Mir gings wieder ähnlich wie bei diesem Livesolo von dir:
Es fängt an und ich denke mir "scheiße, hätte ich in meinen jungen Jahren doch nur geübt". Ich bewundere das Gerühre, das so schrecklich kompliziert aussieht und meine Fähigkeiten um Längen schlägt. Dann aber geht das Gerühre immer weiter und weiter und weiter und spannender wirds nicht. Als du dann in einen Groove wechselst, wird auch klar, warum das nur sehr kurz und selten geschieht: es funktioniert nicht so richtig. Der Groove des Grooves ( ) bleibt beim Hang zur Frickelei (warum alles mit open rolls vollstopfen?) auf der Strecke.
Mein Tipp also: Das Gerühre ist super, darf aber nicht einziger bzw. Hauptbestandteil jedes Solos sein. Es gibt mehr als Doubles und Paradiddles in 16tel- und 32tel-Form. Schalte mal nen Gang runter, sowohl vom Tempo (bzw. den Notenwerten), als auch von der Lautstärke. Spiel Pausen!
Natürlich könnte man jetzt wieder mit "erzähl mit einem Solo eine Geschichte" kommen. Weil das aber mMn etwas abgedroschen ist, sag ich einfach: gib deinem Solo ein Thema! Ein Gesicht! Das kann ein Groove sein, ein Ostinato, eine "Melodie". Das kann der "rote Faden" sein, nach dem so viele verlangen. Einleitung, Thema, Umspielung und Verfremdung des Themas, "freier Teil", Rückkehr zum Thema. Das wäre ein klassischer Aufbau
Zu "Back in the Day" kann ich nicht viel sagen, weil der Sound einfach total "matschig" ist. Dass du Ghostnotes machst, erkennt man nur daran, dass einmal auf deine linke Hand gezoomt wurde. Da kannst du aber selbstverständlich nix dafür. Jedenfalls ist da um einiges mehr an Groove zu erkennen als bei deinen Soli.