Also Profi Musiker wird man nicht, indem man sagt: so hab die Schule fertig, jetzt such ich mir als Beruf Musiker aus.
Im Gegensatz zu "normalen" Berufen, wo man eine Ausbildung oder Studium macht und dann in diesem erlernten Beruf arbeitet, läuft das in der Musikbranche anders.
Entweder man ist einfach so gut und so gefragt, das sich diese Option ergibt, seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen, oder das ganze läuft einfach nicht.
Das 2te ist eine Ausbildung als Musiker/Instrumentallehrer an einer Hochschule, um die Option zu haben, als Lehrer an Musikschulen und als Privatlehrer mit möglicher USt Befreiung für Lehrtätigkeit zu arbeiten (die absolut wichtig ist, wenn man nicht arm wie eine Kirchenmaus bleiben will) und um das nötige Handwerk für das tägliche Überlben zu erlernen.
3ter Weg ist "einfach" kommerziellen Erfolg mit einer Band zu haben-einer der unwahrscheinlichsten Wege, aber möglich-
Als Spartentrommler, der eigentlich "nur" gerne Metal spielt und den Rest nicht so gut kann, wirst du als Berufstrommler Schiffbruch erleiden, wo es meist darum geht, möglichst viel anbieten zu können.
Da zählt vor allem Vielseitigkeit, wenn man dauerhaft existieren will.
Um die zu erlangen ist man wieder entweder bei Punkt 1, man ist halt saugut und super talentiert oder man muß das Handwerk lernen, was ein Musikstudium auf den Plan ruft, wofür man jedoch bzgl. Aufnahmeprüfung und vorausgesetzten Fähigkeiten auch schon recht gut sein muß.
Für einen reinen Metal/Rock Drummer erschliesst sich meistens der Gang zu einer Musikhochschule nicht.
Und selbst so ein Hochschulstudium reißt es auch nicht raus.
Von meinen Mitabsolventen aus meiner Studiumszeit ist mittlerweile (nach rund 10 Jahren) ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Absolventen nicht mehr als aktiver Musiker tätig, weil es einfach nicht mit dem Geld verdienen geklappt hat.
In der heutigen Zeit kann man eigentlich fast nur abraten, den Weg zum Profi einzuschlagen.
Der Markt ist völlig übersättigt!
Wer also nicht wirklich ein grosses Talent ist und zudem noch das nötige Händchen zur Selbstvermarktung und Business Fähigkeiten mitbringt (ja das gehört zum Beruf auch dazu!) sollte auf etwas anderes setzen.
Ehrlich gesagt signalisiert mir deine Art der Fragestellung schon sehr deutlich, das das Geschäft des Profitrommlers eigentlich nichts für dich ist, weil du dir über die Konsequenzen eines Lebens als freiberuflicher Musiker nicht im klaren scheinst.
Mach doch was anderes und mach Musik als Hobby und wenn dann doch mit einer Band der grosse Durchbruch kommt, oder du doch plötzlich total gefragt als Session/Tour-Drummer werden solltest, kannst du immer noch umschwenken.
DAs sind meist auch die "gesünderen" Musikerbiografien, wenn sich der Profistatus durchs Machen ergibt und nicht durch eine Willensentscheidung.
Die meisten Profis, die auch dauerhaft von der Musik leben können, sind auf diesem Weg zum Beruf gekommen.
Natürlich kann man auch zu den grossen Heer der unzähligen unterbeschäftigten, am Existenzminimum rumkrebsenden Trommlern stossen, die sich irgendwie durchboxen.
Ein paar Jahre findest du das dann noch ganz toll, aber irgendwann kommt dann das aus, wenn nichts mehr geht und dann wenn dann noch die Option Unterricht versiegt, weil der Markt von diplomierten Musikern überschwemmt ist, die dir jeden Unterrichtsjob wegschnappen werden, stehst du mit nichts da.
Von Familie, Frau, Kindern etc. fang ich erst gar nicht an, weil man als junger Mensch diese Perspektive nicht vor Augen hat, weil man ja so sehr von der Musikerkarriere träumt.
Jedenfalls komme ich bei der Analyse der heutigen Marktsituation und er Prognose für die Entwicklung der Musikindustrie vor dem Hintergrund der veränderten Bedingungen zu dem Ergebnis, das es besser ist, was anderes zu machen.
Aber wenn du es trotzdem machen willst, dann hau ordentlich rein und tue alles, was in deiner Macht steht, um diesen Traum zu verwirklichen.
Denn wer es wirklich will, alles dafür tut und das nötige Rüstzeug mitbringt, wird sich immer behaupten, sofern es noch arbeit für Musiker gibt und diese auch noch bezahlt wird...