Zitat
Original von steve.hatton
Ich, als Selbständiger, bin auch jederzeit dafür dass JEDER in eine Grundkrankenversicherung, Grundrentenversicherung und eine Sozialversicherung einbezahlt, ob Beamter, Abgeordneter, Klempner oder Anwalt - einfach alle, dann hat das Grundversorgungssystem eine breite Unterlage auf der es funktionieren kann.
Wenn dann noch jemand die Kapitalflüsse besteuern würde, wäre die Welt in Ordnung, denn die Wlt hat sich verändert, das große Geld verdienen nicht die "Arbeiter", oder die Produktion, sondern das meiste Geld wird heutzutage mit Geld verdient...hier fehlt eine Beteiligung am System komplett......
Und das Geld hat keine Moral !
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Wird jetzt zwar OT aber hier muss ich mal voll zustimmen!
Ein Solidarsystem, das den Namen verdient, kann nur funktionieren, wenn die Starken einer Gesellschaft die Schwachen stützen.
Leider hat sich unser System dahin entwickelt, das die Starken sich immer mehr aus dem Solidarsystem abkoppeln. Dann kann das System nicht funktionieren.
Gleichzeitig ist, wie du absolu richtig bemerkt hast, das ganz grosse Problem, das Kapitalflüsse, Generierung von Vermögen allein durch den Einsatz von Geld, nicht im Geringsten gleich besteuert und mit abgaben belegt ist wie gewöhnliche Erwerbstätigkeit.
Das ist u.a. auch einer der Gründe, warum die Reichen in den letzten Jahren so eklatant reicher geworden sind und der "normale" Erwerbstätige, sei er abhängig beschäftigt oder selbständig, immer weniger in der Tasche hat, weil das komplette Sozialsystem als auch die stattlichen Aufgaben überproportional von dieser Bevölkerungsgruppe getragen werden.
Die ganzen Drecks Lobbyisten der FDP und CDU werden natürlich wieder sagen, das 10% der Bevölkerung auch 50% der steuern zahlen, nur verschweigen sie wieder, das diese 50% der Steuern dem Vermögen dieser Leute gegenübergestellt im Alltag eine andere Hausnummer sind als die Steuern/Abgaben eines Bürgers, de vielleicht knapp 1500€ brutto verdient und den alleine die MWST Erhöhung an den Rande des Existenzminimums gebracht hat...
Schon vor 10 Jahren war z.b. in der Schweiz der Punkt erreicht, wo allein durch den Einsatz von Kapital an den Geld- und Aktienmärkten mehr als 50% des Brutosozialproduktes verdient wurde.
Das heisst durch "echte" Arbeit wird weniger Wohlstand geschaffen als durch Kapital.
Nur haben grosse Teile der Bevölkerung gar nicht die Möglichkeit, sich an dem grossen Geschäft mit dem Geld zu beteiligen, weil sie ihr Geld, das sie mit ihrer eigenen Hände Arbeit verdienen, zum täglichen Überleben brauchen...
Da können die im tV oder in den Printmedien noch so viel von Aktienfonds etc. laabern.
Wer sein Geld zum wohne, essen, trinken, Lebensunterhalt braucht, der kann da nicht mitmischen.
Diese Entwicklung ist mehr als problematisch und kennzeichnet die typische Entwicklung kapitalistischen Systems, das wenn es nicht in Schranken gewiesen wird, zu einem knallharten Unrechtssystem nach darwinschen Prinzip mutiert.
Das sich das System selbst reguliert ist eine Lüge und schon heute ist in Deutschland der schulische und berufliche Erfolg primär davon abhängig, aus welchem Elternhaus man stammt.
So eine Gesellschaft ist nicht erstrebenswert.
Es ist höchste Zeit, das nach dem Ende des kalten Krieges mal wieder eine Diskussion über Gesellschaftsmodelle und Ziele und Werte einer Gesellschaft geführt werden muss.
Wenn ich heute erlebe, das man von ganz vielen Leuten belächelt wird, wenn man von Idealen, Moral, Solidarität und einer gerechteren Weltordnung redet und daraufhin als weltfremd und "einfältig" abgetan wird, dann mach ich mir wirklich sorgen.
Geht es denn in dieser Welt nur noch um persönlichen Vorteil, möglichst viel Geld scheffeln?
Ausdruck dieser Entwicklung ist ja auch die Tatsache, das Erfolg eigentlich überwiegend nur über Geld/Ruhm und Statussymbole definiert wird.