Beiträge von ipo

    Verstehe die Aufregung nicht, ich stehe doch mittlerweile auf Tokyo Hotel :P
    Eigentlich wollte ich ja nicht kommen, wenn einige wegen mir plötzlich absagen, dann sieht das schon ganz anders aus...
    Nee, keine Panik, dieses Mal kann sich jemand anderer zum Affen machen und den anderen aufm Sack gehen!

    Trommeln ist gut für Geist und Seele
    Manni Neumeier ist einer der kreativsten Drummer der deutschen Musikszene. Seit der Gründung seiner Band Guru Guru gilt er als einer der Vertreter des sogenannten Krautrocks. Doch der umtriebige Drummer ist ständig auf der Suche nach neuen Klängen, Rhythmen und Einflüsse anderer Kulturen. So spielt er zusammen mit seiner asiatischen Frau auf der Bühne mit Korallenstückchen. Er versteht es zudem seine Show durch ungewöhnliche Einfälle aufzulockern.
    Nach einem wahren Happening im Rahmen der zweiten Nacht der Trommel in Hockenheim stand er freundlich und gut gelaunt für die obligatorischen Fragen zur Verfügung. Vielen Dank!



    DF: Seit wann spielst du Schlagzeug und warum ausgerechnet dieses Instrument?


    MN: Ich spiele seitdem ich siebzehn bin, das war 1957. Ich hatte immer eine Vorliebe für Trommeln, habe aber auch andere Instrumente wie Saxophon getestet, ob die was für mich sind. Ich spiele auch melodiöse Schlaginstrumente wie Marimbas, aber, mein Hauptding ist das Schlagzeug. Außerdem singe ich ja bei Guru Guru noch ein paar Stücke.


    DF: Was bedeutet das Instrument für dich?


    MN: Es bedeutet, dass ich mich damit besser ausdrücken kann als zum Beispiel mit meiner Stimme. Wenn meine Trommeln weg wären, würde ich mir Neue besorgen. Aber, ich habe eine Reihe von Trommeln und Becken gefunden, die für mich ordentlich klingen und die möchte ich nicht mehr missen. Letztendlich sind das alles Werkzeuge, in einem anderen Beruf bräuchte ich ja andere Geräte


    DF: Seit wann bist du ein professioneller Schlagzeuger?


    MN: Seit 1966, also seit 40 Jahren. Davor habe ich Jazz- und Swingsachen gespielt, aber dann entdeckten wir den Freejazz, wir waren ziemlich früh damit dran. Zwei Jahre später gründete ich dann mit anderen Musikern Guru Guru. Durch diese Band bin ich ja eher im Rocklager gelandet, aber, seit zehn Jahren mache ich auch wieder Jazz und anderes. In Japan spiele ich auch öfters, vor allem Avantgarde und andere, moderne Sachen. Ethno und Worldmusic mag ich auch sehr gerne. Stil ist für mich keine Frage, allerdings würde ich nie etwas nach Noten spielen, das interessiert mich nicht. Egal, was ich mache, das muss grooven.



    DF: Was macht für dich einen guten Schlagzeuger aus?


    MN: Dass er groovt und eine gewisse Technik hat, aber eben auch über ein gewisses Feeling verfügt und in der Lage ist, die Band zu tragen und Sicherheit zu geben. Dynamik ist auch wichtig, sowie Phantasie. Wenn aber die Technik nur ihrer selbst Willen gespielt wird, dann leidet oft die Musik darunter.


    DF: Was ist die Rolle eines guten Drummers in einer Band?


    MN: Er ist der Motor und Dirigent und oft auch die Seele einer Band. Außerdem muss er mit dem Bassisten das Fundament bilden. Anhand meiner Vorbilder wie Art Blakey oder Elvin Jones wurde mir bewusst, dass ein Drummer grooven muss.



    DF: Wie wichtig ist außer-musikalische Kommunikation in diesem Zusammenhang?


    MN: Ganz wichtig, wenn die Band nur wegen dem Geld zusammen spielt, dann fließt das nicht. Wenn es menschlich unter den Musikern aber stimmt, dann entsteht etwas Besonderes und die Leute merken das indirekt. Die zwischenmenschliche Kommunikation ist ganz wichtig. Z.B. heute bei der Nacht der Trommeln; den Armin kenne ich schon länger, aber, die anderen habe ich heute erst kennen gelernt. Es war trotzdem sehr schnell für uns klar, das wir ein Stück zusammen spielen werden. Das hat wunderbar funktioniert obwohl ja jeder auch ein Solist ist. Wir bildeten eine Einheit innerhalb der jeder sein Solo spielen konnte und sich danach wieder in die Gruppe integrieren konnte.


    DF: Wie wichtig ist dabei das Ego für dich?


    MN: Wenn ich ganz gut spiele, dann vergesse ich mein Ego und auch die Technik, es fließt einfach. Wenn du schon lange Musiker bist, dann hast du natürlich ein Ego, aber, damit musst du umgehen können. Egoismus, mit den Ellenbogen kämpfen oder so was funktionieren aber nicht. Das musst du dir abgewöhnen, sonst stolperst du immer wieder darüber. Leute, die arrogant sind, ecken überall an und mit denen will dann irgendwann niemand mehr spielen.


    DF: Was bedeutet für dich das Internet?


    MN: Ich habe mich aber lange gegen diese Entwicklung gewehrt. Aber, ich habe gemerkt, dass die Kommunikation gerade mit dem Ausland doch viel einfacher ist und ich benutze es mittlerweile gerne. Außerdem habe ich Fotos online gestellt und suche im Netz nach Informationen. Trotzdem möchte ich pro Tag nicht länger als eine Stunde vorm Rechner sitzen.


    DF: Dein Tipp für junge Schlagzeuger?


    MN: Verbringt Zeit mit dem Drumset, mit den Trommeln, bastelt am Sound. Habt ruhig Vorbilder und versucht Sachen nachzuspielen, aber, seht zu, dass ihr irgendwann euer eigenes Ding macht. Wenn ihr einen vermeintlichen Fehler macht, dann versucht es, ihn zehn Mal zu wiederholen. Manchmal entstehen so ganz eigene, kreative Sachen. Probiert viel aus, auch wenn ihr das dann nicht sofort in einer Band einbringen könnt.
    Tja, Trommeln ist gut für Geist und Seele und ansonsten freut euch des Lebens und habt Spaß an der Musik.



    Weitere Infos:http://www.guru-guru.com/start.htm

    Zuhören, Zusammenspielen, aber bitte mit Spaß
    Die Drumbassadors verstehen es durch ihre gekonnte Show nicht nur Schlagzeuger zu beeindrucken. Mit viel Spielwitz und reichlichen technischen Raffnissen liefern sich Rene Cremers und Wim deVries auf der Bühne jedoch kein Drumbattle, sondern das Zusammenspiel steht im Vordergrund.
    Ebenso locker verlief das Interview mit den Beiden, das im Büro von Session Musik in Walldorf stattfand. Vielen Dank an allen, die dieses Interview ermöglichten.



    DF: Wann habt ihr mit dem Drumming angefangen und warum gerade dieses Instrument?


    RC: Ich habe mit sechs Jahren angefangen und der Grund war, dass mein Bruder Schlagzeug spielte. Deswegen hatten wir ein Drumset zu Hause. Ich bin jetzt 47, also spiele ich seit über 40 Jahren. Mit neun kam ich in die Musikschule, mit 17 fing ich in Arnheim zu studieren an und mit 23 machte ich dort meinen Abschluss.


    WdV: Bei mir ist das ähnlich, mein Bruder hat in einem Fanfarenzug getrommelt. Auch mit sechs wollte ich schon trommeln, aber erst vier Jahre später durfte ich dann loslegen. Ich bin mit der Snare angefangen und habe dann noch Trompete gelernt. Ich studierte auch in Arnheim und danach ein halbes Jahr in Berkley.
    In den letzten zwanzig Jahren habe ich viel Jazz gespielt, auch so Sachen wie mit einem Glenn-Miller-Orchester. In den letzten fünf Jahren hatte ich auch Musical-Jobs. Ich wollte gerne jeden Tag spielen, das habe ich dann auch gemacht, aber, zum Schluss war es wohl doch zuviel (lacht). Ich hatte nämlich keine Zeit mehr zum Üben.
    Vor fünf Jahren haben wir mit den Drumbassadors losgelegt und da merkte ich, dass ich mehr Zeit zum Üben brauchte. Deswegen habe ich letztes Jahr gesagt, dass ich keine Musicals mehr mache. Außerdem wollte ich noch etwas von meinen Kindern mitbekommen. Jetzt habe ich wieder Zeit für mich selbst und kann auch mal Stücke schreiben. Das mit den Drumbassadors hat sich ja auch toll entwickelt, wir haben viele Termine. Für Rene und mich ist das das Wichtigste zur Zeit. Wir werden die ganze Welt damit erobern (lacht). Wir sind schließlich schon in Kanada, USA, Australien und fast in ganz Europa gewesen. Japan und überhaupt Asien würde uns schon reizen.



    WdV: Wir haben ja schon eine DVD gemacht und die zweite ist in Arbeit. Es wird einen Livemittschnitt geben sowie die Erklärung von einigen Stücken, soviel kann ich schon verraten. Das wird natürlich eine Doppel-DVD, denn die Leute stehen auf Länge und nicht auf Inhalt (lacht). Deswegen, jeder muss die kaufen, schließlich müssen wir ja reich werden (allgemeines Gelächter). Die Drumbassadors machen wir auch nicht wegen dem Spaß, sondern eben, damit wir reich und berühmt werden. Das Einzige, was uns noch fehlt, ist ein Endorsment von Mercedes (wieder großes Gelächter). Sonst haben wir ja schon alles und sind sehr glücklich.
    ...Ach, ja, noch managen wir uns selber, aber, um an die großen Rockfestivals ranzukommen brauchst du einen Manager. Sehr viele Gigs kommen übrigens schon über unsere Website zustande.
    Hmm, das war jetzt schon recht viel, vielleicht kannst du Rene mal wieder was fragen (grins)?


    DF: Was bedeutet das Instrument für euch?


    RC: Ich mag besonders, die Grenzen des Instruments zu finden und dann zu versuchen, darüber hinaus zu kommen. Klar, es ist ein Groove- und Rtyhmusinstrument, aber, ich versuche Harmonien und Melodien zu finden. Unser Repertoire hat deswegen auch melodische Stücke. Richtige Melodien auf den Trommeln gespielt wechseln sich mit Grooves ab. Wir sind auch ständig auf der Suche nach neuen Sounds, so interessiert uns Afrika sehr.


    WdV: Ich habe dem nichst hinzuzufügen...



    DF: Was sind die negativen Seiten, die der Job so mit sich bringt?


    WdV: Immer, wenn ich mit meinem vollbepackten Auto nach einem Gig nach Hause fahre, denke ich, ich habe den besten Beruf der Welt. Aber, klar, es ist unruhig, denn du weisst nicht, ob und womit du in einem halben Jahr dein Geld verdienen wirst.. Außerdem must du immer kreativ sein, aber, dafür gibt es keinen Knopf, den ich bei mir drücken kann. Gute Ideen dauern manchmal. Rene hat da mehr Glück, der ist da schneller.


    RC: Ich kann mich noch gut an unseren ersten Gig erinnern, das war gleich auf der Musikmesse in Frankfurt und da war natürlich schon viel los. Da hatten wir ganz schön Druck. Du wußtest, dass sind alles Musiker und ausserdem wolltest du ja auch, dass alles klappt. Doch mittlerweile ist es so, dass wir nicht mehr diesen Druck haben, wenn ich mir so die anderen bei den Festivals anschaue, dann haben die mehr Lampenfieber. Wir haben nämlich den Vorteil, dass wir zu zweit auf der Bühne stehen. So kann sich jeder auch mal zurücklehnen, wenn der andere mit einem Solo im Rampenlicht steht. Das eigentlich kritische in unserer Show ist vielleicht das Snaredrumduett mit den fliegenden Stöcken. Aber, das klappt auch immer besser, wir haben ja auch schon viel Routine damit.
    Ein weiterer Vorteil ist, dass wir zur Zeit noch nicht 350 Tage im Jahr zusammen touren. Da könnte das mit dem Warten, was bei einer Tour zwangsläufig dabei ist, zum Problem werden. So aber haben wir jede Menge Spaß zusammen und unser Humor funktioniert, auch mit Milan, der uns ja für Sonor betreut.


    DF: Was macht für euch einen guten Schlagzeuger aus?


    RC: Er muss natürlich ein gutes Timing haben und seine Grooves beherrschen. Wenn man begleiten kann, dann ist das ok, aber, für mich ist wichtiger, dass, wenn du spielst, du dich zeigst und auch performst.
    Ich mag es lieber kreativ zu spielen als wenn einer vor mir steht und mir genau sagt, was ich machen soll, deswegen liebe ich den Jazz, dort bin ich freier. Bei großen Bands mit einer durchdachten Show ist jeder Schlag vorgeschrieben, das ist nicht so mein Ding.



    WdV: Schlagzeugspielen ist nicht so schwer, denn das kannst du üben. Zusammenspielen, dass ist das Schwere. Du must zuhören können. Du must mit großen Ohren spielen. Wenn die Leute mich loben, dass ich ein tolles Solo gemacht habe, dann sage ich immer, das war das Einfachste, denn da muste ich mit niemanden zusammenspielen.
    Die Funktion des Schlagzeugers ist, dass die Band besser klingt. Dazu mußt du wissen, was und wieviel du spielen kannst.
    Als ich die Musicals gespielt habe, musste ich mich sehr zurückhalten und sehr auf den Punkt ohne viele Fills spielen, weil sonst die Einsätze und auch der Sound für die anderen z.B. auf der Bühne nicht klar waren. Wenn du dagegen in einem Trio spielst, bis du eben 33% der Band und mußt auch so spielen.
    Mein Problem ist so ein bischen, dass mir alle Musik gefällt, die ich spiele. Deswegen hat mir das Musical auch sehr viel Spaß gemacht, zumal, die wollten, dass ich richtig laut spiele. Zwei Paar Sticks pro Aufführung sind da schon kaputtgegangen. Auch etliche Crashbecken habe ich in der Zeit verschlissen. Aber, das hat eben auch Spaß gemacht.


    DF: Wie seht ihr die Zukunft der Musikindustrie auch in Hinblick auf das Internet


    RC: Schwierige Frage, denn ich habe noch nie über das alles nachgedacht. Ich kann echt nicht sagen, was in zehn Jahren sein wird. Ich kann höchstens sagen, dass ich in zehn Jahren genausoviel oder noch mehr üben werde wie heute.
    Was das Internet anbelangt, das ist eine tolle Entwicklung, aber, ich gehöre nicht zu den Vorreitern, sondern mache lediglich ein bischen mit. Ich habe aber das Vertrauen, wenn ich gut spiele und gute Ideen entwickeln kann, dann läuft alles. Wir brauchen ja einen Manager, denn das mit den Drumbassadors wird ja immer mehr und es kommen auch immer mehr Anfragen. Eigentlich bin ich da altmodisch, gut spielen und einen guten Manager.
    Was ich aber gut finde, dass diese strikte Einteilung nach Rock, Jazz und so aufgebrochen wird, denn viele machen verschiedene Sachen, die sich nicht so klar in Schubladen packen lassen. Durch das Internet erfährst du mehr über so eine Musik. Das wird sicherlich noch mehr werden in den nächsten Jahren.



    WdV: Das Problem mit dem Internet ist, jeder kann dir irgendwas erzählen und du weisst nicht, ob einer lügt, übertreibt oder ob er wirklich der ist, der er zu sein scheint. Der Vorteil ist aber ganz klar, dass du deine Sachen selbst vertreiben kannst ohne Plattenvertrag.
    Wenn du etwas Eigenes auf die Beine stellst, dann hast du auch Chancen am Markt.


    DF: Der Tipp für junge Schlagzeuger?


    RC: Lernen zuzuhören ist ganz wichtig, und auch genießen können. Klingt vielleicht merkwürdig, aber, es geht um lange und kurze Töne genau wie beim Sprechen. Viele Rockdrummer können das nicht, das klingt dann eckig, immer nur Tschack - Bum.


    WdV: Die jungen Leute sollten auch mal andere Musik hören. Wenn du ein guter Schlagzeuger werden willst, mußt du die Basis begreifen. Die hörst du auch im Jazz. Zusammenspielen, improvisieren und kreativ sein, das ist alles im Jazz zu hören. Auch leise spielen können ist so ein Ding.


    DF: Wie seid ihr eigentlich auf die Idee mit den Drumbassadors gekommen?


    RC: Es hat was mit Sonor zu tun, ich habe jahrelang für Sonor Workshops und Clinics gemacht und vor zehn Jahren war es so, dass viele alleine als Drummer nur zur CD vor Leuten spielten. Es wurde irgendwie langweilig. Tja, deswegen wurde ich gefragt, ob ich nicht mal was mit jemanden zusammen machen könnte. Mit einem Bassisten war ich schon zusammen unterwegs, aber der hatte keine Zeit mehr. Da musste ich dann gleich an Wim denken und habe ihn angerufen. Wenn ich also jemanden frage, dann Wim.


    WdV: ...den besten natürlich (großes Gelächter)!


    RC: Nee, ich habe Wim gefragt, weil ich wusste, dass er anders spielt als ich und weil er auch so ein Draufgänger ist. Er wohnt zudem in der Nähe und wir verstehen uns einfach gut.


    Weitere Infos: http://www.drumbassadors.com

    Ja, schee was, wie die Eingeborenen hier in Mannheim sagen.


    Höhepunkte gab es viele, deswegen seien hier nur ein paar genannt:
    Der Trip mit der Reisegruppe "Gsälzbär" nach Maintal war eine interessante Erfahrung. Obacht: In einem Van nie ganz hinten sitzen, da dort Sauerstoffmangel.
    Charmed 99 in natur: De Maddin kann sich glücklich schätzen, wenn er nicht gerade von ihr verprügelt wird, in einer Band mit einer solchen stimmgewaltigen, sympathischen Sängerin spielen zu dürfen. Ihr Gesang hat die Gockelrunde voll in Verzückung versetzt. Ansonsten fallen mir nur die Worte " klein, aber laut und dominant charmant" :D ein.
    Aber auch die restlichen Kontakte hatten wieder mal was.
    Der von wasserumgebene VIP-Bereich für verdiente Forumsuser sollte zur dauerhaften Einrichtung bei Treffen werden. Aber, nächstes Mal wird es ja nicht regnen, denn das Rezept zur Wetterüberlistung ward ja schon gefunden 8)
    Grüße an alle, die da waren und an die, die nicht da waren: Ihr habt was verpaßt!!!

    'Natürlich wünsche ich mir, dass es heute schüttet wie sonst was, damit morgen, wenn ich dabei sein werde, das schönste Wetter sein wird. :D
    Nee, viel Spaß heute Abend und hoffentlich seid ihr morgen so fit, dass die Reisegruppe "Gsälzbär" so zwischen 11:30 und 12 Uhr sich nach Maintal begeben kann. Ich werde so gegen 11 Uhr euch spätestens aus dem Koma holen!
    Herr Jägermeister, noch zwei Wachmeister bitte, hicks...

    Durch das Instrument sich ausdrücken
    David Haynes lernte ich auf der Muskimesse in Frankfurt kennen. Er ist ein amerikansicher Musiker, der mittlerweile in Deutschland lebt.
    Aber, eher untypisch für die Amis in Mannheim ist er nicht wegen der Army nach Deutschland gekommen.
    Das Interview mit ihm fand in der bisher für mich schönsten Umgebung statt: Am Neckarufer im Sonnenschein und als Hindergrundgeräusche abgeschwächter Stadtlärm, Vogelgezwitscher und ein paar bellende Hunde.
    Die Überstezung stammt wieder von Burning, der das superschnell und sehr gut gemacht hat. Vielen Dank!


    DF: Wann hast Du angefangen Schlagzeug zu spielen, und warum ausgerechnet dieses Instrument?


    DH: Als ich ungefähr sieben Jahre alt war, habe ich zunächst mit der Snaredrum angefangen. Einer meiner Brüder spielte bereits Schlagzeug,
    und er zeigte mir ein paar Sachen auf dem Übungspad. Aber er erlaubte mir nicht, an seinem Set zu spielen, daher begann ich erst später am Drumset.
    Mein erstes Set bekam ich 1992, hier in Deutschland. Ich ging damals zur Future Music School in Aschaffenburg.
    Ich kam damals nach Deutschland, weil mein anderer Bruder hier als Keyboarder in der Nähe von Frankfurt spielte.


    DF: Was bedeutet Dir das Schlagzeug?


    DH: Es ist für mich eine spirituelle Angelegenheit. Trommeln sind ein sehr wichtiges Instrument in der afrikanischen und amerikanischen Kultur.
    Man kann durch Trommeln sprechen. Ich versuche immer, mich durch das Instrument auszudrücken, egal, welchen Stil ich gerade spiele.
    Verschiedene Rhythmen der ganzen Welt faszinieren mich einfach, das ist der Grund, warum mir die Drums so viel bedeuten.


    DF: Wann hast Du angefangen, professionell Schlagzeug zu spielen?


    DH: Im Jahre 1995 bekam ich meinen ersten professionellen Job. Ein Jahr vorher, 1994, hab ich eine Clinic auf dem Drummers Meeting in Koblenz gehalten,
    und seitdem kennen mich auch die Menschen in Deutschland.


    DF: Was macht für Dich einen guten Drummer aus?


    DH: Als erstes und wichtigstes muss er ein gutes Timing haben, als nächstes muss er die notwendigen Sachen zur Musik spielen.
    Ein guter Drummer kann einfache Sachen auf einem hohen technischen Niveau spielen, sobald dies nötig wird.
    Beherrschen der Technik bedeutet nicht, viele Schläge zu machen, sondern zu wissen wie und wo man Akzente setzt.
    Mit schlechter Technik kann deine Karriere als Drummer sehr kurz sein, denn meistens entwickelt man dadurch schlechte Angewohnheiten.


    DF: Für wie wichtig hältst Du das menschliche Verhalten in einer Band/Projekt, und Kommunikation außerhalb der Musik?


    DH: Es sind sehr viele Leute eingebunden, wenn es darum geht, dass auf einer Tour alles glatt geht, oder dass eine Aufnahme vernünftig läuft.
    Es ist sehr wichtig, zu verstehen, dass die Musik die eine Sache ist, und dass der Umgang miteinander eine ganz andere Sache ist.
    Tja, Disziplin ist auch so eine Sache, die andere ist ein guter Ruf. Es gibt viele Leute, die sich schlechte Angewohnheiten angeeignet haben, so wie Trunkenheit und so.
    Aber wenn man einen Job macht, und zum Beispiel früh aufstehen muss, um einen Flieger zu erreichen, kann man dieses Partyzeugs nicht machen
    Man sollte so einen Job wie einen richtigen Beruf sehen.
    Ich versuche das wie bei einem Bürojob zu sehen: es gibt viele Musiker da draußen, die nur darauf warten, deinen Job zu übernehmen.


    DF: Was magst Du daran, ein professioneller Drummer zu sein, und was nicht?


    DH: Ich mag daran, dass ich machen kann, was ich liebe: Schlagzeug zu spielen, und das in der Lage sein, zu spielen.
    Es ist für mich kein Hobby, sondern ich mache das um leben zu können.
    Was ich nicht leiden kann, ist zum Beispiel, dass viele von diesen Jobs, die über einen kurzen Zeitraum gehen, einfach so verschwinden können.
    Man sagt dir direkt vor dem Gig, dass der gecancelt ist. Das zwingt mich dazu, mit Verträgen zu arbeiten, weil ich die Gigs benötige, um leben zu können.
    Die Schwierigkeit außerdem dabei ist, die Aufmerksamkeit der Leute zu erregen, und zwar so, dass sie dich wiedererkennen, dass sie in der Lage sind,
    dich aus der Masse von Drummern zu unterscheiden.


    DF: Wie würdest Du die Zukunft der Musikindustrie beschreiben, besonders die Rolle des Internet?


    DH: Die Leute beschäftigen sich momentan mehr damit, was sie sehen, so wie diesen ganzen MTV-Krams; sie schauen sich die Sachen an, statt die Musik zu hören.
    Das Internet ist eine sehr wichtige Sache, denn man kann durch das Internet seine eigenen Sachen vertreiben und die Leute schnell dazu bringen, zu sehen,
    was du genau machst. Man kann Geld direkt verdienen, durch den Verkauf von Mechandise-Artikeln und so. Es gibt keine Zwischenhändler.
    Aber die Musik ist das, was man als erstes hört, und was einem bleibt. Viele Plattenfirmen dagegen gehen dazu über, dass, was man sieht, in den Vordergrund zu stellen.
    Die Leute zahlen heutzutage, um Musik aus dem Internet zu laden, nicht wie damals, es illegal herunterzuladen. Aber wenn du Musik machst, nur um Geld zu verdienen,
    bemerken das die Leute. Darum ist es für mich wichtig, den Hintergrund der Musik zu kennen, die gesamte Theorie hinter dem Instrument zu kennen,
    Noten lesen zu können und auch andere Instrumente zu beherrschen.
    Wenn man das Verständnis für andere Instrumente, z.B. für Keyboards hat, macht es dich in meinen Augen zu einem besseren Drummer.



    DF: Deinen Tipp für junge Drummer?


    DH: Sieh dich nach Pionieren um, die einen Namen haben, die Helden sind, die eine Menge Sachen ins Rollen gebracht und Stile geprägt haben.
    Höre dir verschiedene Musikrichtungen an. Denn Leute unterscheiden zu sehr grob, in Rock, Pop und so weiter.
    Eine andere wichtige Sache ist es viel zum Metronom zu üben und nicht aufzugeben.



    Weitere Infos: http://www.david-haynes.com

    Ein Teil meines Körpers
    Rodney Holmes faszinierte nicht nur auf der Musikmesse in Frankfurt mit seinem beeindruckenden Spiel. Ein größeres Publikum kennt ihn als den Drummer, der mit Carlos Santana den Hit "Smooth" und die CD "Supernatural" eingespielt hat.
    Aber, Rodney hat noch wesentlich mehr zu bieten, wie er auf dem Messestand im Glaskasten von Meinl zeigte. In diesem Glaskasten fand dank Norbert Saemann von Meinl das Interview mit einem eher nachdenklichen, aber voll professionellen Rodney statt.
    Großen Dank gilt ebenfalls Burning, der in nur sehr kurzer Zeit das Interview ins Deutsche übersetzte. Daumen hoch!



    DF: Wann hast Du angefangen Schlagzeug zu spielen und warum dieses Instrument?


    RH: Ich habe angefangen, als ich ungefähr neun Jahre alt war. Ich wählte das Schlagzeug, weil ich vom Sound der Drums einfach fasziniert war,
    und weil sie für mich den Lebensnerv einer Band ausmachen. All meine Lieblingsplatten beinhalten interessantes Drumming oder großartige Grooves,
    ich wurde von dem Sound magisch angezogen.


    DF: Was bedeutet Dir das Schlagzeug?


    RH: Ich würde nicht behaupten, dass Schlagzeugspielen mein Leben ist, eher, dass es ein Teil meines Köpers ist. Ich könnte mir ein Leben ohne Drums nicht vorstellen.


    DF: Wann hast Du angefangen professionell Schlagzeug zu spielen?


    RH: Als ich ungefähr 19 Jahre alt war, hatte ich meinen ersten Gig, für den ich bezahlt wurde. Als ich 25 oder 26 war, habe ich das erste mal in der Santana-Band gespielt.
    Diese habe ich dann wieder verlassen, um mit den Brecker Brothers zu spielen.
    1998 wurde ich gebeten, wieder zu Santana zurück zu kehren.




    DF: Was macht für Dich einen guten Drummer aus?


    RH: Ich mag Drummer mit einem interessanten Rhythmus. Sie müssen gute Ideen haben und einen gewissen Flow entstehen lassen.
    Sie verfügen über einen ausgeprägten Sinn für, und eine Virtuosität an ihrem Instrument. Natürlich müssen diese Drummer auch über ein einwandfreies Timing verfügen.
    Sie sind in der Lage, das zu tun, was notwendig ist, um die Musik einfach geschehen zu lassen.


    DF: Wie siehst Du den Part eines guten Drummers in einer Band?


    RH: Das kommt ganz auf die Band an. Es besteht natürlich die traditionelle Aufgabe, die Time für die gesamte Band zu halten.
    Aber auch das kommt wieder ganz darauf an, mit was für einer Art Band der Drummer spielt. Als Tony Williams zum Beispiel mit Miles Davis zusammen spielte, hat er auf die musikalische Konversation um ihn herum reagiert.
    Jedoch hat er nie außer Acht gelassen, das Timegerüst für die gesamte Band aufrecht zu halten. Es gab all die Explosionen und Phrasierungen, die in einem anderen Kontext oder gar in einer anderen Band nicht die passende Art zu spielen wären.
    Ich denke daher, es hängt immer vom Zweck des Grooves ab. Wenigstens sollte man in der Lage sein, auf das zu reagieren, was um einen herum vorgeht.



    DF: Was empfindest Du als wichtiger, gute Technik oder die Fähigkeit zu einer guten Kommunikation innerhalb der Band?


    RH: Meiner Erfahrung nach muss man Verbindungen zu anderen Menschen herstellen können. Dies ist jedoch eine schwierige Sache. Einige Leute fühlen sich unwohl mit einem ruhigen Drummer in der Band.
    Sie wollen lieber jemanden, der aus sich heraus kommt, oder gar ein klein wenig aggressiv ist.
    Dazu muss man sehr feinfühlig sein. Es ist eine sehr schräge Sache. Man sollte auf jeden Fall die richtige Person für die richtige Band sein.
    Ich glaube, dass man respektvoll miteinander umgehen sollte, hierbei ist es jedoch Interpretationssache für jeden selbst, wo genau die Mitte liegt.
    Es ist insgesamt eine wichtige, wenn auch komplizierte Sache


    DF: Wie würdest Du die Zukunft der Musikindustrie beschreiben, besonders die Rolle des Internet?


    RH: Ich denke, dass sich die Dinge so schnell verändern werden, dass es zu einer wesentlich unabhängigeren Art der Distribution kommt.
    Es wird davon abhängig sein, wer das beste Marketing betreibt, um die Leute auf seine Website zu locken.
    Die Musikindustrie wird dann ihrerseits die gelungenen Konzepte der erfolgreichen Independent-Sites kopieren, weil Plattenfirmen einfach keine Ahnung haben, was genau sie eigentlich machen.
    Die haben nur ihre Marketing-Dollars und den Zugriff auf das Fernsehen und die Presse.
    Ich selbst habe meine eigene Website und benutze das Internet als Kommunikationsplattform und zur Suche nach Informationen.



    DF: Dein Tipp für junge Drummer?


    RH: Sei offen für alles, nimm dir Zeit um verschiedene Styles und Musiker zu erforschen. Bewerte nie eine Situation vorschnell, suche lieber nach mehr Informationen.
    Versuche dich daran zu erinnern, warum du dein Instrument liebst.
    Denk daran, warum du übst: du übst, um Musik zu machen, um Spaß zu haben. Finde heraus, wer Du eigentlich bist, und dann sei Du selbst.



    Weitere Infos: http://www.rodneyholmes.com

    Wer einmal erleben durfte, wie aufwendig die Beckenproduktion der Topserien ist und wieviel Handarbeit da noch angewendet wird, wundert sich nicht über Beckenpreise.
    Da wäre denn noch das Thema Haltbarkeit:
    Meine Billighihat (Paiste 404) ist irgendwann eingerissen. Das etwas teurere Mittelklassemodell (Paiste 505) ist trotz seiner 14-jährigen Bearbeitung immer noch in einem guten Zustand. Von der Paiste 2002er und der Sound Creation Hihat, die ich auch noch habe, will ich mal nichts weiter schreiben, ausser, dass sie mich immer wieder inspirieren.
    Bin mal gespannt, wie lange die Fame halten werden!

    Popakademie und mehr
    Udo Dahmen ist ein gefragter Name in der deutschen Musikszene. Zunächst als ausgebuchter Studio- und Livedrummer war er in den wichtigsten deutschen Produktionen in den 70er, 80er und 90er zu hören und zu sehen. Anschließend war er Dozent und Leiter an verschiedenen Musikschulen und bekam einen Professorentitel verliehen.
    Seit einiger Zeit ist Udo Dahmen künstlerischer Leiter der Popakademie in Mannheim. In den Räumen der Akademie bekam ich die Möglichkeit für ein ausführliches Interview. Die über zwei Stunden vergingen wie im Fluge, denn dieser Mann hat eine Menge zu sagen. Danke!



    DF: Seit wann spielst du Schlagzeug und warum gerade dieses Instrument?


    UD: Ich habe relativ spät so mit 16 Jahren angefangen, das war 1967. Heute bin ich 54, also war es vor über 38 Jahren. Ich hatte eine große Affinität zur Rock- und Popmusik Als ich anfing mit dem Schlagzeugspielen war die Soulmusik groß in Mode, außerdem waren da natürlich die Rolling Stones und The Who angesagt. Die Beatles entdeckte ich erst später. Keith Moon war einer derjenigen, die mich inspirierten. Der nächste Schritt war dann die Entscheidung fürs das Schlagzeug, das meine Eltern mir kauften. Ich spielte dann nach einer relativ kurzen Zeit in einer Band, das begann nach etwa einen halben Jahr nach dem Schlagzeugkauf. Es war vorprogrammiert, dass ich als Profi spielen werde.
    Ich spielte auch zur der Zeit Gitarre so ein bisschen, aber nur beim Schlagzeug hatte ich das Gefühl, die Dynamik der Band in der Hand zu haben. Es war für mich eine mehr körperliche, geistige und auch spirituelle Herausforderung und auch Befriedigung im Vergleich zu anderen Instrumenten. Die körperliche Forderung beim Schlagzeug hat mir sehr viel Spaß gemacht.


    DF: Spielst du heute noch aktiv?


    UD: Ich spiele für mich alleine und hier in der Popakademie bei besonderen Projekten mit verschiedenen bekannten Gastmusikern wie zum Beispiel TM Stevens, eine feste Band habe ich aber zur Zeit nicht.


    DF: Seit wann konntest du während deiner aktiven Zeit vom Schlagzeugspielen leben?


    UD: In den ersten zwei Jahren nach dem Schlagzeugkauf spielte ich in meiner Heimatstadt Aachen in verschiedenen Bands. Innerhalb dieser Zeit entstand eine Band so um 1969/70, mit der wir einen Majordeal bekamen. Der Name war "Rufus Zuphall", dürfte aber nicht so bekannt sein. Mit dieser Band haben wir das erste Album selber produziert, das war damals nicht gerade üblich.
    Ich machte dann meine ersten Erfahrungen mit großen Bühnen, eine Tour und all das, was zu einer Profikarriere dazugehört. Das Ganze spielte sich in der Gründerzeit der Rockmusik in Deutschland ab. Wir hatten unsere eigene PA, führen mit einem Ford Transit durch die Gegend, das war damals typisch für eine Band. Wir hatten einen Roadie, den Rest mussten wir selber machen.
    Dann trennte sich leider die Band, ich habe dann versucht, es alleine weiter zu machen, aber, das klappte nicht. Ich musste nebenbei noch Arbeiten, habe versucht das Management, das Songwriting und anderes zu machen, aber, damit war ich überfordert.
    Vor ein paar Jahren kam es zu einer Reunion und wir schafften es, so etwa 1200 Leute zu einer Freilichtbühne in Aachen zu locken. Die Band gibt es immer noch, aber, ich habe mich da ausgeklinkt.
    Ich habe anschließend Musik studiert, genauer gesagt klassisches Schlagzeug in Aachen und dann in Köln. Es war klar für mich, dass ich Profi sein wollte, aber, um das zu unterfüttern studierte ich.
    Zwei Jahre später gehörte ich dann zur Begleitband von Bill Ramsey. Während des Studiums spielte ich in verschiedenen Bands, aber, das nahm nicht so viel Zeit in Anspruch. Mit Bill Ramsey tourten wir durch ganz Deutschland und die Schweiz.
    Zur der Zeit hat übrigens niemand gedacht, dass ich Rock spielen kann, obwohl ich eigentlich mit dieser Art von Musik angefangen habe. Später dann hat niemand geglaubt, dass ich auch als Jazztrommler gut bin.
    Dann lernte ich Helmut Hattler kennen. Er kam nach Aachen, wo ich zur der Zeit wohnte und, ungelogen, verbrachten wir fast drei Tage zusammen im Proberaum am Stück und jammten, was das Zeug hielt. Das lief dann so klasse, dass wir gar nicht mehr aufhören konnten zu spielen. Anschließend sind wir dann zu Zweit los um einen Gitarristen zu finden. So entstand die Band für Helmuts Soloprojekt. Das muss so 1978 gewesen sein..
    In der Phase bin ich nach Hamburg gezogen. Es gelang mir recht schnell in der Hamburger Studioszene mich zu etablieren. Ich spielte sehr viel, d.h. es waren bis zu drei verschiedene Studiosessions angesagt. Wir spielten alles von der Demoproduktion mit 10 Titel in drei Stunden bis zum kompletten Album. Ich lernte so, schnell ein paar Nummern so zu spielen, dass sie gut klangen. Da ging es nicht darum, lange zu basteln, das Ganze musste schnell passieren. Zum Beispiel haben wir für ein Album die kompletten Spuren in einem Tag eingespielt. Alles wurde live eingespielt, also Bass, Drums, Gitarre und Keyboards zusammen. Vereinzelt wurden die Spuren dann noch Mal eingespielt, aber, meistens wurden die Basics an einem Tag aufgenommen. Später änderte sich das dann.
    Aber, zur der Zeit hatte ich jeden Tag mehrere Studiotermine und bin dazwischen durch ganz Hamburg gefahren. Das Pendeln zwischen den Studios nahm aufgrund der Größe Hamburgs sehr viel Zeit in Anspruch. Die Anfahrt, das Auf- und Abbauen hat manchmal länger gedauert als das Spielen selber. Letztendlich habe ich von dieser Studioarbeit unglaublich profitiert.
    Ich musste sehr vielseitig sein, die Jobs beinhalteten Produktionen im Rahmen der Neuen Deutschen Welle wie zum Beispiel Fräulein Menke oder Trixi mit dem "Knutschfleck" bis zum Schlager und andere Geschichten, die man nicht unbedingt in seinen Credits erwähnen möchte.
    Ich tourte dann mit verschiedenen Fusionbands und Kraan, nach dieser Tour wurde dann ein Livealbum mit Kraan veröffentlicht. Es wurde von Conny Plank produziert. Das war eine tolle Erfahrung mit ihm als Produzenten. Er hatte ja unter anderem mit David Bowie, Kraftwerk, Can und den Eurythmics gearbeitet.Die Zeit mit Krann dauerte von 1978 bis 80 und von 1983 bis 85. Dazwischen hatte ich nur Studiojobs, keine Liveband.
    Außerdem fragte mich Inga Rumpf, ob ich nicht Lust hätte, in ihrer Band einzusteigen. Nach drei Jahren nur im Studio konnte ich mir das sehr gut vorstellen. Die Tour mit ihr umfasste so um die 200 Konzerte. Aber, wenn es terminlich hinhaute, wurde ich nach wie vor als Studiodrummer gebucht, so spielt ich z.B. auf zwei Alben von Anne Haigis.
    Auch spielte ich mal mit Ina Deter und Achim Reichel. Ich arbeitete mich sozusagen durch die deutsche Popgeschichte, aber, natürlich war mir das damals nicht bewusst. In der Zeit kam es im Studio durch neue Techniken wie Drumcomputer, Edrums und ähnliches zu großen Veränderungen. Ich war von Anfang an dabei und habe gelernt mit diesen Neuerungen zu arbeiten. Das Programmieren von Drumparts wurde immer wichtiger, das Liveeinspielen wurde immer weniger.
    Es hat so zehn Jahre gedauert, bis alle merkten, dann man mich nicht nur auf einen Stil reduzieren konnte. So manch einer hat sich gewundert, als ich für Inga den Rockdrummer gab und dann wieder mit einer Fusionband unterwegs war. Auch eine Punkband gehörte zu meinen Jobs, das hat sehr viel Spaß gemacht.
    Was noch wichtig ist, 1980 gründete ich zusammen mit zwei Freunden in Hamburg die erste private Schlagzeugschule. Es war ursprünglich eine von Dante Agustini autorisierte Schule. Er war, als ich studierte, mein Schlagzeuglehrer. Ich bin dann auch schon Mal nach Paris gefahren. Meine Freunde hat bei hm in Paris absolviert und machten mit sehr viel Erfolg diese Schule auf. Aber, uns war von vornherein klar, dass wir Musiker bleiben wollte und so begrenzten wir unser Engagement in der Schule. Das war sozusagen der Grundstein für meine didaktische Karriere.
    1983 übernahm ich dann die Lehrtätigkeit als Schlagzeugdozent im Kontaktstudiengang Popularmusik von Gerry Brown in Hamburg. 20 Jahre bin ich dort in Hamburg geblieben, zum Schluss war ich Leiter des Studienganges.
    Immer wieder mal komponierte ich auch und ich finde es nach wie vor wichtig, dass auch Schlagzeuger diese Fähigkeit entwickeln. Das Komponieren umfasst für mich spontane Improvisation am Drumset oder eben auch ausgefeilte Stücke für ein ganzes Schlagzeugensemble. Für Sonor machte ich auch viele Workshops.



    DF: Wurde das mit dem Unterrichten und Organisieren dann immer mehr?


    UD: 1986 verkauften wir die Schlagzeugschule. Wir hatten einfach nicht genügend Zeit mehr durch die Band- und Studiojobs. Ehemalige Schüler übernahmen dann die Schule. 1988 bekam ich von Yamaha das Angebot eine Popmusikschule aufzubauen.
    Ich habe dann angefangen meine ganzen Aktivitäten zu rekapitulieren und hatte ja schon einiges Material wie zum Beispiel "das Drumbook" veröffentlicht. Ich wurde dann 1993/94 zum Professor berufen durch unter anderem auch meine leitenden Tätigkeiten. Ich wurde für meine Fähigkeiten als Drummer und Dozent sowie Organisator ausgezeichnet.
    Das Tolle war und ist, wie ich die Entwicklung von ehemaligen Schülern verfolgen kann, es sind aus den Studiengängen viele erfolgreiche Künstler hervorgegangen.


    DF: Hast du in dieser Phase noch als Drummer gearbeitet?


    UD: Ja, ich habe noch gespielt, aber, mehr im Bereich Workshop und Drumclinic sowie Solokonzerte. Ausserdem gab es da noch die eine oder andere Session, meist so Fusiongeschichten. Als Produzent war ich unter anderem für "Das Auge Gottes" tätig. Das hat tierisch Spaß gemacht. Das Produzieren war aber nie mein Hauptstandbein. Das Pädagogische war und ist mir da immer wichtiger.
    So leitete ich parallel zu Hamburg in Dinkelsbühl die Abteilung Pop-Rock-Jazz der Berufsfachschule für Musik. Dort lernte ich u.a. Benny Greb als Schüler von mir kennen.
    Das Ganze war praktisch die Vorbereitung für mich für mein Engagement der Popakademie in Mannheim, die ich ab 2003 als künstlerischer Direktor leite. Ich bin dann von Hamburg in die Quadratestadt gezogen, denn, ich wollte das hier in Vollzeit machen.


    DF: Kleine Zäsur, was macht für dich einen guten Drummer aus?


    UD: Da gibt es verschiedene Aspekte. Vor allem muss ein Drummer originell sein und eine eigene Handschrift haben. Es muss eine Farbe in seinem Spiel sein, die ihn unverkennbar macht.


    DF: Das ist wahnsinnig schwierig, oder?


    UD: Ja, aber, das ist die Lücke, die jeder Profi finden sollte. Ich glaube, dass nur das auf Dauer wirklich zählt. Du musst die aus der Masse der Drummer hervorheben. Das nötige Handwerk dazu ist erlernbar, aber, viele haben eben auch ein Talent. Timming ist das Zauberwort, es ist meist an Genres gekoppelt. Es gilt herauszufinden, mit welche Art von Musik fühle ich mich am Wohlsten und was liegt mir. Da geht es denn auch um Körpereinsatz.
    Deswegen versuche ich auch als Pädagoge dieses Profil zu schärfen, damit jeder Schüler entdeckt, worin er oder sie einmalig ist. Es ist enorm wichtig zu wissen, was man kann und was man nicht kann.
    Ein guter Drunmmer ist in der Lage flexibel auf andere Musiker zu reagieren. Er muss schnell eine verlässliche Grundlage schaffen. Schnell heißt innerhalb von Sekunden. Außerdem muss er ein gutes Songbewusstsein haben, da er die Songs unterstützt. Er muss kreativ auf das Angebot der Mitspieler reagieren. Beim Songwriting werden solche Ideen herausgearbeitet, bei der Improvisation geschieht dies spontan.


    DF: Inwieweit kann man diese Fähigkeiten jemanden beibringen?


    UD: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Man kann im Prinzip alles beibringen, es ist letztendlich nur eine Frage der Zeit. Bei einem sehr talentierten Schlagzeuger, der schon eine gute Grundausbildung genossen hat, wird es sehr schnell gehen. Ich spreche hier von einem bis drei Jahren. Wichtig ist, dass er als Schüler noch formbar ist. Wenn jemand wenig Vorkenntnisse hat, das Talent auch nicht so groß ist, kann man das auch erarbeiten, aber, das dauert dann eben zehn Jahre. Für eine professionelle Karriere, sofern man die dann will, reicht das aber nicht mehr. Die Grundlagen für eine Profikarriere müssen in einem Alter zwischen 18 und 22 gelegt werden. Alles andere wird sehr schwierig für eine professionelle Karriere im Sinne, dass ich dauerhaft und gut vom Schlagzeugspielen leben kann. Ich behaupte, jenseits der 25 ist da nichts mehr möglich...


    DF: Das macht mir sehr viel Mut, ich bin Jahrgang 1967...


    UD: Wichtig ist, wie realistisch ist dein Anspruch. Ich sage jetzt nicht, dass es nicht möglich ist, als älterer Drummer eine Top-40-Band zu etablieren und davon Leben zu können. Da gibt es viele positive Beispiele. Es geht aber um den Erwartungshorizont. Wenn ich aber zum Beispiel in einer Band spielen will, die dauerhaft mehr als zehntausend CDs verkauft, ist es leider notwendig, die Fähigkeiten und damit den Skill zu verdichten und in einer kürzern Zeit verfügbarer zu machen.
    Als ich im Alter von 25 oder 26 mit Charly Mariano zusammen gespielt habe, fühlte ich manchmal alt.
    Die Grundlagen und Erfahrungen als Profi, auf die sich aufbauen lässt, sollten zwischen 20 und 30 vorhanden sein. Alles andere läuft auf einen Kompromiss hinaus, wobei viele als so genannte Semiprofessionelle sehr glücklich sind.
    Was viele vergessen ist die Tatsache, dass du als professioneller Musiker nicht nur spielst sondern du musst dich selber organisieren können. Als Profi wirst du immer etwas vermissen, entweder hast du kein Geld oder keine Zeit. Das wird auch mit einem Majordeal nicht anders.
    Eine Anekdote: Es klingt ja immer so toll, wenn man sagen kann, auf den und den Festivals habe ich mit den ganz Großen gespielt, nur da tritt dann vor einem ein gewisser Steve Gadd auf und zeigt, was Groove ist. Anschließend bist du denn dran und siehst, dass Steve, Simon Philips oder sonst einer der Heros im Publikum sitzt mit der Miene, mal schauen, was der da jetzt macht, ob der wirklich so gut ist, wie man sich so erzählt. Leute, in einer solchen Situation hast du ganz schön die Hosen voll! Das gehört aber eben auch dazu.
    Ich habe so an die Tausend Drummer ausgebildet und einige davon sind ja auch sehr erfolgreich, deswegen denke ich, ich weiß, worum es geht. Letztendlich muss der Mensch, der da auf der Bühne steht, mich überzeugen. Was ich persönlich überhaupt nicht abkann, sind Poser oder Leute, die nicht wirklich hinter das stehen, was sie machen. Wenn ich merke, dass es sich nur um ein Fake handelt, dann mag ich das gar nicht. Das dürfte vielen anderen auch so gehen.
    So was wie DSDS hat für mich mit Musik nichts zu tun, das ist große Samstagabend-TV-Unterhaltung. Es ist hervorragend als Familiesendung gemacht. Völliger Quatsch ist aber, dass suggeriert wurde, dass Leute innerhalb einer sehr kurzen Zeit zum Star werden konnten. Wer hört denn noch heute von seinen ehemaligen Teeniefans Alexander Klaws oder Daniel Kübelböck?!



    DF: Wie siehst du die Zukunft der Musikindustrie und das Medium Internet?


    UD: Im legalen Downlaodbereich wird es ein großes Wachstum geben. Manche behaupten, dass der Prozentanteil am Umsatz von Tonträgern von momentan 5 % auf über 20 % im Jahr 2011 wachsen wird. Ich kann mir aber vorstellen, dass diese Steigerung wesentlich schneller kommen wird. Das wird sich stark verbinden mit Künstlern, die nur noch mit dem Medium Internet arbeiten. Natürlich hängt es auch von Dingen wie dem Ipod ab, die den Umgang mit legalen Downlaods selbstverständlich machen. Es ist die Frage, ob das Kultprodukt Ipod massentauglich wird, ob jeder so ein Teil haben muss.
    Was Livemusik anbelangt, so glaube ich, dass neben der Zeit am Computer die Leute etwas real und auch sozial erleben wollen. Wenn man sich so umschaut, die Events in der neuen SAP-Arena sind fast alle ausverkauft, die Leute wollen also auf Konzerte gehen. Der Umsatz des Veranstaltungsbereiches ist in Deutschland mittlerweile größer als der des Tonträgerbereiches.
    Ich behaupte, dass das Authentische und Originelle im großen aber auch im kleineren Umfeld ausdehnen wird. Auch kleinere Clubs werden von der Livemusik existieren können. Allerdings sollte man nicht nur auf eine Gruppe als Publikum oder eine Musiksparte zielen, dann wird es sehr schwierig. Wir haben nicht mehr die Situation, dass Leute einer bestimmten Gruppe zu bestimmten Events gehen, die so genannte Szene ist nicht mehr homogen, es gibt viele verschiedene Richtungen, von einer bestimmten Jugendkultur ganz zu Schweigen. Es besteht eher ein temporärer Erlebniszusammenhang. Ein jüngeres Publikum zum Beispiel geht an dem einen Tag zu "The Dome", am nächsten zu "Franz Ferdinand" und am dritten Tag zu einem Klassikkonzert.


    Weitere Infos: http://www.udodahmen.de

    Wenn ich meinen ganzen Krempel auf ein Mal hätte kaufen können, wäre mir einiges an Spaß verloren gegangen. Aber, ein Anfängerset stückweise und im Laufe von Jahren durch bessere Instrumente zu ersetzen und dann irgendwann ein tolles Set zu haben, das war schön. Als erstes erweiterte ich die Kiste um Becken, ich stand schon immer auf Blech. Zum Glück schien ich fast von Anfang an so ein Gehör zu haben, dass die Becken aus den 80er mir heute noch gefallen. Genauso die Snare, die ich 1988 kaufte, sie ist immer noch meine Hauptsnare.
    Die fünf Toms, die ich aufbauen kann, habe ich auch nicht am Stück gekauft, dafür war als Student einfach kein Geld da. Aber, über jedes Teil, was hinzukam, konnte ich mich freuen.
    So macht es mir nach wie vor Spaß aus einem größeren Pool an Krachmachteilen auswählen zu können. Allerdings, wenn ich mal nicht mehr die Lagerkapazitäten eines größeren Kellers mehr haben sollte, dann wird wohl doch mal das eine oder andere verkauft werden müssen.
    Zurück zur Diskussion:
    Selbst wenn einer nur gurkenmäßig spielt, solange er Spaß am Spielen und auch Spaß an teuren Instrumenten hat, ist es doch egal, was andere denken. Ja, Neid muss man sich verdienen.
    Leute, die immer sofort das bekommen, was sie wollen, tun mir allerdings insofern leid, dass für sie den Wert einer Sache eher egal ist, aber, wenn man lange auf ein ersehntes Stück spart, dann eines Tages es sein Eigen nennen kann, hat mehr einfach einen anderen Bezug zu dem Teil.

    Am Freitag, den 14. Juni, fand in der Stadthalle in Hockenheim die zweite Nacht der Trommel statt. Trotz der Wärme waren viele Trommelbegeisterte gekommen um die tolle Show zu erleben. Im Vergleich zur ersten Nacht der Trommel in Wiesloch wurden einige Showelemente verändert. Nicht nur deswegen war diese Nacht wieder ein voller Erfolg. Locker und unterhaltsam zeigten die Akteure rund um Armin Rühl, dass unser heißgeliebtes Instrumentarium auch mal im Mittelpunkt stehen darf.



    Mark Essien durfte wieder als Perkussionist sein Können demonstrieren, eine klare Bereicherung.



    Der ironische Versuch der Aufführung eines E-Musikwerkes sorgte für zahlreiche Lacher. Jens Weidenheimer (v.l.), Stefan Breuer und Boris Angst überzeugten neben ihrem Drumming durch ihr schauspielerisches Talent.



    Wie auch in Wiesloch wurden die Trommler von Gitarre und Bass begleitet. Die nicht nur für Trommler markanten Stücke und die gekonnten Wechsel zum nächsten Klassiker begeisterten das Publikum.



    Armin voll in Aktion, jeder der fünf durfte zum Grundgroove von "We will Rock you" versuchen die anderen aus dem Takt zu bringen.



    Der Spezialgast der Nacht war Manni Neumeier, um mal ein Klischee zu bedienen, ein Urgestein des Krautrocks. Aber, dort ist er nicht stehen geblieben, sondern er hat sich mit vielen verschiedenen Kulturen und deren Klängen ausgiebig befasst. Faszinierend war der Blick in seine reichhaltige Welt des Trommelns.



    Zum Schluss spielte er zusammen mit den fünf Trommlern und sie inszenierten ein Trommelfeuerwerk der nachhaltigen Art. Locker und gekonnt spielten sie sich die musikalischen Bälle zu.
    Zum Glück wird dies nicht die letzte Nacht der Trommel gewesen sein, auf die nächste bin nicht nur ich schon gespannt.

    Jo, da metal rulz, Helmut Lotti, Kasselruther Spatzen, Ernst Mosch, die Bigband der Bundeswehr, die haben alle ganz viel Blech im Sound :D
    Punk is auch geil wie Tokio Hotel, die Killerpilze, obwohl, meine Mama erlaubt mir das nicht zu hören! :rolleyes:

    Stelle hier(m)it den Antrag, diesen Fred als Fred des (M)onats auszuzeichnen.

    Ti(m), falls es dir wirklich gelingen sollte, das (M) zu eli(m)inieren, dann wären Fotos nicht schlecht.
    Was auf jeden Fall funktionieren sollte: Das (M) mit eine(m) Dre(m)el oder so auschneiden, das ist ein dann wahrhaftes Cuto(m)-Zi(m)bel