Laut der im Eingangspost verfassten Theorie "Wieso erst die OHs am Ende, dann passen ja die closemics nicht mehr" müsste man eigentlich grundsätzlich immer mit den Vocals anfangen, denn die stehen selbst bei mittelgroßen Gigs (so bis paar tausend Leute) eigentlich auch nie weiter als 2-3m von den Drums weg und Aufgrund der geringeren Lautstärke der menschlichen Stimme (im Vergleich zu allem anderen was sonst noch so auf der Bühne steht) hat man dort die allermeiste Gesamtsoundveränderung sobald man diese mit einbezieht. Und Vocals sind immer das, was im Mix später am lautesten gefahren wird, besonders live.
Natürlich liegt es für den Threadersteller nahe, im Kontext des gesamten Drumsets zu denken, allerdings sollte man solange sich alle Signale eine (akustische) Bühne teilen eher im Gesamtkontext von ALLEN Signalen gedacht werden - und da sind die OHs halt oft die unwichtigsten Signale von allen. Bei kleineren Clubshows bau ich persönlich schon gar keine mehr auf (nur HH + Ride closemic), weil man dort aus allen Vocals sowieso unweigerliche Overheads macht, wo man den Sound aber nicht kontrollieren kann. Strenggenommen müsste man die Vocals dann auch zeitlich verzögern, denn die Drum Closemics sind immer "früher" als die selben Instrumente in den Vocalmics. Mach ich auch bei ernsthaften Live Mixen so.
Dazu kommt noch der Fakt, dass man live so gut wie nie erfolgreich die Thoerie "Die OHs bilden das ganze Set ab, und die Closemics sind nur zum stützen da" verfolgen kann, da einfach viel zu viel Bühnenmüll von den anderen Instrumenten mit in den OHs sind, und dann in Kontext mit der spielenden PA (die dann auch wiederrum da einstreut) zu einem großen Matsch führt. Deshalb werden in professionellen live mixen, besonders bei lauterer Mucke die OHs eigentlich immer super hart gefiltert, nicht selten bis 600hz oder noch höher....
So bei ner Crowd von 10k Leuten befasse ich mich dann auch mal ernsthaft mit den Overheads, weil da ist die Bühne dann groß genug, dass ich das Signal vermutlich ernsthaft brauche....