the machine nicht, deren Zeitrechnung fängt direkt mit Asking Alexandria und Konsorten an.


    Für mich persönlich ist Musik mit beständigem Wert solche, die es schafft Emotionen beim Zuhörer auszulösen. Da sich die kognitive Wahrnehmung gerade beim Musikhören in viele Teile aufgliedern lässt, hat sich für mich erfahrungsgemäß die emotionale Auffassung als wichtigstes Indiz für mögen oder nicht mögen herausgestellt. Ein Song kann noch so geil komponiert, gespielt oder produziert sein, wenn er mich emotional nicht berührt muss ich ihn kein zweites Mal hören.
    Die Beatles Aufnahmen klingen nach heutigen technisch/objektiven Maßstäben grässlich, berühren mich aber größtenteils unglaublich.


    Um in dem Kontext das über den Tellerrand schauen nochmal anzubringen, kann man doch einem 16 jährigen den z.B. die Musik von We butter, den Eskimos oder Asking Alexandria berührt oder in bestimmte Gefühlslagen versetzt nicht einreden dass es eigentlich Mist ist. Auch wenn man das selbst auf Grund der eigenen musikalischen Sozialisation in dem Moment als solchen sehen oder erkennen mag.


    Ich finde das Thema sehr spannend, auch wenns in OT abdriftet würden mich weitere Meinungen zur Wahrnehmung und persönlichen Bewertung von Musik sehr freuen.

    Das ist schon eine sehr elitäre Haltung. Als Musiker hat mich "über den Tellerrand schauen" am meisten weitergebracht. Noch mehr wahrscheinlich als Produzent, in dem Beruf sollte man eine Menge Eigenschaften mitbringen und Engstirnigkeit ist sicherlich keine davon.
    Eine Position einzunehmen in der man zwischen guten (richtigen) und schlechten (falschen) Metalszenen und Stilen unterscheidet halte ich für sehr merkwürdig.

    Ich glaube hier ruht auch einer der Hauptgründe für den Hass den diese Band von vielen "Szenemusikern" erfährt.
    Diese Jungs kommen mit nem großen Knall und fahren Erfolge ein, die sich viele Musiker, welche jahrelang in ernsthaften Bands unterwegs sind, wirklich wünschen und auch lange und intensiv darauf hinarbeiten.
    Um ehrlich zu sein kann ich diese Art von Missgunst nachvollziehen, das ist eine absolut menschliche Reaktion.


    Schöne Grüße an die Astray Piratenbande bitte, war ne großartige Session mit denen :)