Beiträge von drumdidi

    Terror gegen Edrums? Nö! Es wird nur zu recht auf Unzulänglichkeiten hingewiesen.
    Und unter den Leuten, die sich sehr kritisch über die Limitierung bei den Spiel und Ausdrucksmöglichkeiten derzeitiger Edrumsysteme äussern, gibt es auch genügend, die gut genug an ihrem Instrument sind, um das beim Spielen zu erleben.
    Wenn das alles so toll wäre, wie du es hier darstellst und die Vorteile so überwiegend wären, warum nutzen es dann so wenige Leute und kaufen sic stattdessen immer noch Akustik Drumsets für mehrere tausend Euro, die abgenommen werden müssen und beim Transport viel mehr Arbeit machen?
    Professionelle Musiker, die ihr Gedöns tagtäglich durch die Gegend schleppen, sind normalerweise für jede Erleichterung dankbar.
    Nur ist es meist doch keine Erleichterung.
    Der Vergleich mit den Epianos ist insofern auch nicht zutreffend, weil es erstens auch dort ne Menge Diskussionen unter Keyboardern/Pianisten zu dem Thema gibt und es auch genügend musikalische Kontexte gibt, bei denen es mit nem Epiano eben nicht so befriedigend ist wie mit einem echten Flügel/Klavier.
    Kommt halt auf die Musik an.
    Bei E-Gitarren kenne wir sowas ähnliches mit den pods, die eine Zeit lang mal überall auftauchten, viele Gitarristen aber ganz schnell wieder zu ihren Amps zurück gekehrt sind, wie es live doch sehr unbefriedigend war. Das sich sowas zum Teil auf einer emotionalen und nicht rationalen Ebene abspielt, liegt in der Natur der Sache und sollte im Zusammenhang mit einer so stark von Emotionen abhängenden Tätigkeit wie dem Musizieres nicht verwundern.
    Und zum Thema, Edrums seien live irgendwie soundmässig besser bzw kämen besser rüber.
    Erst kürzlich war hier in direkter Nähe zu meiner Wohnung ein Volksfest auf dem Schulhof einer Schule.
    Da es ziemlich heiss war, hatte ich in meiner Wohnung alle Fenster geöffnet und hörte nebenbei der dort auftretenden Coverband zu.
    Nach einigen Stücken wusste ich, dass der Drummer wohl mit einem Edrum spielen muss. Woran erkannte ich das? Diese irgendwie glattgebügelte Dynamik, diese Artikulationsarmut, diese immer gleiche Ästhetik von typischen Edrum Akustik Sounds. Becken die nicht wirklich schwingen, Trommeln, die nicht resonieren sondern irgendwie immer einen Hauch zu fett klingen. Schwer das Ganze in die richtigen Worte zu fassen. jedenfalls war ich mir zu 100% sicher, dass das Edrums sein müssen und bin nur, um das zu überprüfen, mal losgezogen und zur Bühne auf dem Volksfest, um meinen Eindruck zu überprüfen.
    Und siehe da, der Drummer spielte ein Roland Edrum der Oberklasse.
    Wenn die Dinger also live angeblich besser klingen, wieso könnte ich dann dies aus 100m Luftlinie Entfernung ohne Sichtkontakt sogar erkennen, dass das ein Edrum sein muss?
    Und das sich eine vibrierende, resonierende Kiste für den SPIELENDEN einfach immer anders anfühlt als ein akustisch TOTES Instrument, lässt sich sowieso nicht beheben. Und wieder kommen wir an den Punkt, das eben bei einer so hochemotionalen Angelegenheit wie dem Musizieren solche Aspekte eine Rolle spielen (können). Und das die Becken nach wie vor der größte Pferdefuß an diesen Systemen neben dem eben anderen Spielgefühl auf Meshheads als auf echten Fellen ist, ist ja wohl unbestritten.
    Ich finde jedenfalls, dass Edrums ihren Platz haben, aber sie sind eben nicht ein (guter) Ersatz für echte Trommeln und Becken.
    Deswegen lautet mein Rat immer, wenn man akustisch spielen kann, dann bitte akustisch, wenn es nicht geht dann aber bitte wenigstens ein gutes Edrumsysteme, was einigermassen ausdrucksstark und halbwegs realistisch daher kommt.
    Aus der Unterrichtssituation ist jedenfalls auffällig zu beobachten, dass die Schüler, die nur auf einem Edrum spielen, zumeist deutlich größere Probleme haben, ein gutes Gefühl für Dynamik und Artikulation zu entwickeln als die Schüler, die auf einem akustischen Set spielen und üben. Übrigens auch auf einem billigen Akustik Set funktioniert das dann sogar besser und das würde dir jeder Klavierlehrer, um zu der Tastenthematik zurück zu kehren, ebenso bestätigen. Wenn man auf einem echten Klavier spielt und das Teil nicht der total dysfunktionale Dreckskasten ist, wird man immer einen besseren Zugang finden als auf einem Epiano. Mir ist jedenfalls noch nie ein Pianist begegnet, der nicht davon überzeugt ist, dass ein Flügel dem teuersten Epiano immer überlegen ist und so ist es bei Drums nunmal auch und wird wohl, selbst wenn die Hersteller mal etwas mehr Herzblut in die Produkte stecken würden, auch immer so bleiben.
    An einem schönen Flügel spielen ist eben auch eine Explosion des Klangs und Ausdrucks. Da hält kein Epiano mit.
    Übrigens würden nämlich dann auch in Konzerthäusern keine sauteuren Flügel mit entsprechenden Wartungskosten mehr stehen, wenn epianos eine ernstzunemende Alternative wären.
    Wie gesagt, es kommt auch auf den musikalische Kontext und Ausdrucksstärker der Musik und des Musizierenden an, ab wann dieser Unterschied relevant wird.
    Und das das Publikum vieles nicht hört, ist ja nicht relevant. Die wprden sich auch nicht beschweren, wenn man mit nem Aldi Schlagzeug auf der Bühne spielt. Sofern es schick aussieht, finden die alles gut. Ist ja bei manchem Popsternchen nicht anders. Sieht der/die nur gut genug aus, fällt denen gar nicht mehr auf, dass der/die vielleicht gar nicht singen kann :wacko:

    Du liest nicht, was ich schreibe. Folglich erst mal lesen.

    Zitat

    Gerade Form und Struktur lernen die erst so richtig, wenn sie das mit lebendigen Menschen zusammen erarbeiten müssen


    nur mal so ein Beispiel, wo du offensichtlich nicht gelesen oder verstanden hast, was ich beschreibe.
    Das nicht mit Playbacks gearbeitet wird, habe ich nicht geschrieben. Tue ich auch.
    Ich habe auch nie was von unbedarften Anfängern gesagt.
    Ich habe einzig gesagt, dass spielen zur Konserve nicht die ultimative Form des Erlernens ist und deine Aussage, das sie die den grösseren Lerneffekt beim Erlernen von Strukturen und Formen habe, in Frage gestellt.
    Sie hat einen Lerneffekt, wie man aus meinen Aussagen auch herauslesen kann, aber eben nicht den grössten und ist als Teil der Ausbildung geeignet, kann aber das Spielen mit Mitmusikern eben nicht ersetzen.
    Ich hab in den 80igern auch schon zu Playalongs geübt, als es die ersten gab (z.B. von Dave Weckl). Folglich kann es ja gar nicht sein, dass ich hier angeblich GEGEN Spielen zu Playalongs oder Songs wäre.
    Noch einmal, damit vielleicht meine Kernaussage ankommt: ich finde es wichtig darauf hinzuweisen, welche Bedeutung das Zusammenspiel mit anderen Musikern für einen Trommler hat und das ein ambitionierter Trommler dies anstreben sollte.
    Mehr nicht!
    Und natürlich ärgere ich mich darüber, wenn jemand das als "wirhabenfrüherineinerbandgespieltmimi" abtut, was zudem wieder mal in typischer drummerforum Manier um Herabsetzung der Diskutanten geht.
    Deshalb macht es ja auch irgendwie keinen Spass mehr, hier überhaupt noch was zu äussern.

    Der Lerneffekt ist auch definitiv größer, als ausschliesslich ohne weiteren Input vor sich hinzutrommeln. Er ist auch größer, als mit anderen Anfängern mal einfach so "Musik " zu machen. Man lernt eben neben den jeweiligen grooves vor allem auch etwas über Form und Struktur.


    Oha! Da möchte ich dir aber heftigst widersprechen. Wie viel Unterrichtserfahrung hast du bzw. wie viele Schüler hast du bereits unterrichtet?
    Gerade Form und Struktur lernen die erst so richtig, wenn sie das mit lebendigen Menschen zusammen erarbeiten müssen und sich eben nicht einfach nur an das Playback dranhängen können, das sie sich schon 100 mal angehört haben und auswendig können. Gerade weil es im Zusammenspiel mit anderen Musikern zur Stunde der Wahrheit kommt, das man so klingt, wie man eben wirklich klingt, ist eine ganz wichtige Erfahrung, die man mit dem fett klingenden Playback eben nicht macht.
    So etwas AUCH zu machen, ist in Ordnung, aber es hier als die ultimative Variante mit angeblichen "grösseren Lerneffekt" zu verkaufen, ist mit Verlaub Unsinn und fern von jeder Unterrichtspraxis. Es ist tatsächlich nur ein Teil und mehr nicht.
    Natürlich wird hier, wie so oft im drummerforum, alles schön verdreht, und ein Statement in eine völlig falsche Ecke gedrängt.
    Tatsächlich könnte man solche Hinweise, die diese Modeerscheinung Drumcover auf Youtube betreffen, auch als Tipps verstehen, weil sie jemanden vielleicht von einem nicht so ganz zielführenden Weg zu einem erfolgreicheren lenken, weil es eben gar nicht so ist, wie du behauptest.
    25 Jahre Unterrichtserfahrung haben mir jedenfalls gezeigt, dass nur die Trommler wirklich gut geworden sind, die auch mit anderen musiziert haben. Von den nur für sich Trommlern ist KEINER je sonderlich gut geworden.
    Ach ja, und vielleicht noch was anderes. Die, die mit Leuten zusammen gespielt haben, hatten auch eindeutig auf Dauer mehr Spass daran. Kann man ja auch mal so sehen.
    Sogar mit ihrer Rumpelcombo auf dem Abiball hatten die richtig viel Spass.
    Ach ja, und auch wieder so eine komische Reininterpretierung, man sei von Drumcovern auf Youtube gestört.
    wie kommt man nur auf so seltsame Gedanken? ich schau mir die zu 99,9% nicht an und die "stören" mich auch nicht. Sinnfrei kann ich trotzdem einen Grossteil dieser Videos finden und dies auch äussern und zwar aus oben genannten Gründen.
    Oder lernt man was aus den Kommentaren darunter wie "super getrommelt" , " das ist kacke", "mann, das würde ich auch gerne können" u.ä. die sich da so in der Regel drunter befinden.
    Ich glaube ja, das es zumeist eigentlich um etwas anderes geht, wenn man solche Videos online stellt. Aber genug dazu. Kann ja jeder machen, aber ob es so der Bringer ist...

    Da geb ich dir sogar recht, nur ist ein Drummer kein DJ.
    Ist das nicht ein wenig Äpfel mit Birnen?
    Wer nur elektronische Musik am Laptop macht, ist auch nicht auf Mitmusiker angewiesen, aber wer Drum spielt, bedient ein gerät, das als Grundwesenszug in den Kontext zu anderen Musikern gehört, denn sonst erfährt man gar nicht, wie das richtig geht mit dem Trommeln, schon gar nicht, wenn man einfach nur über einen existierenden Drumtrack drübersemmelt.
    DJs machen da ja bekanntlich etwas völlig anderes.

    Irgendwann kommt doch bei sowas sowieso die Aussage, man sei angeblich gestrig oder technologiefeindlich und die alten Säcke sollten einfach besser stillschweigen.
    Mich hat es eigentlich nur gewundert, dass es so lange gedauert hat.
    BTW finde ich es eher befremdlich, wenn man im Zusammenhang mit Schlagzeugspiel von "früherhattenalleeinebandmimi" spricht.
    Das ist eigentlich ein Grundwesenszug miT anderen zusammen zu musizieren oder um es mit der Sprache der Adoleszenten auszudrücken, ein Multiplayergame ohne Mitspieler nur gegen Bots ist auf Dauer eigentlich ziemlich langweilig und in der Spielentwicklungsmöglichkeit stark begrenzt... :D

    Ich spiel seit fast 15 Jahren ne DW5000.
    Ich habe die Maschine behandelt wie den letzten Dreck. Ich habe sie weder geölt, noch geputzt. Sie ist auf Tour durch den Bus geflogen.
    Und - sie läuft wie am ersten Tag. Noch nie irgendwas verbogen oder gebrochen etc..
    Von daher: hadde jood jemaat - wie der Rheinländer sagt.


    So eine hab ich hier auch ( wohl aus 1995) allerdings waren die noch Made in USA. Das könnte natürlich einen Unterschied machen...

    Luddie: finde ich absolut richtig, was du da schreibst!
    Und der letzte Abschnitt gibt eigentlich wieder, was ich die ganze Zeit ausdrücken möchte, aber irgendwie nicht die Kurve gekriegt habe, das so darzulegen, wie du das geschrieben hast.
    Es ist doch oftmals einfach besser, nicht alles im Netz zu präsentieren, eben wegen der Häme die dann hervorbricht oder einfach wegen der Tatsache, das man es später vielleicht sehr bereut, das man es mal online gestellt hat.
    Wenn ich mir überlege, es gäbe meine ersten Gehversuche von damals alle als Video im Netz, sei es mit Band oder Aufnahmen aus meinem Proberaum...mein Gott!
    Sich selbst aufnehmen, zu PlayAlongs üben, alles ok und auch wichtig. Aber es in die Öffentlichkeit zu stellen? Das sollte doch sehr überlegt sein, oder?

    Auf die Aussage, dass jeder am Ende des Tages tun soll und kann, was er für richtig hält, kann man sich sicherlich einigen. :D
    So gesehen braucht man dann auch nichts weiter diesem Thema hinzuzufügen :whistling:
    patrischew: so sehe ich das grundsätzlich auch.
    Es soll ja auch bekanntlich schon den eine oder anderen sehr bekannten Musiker/Trommler geben, dem diese ständige Beobachterei/Filmerei und späteres auf Youtube präsentieren auf den Sack geht.
    Letztendlich ist es ja auch irgendwie seltsam, dass man vor 30 Jahren noch Agst vor einer Überwachung im orwellschen Ausmaß hatte, die Menschen heutzutage aber so dermassen viel öffentlich dokumentieren oder man ständig "in der Gefahr" lebt, irgendwo gefilmt und und sich morgen auf Youtube wiederzufinden.
    Ist schon eine komische Zeit, in der wir leben.
    Ich finde es jedenfalls mittlerweile auch schon zuweilen als störend, wenn ich bei nem Konzert ständig in Linsen von Smartphones und Handycams schaue und Tage später dann Clips im Netz finde, wo ich nicht immer mit glücklich bin, dass das jetzt jeder und immer sehen kann, aus tausenden Gründen...


    Als Anregung für einige andere:



    Zitat

    "Email is a totally unsaleable product."
    Ian Sharp, Sharp Associates, 1979


    Schlechtes Beispiel, weil man tatsächlich bis zum heutigen Zeit NICHT für email bezahlt. Oder bezahlt hier wer für seine emails?

    Zitat

    "Wer braucht eigentlich diese Silberscheibe?"
    Jan Timmer, Phillips-Vorstand, zur Compact Disc, 1982


    Ebenso schlecht, denn schließlich leben wir gerade in einer Zeit, in der niemand mehr die CD braucht :D


    Also Spass beiseite. Es wird ja gerne so reagiert, wenn man Kritik an trendigen Entwicklungen äußert. Da kommt gerne und schnell das Argument, man sei halt gestrig bzw. Dem Fortschritt nicht zugewandt.
    Leider gibt es aber keinen Automatismus, das jeder, der "neue" Dinge kritisiert automatisch Unrecht hat.
    Es gibt auch in der Geschichte genug Beispiele, wo irgendwelche Dinge als das non plus Ultra oder der riesen Fortschritt angepriesen wurden, das Ganze aber rückblickend eher ein laues Lüftchen war. Darüber wird aber viel weniger geredet als über große Irrtümer wie solche, die du da gerade angeführt hast.
    Ich gäbe dir recht, wenn hier jemand schreiben würde, das Internet ist Teufelszeug und niemand braucht das oder so ähnlich.
    Das wäre nach meiner Auffassung genauso dämlich wie oben genannte Statements zum Telefon oder dem Automobil.
    Wenn man aber über Youtube und diese seltsame "ich muss alles und jedes und vor allem mich selbst der Welt präsentieren" Phänomen reden, dann liegt das ja wohl woanders.
    Mich stört da ganz persönlich ein stark zu beobachtender und zunehmender Geltungsdrang und der Verlust von (realistischer) Selbsteinschätzung. Da geht es mir übrigens jetzt nicht konkret um dieses Video und diesen Threadstarter, ich bin da gerade viel allgemeiner.
    Mich stört, dass die Leute so viel Zeit und Aufwand in sowas investieren und eben nicht mehr mit anderen ZUSAMMEN musizieren und sich an der Höhe ihrer Klicks auf Youtube hochhypen. Hey, ich bin ein geiler Typ, weil ich hab 20.000 Klicks auf Youtube, heisst es dann. Hat der Typ, der auf einer Bananenschale ausrutscht und dann in den Scheisshaufen fällt übrigens auch, was vieles relativiert, wenn man sich mal Anzahl der Klicks bei Videos und das, was da gezeigt wird anschaut. Wie war das mit den Fliegen und die können nicht irren nochmal?
    Dann liest man, G8 oder sonst was mache es ja nahezu unmöglich mit anderen zu musizieren, man müsse quasi den Youtube Weg wählen.
    Also ich hab ja auch Ahnung von Technik und was man an Zeit (und Geld) investieren muss, um diese Videos zu drehen, diese zu bearbeiten, die Software bedienen zulernen, Recording Technik zu lernen etc.pp . Diese Zeit/das Geld könnte man doch total oldschool auch in Proben mit Mitmusikern stecken, oder?
    Wenn ich diesbezüglich ewig gestrig bin, dass ich der Überzeugung nachhänge, dass man (vernünftig) Musik nur mit anderen Menschen zusammen machen kann und sollte, dann möchte ich auch als solcher beschimpft werden.
    Ich bin nämlich auch davon überzeugt, dass man nur so ein guter Trommler und Musiker werden kann und nicht durch stundenlanges Spielen zu PlayAlongs, Youtubevideos und Jagd nach Klicks.
    Für mich ist Musik machen immer noch Kommunikation, Emotion und Austausch/Interaktion mit Menschen.

    Mir fällt zu diesem Thema unglaublich viel ein, aber das MUSS sein: es fällt älteren Menschen immer schwer, sich dem Zeitgeistwechsel/neuen Standarts hinzugeben oder gar unterzuordnen - mich eingeschlossen. Aber denkt dran: die, über die wir heute lachen, lachen morgen über uns alte Säcke... und suchen unser Altersheim aus ;)


    Das mag sein, nur bin ich immer noch fest davon bezeugt, dass man sich eines Tages über diese "Youtubestars" und überhaupt dieses Youtube Thema anders äussern wird, als es derzeit den Anschein hat.
    Mir schweben da so Sätze in der Zukunft vor: hast du damals auch bei diesem Youtube Kram mitgemacht? - Hör auf, erinner' mich nicht dran.. :D
    Ja, vielleicht bin ich ein alter Sack, aber ein Satz aus dem Mund eines meiner Schüler, er wolle später mal Youtubestar werden, löste bei mir eher nur Verwunderung aus, wobei es ja nur eine logische Weiterentwicklung ist. früher gab es mal echte Stars, dann kamen die ganzen Plastik & Retorten Stars der MTV Generation und der letzte konsequente Schritt sind virtuelle Stars. Das kann dann auch jeder sein/werden. Man muss nur genug Klicks kriegen.
    Na dann, hallo schöne neue Welt :pinch:

    Es ist doch gar nicht möglich, das Spiel von jemandem objektiv zu beurteilen, wenn er/sie nur über den Original Drumtrack drüberspielt.
    Der Song ballert und schiebt, weil die aufgenommenen Drums des Originaldrummers das auf jeden Fall tun.
    Wie das klingt, was das Mädel spielt, kann ich so nicht beurteilen.
    Ich höre das es flamt und ich höre/sehe, das sie teilweise nicht das spielt, was man dominant hört, weil die Original Drumspur einfach zu laut ist bzw. Ihr Getrommel im Verhältnis zu leise.
    Die Wahrheit beginnt erst dann zu Tage zu treten, wenn man nur die LiveDrums hört.
    Der Rest ist viel Blendwerk durch gute Videoarbeit...
    Aber ich mag ja dieses Youtube Drumcover Zeug sowieso seltenst.
    Ich will lieber Trommler live mit richtigen Musikern sehen. Da weiss man auch, was wirklich abgeht oder eben nicht...

    Ich benutze sowas

    aus dem Baumarkt. Kostet so 3€ und funktioniert für mich ausreichend. Nennt sich Kette für Abflussstöpsel
    Schnell mal aufs Becken drauf und wieder runter und ohne Bohren..

    Wobei aber anzumerken ist, dass die allermeisten SPD-S leider ein kräftiges Übersprechen zwischen den L & R Kanal aufweisen.
    Echte Kanaltrennung sieht anders aus.
    Mein SPD-S suppt jedenfalls selbst bei kompletten Panning leider deutlich hörbar auf den jeweils anderen Kanal rüber...

    Im Prinzip ist das genau wie im Weckl Video erklärt einfach die Doublestroke Technik mit Strike & Pull endlos gespielt.
    Bei den Begriffen geht es halt mal wieder durcheinander.
    Die einen verstehen unter dem One handed Roll diese Spieltechnik mit dem Rim, wie sie Johnny Rabb & Konsorten zelebrieren.
    Andere verstehen darunter diese Buddy Rich Nummer, wie sie Weckl im Video erklärt, und wie sie meines Erachtens JoJo bei 12.04 im Video spielt.
    Also zwei Baustellen, wobei die zweite Technik meines Erachtens die ist, die man viel häufiger einsetzen kann als diese Rim One Handed Roll Geschichte ( wenn man jetzt nicht gerade in ner Metal Band spielt oder wie JoJo dieses Electro Ding mit extreme drumming machen will)
    Die zweite Technik basiert ja auf der Schlagtechnik für DoubleStroke Rolls, die eigentlich essentiell ist und die man auf jeden Fall gut beherrschen sollte.
    Das erste ist imho ein wenig mehr für die Galerie...

    Wenn überhaupt wäre der Vertrieb für Masterwork "Soundservice" die Adresse für eine solche Anfrage. Vielleicht haben die noch Restbestände, denn diese Serie wird schon seit einigen Jahren nicht mehr gefertigt.

    Ich wundere mich ab manchen Thread-Teilnehmern, die da so locker erzählen, wie sie beide Haltungen so nach Lust und
    Laune einsetzen: Den Trad Grip beherrscht man doch nicht einfach so aus Spass, der Kerl ist ziemlich schwierig, ausser
    man spielt sowieso kaum schnelle Schläge, und nichts was über RLRL hinausgeht... ?


    Das ist ein wichtiger Einwand.
    Niemand kann bestreiten, dass der TG die komplexere Stockhaltung ist, die schwieriger als der MG zu erlernen ist.
    Eigentlich ist sie auch ungünstiger, wenn man sich einfach mal die physikalischen und Zusammenhänge und motorischen Abläufe anschaut.
    TG kann auch im Laufe eines Trommlerlebens deutlich leichter medizinische Probleme entstehen lassen.
    Wir wissen ja alle, woher diese Haltung eigentlich historisch kommt und das sie deshalb an einem Instrument wie dem Drumset zunächst mal eigentlich gar nicht ainnvoll ist.
    Was das Erlernen des Teommelspiels angeht, ist es deutlich einfacher mit beiden Händen gliche Abläufe einzustudieren als zwei völlig verschiedene Bewegungsabläufe zu lernen.
    Wie der Name schon sagt, hat der TG zunächst vor allem etwas mit Tradition zu tun.
    Was hier zuweilen als Voteil des TG dargestellt wird, könnte man durchaus auch als Nachteil darstellen (z.B. das die linke Hand tenedenziell erst mal anders klingen kann als die Rechte, wenn man TD spielt, was ja eigentlich nicht gewünscht ist)
    Das hin und her Wechseln der Haltungen ist ja auch nicht ohne, wie du zu recht beschreibst und ich frage mich, wie viele hier, die so spielerisch hin und her wechseln, wirklich BEIDE Haltungen gleichwertig beherrschen?
    Das wäre schon keine schlechte Leistung und hat dann eine Vorgeschichte von vielen, vielen Stunden des Übens für BEIDE Haltungen, da beide sich ja leider aufgrund des völlig unteschiedlichen Bewegungsablaufs nicht sonderlich gegenseitig befruchten...
    Auch hier kann man legitim die Sinnfrage stellen...
    Ich denke einfach mal an Erfahrungen aus dem Trommelunterricht mit noch durch Interviews und Drumheroes unbeeinflusste Jungtrommler im Grundschulalter.
    Da kommt eigentlich KEINER aus einem natürlichen Grundempfinden auf die Idee, einen Stock im TG zu halten. Es ist einfach nicht naheliegend, so zu spielen.
    Und wenn man sich die Evolution des Trommelspiels in den letzten 2 Jahrzehnten mit neuen Spieltechniken wie dem one handed Roll einens Johnny Rabb oder den Techniken eines JoJo Mayers anschaut, dann sieht man auch, dass diese Dinge eigentlich nicht mit TG realisierbar sind bzw. Ich noch niemanden gesehen habe, der dies mit TG vergleichbar umgesetzt bekommt.
    Klar ist TG für Besenspiel ganz nett, hab mich deshalb auch viele Jahre nur deshalb mit TG rumgeschlagen.
    Dann kam der Tag, an dem ich Bill Stewart live mit John Scofield gesehen habe und sah jemanden grandios Besen spielen mit MG.
    Das war das letzte mal, wo ich Besen mit TG gespielt habe. Für mich war der letzte Grund für TG gefallen und ich hab meine Übezeit lieber in die Verbesserung meines MG gesteckt. Damit hab man bei der begrenzten Lebenszeit schon genug zu tun...

    Irgendwann wird jeder mal merken, dass diese Diskussion einfach völlig unnötig ist.
    Was zählt, ist nur, was hinten rauskommt!
    Ich konnte beim Hören einer CD noch nie erkennen, ob der Drummer traditional oder matched spielt. Es gibt in beiden "Lagern" grandiose Trommler, also ist es völlig irrelevant.
    Jeder sollte einfach frei Schnauze entscheiden, was er bevorzugt und dann einfach Musik machen.
    Um es mal umgekehrt zu sagen: ich kenne auch genug Trommler die trotz matched/traditional grip (wahlweise das Gewünschte einsetzen) Scheisse spielen.
    Noch Fragen, Kienzle?

    Es ist Fakt dass viele (auch namhafte) Firmen seit einer handvoll Jahren feststellen, dass der Teller kleiner wird bzw. die servierten Speisen teilweise in die Küche zurückgehen. Es ist aber auch Fakt, dass dies nur eher unter vorgehaltender Hand thematisiert wird. Insofern würde es mich nicht wundern wenn man irgendwann als Spitze des "bizarren Humorismus" oder simpler: der Schönfärberei, noch lesen wird, die Krise sei eine tolle Chance für angezählte Firmen um sich neu zu definieren und dann mit gestrafftem Programm dicht am Markt orientiert wieder neu durchzustarten". Ich fühle regelrecht dass derartiger Nonsens gegenwärtig schon irgendwo formuliert wird.


    Solche Sprachregelungen gibt es ja in der Musikbranche schon länger.
    Da vermeldet man dann begeistert Zuwächse im digital download, die aber im Verhältnis zum Rückgang bei den physischen Verkäufen ein Witz sind.
    Und weil man dann auch noch immer mehr Einnahmen aus Zweitverwertung wie Merchandise etc. In die off. Zahlen einfliessen lässt, kann man hervorragend vertuschen, das der Musikmarkt im Arsch ist.
    und man kennt sie ja auch aus solchen Neusprechkreationen wie "Freisetzung von Arbeitskräften" statt von Entlassungen zu reden.
    Da kann man auch sagen, wir geben unseren Mitarbeitern die Chance zur Neuorientierung. klingt viel besser als zu sagen, das die jetzt sehen müssen, wo sie bleiben...
    Orwells Phantasie war im Vergleich zu dem, was die Realität heute bietet, schon fast begrenzt. Neusprech allerorten...