Update:
Nach einigen hin und her Überlegungen habe ich mir gestern bei der Drumstation meines Vertrauens ein TD-30 Modul geholt.
Flugs meine TD-20(x) Kits rein laden und ab zum nächsten Gig - so wars geplant. Das wäre beinahe schief gegangen!
Der Import der "alten" Kits war zwar kein Problem, aber die Triggereinstellungen mussten komplett neu erarbeitet werden - hier gibt es tatsächlich keine Importmöglichkeit! Da ich -abgesehen von VH11 und CY12R/C- keine Rolandpads verwende (aus optischen Gründen), war hier einiges an Handarbeit angesagt.
Roland hat am Verhältnis von Mitten- zu Randtrigger kräftig geschraubt, wodurch einige meiner Pads zunächst keine vernünftigen Triggerergebnisse mehr lieferten. Kurz vor der Abfahrt zum Gig hatte ich dann aber das Probeset -bis auf ein Tom und das BP-80- am laufen. Die Triggerergebnisse -abgesehen von den beiden Pads- waren aber auch dann schon besser als am TD-20.
Direkt vor dem Gig konnte ich das "Tourset" noch einstellen und habe auch eine weitgehend funktionierende Einstellung für das BP-80 gefunden.
Der Gig selbst verlief dann mit den alten Kits recht unspektakulär. Vom spontanen Einsatz neuer Kits habe ich noch weitgehend abgesehen, nachdem mich der erste Eindruck beim Soundcheck nicht überzeugen konnte- hier ist definitiv noch nacharbeiten angesagt.
Die - von einigen Kollegen bereits erwähnte- Verbesserung der Bespielbarkeit von HiHat und von Rim-Shots kann ich voll bestätigen. Die Ansprache hat sich deutlich verbessert, der Dynamikbereich ist -auch ohne neue Pads- erheblich grösser geworden. Der erweiterte Dynamikbereich ist noch ziemlich ungewohnt. Hierfür muss ich noch das entsprechende Gefühl entwickeln und die Triggerparameter weiter optimieren, um das auch richtig ausnutzen zu können.
Die Dosierbarkeit des VH11 Controllers bringt seinen "Schub" hingegen sofort. Nach Neukalibrierung lässt sich nun der Öffnungsgrad präziser und entspannter bestimmen.
Der erste Live-Eindruck ist also durchwachsen: Die Triggereinheit wurde ggü. dem TD20 konsequent weiter verbessert und ist m.E. mit Abstand das Beste, was der e-drum Markt zu bieten hat.
Die Klangabteilung kann mich hingegen noch nicht ganz überzeugen. Die neu hinzu gekommenen Bassdrums klingen mir über die PA etwas dröhnig und schreien nach Bearbeitung. Die neuen Snares sind mir grossteils etwas zu "patschig". Leider lässt sich der virtuelle Snareteppich bei den bisher getesteten Sounds nicht bearbeiten, so das die Eingriffsmöglichkeiten limitiert sind.
Zudem "knallen" die Snares bei vollem Triggerimpuls recht heftig, so das ich -wie bereis erwähnt- noch eine gute Balance für Dynamikumfang finden muss. Aktuell ist mir der im Mix zwischen "ich hör mich nicht" und "viel zu laut" einfach zu gross. Die "alten" Sounds sind da gutmütiger und verzeihen eher mal einen Spielfehler.
Der angepriesene "Ambience-Regler" konnte seine Qualitäten noch nicht Zeigen, da wir in einer eher mäßig gedämpften Halle gespielt haben.
Was weiter so auffiel:
Die Abstimmung der Instrumenten-Fader ist praxistauglicher geworden, es liess sich damit auffallend leichter mischen.
Der Entwickler, der dem TD-30 das spiegelnde Display spendiert hat, gehört m.E. entlassen! Hinter der Bühne hingen LED-Strahler. im passenden Winkel liessen sich wunderbar die einzelnen LEDs erkennen, das Kleingeschriebene auf dem Display dann aber leider nicht mehr....
Das Gehäuse ist ggü. dem TD-20 übrigens grösser geworden. In den TD-20 Koffer von Drum-Tec passte es erst, nachdem die Polsterung rechts und links halbiert wurde (was glücklicherweise kein grösseres Problem war).
Per symetrischem Kabel angeschlossen verhält es sich immer noch so unartig wir der Vorgänger: Nicht immer ganz brummfrei und beim Ausschalten verabschiedet es sich mit einem lauten Knacks - also weiterhin erst Kanäle muten...
Soweit erstmal....
Gruss,
Kai