Ich war sowieso raus, als die Aussage fiel, man könne ernsthaft in einer JazzBand mit nem Edrum spielen
Beiträge von drumdidi
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Sag ich doch. Deshalb erkenne ich auch nicht so recht das Problem, da es heutzutage wahnsinnig viele gute Instrumente auf dem Markt gibt.
Es gibt eben nicht auch Unmenge von fragwürdigem Chinakram, sondern auch sehr viele wirklich gute Instrumente.
Nur die Kobination Made in Germany und Mittelklasse passt heute nicht mehr so recht, wenn man Mittelklasse bei nem Shellset für max. 1500€ ansetzt.
Da gibt es nur Produktion in Fernost. Wer aber bereit ist, etwas Geld in die Hand zunehmen, kann heute aus einer Menge schöner Sets diverser Hersteller schöpfen und der Wunsch nach Individualismus, sofern er stark vorhanden ist,kann da durchaus befriedigt werden.
Individualismus und niedrige Preise passen ja eigentlich auch schon von Grundverständnis nicht wirklich zusammen, weder heute noch früher.
Und seinen wir mal ehrlich, das S-Classix war nur marginal günstiger als das Delite. Die sogenannte Mittelklasse gibt es schon viel länger nicht mehr Made in Germany, wenn es sie überhaupt mal gegeben hat. Vielleicht das Force 3000 Made in Germany. Das 3000er war aber auch eher nicht günstig... -
Eben! Made in Germany ist sowieso relativ, weil eben nicht nur die Hardware sondern auch oft die Beschlagteile, Böckchen etc. dann doch aus Fernost kommen. Letztendlich ist es das Gleiche wie überall.
Wenn heute jemand sagt, ich kaufe nur deutsches Autos, dann ist das eigentlich auch nur Augenwischerei. Es gab mal eine Aufstellung, wie "deutsch" deutsche Automarken wirklich sind. Dabei kamen bei so manchem sehr deutsch daher kommend Auto erstaunlich niedrige Quoten von 35-40% Anteil heraus.
Das ist nun mal einfach heutzutage so.Allerdings ist ja auch nicht alles schlechter als früher. Der Eindruck könnte ja entstehen, wenn man so einen Thread wie hier liest.
Also wenn ich z.B. An mein Harwarecase mit der 5000er Hardware Made in Germany denke, hab ich zwei Gedanken.
Erster Gedanke ist natürlich, grandios robust, super Verchromung selbst nach fast 2 Jahrzehnten härtester Belastung.
Zweiter Gedanke: Aua, mein Rücken!Und die Chinaprodukte sind heute auch nicht mehr so schlecht, wie sie es mal waren.
Und eigentlich leben wir auf eine gewisse Art und Weise in recht luxuriösen Zeiten.
Wenn ich mal zurück denke an meine Anfangstagen. Da war das Angebot an Drums sehr übersichtlich.
Im Prinzip gab es da für bis zu 1500 DM nur Schrott, wenn man ehrlich ist.
Das erste Set, was irgendwie taugte, war damals das Pearl Export Made in Taiwan. Das kostete schon 2000 DM und hatte einen Sperrholzkessel mit so ner grauen Innenbeschichtung...
Die allermeisten Drumsets bewegten sich damals schon bei über 3000 DM und das vor eben 30 Jahren.
Wenn man da noch die Inflation berücksichtigt, sind das auf die heutige Zeit umgelegt unfassbare Preise.
Eigentlich sind die Premiumdrumsets noch nicht mal wirklich teurer geworden (wenn man diesen Irrsinn bei DW mit deren Preisen mal aussen vorlässt)
Ich würde jedenfalls nicht in solche Zustände wie vor dreißig Jahren zurück wollen... -
Welcher kleinerer Hersteller in D baut Mittelklasse Sets? Die liegen in der Regel doch auch schon eher in Richtung von 2000€ fürs Shellset, oder irre ich mich da?
Mittelklasse würde ich das nicht unbedingt nennen... -
Hallo,
Sets, die in Serie angeboten werden sollen, müssen auch verkauft werden.
Wenn man sieht, wer wie oft so etwas wo kauft, dann ist es nicht verwunderlich, dass die Force-Serie dreigeteilt ist plus das Ascent und die deutsche Fertigung sich auf eine Serie beschränkt.
Richtig. Hätte sich das S-Classix wie geschnitten Brot verkauft, gäbe es das wohl noch...
Yamaha hat ja übrigens bekanntlich gerade seine komplette Produktion nach China verlegt...
Man kommt am Ede immer zur Preisproblematik.
Wer kauft denn Drumsets jenseits der 1500€ Klasse.
Das sind schon recht wenig.
Jenseits der 2000€ werden es noch weniger. -
Es gibt ja auch noch das Ascent, was sowohl preislich als auch sonst zwischen den Force und den Made in Germany positioniert ist.
Das Holz für das Ascent kommt auch aus Deutschland, wodurch es wirklich in jeder Hinsicht das Bindeglied zwischen Chinaproduktion und deutscher Produktion ist.
Was du dir wünschst, ein Unter- oder Mittelklasseset aus deutscher Produktion kann es wegen der heutigen Marktsituation nicht mehr geben.
Die Masse der Sets wird in diesem Bereich verkauft und da herrscht knallharter Preiskampf.
In Deutschland lassen sich dann nur noch hochpreisige Instrumente herstellen.Und was das sonortypische angeht, finde ich schon, dass es das gibt.
Das Design von Sonor ist jedenfalls deutlich unterscheidbar und wenn die SQ2 Serie mit ihren Möglichkeiten nicht was besonderes ist, was denn dann? Also ich erkenne schon auf einen Blick, ob es irgendein China Set oder ein China Sonor. Ein Fame Set würde ich z.B. Ohne Frontfell nicht als solches erkennen können. Es hat ja kein charakteristisches Design...
Was den Preis angeht, würde ja bereits angemerkt, dass ein SQ 2 genauso konfiguriert wie ein ProLite gar nicht grossartig teurer ist. Das Pro Lite ist sozusagen die Serienausführung einer SQ2 Konfiguration mit kleinen Abweichungen -
Ein coole Aktion. DW 5000 oder Iron Cobra würde ich auch für so eine Umbauaktion benutzen. Wenn man die günstig im guten Zustand bekommt, ist das auch preislich attraktiv.
Und wenn das alles nicht passt, kannste ja auf mein Angebot zurück kommen -
Es ist auch nicht so sehr ein Speedthema sondern eine Frage von Langlebigkeit und Störunanfälligkeit.
Wer glaubt, er brauche zum schnell spielen unbedingt ein sauteures Pedal, der ist meist nur zu faul zum Üben. Speed kommt von Training und wer richtig schnell kann, kann das auch auf einer noch funktionsfähigen Doppelmaschine im 200€ Segment machen.
Das Problem ist halt die Dauerbelastung und was dann mit einem günstigeren Model geschieht. Die sind halt schneller ausgelutscht oder irgendwas geht einfach kaputt.
Deshalb ist es so sinnvoll, für so eine Umbaumassnahme ein Pedal zu benutzen, was auch eine etwas längere Benutzbarkeit sicherstellt. Ist ja ein Haufen Arbeit, so ein Ding umzubauen und wer will das schon alle paar Monate machen... -
Der Musiker ist tendenziell konservativ. Warum? Weil die Sounds und die Musik, die wir mögen mit Geräten aus der Vergangenheit gemacht wurde und wir die kennen und reproduzieren wollen.
Konservativ ist vielleicht ein wenig hart formuliert. Aber warum gibt es einen so starken Hang zu alter Technik und sowieso zu akustischen Instrumenten? Das hat nach meinem dafürhalten mit Seele (Soul) in der Musik zu tun, die halt auch schnell mal auf der Strecke bleibt, wenn die Musik sehr technoid wird, wobei das jetzt wieder falsch verstanden werden kann. Folglich sucht man deshalb auf eine gewisse Art und Weise "konservativ" bei neuen Instrumenten immer danach, ob sie auch dieses Seele Ding transportieren können. Manche elektronischen Instrumente können das, weil sie ebenso ausdrucksstark daher kommen wie akustische Instrumente.
Andere aber kranken genau daran und das ist das, was ich empfinde, wenn ich an einem elektrischen Schlagzeug spiele. Ich werde um Ausdrucksmöglchkeiten beraubt.
Wie ich im Ursprungsthread ja schrieb, hatte ich erst kürzlich dieses Erlebnis, was mir wieder das Problem ins Gedächtnis rief (denn eigentlich beschäftige ich mir derzeit gar nicht mehr sonderlich mit dem Thema Edrum Sets), als ich eben durch die geöffneten Fenster meiner Wohnung diese Coverband auf dem Bürgerfest in meiner unmittelbaren Nähe hörte und nach drei vier stücken wusste, dass der Drummer ein Edrum spielt. Das lag nicht direkt am Drumsound sondern am mangelnden Ausdruck, an fehlender Seele im spiel und der Drummer hat übrigens astrein getrommelt. Das war nicht der Grund. Wieso bin ich denn aus meiner Wohnung raus und dahin gedackelt, um nachzusehen, ob ich recht habe? Es hat mich wirklich interessiert, ob ich mir das jetzt einbilde, oder ob ich das wirklich gehört habe und war zugegebenermaßen befriedigt, dass ich mich nicht geirrt habe. Ich hatte halt beim Zuhören das gleiche gefühl, wie wenn ich auf den Dingern spiele. Da fehlt was und das ist der Kritikpunkt, der zumindest für mich so ist.
Wenn ein Edrum das mal kann, darf es imho auch ruhig 5000€ kosten. Sonst aber nicht... -
Aber ist sie das auch wert? Das Doppelpedal der Serie ist mit 750 Euro m. M. nach auch zu teuer. Aber wenn die nur 400 kosten würde, dann wäre es keine Premium Maschine mehr und Sonor wäre nicht mehr extravagant. Der Preis ist mit Sicherheit zu einem Großteil Marketing.
Auch wenn es jetzt wieder heisst, ja, ja, der Endorser gibt seinen Senf dazu. Ist ja kein Geheimnis, dass ich langjähriger Sonor Endorser bin, aber deshalb berichte ich auch nicht vom Hörensagen oder ich hab mir das auf Fotos mal angeschaut sondern von praktischer Benutzung im harten Toureinsatz.
Wer behauptet, dass Giant Step Pedal sei kein Top Premium Pedal hat wohl nie eins gespielt. Hinsichtlich Laufeigenschaften, Einstellmöglichkeiten und Robustheit bewegt es sich definitiv in der Oberklasse. Das wird niemand bezweifeln, der sich wirklich ein Bild in der Praxis gemacht hat. Einzig hinsichtlich der Preisgestaltung würde ich mir auch wünschen, dass es einen Ticken günstiger wäre und sich beim Doppelpedal in der Liga eines DW 9000 einreihen würde. Da ist der Abstand bei ca. 100€
Beim Mittelpedal dürfte es auch imho gerne deutlich unter dem dreistelligen Betrag liegen. Warum die Preisgestaltung so ist, keine Ahnung. Ist auch sicherlich nicht der big selling Artikel im Sonor Programm, denke ich.Zitat
Nachtrag, gerade gesehen. Die Slavepedale der Sonor haben in meinen Augen einen massiven Konstruktionsfehler. Man kann sie nicht festschrauben!! Also das Slavepedal meiner alten Iron Cobras (die aller ersten) kann man festschrauben. Da gabs (gibts denn immer noch?) von Tama eine extra Halterung dafür um das Slavepedal z. B. am HiHat, an nem Ständerr oder wie ich es machen, am Rack festzuschrauben. Die bleibt immer da wo sie ist, was bei eher härterer Gangart nicht immer gesagt ist wenn sie nicht festgeschraubt ist.
Was für ein Konstruktionsfehler? Weder bei einem normalen Doppelpedal noch bei meinem Middlepedal hat sich das Pedal jemals nur einen Millimeter beim Spielen bewegt. Auch hier würde ich mal empfehlen, wirklich so ein Teil auszuprobieren, statt nur via Fotos zu mutmassen. Das Teil kommt recht schwer daher (die Tasche des Middlepedals eignet sich schon für Gewichtheber) und hat ziemlich böse Dornen an der Vorderseite, die sich in jedem Bodenbelag festsetzen. Zudem sind die Pedale am Boden mit einem Gummi versehen, dass auch ganz schön am Boden fest"klebt".
Also so kann ich die Aussagen hier nicht stehen lassen. Wer der Meinung ist, ich schriebe dies nur aus falsch verstandener Endorsertreue, der soll dies glauben. Es soll aber durchaus auch unabhängige Geister geben, die nichts behaupten würden, wovon sie nicht durch eigene Erfahrungen überzeugt sind.
Ich empfehle einfach, sich erst mal so ein Pedal in der Praxis vorzunehmen, bevor man solche Sachen behauptet -
Ich hätte ja für diese Umbauaktion wenigstens ein etwas besseres Grundmodell genommen, z.b. dieses höherwertige Millenium Teil mit roter Fussplatte, damit die Arbeit auch längerfristig lohnt.
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Und die große Masse der Drummer hat nach wie vor mit E-Drums das Imageproblem.
Das halte ich mit verlaub für ziemlichen Unsinn. Ich kenne niemanden, der ein Imageproblem mit einem Edrum auf der Bühne hat. In der heutigen Zeit sowieso nicht, in der alles gefeiert wird, was Hitech scheint.Und es gibt noch eine unbestreibare Tatsache, die ja auch drumdidis Ausführungen belegen: egal, welche Analogien man zieht oder auch nicht: E-Pianos und E-Gitarren haben Musikkultur geschaffen. Sie haben sich als eigenständige Instrumente durchgesetzt. Ich behaupte mal, dass dies dem digitalen A-Set Imitat nicht mehr gelingen wird.
Richtig. Das ist imho auch einer der entscheidenden Widersprüchen in Jennsensens Ausführungen, das Edrum sei eine eigenständige Instrumentekategorie. ich habe versucht auszuführen, dass es (leider) nicht so ist, weil die angebotenen Edrums eben überhaupt nichts Edrumspezifisches liefern. Die Gestaltung des UI beim Marktführer mit virtuellen Trommeln, die Parameter echter Trommeln nachbilden, sagt doch eigentlich alles aus...Die Latenzen machten mir allerdings Sorgen, das Projekt starb dann irgendwann, ich verkaufte alles und investiere seitdem in akustische Drums und ausgewählte digitale Geschichten wie zB das Nord (mit dem ich regelmässig arbeite) und NI Maschine, sowie Plugins. Nichts davon würde ich je benutzen, um authentisch klingende Sounds zu spielen.
Wer das Zeug live benutzt hat, kennt die Problematiken auch bei den Latenzen, die für einen timingsensiblen Drummer schnell intolerabel werden können.
Deshalb hab ich auch immer auf das ddrum System gesetzt, weil es imho die besten und schnellsten Triggereigenschaften hat und man eigene Sounds direkt ohne Umweg via Midi spielen kann.
Zuvor hatte ich mal ein Yamaha DTS 70 Triggerinterface und habe via Midi meinen Akai S Klasse Sampler getriggert. Da waren Latenzen immer ein Thema, wobei das dann zu der Zeit auch schon ein echt flottes System war.
Ich würde mich selbst als eher Technik afin und sehr aufgeschlossen für solche Sachen beschreiben. Ich hab schon Ende der 80iger das erste mal mit elektronischen Drums experimentiert und ab Anfang der 90iger auch eingesetzt, sei es mit Drumpads oder triggern vom akustischen Set. Gerade WEIL ich ein viertel Jahrhundert Edrum Entwicklung aktiv mitgemacht habe, stehe ich der Sache auch kritisch gegenüber und vermisse da echte Innovation.
Wie ich bereits schrieb, kann ich für mich schon seit dem ddrum3 keine atemeraubenden Entwicklungen mehr feststellen und das Edrum als eigenständiges Instrument sowieso nicht.
Erschreckenerweise ist gerade die zunehmende Anwendung beim Hobbytrommler ein Thema, was mich als lehrender Trommler umtreibt.
Ich kann nur aus der Lehrpraxis vermelden, dass es hinsichtlich Erlernen des Drumspiels leider eine ziemlich deutliche Unterscheidung in der Entwicklung bei Drummern, die auf einem Edrum spielen und üben zu denen, die auf einem akustischen Instrument spielen und üben, festzustellen ist. Weil was machen die meisten Trommler auf einem Edrum? Sie wollen darauf wie auf einem akustischen Set spielen. Das geht aber eben nicht...
Würden sie nur mit elektronischen Sachen spielen, also das Edrum wie einen Sythesizer nutzen, dann wäre ich d'accord mit der Eigenständigkeit des Edrums. So wie ich (als dilettantischer Pianist) auch mit Lust aber eben auch völlig anders auf einem Rhodes spiele wie auf einem Piano oder es ziemlich geil finde, einen Syth mit Pichbend, Ribboncontroller u.ä. zu bedienen, was eben ein Klavier nicht kann.
Wo sind denn da die eigenständigen Edrumspielarten (ausser weniger Dynamik und Artikulation). Doch wohl nicht die 808 Sounds...
Und warum werden denn eigentlich Edrums heute gekauft? zu 99% wegen (vermeintlich) geringerer Lautstärke beim Spielen, nicht weil jemand Edrum Spielen lernen will, so wie jemand sagt, ich will E-Gitarre oder Keyboard spielen lernen als Abgrenzung zur akustischen Gitarre oder Klavier. Hab ich noch nie gehört, dass ein Unterrichtsinteressent das zu mir gesagt hätte. Billiger sind sie ja auch noch nicht mal als ein akustisches Set, dass man schon recht ordentlich klingend für 1000€ erwerben kann. Bei Edrums gibt es für das Geld... nichts... -
Jenssensens Argumentation hinkt an vielen Punkten.
Die E-Gitarre wurde sicherlich nicht erfunden, um eine akustische gitarre zu ersetzen. Es ging darum, eine Gitarre zu verstärken, weil sie sonst absolut nicht innerhalb der aufkommenden Band Musik zu hören war. In Jazz Gruppen der frühen dreissiger und vieriger Jahre hatten die null chance gegen Bläser, Drums, Piano etc. anzukommen.
Der Gitarrist schrubbelte sich einen ab und nix war zu hören.
NIEMALS ging es um die Virtualisierung einer Akustikgitarre.
Das behaupten aber alle EDrumhersteller und werben genau damit.
Simmons gibt es übrigens nicht mehr, weshalb der verweis auf Simmons völlig müssig ist.
Edrums wurden zumindest ab den 90igern primär dafür entwickelt, anstelle eines akustischen Drumsets eingesetzt zu werden und zwar primär nicht mit Edrum typischen Sounds sondern als virtuelles akustisches Instrument. Das ist das Selbstverständnis von diesen Sets. Ansonsten macht auch die Produktpolitik überhaupt keinen Sinn mehr, da diese Sets grösstenteils überhaupt keine feature eihnes eigenständigen elektronischen Drumssystems bieten.
Wo sind die Optionen, eigene Sounds einzuladen und im Brain zu modifizieren? wo sind Oszillatoren, Filterbänke, umfassende Effektsektionen usw.
Findet man nur teilweise und in sehr überschaubaren Umfang in diesen Geräten.
So wie Jennsensen es darstellt, wäre das Edrum quasi die Analogie zum Synthesizer. Dann schauen wir uns mal die Entwicklung der Synthesizer seit Ende der 60iger bis heute an und erkennen, das dort wesentlich mehr geschehen ist.
Wir erkennen auch in der Betrachtung der Historie des Edrums, wie sehr das Marketing und die Produktpolitik eben nicht ein eigenständiges elektronisches Instrument lanziert als Alternative zum akustischen Set, sondern wie es als Ersatz für das akustische daher kommt.
man zeige mir eine einzige Anzeige, die die E Gitarre als Alternative oder Virtualisierung der akustischen Gitarre verkauft bzw. anpreist. Es gibt keine!
Auch im Selbstverständnis wird immer akustische Gitarre von der E-Gitarre getrennt, weil es tatsächlich zwei Instrumente sind.
Bei Edrum ist das nicht so. Nenne mir einer Edrum Musikliteratur, nenne mir einer einen Kurs in Edrumming an Musikschulen, in denen explizit Edrums gelehrt wird.
Geht nicht, da dieses Instrument eigentlich nichts bietet, was man am Edrum erlernen muss. Die einzige Unterscheidung zum akustischen Set ist auf dem Knop drücken und Soundbänke auswählen, wenn ich mal als Protagonist das TD 30 heranziehe.
Kann ich in das TD 30 eigene Sound einladen und verändern? Hat das Ding eine editierbare Sektion zur Kreation eigener Sounds?
Man betrachte das Display des tD 30, in dem nach Regeln des Skeumorphismus Bildchen von echten Trommeln abgebildet sind, die man nach Parametern echter Trommel verändert. Trommel grösser, kleiner. Mehr Dämpfung, mehr Fellspannung. Lustig! Das Modul selbst weisst mit seiner Menüführung darauf hin, was es sein will. Eben kein eigenständiges Instrument!Noch abschliessend zum Rhodes.
Das Rhodes wollte nie ein echtes Klavier ersetzen im Sinne von genauso wie eins klingen. Geht auch nicht wegen der Bauweise. Zudem klingt es völlig anders als ein Klavier.
Es wurde gebaut, weil man es problemloser transportieren, verstärken konnte und weil es eben die Stimmung hält.
Das dieses Gerät sich ausdrucksvoll spielen lässt, ist unter anderem auch wieder der Tatsache geschuldet, dass es ja auch eigentlich ein akustisches Instrument ist, dass nur verstärkt wird. Ein gewaltiger Unterschied zu Edrums. ein Rhodes hat eine Klaviermechanik, die dem Pianisten ein sehr vergleichbares Gefühl vermittelt wie die Hammermechanik eines Klaviers. Zudem werden SCHWINGENDE Metallzungen angeschlagen. Beim CP 70 gibt es übrigens echte Saiten. In diesem Sinne sind dieses Instrumente also sowieso nochmal was anderes.
Ein CP70 wollte auch nie ein "echtes" Klavier sein. Es war das verstärkbare Klavier für unterwegs, weil es mit einem echtem Klavier einfach unsäglich viel schwieriger ist, unterwegs zu sein.
Ich kenne übrigens keinen Pianisten, der jemals behauptet hätte, ein CP70 sei ein perfekter Ersatz für ein Klavier. Es war damals die beste Option für auf der Bühne, wenn man kein echtes Klavier haben konnte.
Beiden Instrumenten, dem CP70 und dem Rhodes, sind aber gemeinsam, dass man auf diesen Ausdrucksstark spielen kann und ein Spielgefühl hat, das nicht meilenweit von dem eines Klavieres entfernt ist, auch wenn es eben nicht genau das Gleiche war.
Und wieder kommen wir an den Punkt, das hier und auch sonst sich Drummer eigentlich nur daran stören, dass sie in ihren Spiel und Ausdrucksmöglichkeiten limitiert sind, wenn sie etwas anderes mit Edrums machen als nur elektronische Sounds damit zu spielen.
Wir haben heute eine absurde Situation. Edrums werden konzipiert und vermarktet als Ersatz für akustische Trommeln und Becken, was sie aber nur mässig bis einigermassen ok können. Dafür werden sie zu 99% der Zeit eingesetzt. Für den Bereich, den sie eigenständig böten, elektronische Sounds, andere Spieltechniken durch Technologie, die ein akustisches Instrument nicht hat, gibt es nur im geringen Umfang und schon gar nicht bei den Flaggschiffen.
Wie gesagten die Diskussion entzündet sich immer nur um das Thema Virtualisierung. Ich habe noch nie irgendwo gelesen, Edrums sind doof bzgl. elektronischer Sounds und Spielen mit diesen.
Und das ist einfach unbestreitbar, dass die Historie hinsichtlich Virtualisierung eine streitbare ist. Das ddrum 3 bot schon Triggertechnik, die nicht schlechter ist als das, was heute geboten wird.
Klanglich klingt mein ddrum 4 nicht schlechter als ein Roland TD30, wobei ich in ein TD30 noch nicht mal eigene Sounds einladen kann.
Klangsynthese, wie ich das von Synthesizern kenne, kann ich mit keinem der mir bekannten Module anstellen, die mit Pads verkauft werden.
Was Klangqualität angeht, hat mehr oder weniger jeder Drummer schon mal den Sound und die deutlich höhere Qualität von VST/AU Drumgeschichten auf dem Computer gehört und man fragt sich, warum es das nicht in einem Modul gibt (erst recht, wenn dieses Liste 2600€ kostet... -
Elektronische Drums einzusetzen als elektronische Drums ist doch auch grossartig und DAS können sie auch. Das ist auch zumeist die Anwendung m professionellen Bereich, in dem man entweder nicht akustische/sample sounds Sounds triggert oder via SamplePad spielt.
Da setzte ich den Kram sehr gerne ein.
Die Diskussion entzündet sich doch eigentlich nur um die Virtualisierung eines akustische Schlagzeuges und die nicht wirklich zufrieden stellende Umsetzung, wo jedenfalls viele vermuten, dass beim derzeitigen Stand der Technik mehr möglich wäre.
Wenn ich auf mein ddrum 4 oder Roland SPD-S Fette HipHop Samples oder 808 Sounds packe und damit spiele, bin ich sehr zufrieden mit dem, was ich hab. Lade ich aber akustische Samples ein, beginnt das "Problem".
Beim Üben ist das halt auch so ne Sache. Wer übt schon die ganze Zeit mit ner 808 Bassdrum und nem The Roots RimShot auf der Snare und dazu noch ein paar hochkomprimierte Trash HiHats?
Mein Edrumset ist jedenfalls ziemlich in meiner Wohnung eingestaubt, bis ich es dann gänzlich abgebaut habe, weil mir ÜBEN daran Null Spass gemacht hat.
Zocken ja, aber richtig üben...
Edrums als Edrums sind spitze, so wie ein Rhodes ja auch kein Klavier sondern ein Rhodes ist. -
Und zum Thema das E-Drums doch gerade auch in kleineren Lokations so viel angenehm leise sind kann ich auch nur schmunzeln. Ich hatte letztes Jahr die Gelegenheit im Drums Only in Koblenz einer Yamaha DTX Präsentation mit Kenny Aronoff beizuwohnen. Der gute hat ganz beherzt zugelangt, und trotzt kräftiger PA war sehr dominant das geklacker der Pads zu hören.
In die Falle bin ich auch einmal getappt. Das war auch genau das eine mal, wo ich meine Edrums zu einem Gig mitgenommen habe, bei dem leise Speielen angesagt war und ich aus "jugendlichem" Übermut glaubte, es mir mit dem Edrumset leichter zu machen.
Was war? Man hörte den ganzen Abend auch sehr unangenehm das Geploppe von den Mesh Heads und Getackere von den Cymbals.
Die Dinger sind leise aber nicht lautlos! Folglich verlangt es eine gewisse Grundlautstärke der Beschallung und diese auch so flächendeckend, dass es die Geräusche von der Bühne nachhaltig überdeckt, auch bei leisen Passagen!
Die Folge für mich war, nie wieder ein Gig mit Edrums, wenn es um geringe Lautstärke geht.
Und wie ich ja oben bereits schrieb, mir reicht als Beleg dafür, wie unzulänglich Edrums nach wie vor sind, dass ich ohne Sichtkonakt sogar bei Cover Musik erkennen kann, ob es sich um Edrums oder ein akustisches Set handelt.Für einen Wanderer zwischen beiden Welten ist es sowieso ein nicht ganz einfaches Unterfangen, sich physisch auf das jeweilige Instrument einzustellen.
Mir ergeht es regelmässig so, das ich mich ertappe, wie ich auf Meshheads viel zu hart spiele, weil es nun mal keine direkte Verbindung zwischen physischen Einsatz und gehörter Lautstärke gibt. Wie schnell entwickelt sich das im Rahmen des Spiels in der Band, dass man sich dazu verleiten lässt, mehr reinzugeben, als eigentlich nötig wäre. Dies ist ein Problem, dass bei einem sehr physischen Instrument wie dem Schlagzeug eigentlich gar nicht lösbar ist, wenn die Kalngerzeugung von der Spielfläche gänzlich abgekoppelt wird.
Das ist im Übrigen auch ein entscheidender Unterschied zur Analogie bei der Umsetzung von epianos. Das Klavier ist hinsichtlich der physischen Bespielung nicht so unmittelbar und nicht mit so einem grossen Range von sehr feiner Bearbeitung bis hin zum "Reinprügeln" behaftet. Auch ist es, wie hier bereits erwähnt, möglich, nahezu eins zu eins eine sehr natürlich reagierende Hammermechanik zu konstruieren, die einem Pianisten schon sehr viel mehr das Feedback eines echten Klaviers gibt und man auch den Klang des Pianos nicht wirklich über die Tasten spürt, ganz anders als bei der Verbindung Stock/Becken, Stock/Trommelfell. Allerdings ist auch in die Entwicklung von Epianos deutlich mehr Energie geflossen als in die Entwicklung von Edrums.
Das wird wohl niemand bestreiten.
Beim Schritt vom TD 20 zum TD 30 fand ich es schon recht krass, wie wenig Neuerung für viel Geld eingeführt wurde... -
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Dann halte ich die Kosten für das Mittelpedal für vernachlässigbar im Verhältnis zu den Kosten für die Bassdrums, aber erst recht für die Kosten eines Kleintransporters zwecks Transports dieses Sets. Man beachte bei der Gigplanung auch das Sonntagsfahrverbot für LKW ab 7,5t und die notwendige Sondergenehmigung...
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Ich wäre jetzt tatsächlich nicht so begeistert für das Millennium Junior Set, weil das Teil einfach grauselig klingt.
Warum nicht gebraucht ein wie das hier verlinkte Global Beat o.ä. kaufen.
Das Fame Jungle fand ich auch nicht schlecht. vor allem kann man das auch mal wieder für kleines Geld verticken. Das Müllenium Junior kann man nur verschenken oder entsorgen, wenn es mal nicht mehr gefällt oder genutzt wird.
Musik ist Klang und Klang ist wichtig für das musikalische Erlebnis und um Begeisterung zu wecken. Deshalb bin ICH kein Freund von Schäpper Täpper und aus dem Unterricht kenne ich oft genug die Aussage von Kindern, dass die ganz unglücklich sind, wenn ihr Schlagzeug nichtso toll klingt wie das Teil im Unterricht und das ist jetzt auch kein HiEnd Set aber klingt eben ok. Auch ein 2-3 Jähriger hat schon dieses Gespür, kann es nur vielleicht nicht so artikulieren, was gut klingt und was nicht. Warum dann nicht einen ordentlichen Klang statt billig Plastikfelle auf Sperrholzkesseln mit echt klappriger Hardware.Sticks kann man auch einen 7A nehmen, wenn man ihn ein Stück absägt oder eben einen kürzeren Junior Stick kaufen.
Ein ungekürzter 7A ist aber für so einen kleine Racker völlig überdimensioniert wie alle "Erwachsenenstöcke".
Ich mach jedenfalls bei meinen jüngeren Schülern, wenn die noch zu kleine Hände haben, immer eine Markierung am Stick, wo gekürzt werden soll, mit dem Auftrag an Mama & Papa, die Säge auszupacken. Man drückt auch keinem Kind eine Erwachsenengitarre in die Hand oder eine ganze Geige...
Beim Fahhrrad kümmert man sich auch um die Körpergröße, warum also nicht beim Drumstick? -
Also offiziell gibt es keine zwei Troy Serien.
Das muss dann irgendein Special Deal für Just Music sein, was durchaus möglich ist.
Im Regulär Finish dürften sie dan. Auch einen Hauch anders klingen als die brillant mit rotem Aufdruck.
Auf den Fotos sieht man ja deutlich, dass die Becken nicht auf brillant poliert sind. Durch das brillant Finsih werden ja bekanntlich die Rillen vom Abdrehen etwas abgeschliffen, was natürlich den Klang verändert.
Allerdings sieht auf deinen Fotos auch die Farbe der Becken anders aus, fast wie eine andere Legierung.
Sowas ist aber schwer zu sagen, weil Farben auch durch die Fotografie verschoben sein können. -
Mir ist nicht bekannt, dass es die überhaupt mit einem Green Label gegeben hätte...
In den letzten 5-6 Jahren jedenfalls nicht.
Mach doch mal Fotos von dem Label. Würde ich gerne mal sehen.