Ohne eine Grundsatzdiskussion lostreten zu wollen, aber meine bedenklichen Ausführungen zum Thema Auskünfte des Finanzamtes als auch über die Güte von 0815 Steuerberatern als auch zum Thema nachträgliche Rückforderung der Vorsteuer aufgrund der Feststellung der Liebhaberei gründen sich bei mir nicht auf Spekulationen sondern auf konkrete Erlebnisse und Berichten von Kollegen und teilweise von mir selbst.
Das die Vorsteuer nicht zurückgefordert würde, kann ich gerne mal an einen Bekannten weiterreichen, der im Nebenerwerb ein Tonstudio betrieben hat, und jetzt in monatlichen Raten seine 5 stellige Steuerschuld an das FA abstottert, weil sie genau das bei ihm gemacht haben...
Zum Thema der "Güte" so manchen Steuerberaters kann ich Geschichten von Falschinformationen bis zum Schaden in der Höhe von mehreren Tausend Euro zum Besten geben.
Ich weiß, das der Stand des Steuerberaters immer sehr empfindlich auf Kritik an der eigenen Arbeit reagiert, und ich weiß auch, das es gute Leute in diesem Job gibt. Aber es gibt einfach auch genügend Leute, die den ganzen Tag nur gängige "normale" Steuervorgänge bearbeiten und wenn dann ein Musiker kommt, dann wird einfach zu oft falsch bzw. ungünstig beraten.
Nur deswegen mein Rat, einen Steuerberater aufzusuchen, der sich auch mit den üblichen Vorgängen im Musikeralltag auskennt.
Zum Thema FA gibt falsche Auskünfte könnte ich auch so einiges erzählen.
Eine Kollegin hat z.b. letztes Jahr eine Musikschule gegründet und hatte sich beim FA erkundigt, was sie beachten muß. Die Auskünfte des FA waren abenteuerlich. Gut, daß sie nochmal zu einem Steuerberater gegangen ist (einer, der sich damit auskannte)
Ach ja, und das FA macht das nicht bösartig, sondern die sind einfach ganz oft etwas "überfordert", wenn es um Musiker und ihre steuerlichen Belange geht. Da wird halt oft gesagt, machen sie es so und so, und das ist das u.U. total ungünstig, manchmal sogar nicht richtig für den Steuerpflichtigen. Die wollen auch nicht mehr Steuern rausholen. Die sind meist sogar recht nett auf dem FA und wollen einem wirklich nichts, aber sie haben, wie du auch sagst, kein Interesse etwas für oder gegen einen zu tun. Deshalb ist aber eine Beratung vom Steuerberater besser, weil er nämlich nach der bestmöglichen Lösung sucht.
Und auch auf dem FA existiert "Halbwissen". Die stehen nämlich selbst oft auf dem Schlauch, wenn sie es mit Musikern zu tun haben. Ich war überrascht, als mein Steuerprüfer auf dem FA mir letztes Jahr während meiner Prüfung erzählte, er hätte selbst nochmal im Gesetz nachschlagen müssen, wie dieses oder jenes zu behandeln wäre... Die sind auch nur Menschen und "leiden" unter diesem Sammelsurium an Unlogik und Überregulierung...
Zum Thema Gewerblich stimme ich dir zu, wobei du ja selbst schon die Einschränkung machst, das der "gewerbliche" Verkauf von CDs eine untergeordnete Bedeutung haben muß.
Da kommt es einfach auf die Menge der CDs an, die verkauft werden. Solange man nur seine eigenen, selbstproduzierten CDs verkauft und diese nur eine geringe Stückzahl erreichen, so wird das FA nicht sofort daraus eine gewerbliche Tätigkeit machen. Behaupte ich nicht einfach nur so, sondern kann ich durch allgemeine Praxis belegen. Die Menge macht es halt...
Ich würde so etwas hier so etwas nicht schreiben, wenn ich nicht zu jedem dieser Punkte Geschichten erzählen könnte, die genau das belegen...
Aber genug von meinem "Halbwissen" . Deshalb habe ich ja ebenfalls den Gang zu einem Berater empfohlen, wie man in meinem Post nachlesen kann...