Beiträge von drumdidi

    Erst mal sollte man sich meiner Meinung nach fragen, ob man wirklich unterrichten oder ob man nur Geld verdienen will. Wer bei sich keine didaktische Ader finden kann, der sollte es besser lassen.
    Die Motivation sollte jedenfalls sein, Leuten etwas beibringen zu wollen und man sollte gleichzeitig die Fähigkeit haben, Lernprozesse analysieren, aufzubauen und gestalten zu können.
    Wer immer nur so'n bißchen geübt hat und sein eigenes Übepensum nie organisiert und strukturiert hat, wird bei einer lehrenden Tätigkeit ins Schwimmen kommen.
    Darüberhinaus sollte man gerne mit Menschen zu tun haben und ein "Händchen" dafür haben, auf Menschen eingehen zu können. Der Lehrerjob ist nämlich noch mehr als nur reines Vermitteln von Instrumentalfähigkeiten.


    Daraus resultiert sofort die Frage, wie baue ich das auf?
    Dazu sollte man sich einen Plan machen, was man mit einem Anfänger als erstes machen sollte.
    Ich bin ein extremer Verfechter des nicht nach einem Buch Unterrichtens, weil das keinem Schüler gerecht wird. Deswegen habe ich mir gewisse Grundprinzipien überlegt und Konzepte zurechtgelegt und dazu massenweise Übungen gesammelt und geschrieben, die ich als mit Schülern mache und die ich ständig erweitere und im Wechselspiel mit den Schülern ausbaue.
    Dabei variiere ich je nach Person, was meine Schüler manchmal etwas irritiert, wenn sie sich untereinander austauschen und feststellen, das sie nicht alle das Gleiche machen.
    Trotzdem verfolge ich im Hintergrund, ohne das sie das merken, einen roten Faden, der über die Monate und Jahre immer weiter eskaliert, je nach Fleiß und Talent.
    Dazu versuche ich den Schüler, so weit er das zulässt, immer wieder aufs neue zu motivieren und etwas zu bieten, was ihn auch motivieren könnte.
    Dazu gehören regelmässige Exkurse zu Songs, die ihm gefallen und wo man anhand der Praxis Dinge vermitteln kann, als auch reine Spass-Geschichten wie mal zu nem Play Along oder simplen Loops spielen, zusammen Musik anhören und drüber diskutieren, warum dieses und jenes gespielt wird oder warum nicht etc.
    Bei Fortgeschrittenen muss man einfach in der Lage sein, die Schwächen und Mängel zu erkennen und daraus ein Übeplan zu entwickeln. Sich im Vorfeld ein paar Gedanken zu machen und dazu bereits Materialien zu schreiben und zu sammeln ist ebenfalls wichtig und sinnvoll.
    Gehe nie in eine Stunde und überleg dir erst, wenn der Schüler da ist, was du jetzt vielleicht mit ihm machen könntest. Das führt ins Chaos. Es sei denn, du unterrichtest schon jahrelang, denn dann ist man irgendwann so routiniert, das man einfach sehr viel aus dem Ärmel schütteln kann.


    Stell dich aber drauf ein, das Unterrichten ein harter Job ist, da Schüler es dem Lehrer oft nicht gerade leicht machen, was du ja durch deine eigene Bio gut kennst. Manchmal ist auch mit dem engagiertesten Unterricht nix zureißen, wenn der Schüler nicht mitzieht. Ist halt immer ein Geben und Nehmen. Wer als Schüler denkt, ich geh dahin und der Lehrer wird es schon richten, das ich gut werde, wird egal bei welchem Lehrer scheitern. Trotzdem wird es dein Job sein, sich solchen Schülern zu stellen und denen immer wieder Feuer unter dem Hinter zu machen, was bedeutet, du must dir auch im Vorfeld überlegen, was du machst, falls ein Schüler hier und da nicht mitzieht.
    Deswegen halte ich auch nichts vom Unterrichten nach einem Buch, weil die Bücher das Wechselverhältnis von Schüler und Lehrer nicht berücksichtigen, es sei denn, man steht auf authoritären Frontalunterricht der Marke: ich sag dir, was du zu tun hast und du spurst gefälligst.
    Nach dem Prinzip kann man natürlich auch unterrichten und für manchen Schüler ist das wohl auch angebracht X(, ist aber nicht mein Konzept.


    Ansonsten gibt es einfach keinen "richtigen" Moment, um als Lehrer anzufangen, denn schliesslich lernt man das auch erst richtig dadurch, das man es macht. Das werden dir auch viele Lehrer an allgemein bildenden Schulen bestätigen, das sie Unterrichten erst in den ersten Jahren ihrer Schulpraxis so richtig gelernt haben und nicht während des Studiums.
    Nur solltest du dich selbst fragen, ob du der typ "Lehrer" bist, weil aus deinen Erzählungen es eher so klingt, als wärst du ein Typ "Spieler", der nie so richtig strukturiert das Trommeln gelernt hat und nur über Learning by doing das Schlagzeugspiel erlernt hat. Das schmälert zwar nicht unbedingt deine Kompetenz als spielender Trommler/Bandmusiker, könnte dir aber im Bereich Didaktik/Unterricht richtig im Wege stehen, da dir grundlegende Erfahrungen im Aufbau eines Unterrichts/Übekonzeptes fehlen könnten.
    Ich kenne das von Workshops/Clinics mit so manchem tollen Drummer, der beim Spielen total beeindruckt, beim Vermitteln dessen, was er da so macht einen aber total im Regen stehen lässt.
    Das kann nicht jeder, was witzigerweise oft dazu führt, das nicht so talentierte und begnadete Musiker öfters die besseren Lehrer sind, weil sie sich alles immer hart erarbeiten mussten und deswegen die steinigen Wege des Erlernens eines Instrumentes besser kennen. Ist aber auch kein Gesetz, nicht das das missverstanden wird.
    Deswegen finde ich die ehrliche Selbstbefragung "bin ich ein Lehrertyp?" ganz wichtig und es gibt nichts schlimmeres als Musiker, die unterrichten, obwohl sie es eigentlich nicht können (und wollen) und es nur des Geldes wegen tun, was auch noch doof ist, weil Unterricht oft auch nicht gerade toll bezahlt wird (zumindest, wenn man nicht nur Privatschüler hat, sondern an einer Musikschule unterrichtet)

    Bei solchen Threads kommt mir der Titel eines Bestsellers in den Sinn:


    "Die Entdeckung der Langsamkeit"


    Schnell spielen ist kein Qualitätsmerkmal und sollte auch nicht Dreh- und Angelpunkt der Übungsroutinen sein.
    Phrasierung, Artikulation, timing sind die Zauberworte. Danach, erst viel, viel später kommt das Thema Geschwindigkeit und selbst dann ist es eigentlich nicht so wichtig, wie es oft genommen wird.
    Übe also eher langsamere Sachen, die aber "richtig". Speed kommt später fast von alleine.


    Drummer neigen ein wenig zu sportlicher Musikeraktivität.
    Wenn die anderen Instrumentalisten ebenfalls so viel Zeit nur auf schnell Spielen verwenden würden, gäbe es sehr wahrscheinlich nur grottige Musik.

    Hüstel:


    alle Jahre wieder diese alberne Diskussion!
    Beide Grips haben Vor- und Nachteile. Wer behauptet, es gäbe einen direkten Zusammenhang zwischen Qualität des Drummers und dem Grip, redet totalen Unsinn.


    TG wird überwiegend von den Leuten gespielt, die den von Anfang an so gelernt haben.
    MG wird aus den gleichen Gründen gespielt.
    Ein Wechsel von TG auf MG und umgekehrt machen die wenigstens, weil es einfach ne Menge Arbeit bedeutet, beide Grips gleich gut zu beherrschen.


    Zu den als "Beweis" angeführten grossen Namen, die TG spielen, kann ich eine genauso lange Liste an hervorragenden MG Spielern gegenüber stellen.
    Ich nenne mal ein paar sehr gute Jazz/Fusion Drummer mit MG:


    Billy Cobham
    Omar Hakim
    William Kennedy
    Zach Danziger
    Bill Stewart
    Joey Hereidia


    usw. usw.


    Und der bereits als TG angeführte Vinnie Coliauta hat sehr lange matched gespielt, ist aber dann Ende der 80er zu TG zurück, was schon damals diese unsägliche Diskussion wieder anheizte.
    Dazu hat sich Vinnie damals in zahlreichen Interviews geäussert und hat selbst dementiert, das es einen qualitativen Unterschied zwischen TG und MG gibt, sondern das er zurück zu TG ist, weil er so Trommeln gelernt hat und sich mit TG deshalb einfach wohler fühlt.


    Es gibt mindestens genauso viele Drummer mit TG, die auch nicht toll spielen und auch einige, die weil sie unbedingt TG spielen wollen und es gar nicht gut können, schlechter klingen, als wenn sie MG spielen würden, wie sie es schon jahrelang geübt haben.


    Es gibt nur eine Anwendung, wo ich TG dem MG klar bevorzugen würde, weil es eine grosse Spielerleichterung darstellt und das ist beim Spiel mit Brushes.
    Das geht mit TG echt besser, aber geht auch mit MG, wenn man es entsprechend übt.


    Und wie ich oben schon sagte, beide Grips haben beides: Vor- und Nachteile.

    Zitat


    An anderer Stelle hatte ich schon einmal erwähnt, dass bei einem Rockfestival der Dummer einer Military-Punkband als letzter auf die Bühne kam. Alles was er an hatte war ein roter Strumpf, den er über den Schniedel gezogen hatte - sonst nichts. Mehr als er, konnte an diesem Abend niemand mehr auffallen...



    :rolleyes: Oh Mann, das haben die Chilli Peppers schon vor 20 Jahren gemacht. Das ist ja mal sehr originell... :rolleyes:

    Wenn du das meinst, da gebe ich dir absolut recht (und ich wollte dich auch nicht als Laien bezeichnen).
    Wenn man Solo in Spuren reinhört, kann das schon ganz schön bösartig werden.
    Ich hab auch schon erlebt, das ein Producer nur die BD und Snare Spur im HD-Recording abgehört hat und die ganze Zeit im Editor nachgeschaut hat, wie genau ich die Schläge aufs Raster gespielt hab. Dazu lief natürlich brachial laut der Click dazu. Dann hört man natürlich jede winzige Unsauberkeit.
    Jetzt kommt man natürlich auch an den Punkt, wo man wieder die Diskussion führen könnte, ob maschinengenaues Spielen wirklich so der Bringer ist.
    Manche Schwankungen, die man beim Soloabhören noch als unangenehm empfindet, können ja durch das Zusammenspiel mit den anderen Instrumenten gerade das sein, was das ganze extrem gut klingen lässt.
    Ich kenne das z.B. auch von der Snare Spur, wenn viel mit Ghost Notes gespielt wird. Die sind manchmal extrem funky, rushen, draggen und genau das ist aber der Grund, warum der Gesamtgroove total abgeht.
    Quantisiert man alles im Pro Tools klingt es wieder akurat langweilig.
    Solche Sachen sind ja auch nicht unbedingt "Fehler", sondern eher der Grund, warum ein "echter" Drummer vielleicht doch besser als die Maschine klingt.
    Unter Fehler würde ich da ganz andere Sachen verbuchen als so etwas wie human feel.


    Übrigens hab ich letztens noch eine extrem perverse Geschichte von nem Kollegen gehört.
    Der sollte eine Cowbwell auf ner Platte einspielen, einfach straight auf die 4tel durch.
    Da haben die Herrschaften später doch tatsächlich in der abhöre gesessen, haben die gespielte Cowbell mit der Computercowbell kontrollgehört, um zu checken, das die ja nur perfekt drauf ist...
    Fand ich extrem krank. Aber wie meinte der geschätzte Kollege: die haben doof aus der Wäsche gekuckt, wie sehr drauf er war. Da konnten die gar nicht meckern :D

    Zitat

    Original von MadMetalMatty
    Kann jetzt auch nur was beitragen, was sich doof anhört, aber auch schon oft gesagt wurde: Man lässt sich zu sehr vom tollen Sound beeindrucken. Ich hab mal zum Spaß n Solo aufgenommen. Total unsauber mit tausend Patzern. Eq, Kompressor, Hall drüber und auf einmal hat sichs doppelt so gut angehört. Und nicht nur vom Sound her sondern auch von der Spielweise her sauberer. Man möchte es nicht glauben aber da lässt man sich ziemlich beeinflussen.


    Ohne dir zu nahe treten zu wollen. Du glaubst doch nicht, das sich die "entscheidenden" Leute bzw. Profis vom Sound beeindrucken lassen :rolleyes:
    Man kann durch Aufblasen des Sounds nicht das Spiel verbessern. Ich hab hier so einiges an Bootlegs rumfliegen, die einen katastrophalen Sound haben, wo du aber von dem Spiel der Leute weggeblasen wirst.
    Umgekehrt landen aber auch immer wieder Demos bzw. CD-Eigenproduktionen bei mir, wo Leute wissen wollen, was ich davon halte und ob ich für die einen Kontakt zu einem Label o.ä. herstellen kann, die sehr professionell aufgenommen sind und einen sehr ordentlichen Sound haben, trotzdem aber vom Spiel der Leute oder von der Substanz her so amateurhaft sind, das man sie einfach nicht weiterempfehlen kann.
    Der Laie lässt sich vielleicht noch vom Sound täuschen...


    Zitat

    Man gehe in den Vereinigten Staaten in einen beliebigen Club in dem öfter Live-Musik gespielt wird. Man sei erstaunt über das Niveau der beteiligten Musiker im Vergleich zu europäischen Kollegen.
    In den Staaten ist nicht alles gut, vieles komisch aber das Niveau der Club Musiker ist [soweit von mir gesehen und gehört] verdammt hoch.


    Da würde ich mal mit einem gepflegtem Jein antworten.
    Da kommt es wohl auf die Clubs an, die du da miteinander vergleichst.
    Die Clubszene wie auch der ganze Markt sehen in den USA einfach ganz anders aus als hier und sind deshalb nicht wirklich miteinander zu vergleichen.
    Wenn du in Deutschland die entsprechenden Clubs heranziehst, wirst du feststellen können, das da auch ein hohes Niveau herrscht. Abgesehen davon haben wir hier in Deutschland leider auch keine richtige Live-Club Szene mehr, in der entsprechendes Programm gefahren wird.
    Ich finde, man sollte in Europa und gerade in Deutschland, einem der grössten Musikmärkte weltweit, nicht immer so in Sack und Asche gehen. Wir haben hier hervorragende Musiker und eben auch Drummer, die leider oft weder medial noch vom geneigten Zuhörer die entsprechende Wertschätzung erhalten.
    Ich hab sehr viel mit amerikanischen Musikern gespielt und die kochen auch oft nur mit Wasser. Interessanterweise werden die aber oft mit Vorschusslorbeeren und höherer Wertschätzung bedacht, nur weil sie aus den Staaten kommen. Etwas mehr Selbstbewußtsein wäre da vielleicht manchmal nicht verkehrt. Ich hab auch schon grosse Namen aus den US of A. ganz schön hausbacken erlebt...
    Wobei ich ein argument noch liefern könnte, was vielleicht doch ein "höheres" Niveau begründen könnte: dort wird halt noch mehr Live-Musik gepflegt. In Deutschland kann man ja heute im kleinen Rahmen, auf Club Niveau kaum noch vernünftig auftreten, weil einfach nix mehr gezahlt wird bzw. die Spielmöglichkeiten immer geringer werden.
    Und wie wir alle wissen, ist einer der wichtigsten Faktoren für's gut werden, so viel spielen zu können, wie nur möglich ist. Und das nicht nur im Proberaum, weil das einfach nicht diese Professionalität bringt.

    Powerstroke4 hab ich auch manchmal auf der Snare, wenn der Snare Sound sehr wuchtig und bassig sein soll ( und das wieder mal auf ner 5").
    Aber die Ansprache und der Rebound sind recht verheerend.
    Mir macht das keinen Spass, auf so ner Snare zu spielen, aber wenn der Sound gewünscht wird....
    Allerdings ist das Fell dann auch schon fast unkaputtbar...

    Na ja, ich denke Frauen haben in bestimmten Bereichen einen Bonus, dafür aber in anderen auch eigene ordentlichen Malus. Denk da nur mal an die Berufswelt, wo Frauen auch heute noch für gleiche Arbeit schlechter bezahlt werden oder weil sie genauso wie Männer berufstätig sein und eine Karriere haben wollen, deswegen gesellschaftlich aber sanktioniert werden wie von dieser ehemaligen blonden Tagesschau Tussi mit ihrem unsäglichen Buch, wo unfassbarer Weise ganz viele Hurra geschriehen haben...


    Im Musikbusiness haben Frauen hinsichtlich Vermarktung sicherlich einige Vorteile, allerdings "leiden" auch viele Instrumentalistinnen darunter, das sie als Frau oft nicht so ernst genommen werden.
    Da wird ganz schnell ein möglicher Erfolg auf den Frauenbonus reduziert und die eigentliche Leistung nicht anerkannt.
    Wie oft hab ich schon den Satz gehört: die hat ja nur Erfolg weil sie geil aussieht...
    Das hört man in Zusammenhang mit einem männlichen Musiker nicht so oft.
    Da möchte ich unterm Strich vielleicht doch nicht tauschen... :rolleyes:

    :D War auch gar nicht als Kritik oder Mangel angepriesen sondern als Feature angeführt.
    Ich könnte nie so spielen und dann wäre white Stripes auch eines wichtigen Aspekts beraubt. Diese Art zu trommeln ist doch für den Sound von den White Stripes absolut wichtig. Vinnie Colaiuta bei den White Stripes wär einfach für den Arsch :D
    Da ist die Unperfektheit (die allerdings meiner Meinung nach nicht absichtlich sondern eine Folge der Spielmöglichkeiten der Dame ist) ein absolutes muss! Die Dame hat dadurch allerdings mehr Personality als so mancher der (auch hier) oft gepriesener Drumakrobaten der virtuosen Liga :rolleyes:
    Aber jetzt wird es zu sehr OT und ist ja auch nur meine sehr bescheidene Meinung ...

    Also das die Profi-Leute angeblich so viel Proben und deshalb weniger Fehler machen, möchte ich mal widersprechen. Da wird (leider) oft viel weniger geprobt, als eigentlich nötig oder gut wäre...
    Der Schlüssel liegt, wie bereits erwähnt, im sich auf das, was man wirklich kann, zu beschränken.
    Sofort macht man weniger Fehler. Wenn man im TV oder auf grossen Bühnen spielt schaltet man einfach das "ich will mich profilieren"-Gen ab und spielt das, was 150% sitzt, weil es nichts unangenehmeres gibt, als sich in einem solchen Rahmen zu verzocken, vor allem wenn das auch noch aufgezeichnet und ausgestrahlt oder auf DVD gebannt wird.
    Und unabhängig davon, ob es sich um eine feste Band oder eine Gruppe zusammengemieteter Einzelprofis handelt: wer sich live zu oft verzockt und zu viel Bockmist spielt, der wird im "echten" Business recht schnell abgesägt, weil man sich das einfach nicht erlauben kann. Es sei denn, es handelt sich um eine Musikrichtung/Band, in der die Unperfektheit/gewisse Spielschwächen zum Programm gehören, wofür es ja auch genug Beispiele gibt. Oder will jemand die White Stripes mit nem richtigen Drummer hören? :D
    Wäre sehr wahrscheinlich total uninteressant...


    Und zu behaupten, das das Spielen mit Loops, Sequenzern und Clicks das alles noch einfacher machen würde und deshalb die Fehlerquote geringer sei, der hat das wohl noch nicht im grossen Umfang gemacht.
    Wenn du zu so Kram spielst, darfst du dir nicht die geringste Blöße geben, den jede kleine Schwankung deinerseits ist sofort hörbar. Da muss jedes Fill, jeder Einsatz, jeder Schlag auf den Punkt sitzen.
    Das einzige, was dadurch einfacher wird ist, das man nicht durch ein falsches Tempo den Song versauen kann und man diese Verantwortung komplett an eine Maschine abgibt.


    Mein Fazit: man sieht da weniger Patzer und grobe Fehler, weil Leute, die oft grobe Fehler machen, in der Regel gar nicht so weit kommen, das sie auf so grossen Festivals spielen.
    Das heisst nicht, das da nur die "besten" Drummer rumrennen, sondern Drummer, die wissen worauf es ankommt. Die müssen nicht virtuos sein, die müssen nicht "alles" spielen können, die müssen aber in dem moment, wo es drauf ankommt ihren "Job" möglichst perfekt abliefern. Kleine Fehler passieren da zwar auch, aber die dürfen halt nicht offensichtlich sein.
    Ich kenne das jedenfalls so, das man durchaus auch schon bei kleinen Fehlern, die wirklich kaum einer hört, durchaus Ansagen vom Künstler/Manager/MD etc. pp bekommt. Das diszipliniert im Laufe der Jahre gewaltig...

    Unterstützt nur meine These, das man das Material und die tiefe einer Snare gar nicht heraushören kann!
    (Es ei denn, man kitzelt die absolut typische Charakteristik einer bestimmten Snare heraus)
    Das hab ich oben genau so geschrieben.
    Die Snare ist stark gedämpft und tiefer gestimmt. Das kann man hören, mehr nicht.
    Meine These ist, das man diesen Sound problemlos mit einer Holzsnare hinkriegen kann, kann man aber auch mit ner Blechsnare hinkriegen, weil dieser Snare Sound der Aufnahme nix aussergewöhnliches ist.
    Den kriegt man auch aus einer Sonor 502 Blech Snare raus oder besagter Ludwig mit den richtigen Fellen, dem richtigen Tuning/Dämpfung und dem entsprechenden EQ am Mischpult.

    Auch wenn es unbefriedigend klingt:
    Eine mit Mikros aufgenommene und mit Kompressoren und EQs bearbeitete Snaredrum kriegst du akustisch nicht hin, egal welche Snaredrum/Fell Kombination du benutzt.
    Immer wieder höre ich solche Fragen von meinen Schülern, vor allem wenn sie bemängeln, das ihr Drumset irgendwie nicht so klingt, wie das was sie auf Plattenaufnahmen hören.
    Zum Erschrecken vieler behaupte ich dann nämlich, das ich mit entsprechenden Mikros/Kompressor und EQ Einstellungen, wechseln von Fellen und Änderung des Tunings aus einer einzigen Snaredrum locker unmengen Snaresounds raushole. Nur heisst das noch lange nicht, das die snaredrum im Raum so geklungen hat, wie sie später auf der Aufnahme zu hören ist.


    Ich hab schon Aufnahmen mit ner 5" tiefen Maple Snare gemacht, die war bei der Aufnahme so tief gestimmt und mit breiten Fellringen gedämpft, das jeder geschworen hätte, das das ne 7 oder 8" Snare gewesen wäre, so einen Bumms hatte die auf der Aufnahme. Im Raum klang sie aber eher erbärmlich...
    Es gibt zwar typische Soundcharakteristiken für bestimmte Grössen und Kesselmaterialien, aber diese können durch entsprechendes Tuning/Fellwahl und Nachbearbeitung durch Effekte absolut verschleiert werden.
    Noch ein Beispiel aus dem Studio wäre, das ich mal nen Track mit ner Sonor Jungle Snare eingespielt habe, die mit 2 Mikros von oben und unten abgenommen wurde. Das obere Signal wurde massiv mit Eqs bearbeitet und brettmässig komprimiert, das Resofellsignal wurde durch einen Verzerrer+Phaser geschickt. Das Endprodukt war ein Snaresound, der nach Electro Snare der übelsten Sorte klang.
    Später dachte jeder, das sei ne Edrum Snare gewesen, war aber eine akustische.


    Der Witz liegt primär darin, eine wirklich gute Snaredrum zu haben, die auch viele Stimmmöglichkeiten und Klangvielfalt liefert. eine gute Snaredrum hat nämlich nicht nur einen Sound, der gut klingt.
    Das ist der grosse Unterschied zu billig Snaredrums.
    Billig Snaredrums "glänzen" meist dadurch, das sie nur in einem sehr begrenzten Bereich gut klingen, manchmal bieten die sogar einen sehr abgefahren speziellen Sound, der sehr reizvol lsein kann, aber sie sind halt nicht flexibel. Deswegen kann man auf Billig-Drums auch nicht so gut rausfinden, was eigentlich alles durch Tuning/verschiedene Fellwahl möglich ist.
    Und der Aspekt der Aufnahme/Nachbearbeitung wirft dann sowieso wieder alles über den Haufen. Ist einfach eine andere Baustelle.


    Bei der besagten Aufnahme kann man zumindest hören, das die Snare stark gedämpft und tief gestimmt gewesen sein muss. Mit ner "normalen" Holzsnare sollte man so einen Snaredrumsound recht einfach hinkriegen, weil der nicht besonders markant ist.
    Tief gestimmte Snaredrum, viel Dämpfung: fertig.

    Zitat

    Original von Drummer Girl


    Und worin ist dies begründet? Einfach nur in der Tatsache (bzw. Vermutung), dass es weniger Drummerinnen als Drummer gibt oder dass wir Damen besser aussehen? :D


    Erstens ist die Frauenquote bei Drummern schon extrem niedrig und allein daher fällt man sofort auf.
    Zweitens sind diese Frauen aus dem ersten Grund schon mal interessanter als die typische Sängerin in einer Band. Ne Frau an den Drums ist einfach ne coole Sache.
    Medial ist es zudem einfach ein Fakt, das man als Frau immer mehr Aufmerksamkeit bekommt, erst recht, wenn man etwas tut, was Frau "normalerweise" nicht tut.
    Und das Frauen einfach schöner anzusehen sind, ist zumindest für mich als Mann keine Frage :D
    Allerdings stelle ich in den letzten Jahren eine steigende Tendenz hinsichtlich Mädels an den Drums fest.
    Zur Zeit habe ich so viele Schlagzeugschülerinnen wie nie zuvor und das ist spitze.
    Also: haut rein Mädels! :D

    Es gibt auf jeden Fall unterschiedliche Aspekte, was man unter Präsenz verstehen kann, die hier auch manchmal durcheinander gehen.
    Meint man jetzt Präsenz als Musiker innerhalb einer Band und die entsprechende mediale Aussenwirkung oder meint man jetzt die Wirkung auf Groupies, Mädels oder meint man die Wirkung auf gen geneigten Musikliebhaber/Mitmusiker.


    Ich finde schon, das die Wahrnehmung des Drummers stark von der Musikrichtung abhängt.
    Ich spiele ja in den unterschiedlichsten Musikrichtungen und die meisten Rückmeldungen sowohl aus dem Publikum als auch medial gibt es immer bei Jazzmusik. Nur bei dieser Musikrichtung sind meiner Meinung nach die "Hierarchien" in der Aussenwahrnehmung flacher und nahezu gleichberechtigt.
    Hinsichtlich des "Groupie-Faktors" ist Jazz aber so ziemlich die schlechteste Musikrichtung.


    Im Pop-Kontext wird man als Drummer schon sehr selten als Einzelperson wahrgenommen. Da kann ich nur die Erfahrungen anderer bestätigen: Fotos und Berichte werden vor allem von den Frontleuten dominiert und was die Gunst der weiblichen Zunft angeht, gibt es auch eindeutig eine Rangordnung, die natürlich nicht ausschliesst, das es auch mal ein paar Mädels geben kann, die mehr auf nen Drummer abfahren. In der Summe ist das aber eher die Minderheit.


    Gutes Beispiel(bitte nicht deswegen hauen): Wer von den kreischenden Teenies bei Tokyo Hotel interessiert sich schon für den Drummer (oder Bassisten)?
    Gut, bei denen kennen sie wenigstens den Namen, aber da hört es schon auf und wenn man sich Medienberichte anschaut, wird man mehr als 80% nur Berichte/Bilder von den Zwillings-Spacken finden und nebenbei hört man dann auch mal was über die beiden anderen.


    Um jetzt aber dem Ungerechtigkeitswahn vorzubeugen sei noch erwähnt, das die meiner Meinung nach geringere Aufmerksamkeit dem Drummer gegenüber durchaus aber auch selbst "verschuldet" ist und teilweise in den Persönlichkeitsunterschieden der Instrumentengattungen begründet liegt.
    Irgendwie gehen bestimmte Charaktereigenschaften mit der Wahl des Instrumentes einher (oder warum sind Bassisten so oft die "gesetztesten" Personen in einer Band und die Sänger die extrovertiertesten)
    Drummer sind halt oft nicht die forschesten Typen, wenn sie mal hinter ihrem Drumset hervorkriechen und vielleicht haben sie auch oft deshalb dieses Instrument gewählt, weil sie sich so schön vor dem Publikum verbarrikadieren können und dann im Geheimen die Sau raus lassen. Kommen sie dahinter hervor, sind sie dann wieder ganz handzahm :D
    Jedenfalls denke ich jedesmal, wenn ich einen Drummer hinter einer nahezu undurchdringlichen Ballerburg sehe, der will wohl nicht gesehen werden :D


    Und dann sitzen wir Drummer auch noch und sind deshalb immer die kleinsten auf der Bühne, was dann durch einen Riser versucht wird zu kompensieren. Trotzdem sind wir dann aufgrund der Unbeweglichkeit auf der Bühne und der kleineren Erscheinung aufgrund des Sitzens wesentlich unscheinbarer als stehende, sich bewegende Akteure, die auch mal auf Tuchfühlung mit dem Publikum gehen können.


    Der Trost eines jeden Drummers dürfte aber sein, das man uns wohl kaum überhören kann und ist das nicht das wichtigste :D

    Aber mal ganz langweilig betrachtet kann man die Falschheit der Schreibweise Basedrum daran festmachen, das man in keinem Herstellerkatalog von Drum Herstellern weltweit jemals den Begriff Basedrum lesen wird. Und die werden es wohl wissen :D
    Ebenfalls in keiner einzigen Drum Sample Library weltweit (es sei denn, die ist von einem bekackten Amateur und Nihilsten erstellt worden) wird man dieses komische Wort Base Drum finden.
    Es heisst nun mal Bass Drum und fertig. Ich sag ja zu nem Auto auch nicht "das -ding-das brum-brumm-macht-und-die-fahren-tut" :D


    Zur Aussprache kann ich nur sagen: mag sein, das der geneigte Oxford Englisch sprechende britische Aristokrat Bassdrum sagt und phonetisch nicht in Richtung Base Drum tendiert.
    Allerdings kenne ich keinen US Amerikaner, der nicht Base Drum spricht, wenn er Bass Drum meint.
    Nachprüfbar auch auf 100erten Recordings, wenn mal der Sänger/Rapper von der Bass Drum redet...


    und ganz persönlich: mich schüttelt es einfach, wenn ich Base Drum geschrieben sehe und die wenigen male, die ich das in diesem Post getan habe, haben mir körperliche Schmerzen bereitet...
    Ich muss jetzt erst mal ein Bier trinken, um den Schock zu verdauen ;)