Beiträge von ipo

    Natürliche Affinität zum Schlagzeug


    Andy Pilger gehört seit 17 Jahren zur Erstbesetzung des Starlight Express in Bochum. Doch neben diesem erstaunlichen langen Engagement ist er auch anderweitig aktiv.
    Er ist z.B. Mitveranstalter der Konzert Reihe "Viersen-live" (http://www.viersen-live.de) in der Viersener Festhalle. Dort hatte Die_Happy die Gelegenheit, ihm die bekannten Fragen zu stellen.
    Vielen Dank an Die_Happy und Andy Pilger für dieses interessante Interview.


    DF: Wann ging es los mit dem Schlagzeug?


    AP:Ich habe mein erstes Schlagzeug mit 10 bekommen und auch direkt meinen ersten Unterricht, damals bei dem Drummer der Tanzband meines Vaters. Er hat mir die ersten Grundrhythmen wie ChaCha, Rumba, Foxtrott, langsamer Walzer und die Grundtanzmusikgrooves beigebracht. Vorher hab ich allerdings schon Klavier und Akkordeon gespielt und bin so als 5/6 jähriger schon im Akkordeon-Orchester meiner Mutter als Perkussionist aufgetreten. Ich habe aber vorher schon mit irgendwelchen Stöcken überall drauf rum gehauen. Es gibt Fotos auf meiner Website (http://www.andypilger.de), auf denen ich mit meinem von Dash-„ endorsten“ -Schlagzeug“ zusehen bin, das muss so mit 7 gewesen sein.


    DF: Warum gerade dieses Instrument, was bedeutet es für dich?


    AP: Warum ich dieses Instrument ausgewählt habe, kann ich gar nicht genau sagen. Ich habe ja vorher schon Klavier und Akkordeon gespielt, auch mit dem dezenten Druck meiner Eltern, die mich, da sie beide in der Branche tätig waren, natürlich fördern wollten. Aber ich war irgendwie ein wenig zu faul und zu verspielt um richtig dran zu ziehen. Als es meine Eltern schon fast aufgegeben hatten, kaufte mir mein Vater endlich mit 9 Jahren eine Snare und von da an war ich nach der Schule nur noch in unserem Keller zugange. Ich würde sagen, dass es eine natürliche Affinität zum Instrument war. Seitdem gab es kaum einen Tag an dem ich nicht die Stöcke in der Hand hatte. Mein Hobby ist mein Beruf geworden, und ich habe mich lange Zeit immer nur fürs Schlagzeug spielen bzw. Musik interessiert. Also kann man schon sagen, dass das ALLES für mich bedeutet.


    DF: Ab wann professionell? Was sind die Vorteile und die Nachteile des "Jobs"?


    AP: Ab ungefähr 16/17 Jahren, weil, wie gesagt, mein Vater Tanzmusiker war und der hat mich irgendwann, als ich vernünftig spielen konnte ,so ein bisschen mitgenommen auf die Tanzabende. Es kam dann die Zeit, in der immer öfter Trios oder Duos unterwegs waren auf Hochzeiten, d.h. Orgel und Schlagzeug. Ich habe dann halt mit meinem Papa zusammen schon Musik gemacht. Wir hatten nur ein Auto, weil ich ja noch keinen Führerschein hatte, d.h. er musste immer zweimal hin und her fahren, einmal sich und die Orgel und dann mich mit meinem Schlagzeug holen. Wir haben dann auf Hochzeiten und Partys gespielt.
    Der Vorteil ist natürlich, dass man morgens nicht um halb acht aufstehen MUSS!
    Der Nachteil ist, dass man nie vor 3 Uhr im Bett ist.
    Ein weiterer Vorteil ist, dass man natürlich einen Job hat, und das ist eines der wichtigsten Dinge im Leben, einen Job, der einem Spaß macht.
    Ich habe das immer als normal angesehen, weil ich mein Leben lang Schlagzeug gespielt habe und sehr früh sehr weit gekommen bin. Ich habe immer professionell Musik gemacht und auch sehr früh sehr viel Geld damit verdient. Ich habe dann erst viel später festgestellt, wie viele Leute das versucht haben und das gar nicht geschafft haben. Wie viele Leute mit Hobbybands am Wochenende spielen, aber nicht wirklich davon leben können. Das ist mir erst viel später bewusst geworden. Ich dachte immer, alle würden den Job ausüben, der ihnen Spaß macht. Heute steht fest, dass es nur 0,5 Prozent sind, die wirklich eine Job machen, der ihnen Spaß macht. Insofern ist das natürlich ein Supervorteil.
    Der Nachteil heißt für mich, dass man z.B. in einem Ölfass immer im Kreis schwimmt, weil man ja den ganzen Tag nur mit Musik zu tun hat, auch nichts anderes kann, als Musik zu machen und auch nichts anderes machen will und natürlich dadurch schon so einen Tunnelblick hat. Man ist manchmal für die alltäglichen Dinge des Lebens nicht wirklich offen. Ein weiterer Nachteil ist, wenn du älter wirst, dass du natürlich viel reisen musst. Wenn man in einem größeren Verein spielt, wird halt gereist, Hamburg, München, Berlin, Dresden, das ist natürlich mit einer Familie schwer zu vereinbaren und mit Privatleben für mich war es auch immer schwierig. Ich habe jetzt mit 43 seit 2 Jahren endlich mal eine vernünftige Beziehung und davor sind fast immer alle Beziehungen daran gescheitert, dass ich nicht gewillt war, in irgendeiner Form Kompromisse im Berufsleben einzugehen, weil z.B. meine Freundin eine andere Vorstellung von Leben hatte. Also, der Job ist nicht unbedingt beziehungsförderlich und man ist viel unterwegs und man muss ein bisschen aufpassen, dass man nicht unter die Räder gerät, wenn man zuviel unterwegs ist. Man muss „grounded“ sein, wie die Amerikaner sagen.
    Für mich ist es so, dass durch Computer, DJs und ähnliches die Musikszene sich gewandelt hat. D.h. wenn du viel Geld mit Musik verdienen willst, darfst du kein Instrument mehr spielen. Die Manager und einzelne Sänger machen das Geld. Wenn du als reiner Drummer heutzutage nur Schlagzeug spielen kannst, ist es viel schwerer geworden vernünftig davon zu leben. Natürlich kannst du immer 5 Gigs im Monat für 100 Euro spielen. Aber davon kann man die Wohnung nicht bezahlen und keine Familie ernähren. Das finde ich heutzutage einen großen Nachteil des Jobs. Heute musst du sehr viel arbeiten um entsprechend Geld zu verdienen wie ein Angestellter irgendwo. Ganz entscheidend ist auch, dass du häufig auch die Musik spielen musst, die nicht deine eigene ist. Wenn ich kommerzieller Mucker bin, spiele ich in einer Coverband, ich spiel mit Heino oder sonst wem. Die jungen Kids von heute fangen natürlich mit Musik an. weil sie ihre Musik spielen wollen und das geht nicht, wenn man es zum Beruf macht. Die Chance eine Million im Lotto zu gewinnen ist größer, als als Schlagzeuger in einer Top 5 Band zu arbeiten. Oder, als anderes Beispiel, so hoch zukommen wie Charlie Watts oder Ringo Starr und auch dort zu bleiben. Wenn einer das im Kopf hat empfehle ich doch lieber Lotto zu spielen. Klingt jetzt ein bisschen böse, sehe ich aber so.


    DF: Wie siehst du die Funktion / Rolle des Drummers innerhalb einer Band / eines Projektes?


    AP: Es kommt natürlich auf die Band oder des Projektes an. Natürlich der alte Satz in einer normalen Band: „Time, Time, Time, wenn man ein schönes Fill spielen kann schön, wenn nicht weglassen!“
    Ich persönlich bin jemand, der gerne Schlagzeugsolos spielt, leider sind das immer nur kurze Momente bei diesen Bandauftritten, in denen ich das tun kann. 99% sind Time. Habe ich lange Zeit auch nicht verstanden. Im Proberaum bin ich auch immer schwer damit beschäftigt rum zu ballern. Ich schaue mir natürlich, wie jeder andere Drummer, die DVDs und Videos von Buddy Rich, Virgil Donati usw. an. Aber im Endeffekt muss ich mich, wie auch heute, immer wieder zurücknehmen, „Nein, spiel jetzt keinen Fill, spiel Time.“ Das sehe ich immer noch als Hauptrolle eines Drummers an, um einen guten Groove zu produzieren.


    DF: Wie wichtig ist die zwischenmenschliche Kommunikation?


    AP: Wenn ich jetzt böse wäre würde ich sagen, 80% zwischenmenschliche Kommunikation, 20% Schlagzeug spielen. Klingt jetzt ein bisschen blöde, vielleicht kann man auch sagen fifty-fifty. Aber in der Branche, in der Geld verdient wird, ist es mindestens genauso wichtig, was du für ein Typ bist, als wie gut du spielst. Denn ab einer gewissen professionellen Berufsbasis kann jeder Schlagzeug spielen. Da reden wir nicht mehr über Leute, die eiern, über Leute, die nicht mit dem Klick spielen können, über Leute, die nicht grooven. Wir reden in der professionellen Branche nur über Leute, die sehr gut spielen können. Das ist immer eine Eliteauswahl, die Berufsmusiker auf Dauer werden. Dann macht es nur noch aus, ob du stilistisch spielst, ob du ein netter Typ bist, ob du pünktlich bist, ob du gepflegt bist und dann vor allem zwischenmenschlich. Ob du mit den Leuten klarkommst, ob du geben und nehmen kannst und natürlich auch ein netter Kerl im Tourbus bist. Weil etwa 90% der Tour findet dort statt, nur der Rest auf der Bühne.
    Ich kenne viele Leute in meiner Branche, also Musical, Gala Bereich, die nicht die besten Schlagzeuger sind und trotzdem die meisten Jobs an Land ziehen. Anderseits gibt es die Drummer, bei denen ich sage:„WOW, geiler Typ!“ Die sitzen aber zu Hause und haben komischerweise gar nicht soviel zu tun. Deshalb glaube ich, dass der zwischenmenschliche Aspekt auf Dauer der Wichtigere ist. Wichtiger, als das, was du kannst.


    DF: Wie siehst du die Zukunft der Musikindustrie und was bedeutet dabei das Medium Internet?


    AP: Ich hoffe, dass die Musikindustrie von dem derzeitigen Trend wieder weg kommt. Weil ich Jazz mag, dass ist eine Musik die immer weniger wird, die Bigband, die fast ausgestorben ist, obwohl sie durch Robbie Williams wieder ein bisschen angeschoben worden. Das ist allerdings nur für die großen Top 3. Für alle anderen Hobbybigbands sieht es eher schlecht aus.
    Der Trend ist, dass die Leute Musik aus der Konserve haben wollen. Dass Leute Musik aus dem Internet umsonst runterladen können, ist für den Berufsmusiker schön und auch besser, weil du schneller an Informationen kommst, aber für den Verkauf der Musik ist es scheiße! Wenn die Leute kein Geld mehr für Musik bezahlen und alles umsonst haben wollen und bei Livegigs nur bei Robbie Williams 100 Euro für eine Karte bezahlen, dafür alle anderen Bands am liebsten gar nichts oder nur 5 Euro geben, ist es für Berufsmusiker natürlich schwierig geworden.
    Heute ist natürlich viel Playback, da die Optik auf der Bühne wichtiger ist als die Musik. Schau dir mal Top of the Pops oder MTV an, da wird nicht mehr Musik sondern Image verkauft. Das ist ein Problem für Berufsmusiker, weil nicht jeder Drummer aussieht wie ein Fotomodell. Es ist einfacher einem Fotomodell Schlagzeug beizubringen, als einem Schlagzeuger eine Gesichtsoperation unterziehen zu lassen.
    Viele Coverbands, die früher Hochzeiten gespielt haben, sind arbeitslos, weil da ein Keyboarder steht mit Midifiles oder ein Duo, aber keine richtige Liveband. Diese Duos sind natürlich billiger ist als eine ganze Band. Für die geldverdienende Branche ist so was natürlich schlecht.


    DF: Den Tipp für das DF bzw. junge Schlagzeuger?


    AP: Ich habe nie wirklich Schlagzeug unterrichtet, weil ich immer vom Spielen gelebt. Wenn jemand an mich herangetreten ist, habe ich immer gesagt: „Du musst üben, üben, üben". Das Niveau des Trommelns ist in den letzten 20 Jahren raketenartig nach oben gegangen. Zum Beispiel Virgil Donati oder Thomas Lang, die machen Sachen den mit den Füßen, da kann ich noch nicht mal mit den Händen mithalten. Das technische Niveau ist sehr hoch und du musst auf diesem technischen Niveau mit dabei sein. Du musst sehr technisch fit sein um in die Bundesliga rein zukommen. Dasselbe gilt auch für Groove und Time. Du musst mit Klicktrack, Drummachines und Loops arbeiten können. Ich glaube, dass, wenn du als Berufsmusiker auf Dauer im Geschäft sein willst, Schlagzeug spielen allein, so wie ich es noch gemacht habe, sehr schwierig wird. Es ist besser, wenn du singen, ein bisschen tanzen, Perkussion spielen kannst und zu dem auch noch Fit mit einem Laptop und Logic bist, sprich im Producing/Composing Bereich, wirst du auf jeden Fall mehr Chancen haben. Unterrichten ist dann also auch ein Muss. Die meisten Typen, die ich kenne, unterrichten alle. Du musst dir mehr Standbeine aufbauen um berufsmäßig in den nächsten Jahren überleben zu können. Nicht nur trommeln, sondern auch Musicbusiness, Producing also ähnlich wie es in Amerika in den Schulen angeboten wird. Dort gibt es Workshops für Logic, für DJs, Producing usw.
    Aber es bleibt beim üben, üben, üben. Es reicht nicht, sich in den Proberaum einzuschließen. Du musst rausgehen und möglichst viel spielen, für kleines Geld oder umsonst und den Leuten zeigen, was du für ein Produkt hast. Genauso, wie ein Obsthändler seine Bananen rausstellt. Es nutzt ihm nichts, wenn sie im Kühlhaus liegen.

    Bei meiner 404er ist das Top so dünn, dass es sich ohne großen Kraftaufwand umstülpen lässt. Auf die Snarre gelegt macht es auch einen traschigen Klang. Wenn als Hihatbottom verwendet, darf die Hat nicht zu doll geschlossen sein, sonst ist der Ton einfach zu lurz. Versuch macht klug.

    ..und was mit dem Meistern am Grill?


    Die meisten, die am Grill stehen, machen das doch nur wegen dem Geld, den Frauen und dem Wisky. So richtig ehrlich ist da doch keiner. Die wissen doch gar nicht mehr, was es heisst, ein Grillmeister zu sein. Die brauchen einen Computer, um zum richtigen Zeitpunkt das Fleisch zu wenden.
    Zum Glück gibt es aber ja die alternative, unabhängige und nichtkommerzielle Grillbewegung...
    Undergroundgrill rulez!!!

    @ Hammu Woher weisst du das mit dem Delite?


    Als wir letztes Jahr in Bad Berleburg waren, bauten sie dort neben den Delite- noch die Designer- und die S-Class Trommeln.


    Abgesehen davon, selbst, wenn Sonor im Ausland produziert oder produzieren lässt, der Vertrieb, die Verwaltung, das Lager, die Qualitätskontrolle und anderes befindet sich nach wie vor in Deutschland.
    Für mich ist das allerdings nicht wirklich wichtig, der Klang und der Preis sind da entscheidener, solange ich nicht wirklich viel Geld verdiene.

    Der Trommler ist quasi der Torwart


    Flo Dauner ist den meisten wohl durch sein Mitwirken bei den Phantastischen Vier bekannt. Mit seinem solidem Groove ohne viel Schnickschnack schafft er zusammen mit dem Bassisten live das Fundament, auf dem sich die Fantas austoben können. Vor einem Gig in Wiesbaden war er bereit, sich den Fragen zu stellen. JB und ich bekamen so einen tollen Einblick in die Welt des Profidrummers, denn das Interview fand im wahrsten Sinne des Wortes Backstage statt. Auf Cases, nur wenige Meter von seinem leuchtenden Set entfernt, überzeugte Flo durch seine freundliche und aufgeschlossene Art. Von seinem Lampenfieber oder gar Tourstreß war nichts zu merken.
    Danke an Flo für das Interview und die Möglichkeit, ein Fanta-4-Gig aus einer etwas anderen Persepektive zumindest vor dem Konzert erleben zu können.



    Seit wann spielst du Schlagzeug und warum gerade dieses Instrument?


    FD: Bei mir hat das den Background, dass ich durch meinen Vater schon mit vier
    Jahren angefangen habe mit dem Klavier, war aber nicht sehr begeistert
    davon. Durch das United Jazz and Rockensemble, auf dessen Konzert mich mein
    Vater mitnahm, er spielt dort ja Klavier, begann ich mich schon relativ früh
    für das Schlagzeug zu interessieren. Jon Hiseman an den Drums muss wohl ein
    Schlüsselerlebnis für mich gewesen sein. Danach jedenfalls habe ich solange
    meinen Vater gequält, bis ich mit sechs Jahren endlich ein Set bekam.
    Mit sechs Jahren überlegt man natürlich bewusst, das Drumset hat mich
    irgendwie begeistert. Vielleicht die Energie und damit der sportliche Aspekt,
    denn bei keinem anderen Instrument ist der körperliche Einsatz so groß,
    muss mich fasziniert haben. Ich wollte auch lange Zeit Sportler werden. In
    meiner ganzen Jugend wollte ich eigentlich gar nicht Musiker sondern
    vielmehr Tennisspieler und Fußballer werden. Tja, Schlagzeug hat
    für mich auch etwas mit Sport zu tun und das hat mich begeistert. Aber,
    letztendlich kann ich es nicht erklären.
    Es war schon so früh bei mir klar, dass das Schlagzeug mein Instrument ist
    und ich mir vorstellen konnte, Musiker zu werden. Vielleicht auch durch
    meinen Vater konnte ich ja sehen, dass man als Musiker seinen
    Lebensunterhalt verdienen konnte. Aber, so ganz klar war der Gedanke nicht
    geformt, es ist alles so passiert.



    Was bedeutet das Instrument heute für dich?


    FD: Ja, alles! Mein ganzes Leben hat damit zu tun. Mit 17 bin ich dann von der
    Schule gegangen und wollte Musik studieren, das habe ich dann aber nicht
    gemacht. Zu dieser Zeit konnte ich aber mehr oder minder gut davon leben. Es
    gab aber immer heftige Phasen, in denen ich nicht wußte, wie es weiter geht. Obwohl
    ich ja schon relativ früh, 1993, bei den Fantas eingestiegen bin, gab es
    immer mal wieder Jahre, in denen nichts los war oder in denen sie eine Pause
    gemacht haben. Das war dann immer ganz schwierig, Anschluss zu finden. Alle
    dachten, ich wäre gut mit den Fantas ausgelastet, hatte keine Zeit, aber
    genügend Geld.
    Es ist also schwierig, wenn du mit einer Band unterwegs bist, dich mit
    anderen Musikern auszutauschen, um an andere Jobs zu kommen. Dann hast du
    mal ein Jahr, wo nichts ist und dann musst du gucken, wo du bleibst. Zum
    Glück ist diese Zeit vorbei.
    Inzwischen bekomme ich auch andere Angebote und kann mich somit als
    etabliert bezeichnen.


    Was macht für dich einen guten Schlagzeuger aus?


    FD: Kurz: Ein guter Musiker zu sein. Musikalität, Einfachheit und ein gutes
    Timing, es gibt viele Drummer, die technisch gut, aber die mir jetzt nicht
    unbedingt gefallen. Er ist für mich noch kein guter Schlagzeuger, nur weil
    er sein Instrument beherrscht. Zu einem guten Profidrummer gehören noch viel
    mehr Dinge, du musst mehr als gut auf dein Instrument sein, aber, du musst
    eben auch ein umgänglicher Typ sein.


    Wie siehst du die Rolle eines Schlagzeugers innerhalb einer Band?


    FD: Ganz unterschiedlich, ein Drummer kann ein ganz gleichberechtigtes Mitglied
    einer Band sein. Es gibt Bands, die funktionieren nur mit dem einen Drummer,
    dazu zähle ich zum Beispiel U2. Larry Mullen spielt zwar relativ einfach,
    hat aber seinen eigenen Stil. So Geschichten wie auf das Tom links anstatt
    auf der Hihat zu spielen, macht ihn unverwechselbar. Darum geht es.


    Wie wichtig ist zwischenmenschliche Kommunikation im Profidasein?


    FD: Ich kann das nicht einschätzen, ehrlich gesagt. Es gibt so viele
    unterschiedliche Musikertypen, die erfolgreich sind. Für mich gilt zuhören,
    erfassen, was die Rolle der Drums in der Formation ist, in der man gerade
    spielt. Kommunikation klappt automatisch, wenn die richtigen Leute
    zusammenspielen. Den Bassisten, mit dem ich hier bei den Fantas
    zusammenspiele, kenne ich, seit dem ich 14 bin. Da redet man über Musik
    nicht mehr. Das klappt einfach, das musikalische Ziel ist klar.


    Wie siehst du das Medium Internet und die Zukunft der Musikindustrie?
    FD: Das Internet ist großartig. Da es ja offen ist, ist aber eben auch viel am
    Rande der Legalität oder darüber hinaus möglich. Die Plattenindustrie hat
    diese Möglichkeit verschlafen, da bin ich mit vielen einer Meinung. Die
    professionellen Downloadseiten hätten schon viel früher kommen müssen.. Ich
    kaufe keine CDs mehr im Laden, dafür fehlt mir einfach die Zeit. Ich habe
    seit zwei Jahren alles im Internet gekauft, was ich mir so anhöre. Die
    Zukunft der Industrie wird davon abhängen, wie sie es schaffen, dran zu
    bleiben und nicht noch mehr Umsatzeinbußen haben.


    Ein Tipp für junge Drunmmer bzw. für das DF?


    FD: Mich hat weitergebracht, kann ich zurückblickend sagen, dass ich das Glück
    hatte, Drummer wie Billy Cobham durch meinen Vater zu treffen und die haben
    mir gesagt, dass ich an meinem Timing arbeiten müsse. Das hat mir sehr
    geholfen, denn sich mit dem Timing auseinander zu setzen war das Beste, was ich
    tun konnte. Deswegen kann ich das nur jedem empfehlen. Letztendlich ist das
    Timing alles, worum es beim Schlagzeug geht! Wenn dein Timing gut ist,
    wirst du auch gebucht. Alles andere kommt von alleine. Es gibt so viele
    Wege, um auch als Profi ans Ziel zu kommen. Ich kann nicht sagen, dass man
    unbedingt studiert haben muss. Man muss einen Fokus haben. Wenn man weiß,
    wie man sich verbessern kann, dann ist das gut. Ich habe zum Beispiel zu
    meinen Lieblings-CDs geübt. Das hat mich wahnsinnig weitergebracht.
    Stundenlanges Paradiddle-Geübe war nicht mein Fall. Das habe ich zwar auch
    gemacht, aber eben nicht nur.
    Ein Lernprozess war, dass die allermeisten im Studio relativ einfache Sachen
    haben wollen und nicht möglichst komplizierte Fills und so was. Es geht eher
    darum, möglichst schnell den Song zu erfassen. Das kann man üben, indem man
    zu Songs spielt. Ich übte zu Popsongs, Funk und vieles mehr. Der Groove,
    den du anbieten kannst, ist das wichtigste als Profi.



    Dieses Foto stellte uns Flo freundlicherweise zur Verfügung.


    Hast du eigentlich noch Lampenfieber?


    FD: Ja, klar, gestern beim Tourstart standen wir alle mit nassen Händen vor der
    Bühne. Heute auch, jetzt habe ich auch schon wieder feuchte Griffel. Das
    macht aber ja auch den Kick aus, sonst wäre es ja auch irgendwie
    eingefahren. Es ist generell egal, ob du in einem kleinen Club oder in einer
    großen Halle spielst. Im Gegenteil, in einem Club bekommst du mehr von den
    Leuten mit und das kann dein Lampenfieber steigern.


    Findest du, das Drummer anders als andere Musiker sind?


    FD: Da gibt es natürlich die blöden Witze. Ich vergleiche uns immer mit den
    Torwarten und den Feldspielern. Ich war beim Fußball immer der Torwart. Das
    ist vielleicht die ähnliche Position in der Band. Du spielst zwar keine
    Töne wie die anderen, die man Feldspieler nennen könnte, aber, du hast eine
    superwichtige Position, du bist das Fundament.


    Inwieweit hat dein Vater deine Karriere positiv und negativ beeinflusst?


    FD: Mein Vater hat meine Karriere maßgeblich beeinflusst. Ich weiß gar nicht, ob
    ich ohne ihn überhaupt Schlagzeug spielen würde, wenn er nicht da gewesen
    wäre. Dass ich Schlagzeug spiele hat also mit ihm zu tun, meine Karriere so
    wie sie jetzt geworden ist, ja, da hat mein Vater natürlich auch einen
    Anteil. Es gibt verschiedene Kehrseiten, einmal hatte ich natürlich einen
    anderen Einstieg ins Musikbusiness als andere, denn bei uns zuhause waren
    und sind immer Musiker da, ich bin zu Konzerten mitgeschleppt worden, habe
    Soundchecks gesehen, schon als kleiner Pifke irgendwie. Ich bin auf eine
    natürliche Art früher als andere dabei gewesen. Aber, es hat auch ein paar
    Nachteile: Die Messlatte liegt dadurch sehr hoch, wenn ich früher zu einem
    Studiojob oder Gig z.B. hingekommen bin, dann hieß es, wollen doch mal
    sehen, was der kleine Dauner so drauf hat. Du wirst automatisch gemessen und die
    Leute erwarten mehr von dir, sie gehen nicht mehr vorurteilsfrei auf dich
    zu. Du wirst gleich mit Profis verglichen, auch wenn du erst 16 oder 17
    bist. Das war manchmal auch ein Druck, der mir ein bisschen zu schaffen
    gemacht hat.
    Alles in allem bin ich super froh, dass ich so einen Vater habe, das hat mir
    auch sehr viel erleichtert.


    Wie ist das, wenn du mit ihm zusammenspielst, ihr habt ja ein Trio?
    FD: Ja, das ist lustig, wir haben sschon immer zusammen Musik gemacht,
    eigentlich seitdem ich Schlagzeug spiele. Das ist also nichts Neues für
    mich, mit meinem Vater Musik zu machen. Natürlich sind in der Zwischenzeit
    10 bis 20 Jahre vergangen und mein Musikverständnis ist zum Anderen ein ganz
    anderes. Insofern ist diese Triogeschichte sehr interessant, weil wir aus
    ganz unterschiedlichen Ecken kommen. Da sich zusammen zu wurschteln, das ist
    das Spannende dabei und auch die Herausforderung. Ich hoffe, dass wir im
    nächsten Frühjahr noch ein paar Liveauftritte machen können. Mit den
    Terminen ist das natürlich immer schwierig, dann bin ich gebucht, dann hat
    er eine Tournee.


    Weitere Infos: http://www.flodauner.com

    Willy Wahan hat darauf hingewiesen, dass ich unbedingt erwähnen sollte, dass ich Sonderkonditionen erhalten habe.
    Im übrigen durfte ich die Trommeln natürlich nicht behalten. Aber, ich durfte vor einem Set mich niederknien und es anbeten.
    Für Recherchen für das Drummerforum ist mir kein Geld zu schade, da gehe ich sogar schrauben und putzen anstatt zum Pascha. :P


    Im Ernst, zum Trommelbau gehören auch nicht gerade spektakuläre Tätigkeiten wie das Zusammenbauen von RIMS-Halterungen oder das Putzen von Kesseln, Das hat wenig Glanz und ist recht zeitaufwendig. Aber, jeder, der seine Trommel mal auseinander- und wieder zusammengebaut hat, weiss, wovon ich hier berichtet habe.

    Update: Konzertberichte ab Seite 4,
    Testbericht Wahan Acryl Drumset auf Seite 5,
    Besuch bei Uli Frost auf Seite 7
    Neues von Armin Rühl auf Seite 8,
    Armins Drumtech bei der Arbeit auf Seite 9 und Impressionen davon auf Seite 10
    DrumXplosion in Oldenburg auf Seite 11
    Ein kleine Geschichte des Vergessens auf Seite 12
    Test Wahan Triozoone Bassdrum Beater auf Seite 12
    Workshop mit Marco Bussi
    Bei Herrn Grönemeyer in Frankfurt
    Secret World
    Schrauben beim Wahan
    Band mit feudalem Proberaum
    Hueni zu Besuch
    Gegenbesuch an der Bergstraße
    Armin Rühl, die dritte
    Höhen und Tiefen
    Karnivool live in Dortmund
    Herbert Gönemeyer live
    Neues Altmetall aus der Schweiz in der Kurpfalz
    piCtUREs of you live im Clubkeller
    Bilder piCtUREs of you live beim Wassertromfest 2016
    Weitere Band Holy Orange
    PiCtUREs of You live im Final Destination Club Frankfurt
    Die Fürsten tanzen
    Im Studio mit Holy Orange
    Holy Orange live in Mainz
    Unterbrechung der besonderen Art
    Mit den PiCtUREs bei der Rödelheimer Musiknacht
    Mit den PiCtUREs beim Stoffel
    Live mt Holy Orange und PiCtUREs of you
    HG in F und Armin macht Tumult

    Achter ohne Steuermann Klick

    Haffners Traumband Klick

    Ruby Blue im Studio Klick

    Ruby Blue live im Bootshaus Klick

    Songs von Filux online Klick

    Braindead-Animal und ipo ihr Tagebuch - 4630 Bo HG Klick

    Neu: Steve Gadd live in Lübeck Klick

    Liebes Tagebuch, diese Woche war wahrlich abwechslungsreich.
    Zu Wochenbeginn entdeckte ich bei einem Besuch des Studios von Armin Rühl ein wohl nicht alltäglichen Beater. Vom Sound des Teils schwärmt der Studio-Mitinhaber, Kork scheint also ein gutes Material zu sein. Trotzdem werde ich mir keinen Champagner kaufen, denn die hohen Anforderungen erfüllen natürlich nur Korken der teureren Flaschen. Am besten klingt das Material, wenn die Flasche bei Vollmond geköpft wurde.


    Bei einem Besuch der heiligen Hallen von (Achtung: Schleichwerbung) Wahan Drums gestern nahm ich das Angebot an, für nur 100 Euro die Stunde zu schrauben und zu putzen.


    Fazit: Für die rund 600 Euro, die ich zu zahlen hatte, bekam ich einen fundamentalen Einblick in die Welt des Trommelbaus. Beim nächsten Mal darf ich vielleicht eine Trommel komplett zusammenbauen, das wird dann aber für mich teurer. Dafür habe ich das Wissen, wenn ich ein bestimmtes Event mir anschauen werde, dass ein Teil der Trommeln durch meine Hände gegangen sind. Das ist unbezahlbar!

    Juhu, endlich angeben:


    Im Proberaum/Studio: Tama Superstar / Granstar


    Verpakt oder auf der Bühne: Tama Rockstar Custom


    Im Kellerregal: Roy


    In der Wohnung: Roland TD 8


    Das Beckensetup wechselt öfter.


    Die ultimative Aufzählung: http://ipo.gmxhome.de/drums.htm


    Das fünfte Set ist in Planung, schliesslich gibt es immer noch einige, die mehr zu bieten haben.
    Merke, je mehr Trommeln desto besser das Trommeln.


    Den Sinn des Freds erschliesst sich mir nicht wirklich, aber, ich mache gerne mit.


    Hinweis: Dieser Beitrag enthält Ironie.

    @ Flocki Willkommen im Drummerforum!
    Dein Sound war aber schon echt gut, Benny hat dich ja schliesslich nicht umsonst gelobt :)
    Wenn du mehr über ihn lesen möchtes, dann schaue einfach in die Interview-Sektion.