Beiträge von drumdidi

    Das Patentwesen wird durch große Konzerne gerade in sein Gegenteil verkehrt: Nicht zum Schutz von eigenen Ideen, sondern zum Angriff auf den wirtschaftlichen Gegner. (Sehr, sehr hörenswerte Sendung zum Thema bei thisamericanlife.org) DIe Zeitungen sind voll mit den unproduktiven Kriegen zwischen Apple und Samsung beispielsweise. Firmen horten Patente teilweise ausschließlich, um sie als Drohkulisse nutzen zu können. In der Sendung kommt zur Sprache, dass man für solche Zwecke sogar inzwischen bei Dienstleistern Patente "mieten" kann.


    Das ist absolut richtig, was du da schreibst und damit kommen wir genau ins gleiche Boot!
    Wie ich schon tausendfach geschrieben hab, sei es hier oder im ACTA Thread sind die wirklichen Gegner ganz andere als die GEMA oder die MI.
    Ebenso ist nicht das Patentrecht an sich schlecht sondern das, was gewisse Konzerne/Interessengruppen daraus machen.
    Genauso ist das Internet nicht schlecht sondern nur das, was die Kim Schmitz oder ähnliches Geschmeiss daraus machen.
    Also sollte man sich mal gegen die wirklichen Missetäter wenden.
    Wie ich auch regelmässig anmerke, hat Apple z.B. nicht den Musikmarkt mit ihrem itunes "gerettet", sondern einfach an Stelle des alten Systems ein neues installiert, dass nun kräftig Geld in die Kassen von Apple schaufelt.
    Man tauscht den einen Akteur nur durch einen anderen, der heute noch mehr Dinge einfach mal so durchsetzen kann, wovon die grossen Plattenfirmen nur geträumt haben.
    So etwas wie itunes match ist z.B. eine Geschichte, wo ich mich bis heute wundere, dass es nicht den geringsten Aufschrei in der Branche gegeben hat.
    Das zeigt wohl die Ohnmacht gegenüber dem Apple Konsortium. Gegenwehr nicht mehr vorhanden.
    Gleiches gilt für Google oder andere multinationale Konzerne, die sich die Welt untereinander aufteilen und bestehende Schwächen im System für sich nutzen.
    Und wer versagt? Die Politik! Aktuelles Beispiel das neue Meldegesetz, dass von CDU/FDP/CSU durchgewunken wurde, was einer Kapitulation beim Datenschutz gegenüber der Wirtschaft gleich kommt.
    Deshalb mein immer wiederkehrender Vorschlag, die Energie doch mal gegen die wahren Drahtzieher im miesen Spiel zu richten statt gegen diese aufgebauten Chimeren, hinter denen sich die Strippenzieher ins Fäustchen lachen.

    Und bitte mal komplett zitieren statt nur das zu exerzerpieren, was einem gefällt.


    Was nun die vermeintlich kostenpflichtigen Martinsumzüge angeht, so hätte auch hier ein kurzer Blick in entsprechende Regelwerke nicht nur für Klarheit, sondern wohl auch für Beschwichtigung gesorgt: Für das Singen traditioneller Lieder bei Martinsumzügen fallen nämlich im Regelfall ebenso wenig Vergütungen an wie für das Kopieren der entsprechenden Noten- und Textblätter. Da das Urheberrecht 70 Jahre nach dem Tod der Komponisten, Textdichter oder Bearbeiter erlischt, sind Volkslieder wie etwa das beliebte „Laterne, Laterne“ nicht mehr geschützt; Nutzung und Kopie ist damit frei – sofern es sich um keine bearbeitete Fassung handelt. Das Gleiche gilt übrigens auch für die meisten Weihnachtslieder.


    Lediglich Werke jüngerer Urheber, die ihre Rechte an eine Verwertungsgesellschaft übertragen haben, dürfen nur mit Lizenz öffentlich aufgeführt oder kopiert werden. Für die Veranstalter ist es also wichtig, sich vorab zu informieren, ob die betreffenden Stücke geschützt sind oder nicht.


    Erstens geht es hier um öffentliche Aufführung und nicht um Singen IM Kindergarten, zweitens geht es um Lieder, dessen Autor noch nicht tot oder noch nicht länger als 70 Jahre tot ist.
    Wenn also wieder mal ums Verrecken Rolf Zuckowski gesungen werden muss, dann wird halt eine GEMA Gebühr fällig. Lässt sich aber auch leicht vermeiden.


    Hallo,


    lies lieber mal, ich glaube, Du bist vorbeigeflogen.


    Grüße
    Jürgen


    Richtig! Man sollte schon richtig lesen und nicht wie die Vermelder zuvor, nur irgendwo eine Zeile rausnehmen und dann schon wieder Unfug behaupten!
    Im Artikel steht EINDEUTIG, dass Singen IM Kindergarten von der GEMA als nicht gebührenpflichtig angesehen wird.
    Öffentliche Aufführung von gemapflichtigem Material AUSSERHALB eines Kindergartens ist dann wieder wie jede andere Veranstaltung zu beurteilen.


    Bleibt trotzdem also nichts von der Behauptung übrig, GEMA verbietet Kindern das Singen im Kindergarten.

    Abschließend kann ich jedenfalls nur sagen, dass es schön ist, dass die alten Sumerer nicht schon ein Urheberrecht auf ihr Rad engerichtet hatten mit einer - na sagen wir - 7000jährigen statt 70jährigen Geltungsdauer. Wir wären heute alle pleite.


    Ich bezweifle, dass man ein exklusives Patent auf solch allgemeine Erfindungen erhalten könnte.
    Wenn überhaupt ein Frand Patent, weil diese Erfindung zu allgemein wäre.
    Ich finde es schade, dass eben solche unsachlichen und falschen Szenarien skizziert werden. Ohne Patente, ohne Sicherung von möglichen Gewinn würde es keine Forschung/Entwicklung mehr geben.
    Sich jetzt tausende Jahre zurück zu bewegen und daraus seltsame Schlüsse zu ziehen, ist unsinnig. Wir leben hier und heute und erklären und organisieren unsere Welt nicht nach dem Wissenshorizont von vor tausenden Jahren.
    Ausserdem widerspricht dieser kruden und unsinnigen These, dass es das Patentwesen schon länger als ein paar Jahre gibt und die Entwicklung der Menschheit in Technologie und Kultur noch nie so rasant und umfassend war wie in der heutigen Zeit.
    Folglich ist dieser Unsinn durch nackte Fakten widerlegt. Oder willst du unter Aufgabe der letzten Glaubwürdigkeit behaupten, die technische Entwicklung der Menschheit hätte sich seit Entwicklung des Patentwesens im 19. Jahrhundert dramatisch verlangsamt oder die künstlerische Güte/das kulturelle Angebot dramatisch verschlechtert, verringert, seitdem es ein Urheberrecht gibt?
    Alles Mumpitz! Genau das Gegenteil ist der fall und lässt sich mit einer simplen historischen Analyse der letzten 2 Jahrhunderte belegen.



    Und gäbe es das Urheberrecht schon seit, sagen wir mal seit 500 Jahren, könnten unsere Kinder auch "Alle Vöglein sind schon da", etc. nicht kostenfrei singen - folgende Generationen werden also garnicht erst solche kostenfreien Lieder (nur eben die dann schon uralten Volkslieder) zur Verfügung haben - sehr förderlich für die Entwicklung unserer Kultur .


    Das ist doch auch Quatsch, weil es eben genau die Fakten nicht berücksichtig, was geltendes Recht ist! Der Autor dieses Liedes ist schon seit 140 Jahren tot! Deshalb ist dieses Lied gemafrei.
    Genau dort greift die Begrenzungsregel nach hinten, die der Gesetzgeber mal so festgelegt hat. Ob jetzt 50 oder 70 Jahre nach dem Tod kann man diskutieren.
    Und wie ich oben drüber bereits schrieb: es fehlt der Nachweis, das das Urheberrecht die Entwicklung unserer Kultur behindert hat.
    Wer natürlich unter Kultur "Selbstbedienungskultur" versteht, den behindert geltendes Recht.
    Selbstbedienungskultur wird aber in allen Lebensbereichen unterbunden, da sie schlicht und einfach egoistisch und schädlich für eine Gesellschaft ist.


    aktuell weiß ich das nicht, aber min. bis 2006 gab es diesen Pauschalvertrag zwischen Kultusministerium und GEMA für einen Großteil der Schulveranstaltungen, zumindest in Baden-Württemberg, das war sogar so komfortabel, daß nicht mal ein Musikfolgebogen ausgefüllt werden mußte.


    Nichts anderes wollte ich damit sagen. Bezüglich Schulen gibt es eine Regelung, bei Kinderrgärten gab es die nicht.
    Deshalb kann man zunächst mal der gEMA keinen Vorwurf machen. Ob jetzt der Gesetzgeber oder die Kindertagesstätten geschlampt haben, ist dann doch egal.


    Was die GEMAreform angeht bzw. die Überlegung, eine andere Struktur zu erschaffen, bin ich doch gar nicht dagegen.
    Wieder einmal geht es mir in der Diskussion genau wie bei ACTA um einen sachlichen Umgang, der auf Fakten basiert.
    Darauf basierend kann man Forderungen erstellen und Ideen entwickeln.


    Aber wie lautete der Thread Titel? Die GEMA Dreht durch. Wie wird die Diskussion seitens der Diskothekenbetreiber geführt? Unseriös mit falschen Zahlen und demagogischer Propaganda!
    Was wird ständig rausgehauen? Abschaffen, ersatzlos streichen und diese ständige Mißgunst, die aus allen Sätzen heraus trieft.


    Genau wie bei ACTA kann ich nicht erkennen, dass es den lauen Schreihälsen in Wirklichkeit um eine Verbesserung der Gesamtsituation geht, sondern eigentlich einzig wieder nur u mden persönlichen Vorteil des Konsumenten oder 2. Verwerters wie z.B. den Diskothekenbesitzern.


    Schauen wir uns doch die Posts der GEMA "Kritiker" an? Wieviel sachliche Kritik inkl. Aussage, wie es im Interesse aller Beteiligten zu einer Lösung mit dem immer wieder auftauchenden Begriff des Interessenausgleichs gibt es denn da?
    Nicht sonderlich viele.
    Stattdessen wird demagogisiert und kreuzigt sie gebrüllt.


    Das ist das, was mich gewaltig stört und das, obwohl ich gar kein Mitglied der GEMA bin und selbst ein sehr kritisches Verhältnis zur GEMA habe.


    Irgendwo kommt man immer wider beim Thema Wertschätzung und Mißgunst an. Das ist sehr auffällig. Und die typischen Protagonisten treten im Zusammenhang mit der GEMA Thematik in den genau gleichen Rollen auf, wie damals beim Thema ACTA bzw. Schutz vor illegaler Verbreitung von Musik. Auch das ist bemerkenswert, wie ich finde.

    Eine Gebührenbefreiung von Kindergärten wegen nicht vorhandener Gewinnerzielungsabsicht scheint aber völlig abwegig zu sein, oder?


    Für Schulen gibt es ja schon Befreiungsmodelle (die man meiner Meinung nach durchaus noch erweitern/vereinfachen könnte), warum sind Kindergärten dem nicht gleichgestellt?


    Abwegig ist erst mal gar nix, aber man muss dies dann auch vereinbaren. Wenn man sich einfach nicht drum kümmert, dann gilt halt gültiges Recht und das sieht keine Ausnahmen vor.
    Was die Schulen angeht, ist mir nicht bekannt, dass es eine Befreiung für Schulen geben würde.
    Es gibt einen Rahmenvertrag mit der GEMA, über den genau geregelt ist, welche Dinge in Schulen nicht gemapflichtig sind und für welche Dinge eine Pauschalvergütung gezahlt werden muss.
    Genau eine solche Regelung kann man vereinbaren.
    Zum Stichwort "Gewinnerzielungsabsicht": das ist in diesem Zusammenhang irrelevant, weil jegliche öffentliche Aufführung von gemarelevanten Material eine Gebührenzahlung auslöst.
    Selbst Veranstaltungen, bei denen kein Eintritt genommen aber Musik aus dem GEMA Repertoire gespielt wird, ist auch gebührenpflichtig.
    Dafür wird dann eine Grundgebühr fällig und diese steigt u.a. mit steigendem Eintrittsgeld an.
    Nur um die Rechtslage mal darzulegen.


    Auch hier wäre in diesem Zusammenhang einfach darauf hinzuweisen ,das wie in vielen anderen Dingen Untätigkeit oder Unkenntnis keine Schutzwirkung auslösen. Ist ja z.B. im Steuerrecht auch nicht so, dass man sagen könnte, wie ich muss Steuern zahlen wusste ich gar nicht...
    Letztendlich haben die KiTas es einfach versäumt, sich um diese Sache zu kümmern, was z.B. im Zusammenhang mit schulen schon vor Jahrzehnten geregelt worden ist.
    Das Versäumnis liegt nicht bei der GEMA.
    Das die GEMA allerdings seit etwas mehr als einem Jahrzehnt hartnäckiger prüft, wo nicht ordnungsgemäß Gebühren entrichtet werden und dadurch möglicherweise auch erst diese immer wieder reißerisch durchs Dorf getriebene GEMA verbietet Kindern Lieder zu singen zustande kam, liegt übrigens auch mal wieder an den versiegenden Einnahmen aus Tonträgerverkäufen, womit wir immer wieder auch bei der Copy und Filesharing Geschichte ankommen, die bekanntlich mindestens so heiss wie das GEMA Thema diskutiert wird.
    Das hängt am Ende alles miteinander zusammen.


    Und zuletzt noch:
    Einfach mal GEMA abschaffen ohne ordentliche Alternative ist ein ziemlich plattes Hau drauf Szenario.
    Wie wär es dann mit einem simplen GEMA reformieren?
    Viel einfacher, viel zielführender. Da muss man nämlic nur an den richtigen Stellschrauben drehen und schon sind ein sack voller Kritikpunkte weg.
    Das Pro Verfahren ist jetzt schon Geschichte. Das nächste ist die Reform des "Kastensystems" in der gEMA und eine höhere Transparenz im Abrechnungssystem.
    Wenn allein diese beiden Punkte angegangen werden ,ist schon viel geholfen.
    Aber wenn Leute immer nur laut abschaffeen brüllen, führt das nur zu einem, zu Selbsterhaltungsreflexen und Mauern.
    Damit ändert sich gar nichts.
    Abgesehen davon, dass man mit Sicherheit in einem Rechtsstaat die GEMA gar nicht einfach so abschaffen kann.
    Da dadurch so gar grundgesetzlich verbriefte Rechte berührt würden, würde ein Model a la Psycho vorm BVerfG kläglich scheitern, weil eine Abschaffung einer quasi Enteignung gleich käme. Das ist nach dt. Recht nur in extrem seltenen Fällen überhaupt statthaft.
    Aber das werden die Juristen noch viel besser einschätzen können.
    Ich halte solch ein Ansinnen für weder zielführend noch für praktikabel.


    BTW wurde hier eigentlich auch schon gefordert, den dt. Bundestag abzuschaffen? Der hat ja auch schon so einige Dinge in den Sand gesetzt und auch so den einen oder anderen "Mangel".
    Wenn alles, was mängelbehaftet ist statt reformiert einfach mal abgeschafft werden soll, wäre der doch eigentlich auch fällig. :wacko:

    Zitat von »drumdidi«
    Alle Kindergärten/Tagestätten bundesweit schliessen einen Rahmenvertrag mit der GEMA.


    Wovon träumst Du? Fast alle Gemeinden über Bundeslandgrenzen (und deren Rechtsordnungen) hinweg nebst Kirchen und diversen Vereinen in einer Tarif-Union?
    Wer zahlt dann die Funktionäre der GTGfKdBudL (Gema-Tarif-Gesellschaft für Kingergärten des Bundes und der Länder e. V.)? Das wird teuer ...


    Mh, ist das echt so abwegig? Es gibt so viele Institutionen, die Rahmenverträge mit der GEMA geschlossen haben, ohne dass es einer extra Gesellschaft für diesen Zweck bedurft hätte.
    Sportvereine, Musikvereine, Gesangsvereine, Kirchen etc. pp haben alle Rahmenverträge mit der GEMA geschlossen.
    In Deutschland sind die allermeisten KiTas in Trägerschaft der Kommunen, Kirchen und Sozialverbänden. Dazu gibt es dann noch die privaten KiTas. Für die gibt es einen Bundesverband der privaten Träger von KiTas.
    Da müssen nur Vertreter der Kommunen der Länder, Kirchen, Sozialverbände und Bundesverband der privaten Kitas sich einmal an den Tisch mit der GEMA setzen und einen Rahmenvertrag schließen(wohlgemerkt, ich glaube fast, dass die Kirchen längst einen haben) und gut ist.
    Da entsteht auch kein Verwaltungsapparat oder Bedarf nach einer extra Gesellschaft. Der Tarif wird einmalig vereinbart und dann automatisch von jeder Kita abgeführt. Die Kirchen haben auch keine extra Einrichtung, die sich um das Verhältnis GEMA/Kirche kümmert. Genau deshalb gibt es doch solche Rahmenverträge, das nichts ausgehandelt werden muss. Einmalige Meldung + Pauschalabgeltung p.a. und fertig.
    In diesem Falle halte ich das für recht einfach zu regeln, da die GEMA mit Sicherheit an einer pauschalen Regelung interessiert wäre, die auch für sie kostengünstig umzusetzen ist.
    Deshalb haben sie ja z.B. mit den Kirchen ein Rahmenvertrag geschlossen, weil die Kirchen nach dem Staat/Kommunen die grössten Kulturträger in D sind und dies enorm viel Verwaltungsarbeit spart, wenn nicht jede Veranstaltung explizit abgerechnet werden muss. Bei der riesigen Menge an Veranstaltungen in den Kirchen würde dies eine enorme Mehrbelastung für die GEMA Verwaltung bedeutet, was unter dem Postulat, die Verwaltungskosten so niedrig wie möglich zu halten, nicht wünschenswert wäre.

    richtig, dazu gehört auch die Wertschätzung gegenüber Kindern. Sorry aber in einem System, das in Kindergärten abkassiert, damit bei ein paar Hyperreichen in ihren Swimmingpool ein paar Groupies mehr rumschwimmen, ist nicht tolerierbar


    Dieses Argument sticht überhaupt nicht.
    Deine Aussage kann man auf ganz viele andere Dinge übertragen und da stimmen sie dann genauso (oder auch eben nicht)


    Version 1:


    Sorry aber in einem System, das Kindergärten abkassiert, damit ein paar große Stromkonzerne mit ihren überteuerten Tarifen weiter Kasse machen und sich noch mehr Villen und dicke Autos leisten können, ist nicht tolerierbar



    Version 2:
    Sorry aber ein System, in dem Kindergärten umsatzsteuerlich nicht genauso begünstigt werden wie Hoteliers, ist nicht tolerierbar



    Version 3:


    Sorry, aber in einem System, in dem Mitarbeiter von Kindergärten unfassbar schlecht bezahlt werden, ist nicht tolerierbar...



    Version 4:


    Sorry, aber ein System, in dem Kindergärten Abwassergebühren, Telefongebühren, usw. zahlen müssen, ist nicht tolerierbar...



    Erstens gäbe es eine ganz einfach Lösung für die derzeitige Lage, nein eigentlich sogar zwei Lösungen.


    Lösung eins: es werden in Kindergärten alte Kinderlieder und Volkslieder gesungen, wie z.B. "ein Vogel wollte Hochzeit halten" oder im "Märzen der Bauer" etc.
    Da wird tatsächlich keine GEMA Gebühr fällig, weil diese Werke GEMA frei sind. Die Kinder können immer noch wunderbar singen (und die Weihnachtsbäckerei bleibt draussen)


    Lösung zwei: die vielleicht auch netter wäre und recht leicht umzusetzen ist. Alle Kindergärten/Tagestätten bundesweit schliessen einen Rahmenvertrag mit der GEMA. Die auf den jeweiligen Kindergarten entfallende Gebühr dürfte im Vergleich zu den übrigen Betriebskosten eines Kindergartens dermassen niedrig sein, dass sie kaum einer Erwähnung wert wären.



    Bis jetzt kann mir niemand erklären, worauf die besondere Stellung von Kindergärten gründet, warum es genau mit Kindergärten so verwerflich ist, das die GEMA Gebühren erheben will. Sie nutzen Musik bzw. urhebrrechtlich Geschütze Werke und dafür ist eine GEMa Gebühr fällig. Im Sinne einer gerechten Gleichbehandlung aller Nutzer von Musik ist dies nur logisch.
    Man kann natürlich anfangen, über Befreiung zu diskutieren und einen Katalog aufstellen, wer dann noch alles in Frage käme. Ich wäre jetzt schon mal gespannt, wie eine solche Regelung vor Gerichten bestehen könnte unter dem Aspekt der Gleichbehandlung als auch unter dem Schutz von immateriellen Gütern, der in unserem GG festgehalten ist. Eine Pauschale Vergütung wäre da viel sinnvoller und die Kindergärten haben dies einfach versäumt.
    Wobei ich mir z.B. bei kirchlichen Kindergärten noch nicht mal sicher bin ,dass das so ist, denn die Kirchen haben einen Rahmenvertrag mit der GEMA, der eigentlich den kompletten Bereich Musiknutzung im kirchlichen Raum, zu dem auch die kirchlichen Kindergärten gehören dürften, abdeckt. Da wäre Recherche nötig, um diesen Sachverhalt zu klären.


    Und in diesem Zusammenhang bringe nich mal ins Spiel, dass wir Musiker uns im Bereich der Lehre ebenfalls anhören dürfen, dass das ja ein Unding ist, wie teuer Musikunterricht ist. Die armen Kinder sollen doch möglichst günstig ihren Unterricht bekommen. Die Politik hat ja auch schon längst reagiert und dieses fürchterliche Monster Namens Jeki geschaffen, in dem Kinder in Schulen gaaaanz günstig Unterricht bekommen (und die Lehrer Honrare dafür, die auf Hartz 4 Niveau angesiedelt sind)


    Was in der ganzen Diskussion immer wieder auffällt, ist die Mißgunst, die letztendlich in breiten Bevölkerungsteilen mehr oder weniger allen Tätigkeitsfeldern von Musikern entgegen gebracht wird.
    Uns Musikern wird erzählt:
    1. wir sollen mit Tonträgern kein Geld mehr verdienen dürfen. Unser Geschäftsmodel sei überholt und sowieso alles viel zu teuer und reine Abzocke
    2. Wenn wir Urhebrrechte erwerben und diese durch die GEMA vertreten lassen, wird uns gesagt, diese scheiss GEMA soll weg. Es gibt keine immateriellen Güter und dafür soll man kein Geld bekommen
    3. Wenn wir unterrichten, wird gesagt, das ist zu teuer. Die Unterrichtsgebühren zu hoch. Wir sollen zu Tarifen arbeiten, die nur prekäres Einkommen sichern. Dann sollen wir noch Begeisterung und Freude an die Heranwachsenden vermitteln, nebenbei erziehen und auch noch Seelentröster für die geschundenen Kinderseelen sein
    4. Uns wird gesagt, wir sollen dann unser Geld live verdienen, wo die Live Gagen im Keller sind, und die Leute laut aufschreien, wenn sie 20€ Eintritt für ein Konzert bezahlen müssen. In vielen Bereichen hat übrigens der DJ und die Dosenmusik unsere Tätigkeitsfelder massiv eingeschränkt bzw. die Preisschraube nach unten gedreht, weil der DJ natürlich mit ner Abendgage von 500-700€ super über die Runden kommt, ne 4 oder 5 köpfige Band mit ner 500€ Gage nur verhungert bzw. draufzahlt. Aber dann laut aufschreien ,wenn die GEMA diesen Bereich stärker belegt und der Diskothekenbetreiber aber vielleicht in Zukunft mal drüber nachdenken könnte, Live Musik statt Dose zu engagieren..


    Am Ende des Tages bleibt von allen Geschäftsmodellen für Musiker nichts übrig. Seltsam das ist. Was sagt uns das? Worum geht es eigentlich? In den letzten Monaten voller Diskussionen gewinne ich immer mehr und mehr den Eindruck, dass es um Mißgunst und Neid geht.
    Leute, die ein um vielfach höheres Einkommen haben und niemals zu unseren Honoraren arbeiten würden erzählen uns etwas von "es ginge uns Musikern nur um Geld, das sei alles überzogen, Musik als Beruf zu machen sei sowieso absurd usw.
    Vielleicht sind sie einfach nur neidisch, dass sie es nicht hingekriegt haben, selbst in diese Welt einzutreten, selbst Erfolg mit ihrer Musik gehabt zu haben.
    Deshalb ist man gerne dabei, den Musikern alles abzusprechen, damit die das am Ende des Tages auch nicht mehr können und auch einen anderen Job als den eigentlich gewünschten machen zu müssen und nur noch nebenbei Musik zu machen, so wie sie es müssen. Bei manchem Protagonisten werde ich diesen Eindruck jedenfalls nicht mehr los.



    Und dann werden hier flammenden Reden über das hohe Gut der Freiheit gehalten und alle anderen als Kleingeister abgewatscht, und wenigen Posts später wird das Recht auf freie Berufswahl in Abrede gestellt bzw. mit diversen Aussagen eingefordert, sämtliche Einkunfstarten auf irgendeine Art und Weise zu beschneiden, was defacto immer einem Berufverbot gleich kommt.
    Was soll man da noch sagen?

    ich hab eigentlich nur das - zugegeben etwas blumiger - ausgesprochen, was die Enquette Kommission des deutschen Bundestages vom 23.11.2011 zum Thema Verwertungsgesellschaften festgestellt hat. Hier wurden eben insbesondere die Fragen der Transparenz (u.a.auch bzgl. Gegenseitigkeitsverträgen) und der demokratischen Mitbestimmung angemahnt und durch die Blume ausgesprochen, dass - wenn die GEMA das nicht selber auf die Reihe bekommt - der Gesetzgeber tätig werden müsste. Im übrigen wurde eine stärkere Aufsicht der GEMA gefordert und in diesem Zusammenhang sogar die Übertragung der Aufsicht weg vom Patentamt hin zu einer bundesrechtlichen Regulierungsbehörde gefordert. In diesem Zusammenhang kann dann ja auch mal erwähnt werden, dass das Patentamt bereits im Hinblick auf die GEMA-Beteiligung an CELAS eine Prüfungsverfahren eingeleitet hat.


    Das hat mich natürlich interessiert und hier Dokument für jeden zum selbst lesen. Dieses Dokument hat sowieso schon seit Monaten zu vielen Diskussionen geführt und war mir schon bekannt.
    http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/078/1707899.pdf
    Ich muss sagen, dass ich deine blumige Interpretation dieses Dokumentes für mich nicht nachvollziehbar ist. Da ich es selst schon gelesen hatte, kam mir dein Fazit fremd vor. Habe ich das damals gelesen?
    Das steht nach meinem Dafürhalten so nicht drin, jetzt wo ich es noch einmal überflogen habe.
    Wenn du natürlich das Sondervotum am Ende des Berichtes der Partei der Linken zum Votum der gesamten Enquetekommission machst(weil dies noch am eheseten deiner "Interpretation" nahe kommt), wo doch nur wenige Zeilen drüber z.B. die CDU in ihrem Sondervotum nahezu das Gegenteil fordert, dann ist das jetzt auch nicht gerade korrekt, dies als Gesamtvotum zu verkaufen...
    Die Kritik an einer Tochtergesellschaft der GEMA(CELAS), der die Enquete Kommission auch den Status einer Verwertungsgesellschaft in Abdrede stellt, bezieht sich aber zunächst mal nur auf diese Tochtergesellschaft.
    Das Patentamt hat übrigens heute schon als Schiedsstelle die Aufsicht über die GEMA Tarife und dort wird gerade die Prüfung der neuen Tarife eingeleitet.
    Also nix von Forderung die GEMA vom Patentamt überwachen zu lassen Zitat: Die Verwertungsgesellschaften unterliegen der staatli- chen Aufsicht durch das Deutsche Patent- und Marken- amt (DPMA)
    Wie man sieht, soll deine Interpretation es erscheinen lassen, als habe die Kommission den Eindruck gewonnen, die GEMA müsse wegen komischer Dinge vom Marken und Patentamt überwacht werden, steht aber gar nicht im Bericht.
    DIE STEHEN SCHON IMMER UNTER DER AUFSICHT....


    und: hälst du das PRO-Abrechnungsverfahren - soweit es überhaupt nachvollziehbar ist - für okay ?


    Das Pro Abrechnungsverfahren ist bereits Geschichte. Wie ich bereits sagte, man sollte sich besser erst informieren, bevor man loswettert!
    Das Pro Verfahren ist auf der Mitgliederversammlung am 27.6.12 nach langen Jahren der Kritik INNERHALB der GEMA abgeschafft worden!

    PS: der Vergleich mit der GEZ war ein stilistischer, kein inhaltlicher, wie ausdrücklich zu lesen.


    Das macht ihn nicht weniger unsinnig, sondern er agiert mit typischen Mitteln von Stimmungsmache, man nenne im Zusammenhang mit etwas, was man als schlecht darstellen möchte, was in breiten Teilen der Gesellschaft auch sehr negativ bewertet wird und schon färbt das eine auf das andere ab oder schafft einen bestimmten Nutzen für die eigene Position, ohne dass es einen inhaltlichen Zusammenhang gibt.
    Frei nach dem Motto: findet ihr Kinderschänder scheisse? Dann wählt NPD! ...


    (Aber zum Glück verliert der universelle Hassgegner GEZ ab dem 1.1.13 auch endlich seine Funktion, wenn er durch die Haushaltsabgabe ersetzt wird.
    Dann hört auch endich dieses GEZ gebashe auf. Wenn ich mir vorstelle, was für eine tV und Rundfunklandschaft in d existierte, gäbe es nur den Dreck der Privaten und keinen ÖR. Da will ich gar nicht dran denken...)

    Seelanne
    Leider sind deine Ausführungen schon voller so vieler inhaltlicher Fehler, dass ich dir doch tatsächlich erst mal eine grundsätzliche Informierung zum Thema vorschlagen würde.
    Die jetzt alle wieder aufzudröseln... :wacko:
    Wer schon wieder einmal die GEZ im Zusammenhang mit der GEMA ins Spiel bringt, outet sich zudem sowieso als ganz normaler Basher, der sich gar nicht um die Hintergründe schert.
    Mal abgesehen davon das GEZ und GEMA so viel gemeinsam haben wie Schlagzeug und Blockflöte. Obwohl, bei Schlagzeug und Blockflöte handelt es sich in beiden Fällen um ein Musikinstrument. Mist doch mehr Gemeinsamkeiten zwischen Schlagzeug und Blockflöte als zwischen GEMA und GVL. :sleeping:


    Nur einen Nachtrag noch zum immer wieder durchs Dorf getriebene Kindergarten Ding:
    Wenn die Kindergärtner mit den Kindern alte Kinder- und Volkslieder singen würden, dann würde es auch gar nix kosten.
    Rolf Zuckowsky ist nun mal GEMA pflichtig. Ich denke, der Verlust, alte Kinderlieder statt Zuckowsky zu singen wäre jetzt nicht so groß.
    Und das die gEMA tätig werden muss und übrigens sogar von einem Kinderliedverlag dazu aufgefordert wurde, weil sie nämlich untätig geblieben war, steht in ihrer Satzung, weil sie die Interessen ihrer Mitglieder zu wahren hat. R. Zuckowski ist GEMA Mitglied...
    BTW könnten alle Kitas in D auch einen Rahmenvertrag mit der gEMA schließen, was zu Pauschalgebühren führen würde, was sicherlich auch so kommt.
    Die Kirchen in D haben z.B. einen solchen Rahmenvertrag und zahlen nur eine Pauschalabgabe für ALLE Veranstaltungen, die sie machen.
    Und wer behauptet, die gEMA sei eine Zwangsmitgliedschaftsverband, der irrt gewaltig. Ich hab einiges in meinem Leben veröffentlicht und bin kein GEMA Mitglied.
    Aber jetzt reicht die kurze Aufklärung. Den Rest darfst du mal selber recherchieren.

    Kannst du aber absetzten! ;)


    Absetzen kann man gar nix. Man kann es als betriebsausgabe geltend machen. Dies mindert aber nur den Gewinn und damit die Steuerlast.
    Das Teil kostet 13€ und wenn man dem Sptzensteuersatz von 42% unterliegt, bedeutet das, dass man 5,46€ weniger Steuern zahlt. 7,54€ von diesem Führungszeugnis zahlt man aber immer noch aus eigener Kasse.
    Jetzt finde einen Musiker, der dem Spitzensteuersatz unterliegt :whistling:
    Wer z.B. nur einem Steuersatz von 20% unterliegt bleibt schon auf 10,40€ sitzen.
    Ach ja, diese schnelle Berechnung war ein spontaner Erguß zu diesen komischen Denkweisen hinsichtlich "absetzen". Es soll ja auch Leute geben, die andauernd Equipment kaufen, um dadurch bloss weniger Steuern zu zahlen. :wacko:
    Am Ende des Tages zahlen sie dann wirklich weniger Steuern als sonst, haben aber nicht mehr genug Kohle, sich was vernünftiges zu Essen zu kaufen oder die Miete zu zahlen...
    Grundsätzlich gilt für einen Selbständigen, wenn er Ahnung von betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen hat, Kosten niedrig zu halten, zumindest da, wo sie keinen Investitionscharakter in die Zukunft haben und zusätzliche Einnahmen generieren sondern reine Betriebskosten ohne Produktivwirkung sind. [BWL Kurs aus]

    Ich habe neulich eine Lebendbestätigung ausgefüllt. Da vertraut der Landeswohlfahrtsverband wohl auch eher in die kriminelle Energie.


    Und ich durfte ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis an dem Internat vorlegen, wo ich unterrichte, um nachzuweisen, dass ich kein Sexualstraftäter bin.
    Das ist nach neuer Rechtslage alle paar Jahre fällig, wenn man mit Kindern zu tun hat...
    So ist das nun mal...

    Natürlich gibt es Reformbedarf. Den gibt es allgegenwärtig.
    Mit Schaum vorm Mund und kreuzigt ihn schafft man aber kein Klima für Reformen. Ganz im Gegenteil! Das fördert meist nur Hardliner an die Spitze, die zumindest die Existenz des Status Quo sichern wollen. Defacto heisst das mindestens Stillstand, den wir im Merkelismus tagtäglich erleben dürfen.
    Das ist zudem bei der GEMA Thematik nicht anders als bei der grundsätzlichen Urheberrechtsdiskussion.
    Und wie immer geht es nicht um gerechtere Lösungen sondern nur um eigene Vorteilsnahme.
    Wenn sich die ganzen Anti GEMA Schreier und die Clubbesitzer schlicht und einfach für eine Reform einsetzen würden und konstruktive Vorschläge machen würden statt nur Abschaffung oder Judas zu schreien, dann könnte ALLEN geholfen sein.
    Man könnte einfache, transparente Lösungen für Vergütungen und Gebührenzahlungen schaffen, man könnte die Strukuren der GEMA reformieren und und und.
    Aber in RAF Manier alles in Grund und Boden zu bomben hat auch im politischen System der BRD in den 70igern nur die Scharfmacher nach oben gebracht und in Wirklichkeit zu mehr Unfreiheit als Freiheit geführt, sei es der "Radikalenerlaß" oder die "Kontaktsperre" und "Isolationshaft" etc.


    Deshalb kann man immer wieder nur für eine Versachlichung und eine Besinnung auf Fakten plädieren. Davon ausgehend kann man dann nüchterne Forderungen stellen, die weit von dem Weg sind, was gängigerweise in den typischen Internetprogromen vollzogen wird, die mittlerweile einen politischen Arm in der Gesellschaft haben.


    Wenn ich nur wieder lese, wie die P.-Partei davon redet, dass es neue Gesetze braucht, damit dieses Künstlergetue ein Ende hat, dann habe ich nicht den Eindruck, dass es um mehr Freiheit oder gerechte Lösungen für ALLE Beteiligten geht...

    Die Suisa in der Schweiz , AKM oder Austro Mechana in Österreich.
    Verwertungsgesellschaften gibt es in der gesamten westlichen Welt und darüber hinaus auch noch in vielen anderen autoritären Regimen

    Zudem besteht ja auch die simple Möglichkeit, kein GEMA Repertoire zu spielen. Dann wird auch keine GEMA Gebühr fällig.
    Schließlich MUSS niemand GEMA Mitglied werden und keine Coverband MUSS GEMA Repertoire spielen.
    Sie könnte sich einfach z.B. aus dem Piratenumfeld Musik in CC Lizenz suchen und nachspielen oder halt eben nicht mehr Covern und eigene Sachen spielen (wobei ich gerne erwähne, das die Speerspitze der Piraten im Bereich Musik, Herr Bruno Kramm, selbst GEMA Mitglied ist...)
    Niemand ist gezwungen, Musik aufzuführen, für die GEMA Gebühren fällig werden.

    zuletzt noch ne frage an die leute die scheinbar alles über die gema wissen: kostet es irgendwen was, wenn eine coverband ohne kommerzielle absichten und ohne eintritt einen (öffenlichen) gig spielen will? ich denke nicht, oder?


    Doch. Wenn GEMA Repertoire gespielt wird, wird immer eine Gebühr fällig, wenn es sich um eine öffentliche Aufführung handelt.
    Diese richtet sich nach dem Eintrittsgeld und der Grösse der Location. Wenn der Eintritt 0€ beträgt, ist es halt der niedrigste Tarif.
    In 2012 werden da z.B. bei 100m2 grosser Location 22€ fällig, das steigt dann an, je nachdem wie gross der Club, der Saal, die Halle ist.
    Es gibt auch noch Sondertarife. Derzeit um die 20 verschiedenen Tarife. Deshalb sollte es ja die Reform auf nur 2 Tarife geben.

    also wenn die (jazz) leute eh die ganze zeit live spielen ist es doch de facto latte ob sie bei der GEMA sind oder nicht - sie bekommen doch hauptsächlich die gage...?


    Wenn man CDs verkauft, wenn man auch mal im Radio gespielt wird, wenn man auch für andere schreibt, wenn andere die stücke von einem spielen, und vor allem wenn man seine eigenen Gigs mit der eigenen Musik bei der GEMA anmeldet und eben häufig spielt, kommt da im Laufe eines Jahres schon was zusammen und wie schon so häufig in diversen Threads diskutiert, geht es beim Alltag eines professionellen Musikers immer um die Summe aller Umsätze aus allen möglichen Tätigkeitsfeldern, die dann die wirtschaftliche Existenz sichern. Auch von 100 Gigs mit eigener Musik im Jahr kann man bei heutigen Gagen nicht sonderlich gut von leben, sofern man keine riesigen Hallen füllt.
    Wer glaubt, dass es viele Musiker gäbe, die nur alleine von ihren Live Gagen ein Leben lang existieren können, der kennt dann die Realität nicht. Zumeist ist es ein Mix aus allen erdenklichen Einkommensarten wie Live Gagen, CD Verkäufe, Unterrichtshonorare sei es bei Workshops, privat oder in Musikschulen, Studiogagen, GVL Zahlungen, GEMA Einkünfte, manchmal auch Produzentenhonorare, Honorare für das Schreiben von Arrangements, für Notensatz u.v.m.
    Was man so alles als Berufsmusiker treibt, um seine Brötchen zu verdienen, ist eben ein Sammelsurium an Tätigkeiten und Einkommensarten und die Tätigkeitsfelder werden aufgrund des Webrechens der Einnahmen vor allem bei CD Verkäufen und auch bei den stagnierenden Gagen eher breiter als enger.

    Ja, wie Xian schon schreibt, das schließt sich nicht aus. So ist das nun mal mit Zitaten, wenn sie in unterschiedlichen Kontexten stehen bzw. wenn kleine Wörter wie z.B. i.d.R. oder "ernste" Musik (Jazz wird u.U. wie ernste Musik und nicht wie U-Musik eingestuft) nicht wahrgenommen werden. Zudem kommt es auch immer darauf an, in welchem Umfang Leute mit ihrer eigenen Musik in Erscheinung treten.
    Ich habe dieses Statement, was durchaus widersprüchlich wirken kann, im Zusammenhang eines Threads abgegeben, in dem jemand seine eigene Musik direkt vermarkten wollte und es sich um ein Einzelprojekt einer Hobby Band handelt. (Das Hobby ist hier nicht wertend gemeint, falls sich jemand wieder darüber aufregen sollte).
    Ein Großteil der angeschlossenen Mitglieder der GEMA besteht aus Leuten, die mal ne CD gemacht haben, hier und da mal nen (meldefähigen) Gig haben und natürlich darüber praktisch nie was von der GEMA bekommen werden.
    Und das es, wie von mir beschriebene Szenarien geben kann, in dem man trotz gewisser Präsenz praktisch nichts bekommt, ist auch richtig. Es ist nur keine grundsätzliche Regel, wie weiter oben formuliert.
    Ich widerspreche nur der Behauptung, dass nur ausschließlich Chartacts Geld bekommen. Sie bekommen aber das meiste, was zum Teil aber auch auf dem ganz simplen Umstand beruht, dass sie viel mehr Platten verkaufen und eben viel mehr gespielt werden. Die Problematik der Radiostationen, die ich angesprochen habe, gehört zum Bereich "sachliche Kritik an der GEMA bzw. der Umsetzung der Verteilung", die es auch bzgl. der GVL gibt und die ich aber auf keinem Fall im Kontext dieses unsachlichen GEMA Bashings wissen will. Da gibt es derzeit leider noch eine Bevorzugung für bestimmte Gruppen wie auch durch andere Strukturen seltsame Effekte entstehen können wie z.B. der von mir "auf falschen Radiostationen laufen" oder es wird einfach nicht korrekt gemeldet Effekt
    Im Gegensatz zum durchschnittlichen GEMA Basher habe ich ein sehr differenziertes Bild zur GEMA. Ich sehe die richtigen und wichtigen Dinge, kann aber auch ohne Schaum vorm Mund Kritik äussern, ohne das Kind gleich mit dem Bade auszuschütten.
    Wenn man sich die Beschlüsse der kürzlich stattgefundenen GEMA Hauptversammlung anschaut, kann man erkennen, dass es durchaus Reformbestrebungen gibt, von denen zu erhoffen ist, dass es auch die eine oder andere Korrektur geben wird, die genau zu diesem Komplex "Bevorzugung" bzw. nicht gerechte Verteilungsschlüssel gehören.
    Was natürlich völliger Unsinn ist, ist diese ständige prozentuale Gegenüberstellung der außerordentlichen Mitglieder zu den ordentlichen und dann daraus seltsame Verschwörungstheorien zu konstruieren.
    Da wirklich jeder Mitglied in der GEMA werden kann, selbst wenn er nur ein einziges mal eine CD veröffentlicht hat, die vielleicht eine Auflage von 500 Stück hatte, liegt es in der Natur der Sache, dass es ein riesen Heer an Mitgliedern gibt, die nur Beiträge zahlen und nie was bekommen. Wer nicht regelmässig veröffentlicht, wer nicht regelmässig gespielt wird, der braucht eigentlich gar nicht Mitglied werden.
    Der ursprüngliche Fragende im Thread gehörte genau zu dieser Klientel, die von der GEMA mangels Masse nie etwas zu erwarten haben.
    Deshalb mein wohlgemeiner Rat, sich das Geld zu sparen. Ich hätte mir halt mal wieder die zusätzliche Kritik sparen sollen, da sie von GEMA Hassern verzerrt instrumentalisiert wird.


    Übriegens die von mir exemplarisch erwähnte Jazzband arbeitet seit fast30 Jahren zusammen, der Komponist der Stücke ist mittlerweile ordentliches Mitglied, hat über 10 CDs in eigenen Namen veröffentlicht, war Gast auf zahlreichen anderen Produktionen, schreibt für andere Ensembles und spielte in Spitzenzeiten über 100 Gigs im Jahr.
    Das meine ich mit "hängt vom Umfang des in Erscheinung Treten"s ab.
    Das Problem der Diskussionen im Internet zu komplexen Themen ist, dass man immer nur punktuell und knapp zu konkreten Fragestellungen Statements abgibt, die schnell durch entweder falsches oder lückenhaftes Zitieren oder Rezipieren oder durch in Stellung in einen anderen Kontext falsche Eindrücke vermitteln.
    Genau genommen kann man sich mit diesen Themen nur umfassend äussern, was niemand tun würde, weil dann so ein Post mehrere Seiten lang wird.


    Und Herr abott: Sie haben es bei mir auf meine Ignorierliste geschafft, wodurch ich ihre Posts nicht mehr direkt lesen kann und auch im Prinzip nicht mehr gewillt bin, darauf zu antworten.
    Dieser Beitrag hier wird auch der letzte sein, der dies in irgendeiner Form tut.
    Die Gründe dafür sind ihnen bekannt und für jeden u.a. im ACTA Thread nachzulesen.
    Nur damit sie wissen, dass sie ihre Energie jetzt gerne in das Lesen der Hinweise, Beiträge und zahlreichen und hilfreichen Informationen, die andere hier im Thread schon gegeben haben, stecken können, statt weiterhin ihren Privatkrieg gegen mich zu führen.
    Damit sollte es auch endlich mal ein Ende haben.