Beiträge von drumdidi

    Ich hab mal vor fast 20 Jahren erlebt, wie ein Schüler von mir, der Autolackierer ist, sein Sonor Lite Drumset umlackiert hat.
    Der müßte das theoretisch aufgrund seiner fachlichen Qualifikation und aufgrund der Zugriffsmöglichkeit auf prof. Lackiererequipment ja schon gut hinkriegen...
    Das Fazit:
    mein Schüler hat geflucht wie ein Rohrspatz, hat wahnsinnig viele Stunden damit verbracht und trotzdem war die Lackierung am Ende nur "o.k.", aber keinesfalls geil.
    Zudem hatte sich der Sound der Trommeln deutlich verändert.


    Als ich dann Jahre später aufgrund meines Endorsements bei Sonor in Bad Berleburg im Werk alle Produktionsschritte gezeigt bekam, war mir schlagartig klar, warum der das nicht hingekriegt hat.
    So eine Drumsetlackierung ist einfach enorm aufwendig und verlangt ne Menge Know How.
    Ich hab mich über diese Aktion mit dem Lackierer bei Sonor unterhalten und der hat mir bestätigt, das man das sehr lange üben muß und viel Geduld und Fertigkeit dafür notwendig ist, um eine hochwertige Lackierung hinzukriegen.
    Ich würde es definitiv nicht machen und zum Thema Farben würde ich sowieso sagen: nichts ist vergänglicher als die eben noch heiß geliebte Farbe.
    Was ich schon an Farbentrends hab kommen und gehen sehen...

    Ich hab mal wieder etwas rumrecherchiert und folgendes offizielles von DDrum (Armadillo) gefunden




    So viel zum Thema Ddrum.


    Aber es gibt eine neue Info, das ehemalige Mitarbeiter von Clavia, die das DDrum entwickelt haben eine neue Firma gegründet haben und einen neues Modul, basierend auf dem Know How des Ddrum, auf den Markt bringen, was DrumIT heissen soll.
    Stand so im Keyboard Magazine im August 2007
    http://www.keyboardmag.com/art…ia-nord-lead/Aug-07/30466


    Zitat:
    INSIDER INFORMATION
    Hans Nordelius started Clavia with Mikael Carlsson, a drummer who’s no longer associated with the company. They introduced the digital ddrum series in 1983. Armadillo Enterprises now owns the ddrum name. . . . Peter Jubel, who was responsible for software engineering in the Nord Lead, was a co-founder of Propellerhead Software. Propellerhead president Ernst Nathorst-Böös used to write manuals for Clavia and convinced Nordelius to market instruments under the “Nord” label instead of using it only in-house. . . . Graphic designer Nikolaus Frank wanted the Nord Lead to be called the “Edge,” but he was overruled. . . . Bengt Lilja designed the Lead’s metal cabinet. He now runs 2box AB and with Rik van der Brugghen is developing Drumit electronic drums, which “have the ddrum soul updated with the latest technology and sound quality” and are due this fall.


    Ein CGI Bild gibt es auch schon. Die sind aber immer mit Vorsicht zu geniessen, weil man nicht weiss, ob das Endprodukt wirklich so aussehen wird.
    Mal sehn, was 2008 bringt




    Mittlerweile bin ich mir auch recht sicher, das ddrum tot ist.
    Diese eigenartige Firma in den USA, die jetzt unter diesem Namen akustische Drums vermarktet, hat zwar nebulöse Aussagen zu einem pot. ddrum 5 gemacht, aber mehr folgte einfach nicht mehr.
    Der edrum Markt ist mittlerweile fest in der Hand von Roland und ich glaube nicht, das jetzt noch etwas kommt.
    Und das Clavia noch was macht, halte ich für noch unwahrscheinlicher, da die letztendlich ums Überleben kämpfen hinsichtlich der Übermacht der Softwaresynths und dem Vormarsch der virtuellen Instrumente/Laptops auf den Bühnen und in Studios sowieso.
    Das Thema Ddrum muß man wohl beerdigen.
    Sehr schade...

    Also 10x8 ist schon flach.
    10x9, 10x10, 10x12 das sind tiefe Toms.
    10x8 ist flach und 10x7 auch.
    Bei 12" ist meiner Meinung nach 12x8 auch schon flach und bei 14" 14x10 auch.
    Aber gut, was soll man da letzendlich drüber streiten ;)

    Zitat

    Original von Tommler
    Wenn zu "guter Freiberufler" auch eine gesunde Portion Glück zählt, passt es sicherlich.


    Da kann ich nur voll und ganz zustimmen!
    Der Faktor Glück, im richtigen Moment am richtigen Ort sein, ist (leider) auch noch ein Faktor, der dazu kommt und der nicht in der eigenen Hand liegt.
    mosch: aber ansonsten gebe ich dir dann doch recht, wenn du das so meintest ;)

    Zitat

    Original von Seven
    Mixer haben das kit geliebt.
    Naja und ein ordentlich gestimmtes gehängte 14 kann abgenommen mehr als genug dampf machen


    Soundmenschen schreien in der Regel immer Hurra bei kurzen Toms.
    Die sind soundtechnisch einfach viel besser in den Griff zu kriegen.
    Ich spiel ja zur Zeit ein 14x10 Hängetom als tiefstes Tom und das ballert im Studio oder live gewaltig.
    Da hat sich noch nie einer beschwert, das das zu schlapp klingen würde.
    Aber so ein Floortom macht den Aufbau flexibler und irgendwie "fühlt" es sich auch anders an.
    Na ja, vor ca. 10 Jahren bin ich von 4 Toms auf 3 Toms geschrumpft und jetzt wechsele ich nicht nur von Rack- auf Floortom, jetzt liebäugele ich sogar wieder mit nem 4 Tom Setup mit 14"+16" Floortom :D
    Im Alter hört man halt die Basstöne besser als die Höhen, also her mit mehr Sound nach unten :D

    Lustiger Zufall :D
    Ich mache gerade auch die gleiche Entwicklung durch.
    Ich hab früher nie Standtoms gespielt, weil die mir nie gefallen haben, aber die letzte Zeit hab ich mal öfters wieder mit Standtoms gespielt, wenn ich ein Set gestellt bekam, und jetzt werde ich mein nächstes Set auch wieder mit StandToms wählen. Genau der von Dir beschriebene leicht beschnittene Sound und die Hardwaregeschichte sind für mich auch der Knackpunkt.
    Ausserdem variiere ich oft meinen Aufbau und das geht mit standtoms auch wieder leichter.
    Kurze Kessel sind für mich eigentlich die einzige Wahl aus vielen der bereits genannten Gründe wie besserer Aufbau, kontrollierterer Sound, mehr Attack, bessere Auflösung bei Dynamik und schnellen Fills.
    Ich bin bekennender Kurzkesselfetischist :D

    Zitat

    Original von mosch
    Gute Freiberufler = Viel Geld


    Schlechte/Mittelmäßige Freiberufler = Wenig(er) Geld


    So und nicht anders läuft das.


    Gewagte These, daß es zwischen Geld/Bezahlung und Fähigkeiten diesen direkten Zusammenhang geben würde.
    Diesem Irrglauben verfallen viele angehende Musiker, die glauben, ich muß nur gut genug werden, dann klappt das auch finanziell.
    Finanzen bzw. Geld verdienen haben vor allem was mit "sich verkaufen können" zu tun und erst sekundär was mit Fähigkeiten zu tun.
    Beispiele für Leute, die objektiv nicht gut in ihrem Fach sind und trotzdem viel Geld verdienen, gibt es genug und umgekehrt auch Unmengen von Leuten, die eigentlich richtig gut sind, sicher aber nicht richtig vermarkten können.
    Nur deshalb wird hier nachdrücklich darauf hingewiesen, das 10€ nicht so wirklich ok sind.
    Es wird hier permanent ausgeblendet, das der Threadstarter ein laut eigener Aussage angehender Profi ist.
    Natürlich stehet er noch am Anfang, aber deshalb muß man so jemandem noch viel deutlicher drauf hinweisen, dass er wirtschaftliche Gesichtspunkte in seiner Kalkulation mit berücksichtigen muss.
    Wir reden hier nicht von einem Hobbymusiker, der dem Nachbarsjungen oder irgendwelchen Bekannten mal ein bisschen was zeigt.
    Ein wenig wird jetzt hier das ganze so dargestellt, als wären die Profis hier, die auf höhere Honorare verweisen, die absoluten Raffgeier, die überzogene Forderungen stellen.
    Dagegen weisen diese nur auf einen ganz wichtigen Aspekt hin, der unter Musikern (und vor allem unter Hobbymusikern) komplett ausgeblendet wird.
    Warum soll denn bitte schön bei Musik immer alles auf Selbstausbeutung rauslaufen?
    Ich kenne keinen Musiker, der selbst bei 30-40€ die Stunde dadurch reich geworden ist, ganz im Gegenteil.
    Und dieses Thema ist nun mal hochsensibel, weil viel zu viele Leute zu extrem niedrigen Kursen unterrichten, auch Profis!
    Ich kenne leider selbst solche Kollegen, die sich dann immer wundern, warum sie so am Existenzminimum rumkrebsen aber gleichzeitig für 15-20€/60 min Unterricht geben.

    Zitat

    Original von chop


    Fragt doch mal die da oben, ob die für euch nich auch n Mindestlohn festlegen wollen. ;)


    Wer in der Lage ist, deutlich günstigeren Unterricht anzubieten, soll das tun. Wer dazu nicht in der Lage ist, muss sich dann sein "Unternehmens-Konzept" nochmal vornehmen. Glaube das nennt man dann nicht konkurrenz-fähig oder so ähnlich.


    Wieder mal jemand, der keine Ahnung von Betriebswirtschaft hat.
    Man kann keinen Unterricht für 10€ anbieten und davon als Freiberufler existieren.
    So etwas nennt man Lohn Dumping.
    Mit nicht konkurrenzfähig und Unternehmenskonzept hat das nichts zu tun.
    Wer rechnen kann, ist eindeutig im Vorteil!

    Immer wieder die alte Diskussion...
    Natürlich macht man Preise kaputt, wenn man eine Dienstleistung weit unter Niveau anbietet.
    Dies gilt nicht nur für Unterricht sondern auch für Live Gigs.
    Wie oft höre ich von Hobby Musikern, das sie mit ihrer Cover Band am Wochenende 5h Musikprogramm für 800€ abliefern und rechtfertigen die lächerliche Gage damit, das sie ja erstens keine Profis seien und zweitens nicht davon leben müssen. Und dann kommt noch das Totschlag Argument: es macht doch auch Spass...
    Ach so, für etwas, das Spass macht, darf man keine vernünftige Entlohnung erwarten...


    Ich finde schon, dass man halbwegs vernünftige Honorare verlangen sollte.
    Der Threadstarter will ja offensichtlich sogar Profi Musiker werden, also sollte er gleich in Regionen beginnen, die überhaupt ansatzweise eine Existenz möglich machen.
    Das ist unter 20€/pro Stunde gar nicht möglich, wenn der Unterricht ein Nebenerwerb zu Gigs sein soll.
    Man sollte auch bedenken, das man nicht Preise einfach erhöhen kann.
    Da wo man einsteigt, bleibt man auch für lange Zeit...


    Zur Aussage, die Qualität des Unterrichts würde es schon richten:
    Das ist ein Märchen! Sonst würden die Leute ja nur noch teure, hochqualitative Produkte einkaufen. Machen sie aber nicht und kaufen i.d.Regel so billig, wie geht. Nach Qualität wird meist erst nach schlechten Erfahrungen gefragt.
    Ich unterstelle immer erst mal, das jemand versucht, möglichst guten Unterricht zu geben, also soll er auch Geld verlangen.
    Wenn der Unterricht nicht taugt, werden die Schüler in Scharen weglaufen.
    So wird ein Schuh draus, aber nicht dadurch, daß man erst super billig ist und man dann bei hoher Nachfrage die Preise erhöht.
    Ich empfehle allen angehenden Profi-Musikern aber auch Semi-Profis mal vernünftige betriebswirtschaftliche Rechnungen anzustellen.
    Sehr unromantisch im Zusammenhang mit "Kunst" aber absolut überlebenswichtig!
    Da stellt man ganz schnell fest, wie lächerlich ein Honorar von 20€/pro Stunde bei Unterricht oder 150€ Gage bei nem Gig sind, wo viele Leute, die keine Ahnung vom Freiberuflerdasein haben, von gutem Honorar reden...

    Zitat

    Original von Sirom
    hatten wir die wichtig(st)e charaktereigenschaft "kein arschloch sein" schon erwähnt?



    :D very wichtig!
    Und nicht nur nicht ein Arschloch oder nett sein, wie Luddie es sagte, sondern ein geselliger, kontaktfreudiger und zuverlässiger Vertreter der Spezies Mensch sein.
    Der Musiker lebt von Netzwerken. Wer kein Teil des Netzwerkes ist, der ist arm dran.


    Nicht nur die Studioszene, ist wie bereits erwähnt, ein mehr oder weniger geschlossenes Netzwerk, wo immer die gleichen Leute tätig sind bzw. nur der was einspielt, der jemanden kennt, der jemanden kennt.
    Auch die liebevoll genannte"Mietschlampen"-Szene (also hinzugemieteter Live Trommler z.b.) ist ein recht geschlossener Zirkel. Da trifft man immer wieder die gleichen Gesichter.
    Die Messen/Clinic Szene ist auch so ein Netzwerk und wenn es um gut bezahlte Unterrichtsjobs geht, so werden auch die meist innerhalb des Netzwerkes vermittelt. Schick mal Blindbewerbungen an Musikschulen und du wirst feststellen, das du kaum eine Chance hast, einen Job zu kriegen, selbst wenn eine Stelle frei sein sollte.
    Läuft fast alles über Empfehlungen und Vitamin B.


    Übrigens nicht falsch verstehen: ich will hier Musik als Beruf nicht schlecht machen und den Eindruck erwecken, es sei unmöglich diesen Weg zu beschreiten. Mach den Kram ja selber schon seit fast 20 Jahren. Ich will nur ein möglichst realistisches Bild zeichnen, wie es sich in den Jahren für mich so dargestellt hat und was im Gespräch mit anderen Musikerkollgen (auch Profis) so rüberkommt. Es ist ei hartes Geschäft, ob mit oder ohne Ausbildung, ob reichlich mit Talent gesegnet oder mässig talentiert.
    Wer Überzeugungstäter ist, der macht es sowieso.
    Ich für meinen Teil bin eigentlich recht glücklich, diesen Weg gegangen zu sein, wobei ich allerdings den Preis dafür in der nicht Verwirklichung meiner privaten Träume bzgl. Beziehung/Familienwunsch gezahlt habe.
    Wenn man halt ständig auf Achse ist, ein völlig unstetes Leben mit Aufs und Ab führt, ist für eine Frau meist nur zeitweise "sexy"und da die Richtige zu finden, die dauerhaft an deiner Seite bleibt, ist meines Erachtens noch viel schwerer als das Musik Business in den Griff zu kriegen...
    Das ist ein Aspekt, wo ich heutzutage, etwas älter und abgebrühter, ganz anders zu stehe als noch mit 20, wo ich an so etwas gar nicht gedacht habe.
    Ich kenne leider mehr Musiker mit gescheiterten Beziehungen als glücklich vereint lebende...
    Und irgendwann findet man den gesteigerten Sex Appeal durch den Musikerstatus und die entsprechenden Girls nach der Show auch nicht mehr so interessant...
    Da bleibt von Sex, Drugs & Rock'n'Roll nur noch das letzte übrig ;) (aber deswegen hat man mit dem Kram ja auch angefangen, oder?)

    Also Profi Musiker wird man nicht, indem man sagt: so hab die Schule fertig, jetzt such ich mir als Beruf Musiker aus.
    Im Gegensatz zu "normalen" Berufen, wo man eine Ausbildung oder Studium macht und dann in diesem erlernten Beruf arbeitet, läuft das in der Musikbranche anders.


    Entweder man ist einfach so gut und so gefragt, das sich diese Option ergibt, seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen, oder das ganze läuft einfach nicht.
    Das 2te ist eine Ausbildung als Musiker/Instrumentallehrer an einer Hochschule, um die Option zu haben, als Lehrer an Musikschulen und als Privatlehrer mit möglicher USt Befreiung für Lehrtätigkeit zu arbeiten (die absolut wichtig ist, wenn man nicht arm wie eine Kirchenmaus bleiben will) und um das nötige Handwerk für das tägliche Überlben zu erlernen.
    3ter Weg ist "einfach" kommerziellen Erfolg mit einer Band zu haben-einer der unwahrscheinlichsten Wege, aber möglich-


    Als Spartentrommler, der eigentlich "nur" gerne Metal spielt und den Rest nicht so gut kann, wirst du als Berufstrommler Schiffbruch erleiden, wo es meist darum geht, möglichst viel anbieten zu können.
    Da zählt vor allem Vielseitigkeit, wenn man dauerhaft existieren will.
    Um die zu erlangen ist man wieder entweder bei Punkt 1, man ist halt saugut und super talentiert oder man muß das Handwerk lernen, was ein Musikstudium auf den Plan ruft, wofür man jedoch bzgl. Aufnahmeprüfung und vorausgesetzten Fähigkeiten auch schon recht gut sein muß.
    Für einen reinen Metal/Rock Drummer erschliesst sich meistens der Gang zu einer Musikhochschule nicht.
    Und selbst so ein Hochschulstudium reißt es auch nicht raus.
    Von meinen Mitabsolventen aus meiner Studiumszeit ist mittlerweile (nach rund 10 Jahren) ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Absolventen nicht mehr als aktiver Musiker tätig, weil es einfach nicht mit dem Geld verdienen geklappt hat.


    In der heutigen Zeit kann man eigentlich fast nur abraten, den Weg zum Profi einzuschlagen.
    Der Markt ist völlig übersättigt!
    Wer also nicht wirklich ein grosses Talent ist und zudem noch das nötige Händchen zur Selbstvermarktung und Business Fähigkeiten mitbringt (ja das gehört zum Beruf auch dazu!) sollte auf etwas anderes setzen.


    Ehrlich gesagt signalisiert mir deine Art der Fragestellung schon sehr deutlich, das das Geschäft des Profitrommlers eigentlich nichts für dich ist, weil du dir über die Konsequenzen eines Lebens als freiberuflicher Musiker nicht im klaren scheinst.


    Mach doch was anderes und mach Musik als Hobby und wenn dann doch mit einer Band der grosse Durchbruch kommt, oder du doch plötzlich total gefragt als Session/Tour-Drummer werden solltest, kannst du immer noch umschwenken.
    DAs sind meist auch die "gesünderen" Musikerbiografien, wenn sich der Profistatus durchs Machen ergibt und nicht durch eine Willensentscheidung.
    Die meisten Profis, die auch dauerhaft von der Musik leben können, sind auf diesem Weg zum Beruf gekommen.


    Natürlich kann man auch zu den grossen Heer der unzähligen unterbeschäftigten, am Existenzminimum rumkrebsenden Trommlern stossen, die sich irgendwie durchboxen.
    Ein paar Jahre findest du das dann noch ganz toll, aber irgendwann kommt dann das aus, wenn nichts mehr geht und dann wenn dann noch die Option Unterricht versiegt, weil der Markt von diplomierten Musikern überschwemmt ist, die dir jeden Unterrichtsjob wegschnappen werden, stehst du mit nichts da.
    Von Familie, Frau, Kindern etc. fang ich erst gar nicht an, weil man als junger Mensch diese Perspektive nicht vor Augen hat, weil man ja so sehr von der Musikerkarriere träumt.


    Jedenfalls komme ich bei der Analyse der heutigen Marktsituation und er Prognose für die Entwicklung der Musikindustrie vor dem Hintergrund der veränderten Bedingungen zu dem Ergebnis, das es besser ist, was anderes zu machen.


    Aber wenn du es trotzdem machen willst, dann hau ordentlich rein und tue alles, was in deiner Macht steht, um diesen Traum zu verwirklichen.
    Denn wer es wirklich will, alles dafür tut und das nötige Rüstzeug mitbringt, wird sich immer behaupten, sofern es noch arbeit für Musiker gibt und diese auch noch bezahlt wird...

    Zitat

    Original von matzdrums
    man kann in den rider schreiben was man will, wenn den mal wieder keiner liest.


    Rider lesen?
    Wer macht den so was? :D
    Die meisten lokalen Techniker lesen den das erste mal, wenn du mit deinem Zeug schon auf der Bühne stehst. Und das auch bei grossen Produktionen.
    Da kann ich aus dem Handgelenk 7000 Stories schütteln :evil:
    Letze Woche wieder so ein Ding:
    Ich stell mit dem Backliner zusammen mein Set auf den Drumriser, plötzlich stellen die einen riesen Drumfill neben mein Set und fragen mich, ob der da gut steht...
    Ich schau den Fuzzi mit grossen Augen an und zeige nur tonlos und mit müden Blick auf mein In-Ear Monitorrack neben meiner Side Snare und sag: hast wohl den Rider nicht gelesen und auch nicht mit unserem Monitormann gesprochen.
    Darauf er nur trocken: lese ich nie! und rollt den Drumfill wieder weg und ruft zu nem Handlanger: leg dem mal ne In-Ear Strecke, der brauch gar keinen Drumfill...
    Wohl gemerkt: grosse Produktion, mehrere Major Acts auf einer Bühne.
    Technikanweisungen bis der Arzt kommt schon Wochen vorher verschickt.
    Bei unserer Crew gibt es auf Tour auch den Runing Gag: sach mal, heute war tatsächlich alles wie im Rider!->Nee, iss nich wahr! -> Doch! -> Nee, das gibt's nicht! :D
    Und der Gipfel ist dann noch der Satz: die haben sogar den Rider gelesen und sogar mal im Vorfeld rückgefragt! (kommt aber bei 20 Konzerten höchstens ein mal vor)

    Wie bereits gesagt: je konkreter deine Liste ist, desto weniger Katastrophen wirst du erleben.
    Aber du wirst sie erleben!
    Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.
    Deshalb muß man eigentlich überlebenswichtige Dinge selbst mitnehmen.
    Dazu gehören meines Erachtens

      eigene Becken
      eigene Snare
      eigene Fußmaschine
      eigener HiHat Ständer
      eigener Hocker


    Dazu ein wenig Werkzeug wie Zange &Co, Beckenfilze und Plastikhülsen für die Beckenständer
    Wenn es geht am Besten auch einen eigenen Teppich. Der wird fast immer vergessen!


    Wenn du zu keinem renommierten Act mit hoher Popularität gehörst, darfst du dich auf so einiges gefasst machen.
    Allerdings möchte ich anmerken, dass eine gemietete Backline den Veranstalter in der Regel recht teuer kommt, was die Produktionskosten enorm heben kann. Zu wessen Lasten das am Ende geht ist ja klar :rolleyes:
    Eine Tour würde ich generell nie mit einer täglich wechselnden Backline spielen.
    Viel zu viel Stress! Ein entsprechender Backline tauglicher Sprinter mit langem Radstand ist in der Miete nicht viel teuerer als ein "normaler" 9 Sitzer. Bin schon massenweise mit solchen Sprintern durch die Lande getourt. So hat man die eigene Backline dabei und das Konzert wird definitiv besser!
    Die Einzelshows, die ich per Flugzeug und deshalb mit gestellter Backline gemacht habe, waren zu 75% hinsichtlich des gestellten Drumsets recht unangenehm und wenn dann mal halbwegs das geforderte dasteht, ist das fast wie Weihnachten :D

    :DKlar gibt es da Software für.
    Ich mach auch meine komplette Buchhaltung mit ner speziellen Software für Freiberufler/Selbständige, die mir sehr viel abnimmt. Einmal alle Konten angelegt und ab dafür ;)
    Die komplette EÜR samt Formularausdruck Anlage EÜR inkl. Umsatzsteuervoranmeldungen gibt es dann auf Knopfdruck.
    Alles schön geordnet und dem Finanzamt in mundgerechte Happen verpackt.
    Excel war ja nur mein Hinweis, weil man das in der Regel sowieso hat und man als EÜRler keinen Buchhaltungsvorschriften unterliegt, also ruhig nur 2 Tabellen machen kann.
    Hab ich früher auch so gemacht und das hat gut funktioniert.
    Dafür reichen rudimentäre Kenntnisse von Excel.
    Gute Buchhaltungssoftware Software kostet halt Geld und der Threadstarter stönt ja schon bei den Mehrkosten der Berufshaftpflicht.
    Da wollte ich nicht noch weitere Kosten generieren, die nicht unbedingt sein müssen :D

    Zitat

    Original von Drumstudio1


    Auch das mache ich größtenteils nicht... auch aus Zeitgründen... das frißt so viel Zeit. Ich finde es aber gut und sinnvoll wenn man das macht - bin da also eher ein schlechtes Beispiel. Das mag inkonsequent erscheinen. Aber es geht hier ja nicht um Seelen-Striptease :D.


    Inkonsequent würde ich das nicht gerade nennen, sondern eher...
    Schenk doch diesem Staat keine unnötigen Einnahmen bzw. verschenke doch nicht den Lohn deiner Arbeit, gerade weil du da auch zu einem gewissen Teil idealistisch rangehst.
    Dieser beknackte Staat profitiert sowieso schon genug von uns Idealisten, die nicht wie die ganzen Geldgeier nur nach ihrem eigenen Vorteil streben.


    So viel Arbeit ist so eine EÜR echt nicht!
    2 Tabellen: 1 mit Einnahmen, 1 mit Ausgaben.
    Da tippst du einfach alles immer nach Erhalt bzw. nach der Ausgabe rein und lässt es schön von Excel aufaddieren und am Ende des Jahres wird einfach subtrahiert und fertig.
    Das Formular EÜR ausfüllen dauert 2 Minuten.
    Die Belege heftet man einfach chronolgisch in einen Ordner.
    1 mal lochen, abheften-> fertig!
    Nach deinen Erzählungen kann das hinsichtlich der Belege und Geldbewegungen nicht die Welt sein.
    Ich bin zwar auch immer von meiner Buchhaltung genervt, aber ich mach Musik Hauptberuflich und muß wirklich jeden Furz erfassen.
    Aber selbst das sind nur ein paar Minuten die Woche, wenn man es einfach immer direkt macht und nicht dem "Schuhschachtel"-Prinzip verfällt und immer erst am Ende des Jahres alles auf einmal macht.
    Ich behaupte einfach mal: mehr als 10 min pro Woche brauchst auch du nicht, denn die verbrate ich i.d.R. auch nicht.
    Und beim Jahresabschluß sitz ich vielleicht 2h, aber das ist ne ganz andere Hausnummer mit Umsatzsteuer, Einkommensteuer, Anlagenverzeichnis, Eigenverbrauchsberechnung, Künstlersozialkasse usw.
    Ich will dich ja gar nicht angreifen, sondern nur motivieren, nichts unnötig zu verschenken!
    So ist die Berufshaftpflicht ganz schnell refinanziert (die ist ja übrigens auch steuerlich absetzbar!)
    Beim Thema Steuer wird einfach immer viel zu schnell abgewunken, aber sooo schlimm ist das gar nicht, so lange man nicht höhere Umsätze fährt und für nen Kleinstunternehmer wie dich, ist das doch alles ein Klacks :D

    Gewerblich ist das sowieso nicht weil freiberuflich.
    Und versteuern muß man sowieso jegliches Geld, was man für irgendeine Dienstleistung bekommt.
    Allerdings denkst du ja hoffentlich auch daran, deine Betriebsausgaben, die durch die Tätigkeit entsteh geltend zu machen. Betriebskosten deines Unterrichtsraumes, Materialien, Kosten im Zusammenhang mit Instandhaltung deines Schlagzeuges bzw. auch Anschaffung , auf dem du Unterricht gibst. Telefonkosten usw. Du wirst ja wahrscheinlich auch mal den einen oder anderen Gig spielen. Die Gage davon mußt su ja auch versteuern und die Kosten im Zusammenhang damit kannst du auch absetzen.
    Das ist doch nur ne kleine Einnahme Überschussrechnung.
    Sollte die Betriebshaftpflicht in höhe von 100-200 € im Jahr deinen Unterricht unrentabel werden lassen, dann bist du allerdings zu billig (so nebenbei bemerkt).
    Und wenn du kaum Zeit für Untericht hast und das ganze doch eigentlich so schnell unrentabel wird, warum machst du das denn überhaupt?
    Das geht mir dann gar nicht in den Kopf ?(

    Das Thema Haftpflicht ist für Freiberufler alles andere als unbedeutend!


    Denn was viele nicht wissen: die private Haftpflicht wird bei einem Freiberufler ganz schnell versuchen, den entstandennen Schaden in die berufliche Späre zu verlagern und so nicht zahlen zu müssen.
    Das Problem bei Freiberuflern ist nämlich (und bei Musikern ganz besonders), das berufliche Tätigkeit und Privatleben recht schwer voneinander abzugrenzen sind.


    Deshalb kann man JEDEM freiberuflich tätigen Musiker nur empfehlen, möglichst eine kombinierte Privat/Berufshaftpflicht abzuschliessen.
    So ist man im Schadensfall völlig abgesichert, da die Versicherung letztendlich immer zahlen muß, egal ob privater oder beruflicher Kontext.


    Übrigens sollte man nicht nur die Lehrtätigkeit sondern auch Bühne, Auftritte etc. absichern.
    Wie schnell hat man auf ner Bühne mal einen Bass Stagg zur Seite geschoben und zack fällt das Drecksding um.
    Mir hat mal ein netter Kollege den Blinder in meinem Mischpult, daß ich zum Mix meinen IE Sounds benutzt hab, versenkt. Da ist eine Berufshaftpflicht sehr hilfreich...
    Oder man rollt sein Case über die Strasse zum Tourbus und das Teil verselbständigt sich und knallt in den geparkten Wagen eines Anwohners...
    Alles schon passiert...


    Ich hab z.B. so eine kombinierte Privat/Berufshaftpflicht mit Auftrittsrisko, Unterricht, Schlüssel, Mietsachschäden (z.B. für nen Proberaum) und haste nicht gesehen weltweit und zahle dafür 189€ im Jahr. Wahrlich kein Schnäppchen, aber dafür kann ich sagen, das mir meine Haftpflicht sogar schon mal freiwillig einen Schaden ersetzt hat, was sie eigentlich nicht hätten müssen.
    Haben sie aber aus Kulanz getan, weil ich schon so lange bei denen bin.
    Ist mal wieder die alte geschichte: im Schadensfall erweisen sich halt manche sehr günstige Anbieter als sehr zickig, wenn es um's zahlen geht. Teurere sind da manchmal etwas kulanter.
    Aber für Versicherungen würde ich nie meine hand ins feuer legen.
    aber brauchen tut man sie trotzdem, zumindest die Haftpflicht ist so eine.