Hallo Kai, Gratulation und willkommen in der VSTi Welt. Dein schickes und kompaktes Tablet kling ja mal spannend. Verrätst Du freundlicherweise der DF Community und damit auch meine Wenigkeit um welches Produkt es sich hierbei handelt? [...] Wenn Wir hierbei in Bereiche von 500-600 Euro kommen werden, dann wird diese schöne kompakte Touchscreen Technik auch für mich interessant. Meinen uneingeschränkten "Neidfaktor" hast Du damit aber schon einmal vorab erwecken können.
Hallo Thorsten,
zunächst mal: Ich bin nicht wirklich "neu" in der VST-Welt. Im Gegenteil - Ich war von der ersten Stunde an mit dabei. Ich habe vom Steinberg "twentyfour" auf Atari ST bis hin zum Cubase "SX 2.0" (PC) alle updates mitgemacht. In den frühen 90ern war ich im Bereich Eurodance/Techno sehr aktiv und habe einiges produziert. Der grosse Erfolg blieb aber aus und der Spass ging irgendwann verloren (zu viel Technik, zu wenig musizieren). Daher habe ich das irgendwann aufgegeben. Seither schätze ich wieder die einfachen Lösungen, die den Kopf frei für das Wesentliche lassen. Das alte Studio existiert aber noch und wird von meinem besten Freund weiter genutzt und in Ehren gehalten.
Meine damalige Musikrichtung erklärt vielleicht ein wenig, warum ich Drumming nicht automatisch mit einem möglichst authentischen Natursound assoziiere. Der gehört zwar in ein Setup mit rein, ist aber eben nur eine (zugegeben durchaus wichtige) von vielen Anforderungen.
Zum Tablet: Glückwunsch, das ist auch möglicherweise für Dich interessant
Es handelt sich um ein Acer Iconia W700. Ich habe es als Amazon Warehousedeal für ca. 580€ gekauft. Es kam in einer von Acer zugeklebten Verpackung, wurde also beim Hersteller geprüft und zurück gesetzt. Leider war weder Recovery- noch Treiber-CD oder Handbuch dabei. Damit komme ich aber klar. Dafür lag die Ledertasche samt Bluetooth Tastatur mit im Karton, die wohl sonst nur in einer teureren Variante mitgeliefert wird.
Leider hat das Iconia ab Werk nur eine USB-Schnittstelle, so das ggf. mit einem ziemlich uneleganten Hub gearbeitet werden muss. Das hatte mich beinahe vom Kauf abgehalten. Aber die Auswahl im niederen Preissegment ist schwach, und so bin ich es auch geworden...
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Hier noch ein nettes Freeware Tool, welches Einem schön aufzeigen wird, wie viele Programme sich automatisch und ungefragt in den Autostart Bereich eingenistet haben.
Autoruns (Windows Sysinternals) Häufig möchte man gar nicht glauben, was da alles so herumschwirren wird.
Ja, das ist wirklich ziemlich verwirrend. Alleine schon der Blick in den Taskmanager lässt einen ungläubig den Kopf schütteln....
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Das freut mich dann natürlich für Dich, dass Du trotz Verwendung von modernen VSTi Instrumenten wohl weiterhin Dein bereits vorhandenes TD-30 wertschätzen kannst. Ich selber, habe diesbezüglich aber eine deutlich andere Wahrnehmung in dieser Sache und ich hoffe dabei, dass Du mir das nicht verübeln wirst. Gerade auch die Tomsounds des Moduls klingen für mich immer noch ziemlich künstlich. Auch die Möglichkeiten Bleeding Signale aus der reellen Akustikwelt in VSTi Instrumente einbinden zu können und nach Belieben zu regeln, halte ich für eine wesentliche Errungenschaft. Das sollte dann auch die Raumanteile einer Schlagzeug Aufnahme betreffen. Als unmittelbarer Anwender direkt an dem Instrument fühlt sich das einfach wesentlich authentischer an, auch wenn der geneigte Zuhörer etwa in einem Veranstaltungsaal/Halle über eine P.A. dass wohl nicht so deutlich mitbekommen wird.
Allerdings sollte ich hierzu nicht unerwähnt lassen, dass meine Höreindrücke bezüglich eines TD-30 Gerätes, eher aus den verfügbaren Factory Presets stammen werden. Da geht sicherlich noch einiges mehr. (Wenn auch mit gewissen Grenzen) Aber auch die Grund-Library von SD kann durch etliche SDX Erweiterungen grundlegend aufgewertet werden. (Mitunter auch Geschmackssache)
Leider kann man (bzw. zumindest ich) mit den Werkssounds der TD-Module nur wenig anfangen und wären eher ein Grund, das Zeug nicht zu kaufen. Das TD-30 bietet mit den (leider nur wenigen) neu hinzugekommenen Sounds -speziell für sehr dynamische Spielweisen- m.E. eine Natürlichkeit, die von denen der VST-Sounds gar nicht so weit weg sind. Klar klingt SD noch etwas natürlicher, bietet dafür aber nur sehr begrenzte Möglichkeiten des Customizings. Alleine den "ping" des Ride-Beckens etwas hervor zu holen, oder das Wummern der tiefen Toms auf der dicken PA in den Griff zu bekommen, ist bei SD2 schon eine Herausforderung.
Die Möglichkeit, einfach neue komplett Sounds nachkaufen zu können, ist aber natürlich sehr reizvoll und ein klares Argument für die VST-basierte Lösung.
Umschaltzeiten (bzw. Ladezeiten) scheinen auch noch ein ungelöstes Problem zu sein. Trotz schnellem SSD-Speicher laden die Kits relativ langsam. Daher wäre der erste Schritt für mich, EIN schönes Akustikset ins Live-Setup zu integrieren, wenn's denn letztlich auch nochmal klar besser klingt. Das erfordet aber noch einiges an Arbeit - zumindest mit Compressoren und EQ. Das ist mir gestern klar geworden. Ich werde die Arbeit daran im Proberaum fortsetzen.
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Schlussendlich möchte ich noch auf Deine obige Abbildung Deines Setups eingehen wollen:
Zunächst einmal sei gesagt: Sehr schön! Gerade auch optisch sieht Dein Setup aus wie ein echtes Schlagzeug. Die einschlägigen E-Drum Hersteller sollten sich so ein Setup einmal zum Vorbild machen. (Einmal Pearl und einige Andere Anbieter ausgenommen) Und gleich einmal eine Frage dazu: Sind diese Pearl (Metall) Becken nicht ziemlich laut im Anschlaggeräusch? Stört das?
Die Alesis Surge Becken entsprechen den bewährten alten "Smartrigger-Cymbals". Das Anschlaggeräusch ist nicht "Mietshauskompatibel", aber auf der Bühne vollkommen unkritisch (von unten mit dicker transparanter Folie gedämpft).
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Und noch einige kleine Anregungen dazu:
Also wenn Du dauerhaft gefallen an Deinem VSTi Tablet finden solltest, dann würde ich Dir dringend dazu raten wollen, dafür eine geeignete Befestigungsmöglichkeit am Set zu benutzen. (Etwa von K&M) Das mit dem auf dem Koffer legen sieht irgendwie nicht gesund aus. Gerade im Bühnenbetrieb kann es da mal ganz schnell heißen: "Plumps und runter gefallen" . Wenn ich das auf der Abbildung richtig deuten darf, dann hast Du noch auf Deiner Bassdrum ein altes (1-ply) Meshfell von DDT aufgezogen. Diese Dinger hatte ich auch einmal vor langer Zeit und konnte mich mit diesen Fellen nie wirklich anfreunden. (Keine Reißfestigkeit und Tennisschläger Effekt) Mit einem guten 2-ply mesh (Etwa drum-tec designer) könnte man dabei möglicherweise ein angenehmeres Spielgefühl mit der FuMa erreichen. Und stabiler sollte diese Ausführung dann allemal sein.
Zur Befestigung mache ich mir noch Gedanken, wenn es dauerhaft ins Setup einzieht. Ich erwäge, das Tablet zunächst direkt in einem Koffer zu belassen. Aktuell ist es eh quasi unbedienbar. Wenn ich ein Kit fertig habe, das mir den Mehraufwand Wert ist, scheint das eigentlich gar nicht so abwegig zu sein.
Das Mesh ist ein doppellagiges DDT. Das ist äusserst stabil und spielt sich sehr angenehm.
Gruss,
Kai