Beiträge von drumdidi

    Man kann natürlich auch in den allgegenwärtigen Defätismus verfallen und sagen, da kann man nichts dran machen :S
    Also schön weiter für wahnsinnig niedrige an einer Musikschule 5 Tage die Woche knechten.
    Wenn man so eine Sicht auf die Dinge hat, dann ist natürlich nichts zu machen...


    Wie gesagt, ich will nur Denkanstässe geben. Welche Entscheidungen wer trifft, liegt immer noch in seiner Sphäre.


    Ich bin mehr in der Art gestrickt, das ich mich mit bestehenden Zuständen nicht abfinde, weder im privaten noch im beruflichen, sondern lieber aktiv versuche, Dinge in eine Richtung zu lenken, die mehr meinen Vorstellungen und Überzeugungen entspricht. Ein sich dem System anpassen und irgendwie durchkommen entspricht nicht meiner Natur.
    Deshalb akzeptiere ich keine normative Kraft des Faktischen.
    Und wie ich schon schrieb, sind meine Erfahrungen eben gar nicht so, wie sie oft als faktisch beschrieben werden.

    Nur um das nochmals klarzustellen.
    Ich möchte nur Denkanstösse geben, nicht jemanden kritisieren oder verurteilen. Das steht mir gar nicht zu, weil ich ja selbst Teil dieses Apparates bin (so von wegen "der werfe den ersten Stein...")
    Ich möchte eigentlich erst mal nur erreichen, das man das Problem überhaupt erkennt, weil ich viel zu oft erlebe, das Kollegen gar nicht erkennen, das sie zu unwirtschaftlichen Bedingungen arbeiten, die dann existenziell bedrohlich werden, wenn das eingependelte System gestört wird und man feststellen muss, das das System in sich nie tragfähig war.


    Vor einer Veränderung steht nun mal die Erkenntnis. Dafür werbe ich erst mal.


    Überall dort, wo eine Möglichkeit besteht, sollte man versuchen, die Zustände zu verändern. Wenn es zur Konsequenz hat, das man sich als Musiklehrer unabhängig macht, dann soll das so sein.
    Wenn es die Konsequenz hat, das man wenig spielt, dann ist das dann so.
    Ich sagte ja schon vorher, das es Konsequenzen hat, wenn man versucht, den Teufelskreis zu durchbrechen.


    Nur im Gegensatz zu der weiter oben von Reed311 vertretenen Ansicht, das man dann einfach irgendwann raus ist, sehe und erlebe ich das total anders.
    Man spielt vielleicht viel weniger, als man gerne würde, aber man gewinnt auch eine Menge freie Zeit und kann in der Zeit wieder andere Dinge anschieben, wozu ansonsten die Kraft fehlt, weil man nur am struggeln ist. Das man per Automatismus sofort komplett abgemeldet ist, wenn man höhere Honorare verlangt, kann ich einfach so nicht bestätigen.
    Seltsamerweise steigt hier und da sogar manchmal das Ansehen, wenn man zu anderen Kursen arbeitet, was mich zu den Ausführungen von flowdrums bringt.
    Ich glaube nämlich, das die gesellschaftliche Wahrnehmung, die du da beschreibst, eine Frage der Ursache und Wirkung ist, wobei die Wirkungskette genau anders herum ist.
    Da so viele Musiker so unwirtschaftlich arbeiten, werden sie auch entsprechend angesehen/behandelt.
    Wer kennt nicht das Phänomen, das man i.d.R. mit steigender Gage besser vom Veranstalter behandelt wird.
    Veranstalter kategorisieren ihre Bewerber alleine schon nach der Höhe derer Gagenvorstellungen. Wer für die Band nur 500€ am abend verlangt, soll sich auch nicht wundern, wenn es dann kein Catering, keine Getränke und auch kein Hotel gibt und geschweige denn respektvoll behandelt wird. Alte Regel: was nichts kostet ist auch nichts wert...


    Ein Satz wie: zu diesen Bedingungen kann ich einfach nicht arbeiten, kreieren auf Dauer einen gewissen Respekt.
    In anderen Branchen absolut üblich und nicht sanktioniert.


    Ich habe ja den Begriff der Selbstausbeutung eingeführt, den ich nach wie vor als entscheidenden Knackpunkt in der Situation sehe.
    Wir ALLE neigen zur Selbstausbeutung, weil wir den Job doch noch gerne machen möchten, weil wir die Familie ernähren müssen, weil wir glauben, das wenn ich den Job nicht mache, jemand anderes den Jobmacht usw.
    Natürlich sind die Gründe alle real, alle verständlich und nachvollziehbar, aber soll man sich nun als Endergebnis darin fügen und einfach sagen, so ist das halt?
    Ich habe diesen Automatismus aufgrund persönlicher (schicksalhafter) Erlebnis für mich durchbrochen und kann nur sagen, das ich seitdem eine deutlich bessere Lebensqualität habe.
    Was das Geld angeht, habe ich seltsamerweise gar nicht weniger als vorher, aber deutlich mehr freie Zeit zum Leben und ich arbeite weiter daran, dies zu optimieren.


    Ich sehe das anders, weil ich auch nicht auf dieser Welt bin, um mich kaputt zu machen. Ich fand Musikerbiografien, die mit der totalen Selbstzerstörung enden weder glorreich noch sehr erstrebenswert, auch nicht mit dem Lohn des grossen Ruhms..


    @ PCollins: genau genommen ist meine Kernaussage auch nur genau das, was du in deinem Post beschreibst. Deshalb sehe ich mich gar nicht so realitätsfern ;)
    Meine Forderung ist, spitzt den Bleistift und beginnt mal durchzurechnen, auf Grundlage welcher Stundensätze eine gesicherte und gesunde Existenz möglich ist.
    Die Beispiele, die ich aus anderen Berufsfeldern angeführt habe, meinte ich nicht als Vorlage, so soll es sein, sondern nur um zu verdeutlichen, das viele Gedankenmuster bei Musikern so absurd sind, wenn man sie mal in den Kontext anderer Berufe stellt.
    Das man als Musiker nicht unbedingt reich wird, ist ja auch gar nicht das Thema. Es geht hier um ganz profanes Arbeiten in wirtschaftlich gesundem Rahmen, mehr nicht ;)

    Nö, deiner weiteren Beschreibung zu Folge kann bzw. macht es das nicht.


    Schuldigung! Das war wirklich kacke formuliert! ;)
    Es spielt sie natürlich nicht gleichzeitig ab, sondern wandelt automatisch in das passende Format um, wenn man es in das Projekt importiert.
    Man muss also nicht umständlich extern in einem Sampleeditor wandeln.
    Aber die Kernaussage, das man 44 khz Files auch in ein 96khz Projekt importieren kan, ohne noch vorher rumfrimeln zu müssen, stimmt trotzdem, ne ;)


    Zitat

    Der Tip mit der Reihenfolge hilft mir aber sehr. Also erst Projekt festlegen, dann importieren. Danke!


    und die Häkchen bei Projekteinstellungen unter Medien nicht vergessen.
    Die sind ab Werk nicht gesetzt ;)

    Ich hab das hier ja so angestossen, weil es mir ein Anliegen ist, das man auch als Musiker durchaus mal betriebswirtschaftlich denken und nicht immer gleich dem Gefühl nachgeben sollte, das man aus dem Umstand heraus, das man etwas tut, was man liebt/gerne tut, und der Tatsache das man sich glücklich schätzt, einen so exklusiven Beruf auszuüben, man kein oder nur wenig Geld verlangen dürfe...
    Diese Selbstausbeutung findet in unserem Beruf leider tagtäglich statt.
    Gerade weil ich selbst viele Jahre lang zu zaghaft in Businessfragen war, reite ich heute bei Kollegen recht hartnäckig drauf herum und weise auf missliche Kalkulationen hin, wenn sich mir der Eindruck erweckt, das da was nicht zu Ende gedacht wird.
    Angestossen wurde dies bei mir vor einigen Jahren durch eine Tour in Skandinavien und in der Schweiz, wo ich mich mit einheimischen Musikern über geschäftliche Abläufe und Honorare unterhalten habe.
    Ich war damals extrem erstaunt, wie anders dort manche Dinge gesehen wurden und aus welchem Selbstbewußtsein heraus Forderungen bzgl. Honorare aufgestellt wurden, weil die Leute z.b. ein Hochschulstudium der Musik abgeschlossen hatten. In Dänemark gibt es da sogar gewisse Mindesthonorare, die man einem studierten Musiker anbieten muss. Völlig unvorstellbar in Deutschland, weil hier ja immer auf den freien Markt gesetzt wird...
    Das Problem in unserem Beruf ist aber, das aus der Verquickung von Leidenschaft (kommt das eigentlich von Leid???) und einer gewissen betriebswirtschaftlichen Unprofessionalität, die in Deutschland sehr stark mit dem Zerrbild des Künstlers verbunden wird, eine sehr ungesunde Mischung entsteht, die meist in einer Konsequenz resultiert, das man keine wirtschaftlich gesunden Forderungen formuliert.


    Es wurde ja bereits angemerkt, man müsse ja auch auf andere Rücksicht nehmen, man würde ja sonst gar nicht mehr auftreten, die Familien könnten sich dann ja gar keinen Musikunterricht mehr leisten...
    Hier schlägt ja genau die Falle zu!
    Tauschen wir jetzt mal den Beruf des Musikers/Musiklehrers gegen einen anderen selbständigen Beruf mit hoher Qualifikation aus.
    Sagen wir mal, wir reden von einem ....Rechtsanwalt... 8|
    Und schon fällt jegliche Argumentationskette, die zuvor im Zusammenhang mit einem Musiker aufgelistet wurde, warum man keine wirtschaftlichen Honorare verlangen kann, in sich zusammen.
    Wir können auch Grafiker/Webdesigner/Steuerberater usw. nehmen.
    Am Ende stellen wir fest, das in diesen Berufen niemals so argumentiert wird.


    Am Ende dieses Gedankenganges steht nämlich imho die Erkenntnis, das einfach klar werden muss, das auch künstlerische Tätigkeiten, Lehrtätigkeiten ihren Preis haben, der in Wahrheit viel höher liegt, als er derzeit angesetzt ist, das System aber nur so läuft, wie es läuft, weil die Anbieter der Leistung zur Selbstausbeutung bereit sind. Eine schmerzhafte Erkenntnis für beide Seiten. Den Musiker und denjenigen, der die Leistung des Musikers gerne konsumieren möchte.
    Worauf ich hinaus möchte ist, das man begreift, das man sehr wohl Geld verlangen darf, sogar muss, und dies in wirtschaftlich gesunden Verhältnissen.
    Die Zahlen der KSK, das Thema Altersarmut bei Künstlern, das Fehlen jeglicher Absicherungen für den Fall einer ernsthaften Erkrankung sprechen Bände.
    Wer kennt nicht diesen Dialog: hast du eine Versicherung für Krankheitsausfälle, Zusatzrentenversicherung?...Hä, wovon soll ich die bitte bezahlen???...Dialog: Ende!
    Dies alles leisten wir Musiker schon seit Ewigkeiten, damit der Rest der Gesellschaft unsere Leistung möglichst günstig konsumieren kann. Das nenne ich Selbstausbeutung!
    Wie kann man das ändern?
    Nur wir selber, indem wir einfach aufhören, permanent zu unwirtschaftlichen Bedingungen zu arbeiten, letztendlich natürlich auch mit der Konsequenz, das bestimmte Dinge dann so nicht mehr gehen können.
    Wenn immer mehr Musiker sich in diesem Bereich professionalisieren, so fällt mit der Zeit auch das Argument des sich gegenseitig Unterbieten irgendwann weg.
    Der Weg dahin ist steinig, klar. Wie ich vorher im alten Thread auch schon mal schrieb, dann spielt man vielleicht auch seltener als zuvor, aber dafür zu ordentlichen Konditionen.
    Das Ganze hat auch irgendwie etwas mit Selbstwertgefühl zu tun. Bin ich der Meinung, das meine Leistung einen gewissen Wert darstellt oder nicht.
    Vertritt man diese Auffassung selbstbewußt, ändert sich mehr als man zuerst vielleicht erwartet.
    Mein Selbstversuch brachte jedenfalls erstaunliche Ergebnisse, die sich verblüffend mit den Ausführungen im "Ratgeber Freie", den ich bereits zitierte, decken...


    Vergleichen wir uns mal mit Berufsgruppen mit ähnlichem Profil, so müssen wir feststellen, das diese Berufe ein vielfaches dessen an Umsatz p.a. generieren, was der durchschnittliche Musiker erzielt.
    Liegt das wirklich an der Tatsache, das es nicht anders geht? Ist das ein ehernes Gesetz, das man als Musiker weniger Geld für vergleichbare Leistungen bekommt?
    Meine These lautet eindeutig: nein!
    Denn ich kenne genügend Freiberufler/Selbständige aus anderen Tätigkeitsfeldern, die ganz klare wirtschaftliche Grundprämissen aufstellen und bei einem Stundensatz von unter 20€ nur den Kopf schütteln, zu dem aber viele Leute an privaten Musikschulen unterrichten. Die checken nur oft gar nicht, das sie zu völlig hanebüchenen Honoraren arbeiten und kreieren oft den gruseligen Satz: hey, ich hab doch nen Stundenlohn von 18€.
    Das kriegt die Kassiererin im Supermarkt nicht..
    Aaaargh, Einmaleins des Freiberuflers nicht gechecked und mit Angestellten verwechselt! Setzen! Sechs!


    Genauso verhält es sich mit Gagen, wo viele Leute einfach unterschätzen, wie hoch eigentlich eine wirtschaftliche Live-Gage sein muss, wenn man ernsthaft davon leben und nicht nur überleben will.
    "Ey, ich hab doch nur 3h gespielt und krieg dafür 150€. Das macht doch 50€ Stundenlohn! Voll fett Mann!"
    Wieder einmal null Peilung von Selbständigkeit! Setzen! Sechs!


    Kehre ich zum Beruf des Instrumentallehrers zurück, so ist der vergleich mit einem Lehrer an einer allgemeinbildenden Schule absolut erlaubt.
    Ich frage dann einfach mal, was verdient ein Lehrer an einem Gymnasium?
    Wie viele Wochenstunden unterrichtet er an der Schule, wie viel Zeit muss er mit Vorbereitung Unterricht verbringen, wie sieht es mit Krankheitsfall aus, Rente, Absicherung, Fortbildung usw.?
    Erschreckend, wenn man feststellen muss, das selbst ein Musiker, der 40 Wochenstunden unterrichten würde, was defacto gar nicht zu leisten ist, niemals nur in einer vergleichbare Nähe zu so einer Vergütung kommen könnte.
    Und ich berücksichtige mal nur die reine Lohnzahlung und lasse alle Zusatzleistungen aussen vor.
    Um sich Fragen der Wirtschaftlichkeit zu stellen, sollte man sich durchaus solche Dinge mal vor Augen führen, um seine eigenen Honorarforderungen zu formulieren.
    Unterm Strich geht es dabei auch nicht, wirklich das Gleiche Einkommensniveau zu erreichen, sondern nur darum sich klarzumachen, wie weit eigentlich aus der Perspektive des Musikers selbst vermeintlich horrende Honorare noch von solchen Einkommen entfernt sind.
    Und deshalb bin ich auch der Meinung, das sich Musiker einfach weigern sollten, an irgendwelchen Musikschulen zu Honoraren zu unterrichten, von denen man eigentlich nicht oder nur als Hungerleider existieren kann.
    Genauso sollten Musiker viel häufiger einfach mal sagen, zu dieser Gage spielt unsere Band nicht. Nur so ist es möglich, aus diesem Teufelskreis auszubrechen.

    Übrigens kann Logic Pro/Studio 96 kHz Files gleichzeitig mit 44kHz files in einem Song abspielen.
    Wenn du die 44kHz Files in den 96 kHz Song importierst, werden diese automatisch auf 96 KHz konvertiert. Du musst also selbst gar nix machen ;)
    Wichtig ist nur, das man zuerst im Song auf 96 kHz schaltet und dann die 44kHz Files importiert.
    Nur so mal als Tipp, wenn mal wieder gemischte Files im Angebot sind ;)
    Aus dem Logichandbuch:


    Zitat

    Hinweis: Sämtliches Audiomaterial, das nicht der Projekt-Sample-Rate entspricht, wird
    automatisch beim Importieren konvertiert, wenn in den Projekteinstellungen im Titel
    „Medien“ die Option „Sample-Rate der Audiodatei beim Import konvertieren“ aktiviert
    ist.

    Passionierter Rotweintrinker meldet sich zur Stelle.
    Bevorzugte Franzosen und Spanier, aber auch der Südafrikaner und teilweise der Kalifornier ist nicht zu verachten.
    Kürzlich einen deutschen Rotwein aus der Ecke von Hambach entdeckt, der mich tatsächlich umgehauen hat und das auch noch zu einem extrem angenehmen Preis, was zum Kauf von 20 Flaschen desselbigen führte.
    Bioweine sind leider zu oft eine Enttäuschung für meinen Gaumen.


    Am liebsten trinke ich den roten Saft in Gesellschaft bei einem entspannten Gespräch oder zu einem leckeren Essen.
    Wichtig ist, das alles in Ruhe und mit Genuss abläuft.
    Aber auch so manchen Abend, nach getaner Arbeit, gönne ich mir ein Gläschen zum Entspannen und Geniessen.


    Ein wirklich tolles Erlebnis mit einem Kollegen deiner Zunft, hatte ich mal in einem zugegebenermassen sündhaft teuren Restaurant, in das ich glücklicherweise eingeladen wurde.
    Der Herr wusste zu jedem Wein, der zu den verschiedenen Gängen gereicht wurde, eine sehr interessante und teilweise auch lustige Geschichte zu erzählen.
    Das war ein tolles Erlebnis, das sich über viele Stunden hinzog. Ist schon eine tolle Sache, wenn man so viel über Wein zu erzählen weiss ;)
    Ich weiss wenig darüber, trinke ihn aber immer wieder gerne und probiere auch immer gerne was neues aus.


    Einzig mit Weißwein werde ich nicht so richtig warm...

    @Reed: Man darf mich hier nicht mißverstehen. Ich mache hier niemandem einen Vorwurf!
    Ich kämpfe nur seit Jahren den Kampf in meinem Kollegenkreis, das sie sich nicht mit zu niedrigen Honoraren zufrieden geben, sondern für eine Verbesserung ihrer Honorare kämpfen.
    Das es geht, bin ich der lebendige Beweis, da ich zu Honoraren arbeite, die besser sind und ich trotzdem Schüler habe.
    Ist die selbe Nummer wie bei den Konzertgagen. Wer immer mit zu wenig Forderung reingeht, wird auch immer mit wenig rausgehen. Irgendwann pendelt sich das ein und alle glauben, das müsse so sein...


    Ich hatte da vor einigen Monaten ein Gespräch mit einem Trommlerkollegen, der mindestens doppelt so viele Gigs im Jahr spielt wie ich.
    Als ich ihm aber mal sagte, was ich pro Jahr mit meinen Gigs verdiene, schaute er etwas verdattert aus der Wäsche. Jetzt muss man dazu sagen, das der Kollege deutlich jünger als ich ist und ich ihm deshalb darauf hingewiesen habe, weil ich vor 20 Jahren noch ähnlich wie er dachte.
    Über die Jahre hab ich aber genau das gelernt, was oben in dem von mir zitierten Ausführungen aus dem Ratgeber Freie zu lesen steht.
    Das ist im Interesse aller und wir wissen doch alle, das ein Grossteil unserer geschätzter Kollegen am Existenzminimum lebt.
    Das meinte ich auch mit dem Begriff "Selbstausbeutung", den ich in meinem ersten Statement benutzt habe.
    Mir scheint, das ein nicht unwesentlicher Teil der Einkommensproblematik im Musikbusiness, sei es bei Gagen als auch bei Honoraren für Unterricht, selbst verursacht ist, weil wir Musiker oft viel zu viel Skrupel haben, entsprechende Honorare zu verlangen.
    Und wenn die Honorare zu hoch sind, wird man es daran merken, das man nichts mehr zu tun hat. Bis dahin aber ist imho noch viel Luft.


    Übrigens hab ich eher Schwierigkeiten dadurch, das mich Kollegen in ihren Honoraren (Gig oder Unterricht) unterbieten und deshalb irgendetwas nicht funktioniert, als das der Markt das gar nicht hergäbe.
    Wenn man aber von einem Veranstalter hört, ich hab euch nicht gebucht, weil die band xyz xxEuro günstiger spielt, dann weiss man, was eigentlich das Problem ist...

    Matz, du verkennst aber, das dort die Aufteilung nicht 70/30 ist.
    Städtische Musikschulen sind Zuschussbetriebe. Die Einnahmen durch die Unterrichtsgebühren decken nicht die Kosten für Betrieb und Honorare.
    Private Musikschulen, die ihre Lehrer auch angemessen bezahlen, verlangen in der Regel ca. 90€/Monat für 45 Minuten Unterricht.
    Ich weiß ja nicht, zu welchen Honoraren ihr arbeitet. Ich arbeite zu anderen.
    Bei einer Quote von 70/30 und 72€/pro Monat erhält ein Lehrer gerade mal 50,40€ im Monat für 45 Minuten Unterricht.
    Sagen wir mal, er ist hart im nehmen und unterrichtet 8 Schüler pro Tag zu diesem Kurs a 45 Minuten.
    Das bedeutet pro Unterrichtstag rund 400€.
    Macht er das 5 Tage die Woche(mal sehen, wie viele Jahre er das durchhält), kommt er gerade mal auf 2000€ Einnahmen vor Abzug Betriebsausgaben, vor Steuer und Sozialabgaben, ohne Lohnfortzahlug im Krankheitsfall (und das auch noch alles unter der Prämisse, das die Schule USt befreit ist)
    Dann mal Gute Nacht!
    Auch die Frage nach der Qualifikation, die entsprechende Honorare rechtfertigen soll, antworte ich grundsätzlich nur damit, das ich eine Ausbildung mit akademischen Grad besitze, und ich Einkommensverhältnisse anstrebe, die vergleichbare Berufsgruppen mit akademischen Grad in der Lehre bekommen.
    Die ständige Selbstkasteiung in der Musikszene, das man den Preis xyz nicht verlangen könne, muss auch irgendwann mal aufhören.
    Es sei denn, alle sind glücklich und zufrieden damit...


    Das der Musikschulunterricht für die Eltern teuer ist, ist völlig klar, und das die es gerne so billig hätten, wie irgendwie möglich, ist ebenso verständlich.
    Aber muss das auf dem Rücken der Lehrenden ausgetragen werden?
    Auf der Argumentationsgrundlage müssten alle Dienstleister, deren Angebot nachgefragt wird, ihre Preise senken :whistling:


    edit: zu diesem Thema empfehle ich mal diesen Absatz aus dem Ratgeber Frei durchzulesen, der imho genau diesen Sachverhalt sehr schön auf den Punkt bringt


    http://www.ratgeber-freie.de/i…menue=ratgeber&akt=inhalt

    München ist natürlich teurer und das Saarland bzgl. Lebenshaltungskosten sicherlich einer der eher günstigeren Wohnorte Deutschlands.
    Das ändert aber nichts an der grundsätzlichen Tendenz...
    Und was gerne vergessen wird ist die Unmenge an Zeit, die eine Schule neben dem Unterricht an Zeit für Verwaltung, instandhaltung, Promo etc. koset.
    Wenn man das in die Stundensätze einrechnet, ist das sowieso ganz bitter.
    Mit Unterrichten gutes Geld zu verdienen ist ein hartes Geschäft...

    Ich mach mir da noch eher Sorgen bzgl. der Preisgestaltung, die ja eher auf Selbstausbeutung hinausläuft.
    Bei diesen doch eher moderaten Unterrichtsgebühren frag ich mich nämlich ernsthaft, wie man da noch von Leben soll, wenn man davon auch noch die ganzen Kosten für eine Schule stemmen will.
    Da sollte man nochmals den Bleistift spitzen und das Konzept richtig durchrechnen.
    Ich erlebe häufig, das unbedarfte Leute mit wenig Erfahrung bzgl. einer selbständigen Tätigkeit mit Stundensätzen rechnen, die abhängig Beschäftigte verdienen.
    Nur muss ein Angestellter aus seinem Einkommen keine Betriebsausgaben, Absicherungen und Krankenausfälle schultern. Krankheit bedeutet z.b. bei einem Selbständigen kein Geld.
    Das muss man irgendwie auffangen können. Zudem gibt es das Risiko der Zahlungsausfälle von Kunden. Die muss man auch kompensieren können usw.
    Dafür braucht man ein dickes Polster!
    "Gesunde" Stundensätze für einen Selbständigen liegen weit höher...
    Ich kenne keine Musikschule, die mit so niedrigen Unterrichtsgebühren dauerhaft existieren kann...

    Die Unterscheidung zwischen "Noten" (Schlagzeug) und "richtigen Noten" (Klavier etc.) ist sinnfrei...

    Zitat

    In dem ganzen Ding war keine einzige Figur notiert. Das hielt ich für so unglaubwürdig, da hab ich die Zeitschrift gleich wieder zugeklappt und weggelegt.

    Dazu müsste man wissen, um welchen Bassisten, welches Stück etc. es sich gehandelt hat, denn das kann schon sein, wenn es sich z.B. um ein Jazztune gehandelt hat.
    Alerdings gibt es natüriich auch massenweise Transkriptionen, die alles andere als korrekt sind.
    Im Bereich der tabs sind es sehr wahrscheinlich sogar 80-90%, wobei ich bei Tabs sowieso nie von Noten sprechen würde :wacko:

    Ach, sooo lange kann es ja wohl nicht dauern und wenn dann noch gewünscht, werde ich sofort nach Erhalt des begehrten Zubehörs ein Soundfile aufnehmen und hier reinstellen :D

    Ich sag ja. Auf die Angaben in Webshops bzgl. Lieferbarkeit darf man nix geben.
    Da kann auch kein Laden für belangt werden und deshalb werden die den Teufel tun und immer den absolut korrekten Status reinschreiben.
    Ich weiß nioch, das ich mal vor 3 Jahren 2 Hardcase Koffer beim T. bestellt hab, die auch mit Status sofort lieferbar drinstanden.
    Es passierte über eine Woche lang nix und Status blieb auf "wird kosmissioniert" stehen...
    Da hab ich dann mal angerufen und es hieß, sie warten noch auf die Lieferung vom Vertrieb, denn die hätten sie nicht permanent auf Lager :wacko:
    Eine weitere Woche später war das Zeug da...
    Ich behaupte mal, das die ihre Webshops nicht unmittelbar an ihre Lagerhaltung angeschlossen haben.
    Mich wundert da gar nix.

    8)
    Das Teil ist ja auch fein, nur das Gewicht...
    Ich benutze ja sogar nur die ganz kleinen Hardcase Hardwarekoffer (nur 70cm lang) und davon 2 und da wiegt einer ja schon über 20kg, wenn die Hardware drin ist, wobei der Koffer selbst fast nix wiegt.
    Bei nem Leergewicht von 11kg + Hardware geht's halt schnell in die Richtung 30kg+, was mein Rücken nicht mehr packt.
    Aber ich bin wohl auch schon zu alt für solche Kisten :D
    Früher™ hatte ich ja auch mal eine grosse Hardwarekiste, bis ich das Ding eines Tages nach nem Gig fast nicht mehr aus dem Auto und in den Proberaum gekriegt hab... :whistling:

    Ich würde aber auch eher zum Rhode Nt-5 neigen, einfach nur weil ich es habe und es wirklich gut klingt...