Ging ganz einfach mit Google...
...und die DF-Suche funktioniert doch:
http://www.drummerforum.de/for…=2219&hilight=Paiste+2000
Ging ganz einfach mit Google...
...und die DF-Suche funktioniert doch:
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Hmm, ich finde nicht, dass meine Granstartoms mit klaren Empeorfellen zu viel Attack haben. Als Reso habe ich schon "ewig" Ambassadors drauf. Mit Pinstripes bekommst du einen fetteren Sound, auch wenn einige hier im Forum dieses Fell überhaupt nicht kennen, weils es ihrer Meinung nach nicht klingt.
Da bleibt mir noch die Frage, wie und mit welchen Mikros wird aufgenommen?
Ich habe gute Resultate mit zwei Beyer MTG 201 als Overhead und zur Unterstützung zwei Opus 66 direkt an den Toms erzielt.
Die Balance gewährleisten
Claus Hessler hat sich einen Namen u.a. durch Workshops und als Dozent in der Drummerszene gemacht. Auf der diesjährigen Musikmesse in Frankfurt spielte er mit Dom Formularo, Zoro und John Blackwell zusammen.
00 Schneider fragte ihn nach einem Workshop, ob er Lust hätte, ein paar Fragen zu beantworten. Das Reslultat kann sich sehen lassen. Vielen Dank an Claus für die Zeit, die er sich für das Interview genommen hat und dass er einige Bilder zur Verfügung gestellt hat.
DF: Wann ging es los mit dem Schlagzeug?
CH: Ich habe etwa zwischen meinem fünften und sechsten Lebensjahr angefangen zu trommeln – zunächst ohne richtigen Lehrer sondern mehr einfach so für mich.
DF: Warum gerade dieses Instrument, was bedeutet es für dich?
CH: Warum Schlagzeug … na ja, es stand zu der Zeit gerade bei uns zunächst auf dem Dachboden, dann im Keller und ich kam eigentlich recht regelmäßig daran vorbei. Recht oft bin ich allerdings - statt daran vorbeizugehen - daran „hängengeblieben“ und habe einfach herumprobiert. Damals und heute hat aber kein anderes Instrument so eine Anziehung auf mich ausgeübt; ebenso ist mir vieles auf dem Drumset auch einfach „zugefallen“ – so wie ein Fisch eben schwimmt wenn man ihn ins Wasser wirft. Ich merkte recht schnell, dass es einfach mein Element ist …
DF: Ab wann professionell? Was sind die Vorteile und die Nachteile des "Jobs"?
CH: Wirklich professionell auch im „wirtschaftlichen“ Sinne arbeite ich seit 1991, also seit nun ca. 15 Jahren. Seit damals ist es eigentlich beständig für mich bergauf gegangen, obwohl man um gewisse „finanzielle Schwankungen“ in diesem Berufsfeld natürlich nicht herumkommt. Wenn man glaubt, diese gewisse Ungewissheit nicht zumindest phasenweise kompensieren und ertragen zu können, sollte man möglicherweise überlegen, ob das wirklich der passende Beruf ist. Vor- und Nachteile gibt es natürlich überall – letztendlich ist aber unter dem Strich gesehen heute sowieso kein Beruf mehr wirklich „sicher“. Auf den ersten Blick sieht das ja mit dem Musikerberuf alles toll aus: Man kann endlich seine Lieblingsbeschäftigung zum tatsächlichen Lebensinhalt machen. Daß aber auch eine Menge Disziplin und Organisation dazugehören übersieht man meistens zunächst. Und im Grunde funktionieren hier auch wieder dieselben Mechanismen:
1. Wenn Du an dir arbeitest, dazulernst, Fähigkeiten entwickelst etc. fällst Du fast zwangsläufig irgendwann die Treppe hinauf – wie im „echten Leben“ auch.
2. Wenn Du Dir für gewisse Jobs „zu schade“ bist, riskierst Du auch mal finanziellen Schiffbruch.
3. Falls Du chronisch unzuverlässig, unorganisiert und unpünktlich bist, gehen Dir bestimmte Dinge durch die Lappen. Auf jeden Fall betreibt man damit keine Imagepflege.
Ich finde es trotz aller Passion und Leidenschaft für die Musik und das Instrument sehr wichtig, eine gewisse Balance in seinem Leben gewährleisten zu können – es gibt tatsächlich Dinge in jedermanns Leben, die mindestens genauso wichtig sind wie Schlagzeugspielen … Wenn man diese Kurve nicht kriegt besteht schon die Gefahr, dass das Ganze einen auffrisst und man nur noch auf dieses eine Ding fixiert ist. Und darunter leidet möglicherweise letztendlich sogar das, was man am liebsten macht: Schlagzeug spielen in unserem Fall … Das klingt jetzt alles zwar so ein bisschen negativ und leicht spießig eingefärbt, ist aber letzten Endes einfach nur mein persönliches, realistisches Fazit aus den letzten 15 Jahren (mit dem ich nicht alleine stehen dürfte …). Könnte ich mich noch einmal entscheiden – ich würde wieder Musiker werden wollen und habe es bisher noch nie bereut.
DF: Wie siehst du die Funktion / Rolle des Drummers innerhalb einer Band / eines Projektes?
CH: Wenn es um den Drummer in der Band geht, sind die Karten einfach noch mal anders gemischt: Der Schlagzeuger muß mit seinem Instrument, seinem Sound und seinen Ideen die Musik unterstützen. Da sind zunächst mal keine Extratouren erwünscht, sondern es geht einfach nur um die Musik. Ich würde sogar behaupten, dass in diesem Moment auch Dinge wie Spieltechnik eine eher untergeordnete Rolle spielen – solange durch fehlende technische Fähigkeiten die Musik als solches nicht darunter leidet … interessant finde ich das Ganze besonders dann wenn man versucht, Wege abseits des „Trampelpfads“ zu finden und der Drumpart trotzdem nicht wie ein Fremdkörper in der Musik erscheint – für solche Lösungen habe ich persönlich eine gewisse Schwäche weil das den perfekten Spagat zwischen dem Unterstützen der Musik und dem Einbringen der eigenen musikalischen Persönlichkeit bedeutet …
DF: Wie wichtig ist die zwischenmenschliche Kommunikation?
CH: Unfaßbar wichtig – Beinahe genauso wichtig wie die fachliche Kompetenz und die musikalischen Fähigkeiten selbst. Und im Zweifelsfall werden die meisten Musiker/Produzenten lieber mit einem netten, kooperationsbereiten und umgänglichen Durchschittsmusiker arbeiten, als mit einem hochbegabten Psychopathen … keine Frage. Da muß man sich eben ab und zu selbst fragen, wie man möglicherweise auf andere wirkt und welchen Eindruck man durch das was man sagt – aber auch durch das was man nicht sagt – hinterlässt. Bekanntlich kann man ja nicht „nicht kommunizieren“ …
Dinge wie Tonfall, Gestik, die ganze Palette der nonverbale Ebene spielt da zusätzlich hinein und gibt vielleicht manchmal sogar einen größeren Ausschlag als wir normalerweise denken würden …
DF: Wie siehst du die Zukunft der Musikindustrie und was bedeutet dabei
das Medium Internet?
CH: Mit solchen Fragen tue ich mir durchaus nicht so leicht, weil es da so viele verschiedene mögliche Antworten gibt. Am ehesten würde ich sagen die Zukunft liegt im Einfallsreichtum der Musiker, die bereit sind Neues zu wagen, auch wenn man vielleicht zunächst damit auf die Nase fällt oder die Idee noch so exotisch erscheint. Eine gewisse Risikobereitschaft gehört wie schon erwähnt zum Job dazu … Das Medium Internet macht dabei die u.a. die Vernetzung und Arbeitsweise im Allgemeinen schon viel leichter und komfortabler. Daß über dieses Medium natürlich auch jede Menge grober Unfug, Käse und Halbwissen verbreitet wird, muß man dabei möglichst gelassen in Kauf nehmen …
DF: Den Tipp für das DF bzw. junge Schlagzeuger?
CH: Ich glaube den Tipp für junge Schlagzeuger schlechthin gibt es nicht … für mich ist das am ehesten eine Katalog bestehend aus unverhandelbaren Wahrheiten. Ich finde z.B. eine solide Spieltechnik, die alle stilistischen Richtungen offen lässt, total wichtig. Das ist unser Handwerkszeug – und ohne gutes Werkzeug bleiben unsere Möglichkeiten immer begrenzt. Ansonsten finde ich es sehr wichtig, sich auch ab und an einfach mal auf sein Gefühl zu verlassen, mal länger und intensiver an einer Sache zu arbeiten und nicht jedem Trend bedingungslos hinterher zu hechten. Wenn man an tausend Stricken zieht, wird man am Ende vielleicht keinen einzigen auch wirklich zerreißen. So gesehen würde ich sagen sind persönliche Ziele und die Ausdauer diese auch erreichen zu wollen sicher kriegsentscheidend.
Den Tipp für das DF?
Muß ich jetzt fast passen – obwohl ich lange überlegt habe … Was mir gut gefällt, ist die Unabhängigkeit des Forums.
Weitere Infos: http://www.claushessler.de
Am Montag, den 22. Mai hatte ich das Glück die Jungs von Drumbassasors im Session in Waldorf näher kennen zu lernen. Vor dem Soundcheck konnte ich im Rahmen eines Interviews meine obligatorischen Fragen stellen.
Während des Soundchecks wurde dann deutlich, was ich an diesen Abend noch zu erwarten hatte: Perfekte Technik (fundierend auf Rudiments), perfekter Sound (dank Bernd von Beyerdynamik) und viel Spaß am Zusammenspiel.
Im Cafe des Sessions traf ich noch Milan Goltz, der ja die Endorser von Sonor betreut und mit den beiden Drummern auf Tour ist.
Rene Cremers (links) und Vim de Vries zeigten eindrucksvoll und geradezu atemberaubend, was alles am Drumset möglich ist. Routiniert und mit viel Spaß spielten sie locker ihr Konzept und bewiesen dabei, warum sie so viele Fans begeistern.
Das Ganze basiere, so die beiden sympathischen Drummer, auf gute Technik und die Fähigkeit zum Zuhören. Wichtig sei es ausserdem, das man sich gut verstehe. Die Ansagen der Holländer liessen zumindest nicht zweifeln, dass ihnen das Ganze Spass macht. Die zwischenzeitlichen Gesangseinlagen unterstützten das Drumming.
Zusammen aber auch einzeln zeigten sie, was möglich ist, wenn man sich intensiv mit dem Instrument auseinander setzt. Ein Drumsolo kann wie ein Song aufgebaut sein.
Eine äusserst gelungene Showeinlage waren die Aktionen an den Snaredrums. Locker und mit reichlich kleinen Späßen demonstrierten sie Stockbeherrschung mit einer großen Portion Artistik.
Bleibt mir nur noch, mich bei Rudi Ille sowie sein Team von Session Drums und allen anderen Beteiligten, die diesen absolut unterhaltsamen Abend erst möglich machten, zu bedanken.
...hoch damit.
Wer hat Lust, am kommenden Montag, den 22.05. im Session in Walldorf sich die Drummbassadors ab 20 Uhr zu Gemüte zu führen?
Weitere Infos unter 06227 / 60323
@ matschdrums, du a.....
Wenigtens weiss ich jetzt, warum mein Kopp heute so dröhnte...
...und im Kofferraum liegt der ipo... sofern er die beiden Herren begleiten wird.
Soll ja Leute geben, die stehen drauf, wenn Frau sie schlägt
Der ersten Eindruck ist durchaus positiv. Aber, um alles zu erfassen wird es seine Zeit dauern. Das Problem ist, ich vergleiche die Songs mit den Vorgängerscheiben und so hat sich eine Erwartungshaltung aufgebaut. Diese ist aber nicht enttäuscht worden. Bin mal gespannt, wie sich das in den nächsten Wochen verändern wird.
Die menschliche Komponente muss stimmen
Marco Bussi zeigte nicht nur auf dem Messe-Stand von Wahan in Frankfurt seine Qualitäten als Drummer. Seine originelle Homepage lohnt einen Besuch.
Vielen Dank an den sympathischen Drummer-Kollegen, dass er sich Zeit genommen hat.
DF: Seit wann spielst du Schlagzeug und warum gerade dieses Instrument?
MB: Vielleicht sollte ich zunächst mal was über meine Eltern sagen, die sind klassische Musiker und spielen beide Geige. Sie stammen aus Uruguay und deswegen lernte ich schon als Kind auch andere Musik kennen – z.B. haben sie eine große Brazil-Jazz-Plattensammlung. Dazu kam, dass ich schon immer Schlagzeug spielen wollte. Warum? Kann ich nicht beantworten. Ich weiß nur, dass ich als kleines Kind ziemlich an Uhren interessiert war und sobald sich eine Gelegenheit bot hab ich getrommelt. Man kennt es - die obligatorischen Kochtöpfe und ähnliches. Die Entscheidung war klar, mir ging es immer um das Drumset, aber ich kam durch meine Eltern auch viel mit Perkussion in Berührung. Blockflöte und Geige, so merkten sie schnell, waren einfach nichts für mich. Mit sechs bekam ich immerhin den ersten Klavierunterricht, denn der Schlagzeugerlehrer aus dem Orchester, in dem meine Eltern spielten, sagte, dass ich zu klein bin. Das zog ich dann für vier Jahre durch.
Mit neun Jahren ging es dann endlich los mit dem Schlagzeug. Den ersten Rhythmus, den ich drauf hatte, war natürlich ein Bossa. Jedoch startete die Ausbildung am Instrument klassisch - also erst einmal nur die Snare und das Übungspad, Agostini und Rich rauf und runter, Rudiments etc. Das ziehe ich bei meinen Schülern übrigens auch heutzutage noch durch. Dann ging es endlich ans komplette Set. Ungefähr sieben Jahre hatte ich bei ihm Unterricht. Dann kam eine Phase, in der ich mich erst Mal orientieren musste. Das war gut, denn ich musste mit dem, was ich gelernt hatte, zunächst mal etwas anfangen können. Ich habe mich dann darum gekümmert, mit Bands was auf die Beine zu stellen. Zu Anfang spielte ich nur in Musikvereinen, Akkordeonorchestern, Sinfonischen Orchestern, viel Blasmusik und so was.
DF: Seit wann kannst du davon leben?
MB: Der Übergang war eigentlich fließend. Mein erstes Geld verdiente ich mit 15 Jahren, da fing ich an, selbst Unterricht zu geben. Kurz nach dem Abi ging es dann verstärkt los. Man muss zusehen, dass man Aufmerksamkeit erregt. Während der Schulzeit spielte ich alles, was ich bekommen konnte. Ich konnte mit den Orchestern viel Erfahrung sammeln - das half mir, bekannter zu werden.
DF: Was bedeutet das Instrument für dich?
MB: Schlagzeug symbolisiert für mich Bewegung. Schlagzeug und Perkussion agieren im Gegensatz zu den anderen Instrumenten nicht im tonalen, sondern nur im perkussiven, rhythmischen Bereich, dafür aber umso markanter. Obwohl es Begleitinstrumente sind, heben sie sich hervor. Wenn das Schlagzeug spielt, fährt der Zug plötzlich.
DF: Was macht für dich einen guten Drummer aus?
MB: Ein guter Schlagzeuger repräsentiert die Time, beharrt aber nicht darauf, die Time absolut vorzugeben. Ich sehe die Time als etwas, was entweder da ist oder eben nicht. Mit dem Schlagzeug kann ich keine Time erzeugen sondern nur die wiedergeben, die in mir ist. In einer guten Band haben alle Musiker die gleiche Time. Und nur dann kann sich ein guter Drummer auch wirklich entfalten. Ein guter Drummer macht Musik und spielt songdienlich. Außerdem muss er seinen Kopf frei haben und sollte nicht auf seine Rolle fixiert sein. Das Schlagzeugspielen sollte eigentlich nur noch ein Reflex sein auf das, was man an Reizen von seinen Mitmusikern bekommt. Das ist aber ein Idealzustand und passiert selten.
DF: Wie wichtig ist dabei die Kommunikation innerhalb einer Band?
MB: Die menschliche Komponente ist sehr wichtig. Als Drummer solltest du schon eher eine loyal, kollegiale Ader haben. Als Typ solltest du nett und sympathisch sein und die Menschen sollten sich gerne mit dir unterhalten wollen. Es ist wichtig, dass auf dich geachtet und auch gehört wird, musikalisch wie auch persönlich genauso wie man auch selbst die anderen achtet. Da geht es dann nicht mehr darum, wie viel Rudiments geübt wurden oder eben nicht. Das ist eine andere Sparte - Wenn ein Drummer als Person nicht in Ordnung ist, dann kannst du das mit dem Profi total vergessen, weil dich keiner buchen wird.
Das stelle ich immer wieder im Business fest: Die menschliche Komponente ist neben den Grundfähigkeiten des Musizierens das Allererste, was stimmen muss. Es gibt da sicherlich Extrembeispiele in beide Richtungen – technisch super aber komischer Kauz bzw. super Kumpel aber nix drauf, jedoch ist insgesamt sehr auf die persönliche Ebene zu achten. Da ist dann noch der Punkt Charisma. Durch verschiedene Lehrer habe ich meine Stärken und Schwächen herausgefunden und das ist sehr wichtig, wenn es um Originalität geht, die du brauchst, um dich aus der Masse der Drummer hervorzuheben. Ich habe gelernt, dass Musik an sich nicht erübt, sondern nur erfahren werden kann. Erst bei dem Transport dergleichen nach Außen ist dann die Technik gefragt.
DF: Wie siehst du die Entwicklung des Musikbusiness speziell in Hinblick auf das Internet?
MB: Das Internet ist für mich ein starkes Medium für den Informationsaustausch. Über Email brauchen wir uns wohl nicht weiter zu unterhalten, das ist ja selbstverständlich geworden. Ich nutze das Internet sehr gerne, wenn ich etwas wissen will, also zur Recherche. Das Wissen im Internet ist dynamisch - es entwickelt sich konstant weiter. Auch als Vertriebsmöglichkeit wird das Internet immer wichtiger. Alle Labels, die sich dieser Entwicklung verschließen, werden nicht überleben, denn der traditionelle CD-Verkauf geht rapide nach unten, was ich selbst aber auch schade finde. Die CD ist für mich nach wie vor wichtig und ich kaufe mir gerne eine CD, wenn mir die Musik gefällt. Es ist einfach ein schönes Gefühl, das Produkt in der Hand halten zu können.
DF: Dein Tipp für das Drummerforum?
MB: Offen sein! Heutzutage ist es schwierig offen für alles zu sein, denn von den Medien werden bestimmte Stile propagiert. Coolness wird leider viel zu oft mit Ignoranz verwechselt. Sich nur auf eine Richtung festzulegen, schränkt einen Drummer gerade in der Entwicklung ein. Das Schlagzeug lebt von so vielen Einflüssen, egal von welcher Musikrichtung. Außerdem ist es wichtig, nicht nur den Medien zu glauben, sondern zu versuchen, sich ein eigenes Bild zu machen. Es ist meiner Meinung nach absolut falsch wenn ich die Zeitschrift XY nehme und die Welt, die da präsentiert wird, eins zu eins übernehme. Das ist nicht das wirkliche Leben. Auch ist es wichtig seine eigenen Erfahrungen zu machen, ihnen zu trauen und dazu zu stehen, wenn man etwas anders sieht als es in diversen Medien dargestellt wird.
Zum Beispiel spiele ich ja viele Jazzkonzerte und konnte in letzter Zeit beobachten, dass auch jüngere Leute sich für solche Musik begeistern konnten, obwohl sie vorher überhaupt nicht wussten, was Jazz ist. So etwas freut mich sehr, denn vor zehn Jahren hieß es noch „Igitt, du spielst Jazz?“ Mittlerweile heißt es „Oh, Jazz – interessant…“ denn in den Medien findet Jazz ja eigentlich nicht mehr statt. Ich sehe es positiv – dadurch können Menschen wieder absolut unvoreingenommen an solche Musikrichtungen herantreten. Auch in der Popmusik spiegelt es sich in vielen Bereichen immer mehr wieder. Und so langsam ist vielleicht die Zeit gekommen, in der Qualität wieder an Wert gewinnt…
Weitere Infos: http://www.marcobussi.de
35 Jahre Schlagzeuger
Tony Liotta ist unter anderem durch seine Lehr- und Lern-DVD "Drums Total", die er zusammen mit Sven "ICE" Ehrhardt produziert hat, in der Drummerwelt bekannt. Als Lehrer sowie als Drummer und Perkussionist hat er sich in der Musikszeneeinen Namen gemacht.
Auf der Musikmesse in Frankfurt ergab sich eine Möglichkeit zum Interview. Vielen Dank an Tony, der sich trotz Messetrubel Zeit genommen hat.
DF: Seit wann spielst du Schlagzeug und warum gerade dieses Instrument?
TL: Angefangen habe ich mit fünf Jahren. Ich komme aus einer Künstlerfamilie mit vielen Musikern. Ich spiele also so rund 35 Jahre. Das Schlagzeug ist mein Leben, es bedeutet alles für mich. Ich habe eigentlich mein Leben lang Schlagzeug und Perkussion gespielt. Ich kann mir nichts anderes vorstellen.
DF: Seit wann kannst du davon leben?
TL: Ich lebe seit fast 30 Jahren davon. Also ich war zehn oder elf, als ich für den Drummer von Young Generation, der nicht ins Studio kam, einsprang weil ich immer da rum hing und die Stücke alle kannte. Das war der Beginn meiner Profikarriere.
DF: Was liebst du an deinem Job und was magst du nicht?
TL: Wenn du diesen Job machst, geht es nicht darum, ob du etwas magst oder nicht, du musst voll dahinter stehen. Aber, klar, Künstler zu sein ist nicht einfach. Du musst ein guter Geschäftsmann sein aber eben auch ein guter Musiker. Was ich nicht mag, ist dieses Konkurrenzdenken unter den Musikern. Ich denke, wenn du auf einem gewissen Level bist, gibt es keine Konkurrenz sondern nur jeder spielt anders. Es geht nicht darum, wer ist besser und wer ist schlechter sondern zusammen gute Musik zu machen. Das Leben ist so kurz, warum es dann nicht genießen? So, habt Spaß und spielt zusammen.
DF: Was macht für dich einen guten Drummer aus?
TL: Musikalisch sein, ein guter Drummer macht 50% der Band aus, aber, dass darf man dem Sänger/Songwriter nicht sagen J Er ist technisch gut, er braucht eine gute Kondition, muss also auf seinen Körper achten, die Einstellung und die Mentalität macht einen guten Drummer aus. Er denkt nicht nur als Drummer sondern als Musiker.
DF: Wie wichtig ist dabei die Kommunikation innerhalb einer Band?
TL: Sehr wichtig! Ich sage immer zu meinen Schülern, dass du als Drummer Elfantenohren haben solltest. Du musst nicht nur z.B. auf den Klick achten sondern auch, was der Fuß des Sängers macht. Du musst also aufmerksam deine Umgebung beobachten und nicht für dich alleine spielen. Außerdem musst du präsent sein. Die Kehrseite der Medaille ist, wenn du dafür bezahlt wirst, hast du das zu tun, was von dir verlangt wird, das ist dein Job. Wichtig ist, dass die Band zu einer Einheit verschmilzt.
DF: Wie siehst du die Entwicklung des Musikbusiness speziell in Hinblick auf das Internet?
TL: Ich bin analog! Die Industrie ist aber digital geworden. Die Kommunikation fast läuft nur noch über das Internet. Es erleichtert im Vergleich zum Telefon die Arbeit. Ohne meine Frau bin ich in Sachen Computer allerdings aufgeschmissen.
DF: Dein Tipp für das Drummerforum?
TL: Viel üben, aber, das sagt wohl jeder. In vielen Workshops habe ich die Erfahrung gemacht, dass nur wenige die Rudiments beherrschen und deswegen irgendwann sich nicht weiter entwickeln können. Außerdem ist es wichtig viele andere Drummer zu hören. Auch mal den Lehrer wechseln und offen sein für neue Impulse.
Respektiert die anderen Musiker aber auch euch selbst sowie jeden, der mit dem Business zu tun hat. Ich habe viele Leute kommen und gehen sehen, die dachten, sie seien die Besten. Darum geht es aber nicht. Ich mag es, wenn ich junge Drummer sehe, die richtig gut sind. Aber, sie sollten aufpassen, denn du hörst niemals auf zu lernen. Ich lerne jeden Tag etwas und deswegen mag ich meinen Job auch so sehr. Letztendlich sind wir alle eine Arbeitsgemeinschaft, in der jeder gleich wichtig sein sollte denn es geht um die Musik und die sollte Spaß machen.
Weitere Infos: http://www.tony-liotta.de
Mist, bei mir kommt eine Probe dazwischen, wir können leider keinen anderen Termin finden. Ich denke und hoffe, ihr werdet ohne mich jede Menge Spass haben.
Den Traum leben
Markus Ostfeld aka SPF ist ja schon länger im Forum unterwegws. 2004 spielte er beim DF 5.0 mit seiner Band Miami Ice. Auf der diesjährigen Musikmesse in Frankfurt beschallte er vom Nachbarstand (Rohema Percussion) aus nicht nur das DF-Messe-Team.
Vielen Dank an Markus für die schnelle Rücksendung der Antworten.
DF: Wann ging es los mit dem Schlagzeug?
SPF:Wann es bei mir genau los ging, ist eigentlich nicht genau zu definieren. Ich habe als Kleinkind schon auf allem herum getrommelt, was der Haushalt so zu bieten hatte.
Mamas Kochtöpfe wurden öfter als Drumset missbraucht, als dass jemand darin Essen zubereitet hat. Jedenfalls bekam ich dann zu meinem dritten Geburtstag ein Kinder Elektro- Schlagzeug.
Das konnte man zwar noch lange nicht „Schlagzeug spielen“ nennen, jedoch habe ich in dem Alter meine ersten Erfahrungen mit diesem Instrument gemacht.
DF: Warum gerade dieses Instrument, was bedeutet es für dich?
SPF: Wie ich schon sagte, habe ich seit frühester Kindheit meine Eltern mit dem Trommeln genervt. Also bin ich mit der Zeit in dieses Instrument hinein gewachsen.
Mein Vater spielte schon damals E-Bass in einer Amateur Coverband und nahm mich zu vielen Auftritten mit. Das Einzige, worauf ich während der Konzerte achtete, war der Schlagzeuger.
Genau von diesem Beobachten habe ich auch das Meiste gelernt.
Das Schlagzeug bedeutete schon immer sehr viel für mich und ich denke, es wird auch mein ganzes Leben lang immer sehr viel für mich bedeuten.
Wobei ich mich ja inzwischen mehr auf Percussion spezialisiert habe und fast schon mehr Jobs damit spiele, als mit dem Schlagzeug.
An der Percussion reizen mich die Traditionen und Kulturen, welche mit den einzelnen Instrumenten verbunden sind.
Zum Beispiel die kubanische Tradition und ihre Salsa Musik, oder die indische Tabla Musik mit ihren Talas.
Das ist eine ganz andere Welt, als man sie hier in Europa für gewöhnlich kennt und diese Welt hat unglaubliche Reize.
DF: Ab wann professionell?
SPF: Professioneller Percussionist und Schlagzeuger bin ich seit Anfang diesen Jahres (2006). Den Anstoß, aus dem Hobby mehr zu machen, gab mir 1999 Simon Phillips.
Ich besuchte das TOTO Konzert in Essen und kannte vorher nur die typischen Rockdrummer und ihre solide Arbeit. Durch Simon Phillips lernte ich ein ganz anderes Drumming kennen und verliebte mich quasi neu in mein Instrument.
Ich lernte den Jazz und seine Verwandten kennen und beschloss mein größtes Hobby zum Beruf zu machen.
DF: Was sind die Vorteile und die Nachteile des "Jobs"?
SPF:Jeder Job hab Nachteile. Man hat kein festes Einkommen und braucht ein sehr gutes Finanzmanagement oder man ist viel unterwegs und hat leider nur wenig Zeit für seine Freundin.
Aber die positiven Dinge überwiegen. Armin Rühl hat es mal sehr passend ausgedrückt: „Wer kann seinen Kindern schon sagen, der Papa geht jetzt Spielen.“
Man ist selbstständig, unabhängig und geht einfach jedem Tag seinem Traum nach. „Some people live their dreams“
DF: Was macht einen guten Schlagzeuger aus?
SPF: in guter Drummer muss solide und zuverlässig arbeiten. Sein Groove entscheidet, ob die Leute bei einer Unterhaltungsveranstaltung tanzen oder sich unterhalten,
ob sie bei einem Jazz Konzert interessiert mitwippen oder sich langweilen. Er muss bei seinem Spiel IMMER an den Song denken und nicht an sein Ego.
Weniger ist meist mehr und jede Note soll gut überlegt sein. Ein Drummer ist nicht nur Timekeeper, sondern auch Musiker und hat mit seinen Farben, Klängen und Gefühlen großen Einfluss auf das Feeling eines Songs.
Beim Percussionisten muss man das immer zweigeteilt sehen. In der traditionellen Musik hat ein Percussionist klare Regeln und Vorgaben, nach denen er arbeiten muss.
Meist spielt er auch nur ein einziges Instrument, wie Congas, Bongos oder Timbales. In der modernen Unterhaltungsmusik (Rock, Pop, Funk, Soul, Hip Hop etc.) hat er jedoch eine ganz andere Rolle.
Dort spielt er im Normalfall mit einem Schlagzeuger zusammen. Dieser leitet durch den Song und hält Groove und Time. (sollte er zumindest ) und der Percussionist ist für die Schmückung und das Feel des Songs zuständig.
Egal, ob Tumbao Conga Pattern, Schellenkranz oder Shaker, welche eine Fläche bilden oder Chimes, Becken oder Timbales, welche Übergänge einleiten oder Akzente setzen.
All diese (und weitere) Instrumente haben einen anderen Einfluss auf das Feel des Songs. Der Percussionist muss immer genau wissen, welches Instrument er zu welcher Zeit richtig einsetzt.
DF: Wie wichtig ist die zischenmenschliche Kommunikation und sollte ein Schlagzeuger einen ausgleichenden Charakter haben?
SPF:Die zwischenmenschliche Kommunikation ist, ebenso wie ein ausgleichender Charakter sehr wichtig. Musik funktioniert nur über Kommunikation. Diese erfolgt zum einen mit den Instrumenten,
zum anderen aber auch verbal oder durch Körpersprache. Abgesehen vom Spielgeschehen, geht es auch ums Kontakte schaffen und erhalten, Aufträge und Proben organisieren oder jeden anderen Kontakt mit Menschen.
Auch beim Unterrichten sollte man immer auf den jeweiligen Schüler eingehen können und nicht nur Schlagzeuglehrer, sondern ebenso ein Freund sein.
Oft kommt es dann auch zu privaten Gesprächen im Unterricht, was meiner Meinung nach sehr wichtig ist.
DF: Wie siehst du die Zukunft der Musikindustrie auch im Hinblick auf das Medium Internet?
SPF: Ich hoffe sehr, dass die Musikindustrie irgendwann endlich erkennt, dass es viel mehr Wert ist, eine Band oder einen Solo Künstler auf lange Sicht hin zu fördern, anstatt unwissende Opfer immer nur auszusaugen, um das schnelle Geld zu machen.
Jedoch bin ich da nicht sehr optimistisch.
Das Medium Internet ist heute nicht mehr wegzudenken. Gut die Hälfte meiner Jobs haben ihren Ursprung im Internet. Meist geht das Ganze dann über meine Homepage.
Außerdem ist es per Email möglich Noten, Setlisten, Hörbeispiele und anderes Material schnell und zuverlässig zu verschicken. Man kann dem Pianisten Nachmittags die Noten für den kurzfristigen Gig am Abend schicken.
Mit der Post wäre das undenkbar. Auch Plattenverkäufe funktionieren übers Internet problemlos und unkompliziert.
DF: Den Tipp für das DF?
SPF: Es geht nicht darum, wer höher, schneller, weiter kann. Es geht nicht um Gefrickel und möglichst viele Fills.
Versucht erst mal „Bum Chack“ zum Grooven zu kriegen und überlegt Euch, was ein Song wirklich braucht und was ihm schadet. Weniger ist meist mehr!!!
Außerdem seid offen für Alles. Nicht immer nur die Musik hören und spielen, die gerade „cool“ oder „in“ ist. Hört Euch so viel unterschiedliche Musik, wie eben möglich an.
Saugt alles in Euch auf und verwendet es in Eurem Spiel wieder.
Weitere Infos: http://www.markusostfeld.com
Lehrer und Schüler
Andy Gillmann und Raphi Becker-Foss zeigten unter anderem am Stand von "Drums & Percussion" auf der Frankfurter Musikmesse 2006, wie gekonnt ein Leher mit seinen Schüler zusammen spielen kann.
Nach ihrer Vorführung hatte ich die Gelegenheit trotz Messetrubel Andy zu interviewen.
Raphi ist auch im DF unterwegs und war so nett, die Fragen sofort per Mail zu beantworten. Vielen Dank!
DF: Seit wann spielst du Schlagzeug und warum ausgerechnet dieses Instrument?
AG: Ich bin jetzt 42 und spiele Schlagzeug, seit dem ich zehn bin, also 32 Jahre. Das ist auch eine lustige Frage, die gerne von Kindern gestellt wird. Wenn die dann hören, dass ich schon so lange spiele und sind vielleicht gerade erst zwölf, dann fallen die in Ohnmacht. Warum kann ich nicht so genau sagen, ich hatte einfach so eine Affinität zum Trommeln. Ich hatte zum Glück Eltern, die das unterstützt haben. Das ist jetzt nicht so spektakulär.
RF:Ich habe im Alter von sechs Jahren mit Cello angefangen, konnte mich aber nie wirklich dafür begeistern. Das habe ich dann erstmal gemacht, hab mich aber mit zehn Jahren vor meine Eltern gestellt und verkündet, dass ich jetzt Schlagzeug spielen will. Die haben das dann noch zwei Jahre rauszögern können, aber mit zwölf Jahren hatte ich sie dann soweit.
Ich bin dann zu meiner ersten Unterrichtsstunde an der Musikschule gegangen und als ich die beiden Schlagzeuge gesehen habe war es vorbei:)
Im Nachhinein hat wohl eher das Schlagzeug mich ausgesucht als umgekehrt denn ich habe keine Ahnung wie ich auf diese Idee gekommen bin...Vier Jahre später hab ich das Cello an den Nagel gehängt um mehr Zeit für's Schlagzeug zu haben und hab mich von da an wirklich aufs Set konzentriert.
DF: Was bedeutet das Instrument für dich?
AG: Es ist ein Teil meines Ausdrucks, ein Teil meiner Persönlichkeit. Ich bin als Drummer sehr interessiert an Dynamik und Gestaltung. Ich mache so gut wie keine kommerziellen Projekte, verschaffe mir auch mal arbeitsfreie Phasen. Zum Glück läuft es in den letzten Jahren sehr gut. Ich mache das zwar sehr gerne, aber, ich bin auch froh, wenn ich mal nicht spiele. Nur noch für Projekte übe ich .Ich habe eigentlich nur Interesse Stücke zu schreiben, Projekte aufzubauen und anzuschieben. Das Üben läuft bei mir eigentlich nur noch über das Spielen.
Ich habe überhaupt kein Interesse an Perkussion. Viele gehen davon aus, dass ein Drummer sich auch für diese Instrumente begeistern kann, das ist bei mir aber nicht der Fall. Ich spiele nebenbei noch Klavier und Bass.
RB: Es fasziniert mich immer wieder wie individuell dieses Instrument ist. Schon allein durch die unendlich vielen Aufbaumöglichkeiten und Stimmungen hat das Schlagzeug unglaublich viele Facetten. Es ist ein sehr emotionales Instrument und es bringt Menschen zum Tanzen. Das gefällt mir. Ich bin jemand, der gern sagt wo's langgeht. Vom Schlagzeughocker aus kann ich die Musik sehr direkt beeinflussen.
Für mich war eigentlich schon seit meinem 15/16 Lebensjahr klar, dass ich das beruflich machen wollte. Ich hab jeden Gig gespielt, den ich kriegen konnte. Von Jazz bis Rock war (und ist) da alles dabei. Ich hab sogar mal für Alexander Superstar im Fernsehen Playback gespielt. Sowas gehört auch dazu, und wenn das einzige, was man daraus lernt ist, dass man es nie wieder machen will:)
Meinen ersten "großen" Job hatte ich im Dezember letzten Jahres. Ich habe durch den Andy Gillmann die Chance bekommen, beim Musical "Robin Hood" zu spielen. Eine sehr gute Erfahrung die mich wirklich weiter gebracht hat.
Dann haben Andy und ich ja auf der Musikmesse unser Drumduo "DRUMHERUM" präsentiert. Das war natürlich sehr aufregend für mich und ich brauchte schon eine Zeit um mich daran zu gewöhnen, dass da 30 Schlagzeuger um mich rum stehen und mir auf die Finger schauen. Insgesamt hat es aber sehr viel Spaß gemacht und ich bin jetzt grade dabei Gigs zu organisieren, die Homepage zu designen, eine DVD Produktion auf die Beine zu stellen usw.. Bis es soweit ist gibt's alle Neuigkeiten auf meiner eigenen Seite http://www.raphibeckerfoss.de
DF: Was magst du an deinem Job und was gefällt dir nicht?
AG: Ich mache jetzt seit 20 Jahren professionell Musik und habe immer konsequent ausgemustert, ich habe alles probiert wie zum Beispiel Karnevalssitzungen, ich habe mit Andy Borg getourt in Amerika. Egal, was ich gemacht habe, konnte ich schnell feststellen, ob das was für mich ist. Dann habe ich konsequent aussortiert. Das war dann eben nur eine Karnevalssitzung, auf der ich gespielt habe. Die Tour mit Borg war gut, aber, danach war Schluss. Danach habe ich nie wieder Schlager gespielt und werde das wohl auch nie wieder machen.
Was bei mir sehr gut läuft ist das Unterrichten. Das würde ich dann eher noch mehr machen als zum Beispiel mein Geld mit Tanzmusik zu verdienen. Aber, ich respektiere Leute, die das so machen, ich bin da nicht so dogmatisch und verurteile jemanden, der so sein Geld macht.
Es gibt viele Wege zum Glück, nur, ich habe eben raus gefunden, was nicht zu mir passt. Natürlich kann ich mir nicht immer aussuchen, was ich mache, aber, eine klare Richtung kann ich schon vorgeben. Wir haben zwei Kinder, das dritte ist gerade unterwegs und ich verbringe viel Zeit mit ihnen. So habe ich eben nicht den ganzen Tag Zeit, mir Projekte auszudenken und mich nur mit mir selbst zu beschäftigen.
Es ist aber phantastisch, dass ich mit dem, was mir richtig Spaß macht, mein Geld verdienen kann. Das ist ein Geschenk, für das ich aber auch hart gearbeitet habe.
Musikalisch arbeite ich seit 15 Jahren fast nur mit den selben Leuten zusammen. Bei einem Projekt wie "Robin Hood" bin ich in der glücklichen Lage, dass ich nicht alle 30 Gigs spielen muss, sondern mir zehn aussuchen kann. Den Rest macht dann der Raphi. Ich habe also einen Subdrummer. Der Deal war, dass ich die Drumparts erarbeite, die Premiere mache und die anderen Drummer einarbeite. Die Leute, mit denen ich zusammenarbeite, wissen, dass man sich bezüglich der Subdrummer auf mich verlassen kann.
Ich unterrichte am Drummers Institute in Düsseldorf, daher kenne ich zum Beispiel Ulf Stricker, der ja im DF aktiv ist. Das Unterrichten in Kursen verhalf mir zu einer besseren Gestaltung meiner Workshops. Außerdem unterrichte ich an der Hochschule in Wuppertal. Ich bin da in einer tollen Situation, denn, wenn ich nicht mit jemanden klarkomme, dann brauche ich ihn nicht zu unterrichten.
Ich mache das aber nicht als Mittel zum Zweck, sondern, ich unterrichte gerne. Durch den Unterricht haben sich schon schöne und auch persönliche Kontakte ergeben. Ich freue mich auf den Unterricht.
RB: Der große Vorteil ist natürlich, dass das Trommeln einfach Spaß macht. Wenn man mich nicht an mein Schlagzeug lässt, werde ich ungenießbar, daher ist dieser Beruf schon recht ideal.
Ein Nachteil ist das viele Unterwegssein. Das kann einen ganz schön schlauchen und bringt eben auch viele Probleme mit sich. Das Privatleben leidet da zeitweise doch sehr drunter. Man muss einfach aufpassen, dass man es nicht übertreibt und sich hin und wieder mal eine Auszeit nimmt um die Akkus wieder aufzuladen und Zeit mit seinen Freunden zu verbringen.
DF: Was macht für dich einen guten Schlagzeuger aus?
AG: Ein guter Schlagzeuger hat ein gutes Timing und einen guten Sound. Er vermittelt den Leuten ein gutes Gefühl ohne dass er seine Persönlichkeit dafür aufgibt. Wenn man mit irgendwelchen Profilneurotikern spielt, dann ist das schwierig. Ich hatte solche ein paar Mal und dann hat es immer sofort gekracht. Ich bekam immer Stress, wenn ich nicht den Platz bekommen habe, den ich brauche. Wenn ich jedoch den bekomme, dann kann ich anderen ein sehr gutes Spielgefühl geben.
In einer professionellen Situation geht es um Timming, Sound und eventuell um Notenlesen. Du musst auch in der Lage sein zu führen. Es ist ein permanentes austarieren von Führen und wieder ein Stück locker lassen. Dazu müssen alle bereit sein, ihr Ego auch mal Zuhause zu lassen.
RB: Der Schlagzeuger ist ja im Prinzip der Dirigent der Band, er ist verantwortlich für die Dynamik, das Tempo, das Feel. Der ganze Bandsound wird maßgeblich vom Schlagzeuger geprägt. Das ist eine große Verantwortung, gibt uns aber natürlich auch jede Menge Möglichkeiten, die Musik sehr direkt zu beeinflussen.
Ich mag Schlagzeuger, die im Sinne der Musik spielen und ich finde es wichtig, dass ein Schagzeuger Charakter hat. Ich liebe unkoventionelle Schlagzeuger wie Stewart Copeland oder Jim Black.
Oft wird musikalisches Spielen mit wenig spielen gleichgesetzt. Ich finde das kann man so pauschal nicht sagen. Ich finde eher, der Song sollte diktieren was man spielen sollte und was nicht.
Es gibt Songs, die viel Schlagzeug brauchen, auf der anderen Seite natürlich auch solche, wo eine Hihat auf zwei und vier oder ein Shaker ausreichen. Nicht zu vergessen die Songs, die am besten ohne Schlagzeug klingen.
Was nun im Sinne der Musik ist muss jeder selber entscheiden. Es gibt ja sehr viele Möglichkeiten einen Song zu interpretieren, da kommt eben wieder der Charakter des Spielers zum tragen. Bei alledem darf man aber den Punkt nicht verpassen, an dem man den Kopf einfach mal ausschalten sollte und tun, was der Bauch einem sagt. Der weiß meistens eh schon ganz gut, wo's langgeht.
DF: Wie wichtig ist dabei die zwischenmenschliche Kommunikation?
AG: Wahnsinnig wichtig, so war ich mit meinen Jazztrio letzte Woche in der Schweiz und da saßen wir mal ocker 10 Stunden zusammen im Auto. Es gibt dann zwei Möglichkeiten: entweder wir haben eine schöne Zeit oder es ist unangenehm. Wenn du dann mit den Leuten nicht klarkommst, dann geht so was nicht. Das machst du ein Mal und dann war es das, du suchst dir andere Musiker. Bei den meisten meiner Projekte habe ich die Sachen in der Hand. Ich genieße den Luxus, dass ich mir auswählen kann, mit wem ich was mache. Ich kenne zum Glück viele gute Musiker, mit denen es einfach stimmt. Ich bin da sicherlich nicht der typische Sideman. So Sachen wie Starlight Express sind nicht für mich. Wenn ich Musicals mache, dann, weil ich zum Beispiel den Komponisten kenne und der auf mich Rücksicht nimmt.
RB: Kommunikation ist sehr wichtig für mich. Ich muss mich in einer Band wohl fühlen. Wenn die Chemie zwischen den Bandmitgliedern stimmt, tut das der Musik gut. Musik ist ja auch eine Art von Kommunikation. Das geht nun mal nur mit den anderen zusammen.
Es ist immer gut, jemanden in der Band zu haben der einen ausgleichenden Charakter hat, oder jedenfalls so wirkt. Das kann der Drummer sein, muss aber nicht. Ich denke allerdings, dass es einem das Drummerleben einfacher machen kann, wenn man sich einigermaßen unter Kontrolle hat und nicht gleich bei jeder Kleinigkeit in die Luft geht. Spätestens bei Studiojobs etc. ist es wichtig, verlässlich zu sein und eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Andy Gillmann auf der Musikmesse 2006
DF: Wie siehst du die Zukunft der Musikindustrie auch in Hinblick auf das Medium Internet?
AG: Ich habe mich lange nicht mit dem Thema Internet beschäftigt. Ich habe gewartet und war nicht der Erste mit einem PC mit Internetanschluss. Seit zwei Jahren habe ich eine eigene Webside und erstaunt, wie viele Kontakte darüber entstehen und wie unkompliziert das ist. Gerade Emails zu schreiben ist mein Ding, dann brauche ich nicht telefonieren. Mein Glück ist, dass ich immer Schüler hatte und habe, die in Sachen Internet unheimlich fit sind. Die haben Spaß daran mir zu helfen, deshalb habe ich eine schöne Homepage und bekomme reichlich Feedback darüber. Allerdings hänge ich jetzt nicht stundenlang vorm Rechner und checke Seiten von Drummerkollegen aus.
RB: Ich denke, dass sich im Moment grade hier in Deutschland einiges tut und es allen Grund gibt, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Der Musikmarkt reguliert sich ja anscheinend doch mehr oder weniger selbst und die Leute lassen sich eben doch nicht jeden Mist andrehen.
Das haben nun auch die Plattenfirmen gemerkt und setzen offensichtlich wieder mehr auf Livebands. Klar gibt es immer noch eine Menge schlechter Musik da draußen, aber es gibt auch viel Gutes und eine sehr große Underground-Szene. Grad in Berlin ist da eine Menge los.
Hier kommt dann auch das Internet ins Spiel. Das ist natürlich eine super Plattform für junge Musiker und Bands, um die Musik unter die Leute zu bringen. Das Problem der Raubkopien besteht natürlich nach wie vor aber das ist nun mal nicht zu ändern. Man kann nur an die Vernunft der Musikhörer appellieren und hoffen, dass sie die CDs kaufen und nicht brennen. Ansonsten muss man die Flucht nach vorne antreten und sich die positiven Eigenschaften des Internet zu nutze machen.
DF: Dein Tipp für das Drummerforum?
AG: Ein guter Lehrer kann die eigene Entwicklung sehr beschleunigen. Deswegen sollte man so früh wie möglich konsequent einen guten Lehrer suchen, der einen führt. Wenn die Zeit vorbei ist, dann muss man sagen, Vielen Dank, und geht zum Nächsten. Ich kenne das DF jetzt nicht so gut, aber, alleine die Tatsache, dass sich Drummer austauschen und einen Community bilden, ist toll. So was habe ich von andere Musikern noch nicht gehört. Aber, dass man Fragen sozusagen ins All schießen kann und eventuell eine kompetente Antwort bekommt ist phantastisch. Euer Vorteil ist sicherlich, dass die Antworten ohne die Industrie im Rücken erfolgen.
RB: Hm, da gehör ich ja genaugenommen auch zu:)
Man sollte immer an sich glauben. Das ist sehr wichtig und nicht so einfach wie es sich anhört. Aber man sollte sich immer vor Augen halten: Wenn man etwas wirklich will und bereit ist dafür zu arbeiten, kann man es auch schaffen.
Außerdem, keine Angst haben, auch mal ins kalte Wasser springen und nicht vergessen, warum man das alles tut: weil's Spaß macht. Den sollte man sich auf keinen Fall nehmen lassen!
Weitere Informationen: http://www.raphibeckerfoss.de und http://www.andygillmann.de
Ohne Commus und Gsälzbär würde ich es mir noch mal überlegen, ob ich der "reifen" Göppinger Fraktion ungeschützt gegenübertreten kann.
Bin natürlich dabei!
Tach, bekommen gebürtige Ostfriesen aus Mannheim bei euch Besuchsrecht?
Was ist mit der Karlsruher Fraktion?
Hier nun der Bericht über den Abend oder viel mehr die Nacht der Trommel im Wieslocher "Palatin":
Faszinierend war das Zusammenspiel von (v.l.) Mark Essien, Stefan Breuer, Jens Weidenheimer, Boris Angst und Armin Rühl. So teilten sie einen Groove in die verschiedenen Instrumente wie Hihat, Snare und Bassdrum auf. Perfekt zeigten sie dann, wie ein Groove aufgebaut wird.
Zusammen mit den anderen und in Solos zeigte Stefan Breuer sein Können. An diesem Konzertabend standen insgesamt fünf Sets auf der Bühne und damit war klar, welches Instrument im Mittelpunkt stand.
Mark Essien, Armin Rühl, Stefan Weidenheimer und Boris Angst konnten ebenfalls voll überzeugen. Gerade die Stücke, die sie zusammen spielten, begeisterten derart, als wenn sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht hätten. Besonders die Idee, bekannte Stücke aus der Rock- und Popwelt, die für einen bekannte Groove stehen wie z.B. "Live is live" von "Opus" mit der Unterstützung von Bass und Gitarre jeweils kurz anzuspielen und dann synchron zum nächsten Song zu wechseln, wurde beeindruckend und ohne Fehler von allen fünf Drummer und Perkussionisten umgesetzt.
Als wäre das noch nicht genug, zeigte dann Will Calhoun in einer Soloperformance, was er so drauf hat. Atemberaubend! Dem New Yorker Drummer machte es wohl auch Spass, denn er spielte länger als ursprünglich geplant. Nach seiner Autogrammstunde wurde er dann noch gesichtet, wie er am Stand von Willy Wahan in der Vorhalle des "Palatin" ein Acrylset begutachtete.
Die Idee zu dem Event hatte Mitorganisator Kurt Geitner schon länger:
"Schon immer haben mich bei Live-Auftritten die Drummer Soli in den Bann
gezogen. Denn der Herzschlag der Musik kommt vom Drum und dies spürt jegliches Publikum ob jung oder alt.
Vor vielen Jahren habe ich mal spät in der Nacht im Fernsehen eine Drummer
Session gesehen, wo auch 4 Drummsets auf der Bühne waren und sich die Drummer den Beat zu warfen."
In Edgar (Eddie) Berlinghof und Armin Rühl fand er zwei Mitstreiter, die die Idee unterstützten und maßgeblich halfen, den Abend auf die Beine zu stellen. Eingebettet wurde die Veranstaltung in das Festival "Swingin´WiWa". Kurt Geitner: "Wir drei waren alle verückt und doch auch realistisch genug, diesen Event zu planen und die Idee zu einer Drummer -Performance umzusetzen."
Weitere Abende oder viel mehr Nächte dieser Art sind in Planung und die sehr gute Resonanz vom Publikum lässt hoffen, dass dieses Event eine feste Einrichtung wird. Nicht nur, dass das "Palatin" fast ausverkauft war, nein, die Anwesenden geizten nicht mit Applaus und zeigten deutlich, dass die Agierenden auf der Bühne es verstanden zu begeistern.
Hmmm, als Gast funktioniert der Link bei mir...
Jetzt sind sogar schon die Groupies online