Beiträge von ipo

    Glückwunsch von Skorpion zu Skorpion. 30 ist aber ja auch noch kein Alter, ich gehe schon hart auf die 40 zu...Nächtes Jahr ist es so weit, schnüfff!

    Habe Kontakt zu MP wegen dem Gong aufgenommen: Er ist, wie auf dem Bild zu erkennen, noch vorhanden, aber, ob er die gewaltige Hitze unbeschadet überstanden hat, konnte noch nicht festgestellt werden.
    Außerdem möchte MP noch daraufhinweisen, dass die Drumabteilung vom Brand nicht betroffen ist, der Versand ebenso.
    Und die Musik Produktiv Messe vom 10. bis 12. November findet mit allen Ausstellern und allen Workshops definitiv statt. Für Drummer besonders spannend ist der Samstag, an dem Extreme- und Steve Vai-Drummer Mike Mangini auftritt. Auch Jost Nickel, der Drummer von Jan Delay ist dabei, genauso wie Zacky, Nippy Noya, Dirk Brand, Phil Maturano und viele viele andere.
    Herr Metalfusion wird auch zu hören und sehen sein.

    Zuhören können


    Magnus Öström trommelt beim Esbjörn Svensson Trio (e.s.t.) und dürfte nicht nur Jazzern ein Begriff sein. Experimentierfreudig setzt er elektronische Effekte ein um seinen Sound zu kreieren.
    Drumsandbeats hatte die Gelegenheit ihn ein paar Fragen zu stellen. Vielen Dank! Außerdem gilt der Dank Burning, der rasend schnell die Übersetzung schickte.



    DF: Wann und warum bist Du angefangen, Musik zu machen?


    MÖ: Also das Wann ist wesentlich einfacher als das Warum. Ich glaube, ich war 7 oder 8 Jahre alt, als ich begann, die Welt der Musik zu entdecken, jedoch in sehr groben Zügen. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich im Badezimmer mit zwei Zahnbürsten als Sticks auf ein paar Plastikgläsern herumgetrommelt habe, und meine Mutter auf der anderen Seite der Tür versuchte, mich rechtzeitig zur Schule zu bekommen…
    Nach einer Weile habe ich mir ein Drumset selbstgebaut, aus leeren Farbtöpfen (Mein Vater war Maler), und dann angefangen, darauf zu spielen. Ich war besonders auf meinen Snaresound stolz. Die Snare war eine verkehrt herum aufgestellte Blechdose, und wenn man die Plastikkappe oben auf den Metallboden gelegt hat, gab es einen Sound wie bei einer richtigen Snaredrum. Hab ich zumindest damals geglaubt.
    Als ich 11 war, bekam ich von meinen Eltern mein erstes richtiges Schlagzeug zu Weihnachten. Es bestand nur aus einer Bassdrum, Snare und einer Hihat, aber für mich war es wie im Siebenten Himmel.


    Das Warum ist wesentlich schwerer, es fühlt sich an, als sei es gerade erst passiert, als ob alles mögliche dafür der Auslöser gewesen sein könnte, und ich denke, in meinem Fall war es die Musik, die mich interessiert hat. Es ist einfach eine dieser Mysterien im Leben. Ich weiß zum Beispiel, dass meine Mutter eine kurze Zeit lang Saxophon gespielt hat, aber das war vor meiner Geburt. Sie spielte außerdem noch ein wenig Akkordeon. Ich fand später heraus, dass mein Vater alte Platten mit Glenn Miller, Tommy Dorsey, Duke Ellington und einigen anderen bekannten Künstlern besaß. Ich hörte mir diese Platten sehr oft an, besonders „In the mood“, „Pennsylvania Six Five Thousand“ und diese ganzen Hits. Es gab da einfach irgendwas im Groove, das mich gefesselt hat. Dann ging es weiter zu Bill Haley’s „Rock around the clock“. Diese Platte habe ich so lange gehört, bis sie fast komplett abgenutzt war, dann jedoch hat mein Bruder sie mit zu einer Schulparty genommen und kaputt gemacht.
    Es mag merkwürdig sein, dass ich diese alte Musik gehört habe, obwohl eigentlich in den frühen Siebziger Jahren die Rock- und Pop-Szene entstand. Aber ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, diese alten Sachen so früh in mich aufzusaugen. Mein drei Jahre älterer Bruder hat seine erste Jimi Hendrix Platte, Band of Gypsies, bekommen, als er Acht war, so konnte ich also schon mit Fünf diese Art von Musik in meine Venen aufnehmen, ohne es richtig zu bemerken. Es war einfach ein großartiger Mix. Die erste Platte, die ich mir selbst gekauft habe, war „Ballroom Blitz“ von The Sweets, mit diesem berühmten Drumintro. Und wenn ich so darüber nachdenke, gibt’s da genau diesen besonderen Groove, der mich schon so an Glenn Miller’s „Pennsylvania Six Five Thousand“ und „Rock around the clock“ gefesselt hat. Die Songs sind irgendwie miteinander verknüpft, komisch, da hab ich sonst gar nicht drüber nachgedacht.



    DF: Welchen Stil würdest du als deine Wurzeln bezeichnen?


    MÖ: Ich dachte eigentlich immer, dass meine Wurzeln im Pop liegen würden, z.B. wegen der „The Sweets“-Ära, aber wenn ich ein wenig mehr darüber nachdenke, waren Rock und Jazz früher da, noch bevor ich es richtig erlebt habe. Obgleich der erste Groove, den ich spielen konnte, ein ganz gewöhnlicher 2/4 Pop-Beat war.


    DF: Welche Drummer haben dich am meisten beeinflusst?


    MÖ: Normalerweise zähle ich Billy Cobham und Roy Haynes als meine größten Einflüsse auf, aber wenn ich ein bisschen tiefer grabe, stoße ich auf all die großartigen Jazzdrummer der Dreißiger, Vierziger und Fünfziger Jahre. Ich muss natürlich auch die großen Rockdrummer wie z.B. Mitch Mitchell, Buddy Miles, Ian Paice und John Bonham dazuzählen. Es ist sehr interessant, sie alle haben eine Art jazziges Feel in ihrem Spiel, die kamen wirklich noch von der alten Schule.
    Ich denke allerdings, ich habe von fast jedem tollen Drummer, den ich je gehört habe, etwas aufgenommen. Elvin Jones, Paul Motian, Tony Williams, Buddy Rich, Max Roach, Gene Krupa, Baby Dodds, Jo Jones, Philly Joe Jones, Jack de Johnette , Harvey Mason, Steve Gadd, Jeff Porcaro, und so kann ich ewig weitermachen…
    Wir dürfen nie vergessen, dass wir auf den Schultern der Riesen vor uns stehen.
    Und ich bin immer noch der Meinung, dass Mick Tucker ein toller Drummer ist. Und natürlich auch Ringo Starr, Levon Helm, Jim Keltner…



    DF: Spielst du außer Drums noch andere Instrumente?


    MÖ: Wenn du meinst, ob ich die so spielen kann, wie Schlagzeug, dann ist die Antwort Nein. Aber ich spiele ein wenig Piano und Gitarre zu Hause.


    DF: Seit wann arbeitest du als professioneller Schlagzeuger?


    MÖ: Seit 1987. (Wow, nächstes Jahr sind das schon 20 Jahre. Beängstigend…)


    DF: Ist das Esjbörn Svensson Trio die einzige Band, in der Du spielst, oder hast du noch Nebenprojekte?


    MÖ: Im Moment nicht. Vor zehn, fünfzehn Jahren habe ich in vielen verschiedenen Bands gespielt, aber heutzutage verschlingt e.s.t. die meiste Zeit. Aber ich spiele manchmal Sessions, und das macht richtig Spaß.


    DF: Könntest Du uns ein wenig über Dein Equipment und die Effekte, die Du benutzt, erzählen? Womit hast Du angefangen, und wie war die Entwicklung bis zum heutigen Tage?


    MÖ: Ich benutze einen Lexicon Jamman, das ist eine Art Delay/Loopmaschine. Aber Live spiele ich nie zu Loops, ich benutze nur den Delaypart. Es ist ein großartiges Gerät, leider wird es seit fast 10 Jahren nicht mehr gebaut.
    Ich verwende auch ein DOD Envelope Filter Pedal, ein Line6 Distortion Pedal, ein Line6 Filterpedal und ein Digitech Whammy. Auf dem bald erscheinenden Album „Tuesday Wonderland“ benutze ich auch ein Digitech „Jimi Hendrix“ Pedal als Wahwah/Distortion. Ich versuch immer, das in mein Setup mit einzubauen, aber da ist kein Platz mehr auf dem Boden…
    Ich glaube, es fing alles mit dem Jamman, DOD und der Distortion an, von da an hat sich das dann entwickelt. Man hört irgendwo einen Sound, in seinem Kopf oder auf einer Platte, oder wo auch immer, und man versucht herauszufinden, wie man den bekommen kann.



    DF: Was sind Deine Ratschläge für jemanden, der gerade anfängt, Effekte und Elektronik zu benutzen? Womit fängt man am besten an?


    MÖ: Die erste Überlegung ist immer: wird das der Musik, die man macht, etwas geben, oder ist es einfach nur eine Spielerei? Es bringt nichts, viel Elektronik zu haben, wenn man dadurch anfängt, Energie aus der Musik herauszunehmen anstatt welche hinzuzufügen. Das ist ein genereller Ratschlag für alle neuen Arten von Sounds. Darüber hinaus sollte man einfach seinem Herzen folgen, neugierig sein und keine Angst haben, Neues auszuprobieren, so wie zum Beispiel: wie hört es sich wohl an, wenn man 12 Musser Vibraphone nimmt, diese vom Kölner Dom auf ein Orchester wirft, das gerade dabei ist, seine Instrumente zu stimmen, während im Hintergrund die Feuerwehr angerauscht kommt, um das Feuer zu löschen, dass deine 10.000 € teuren Feuerwerkskörper verursacht haben… oder so ähnlich.


    DF: Was sind Deine besonderen Schätzchen in Deiner Drum- und Beckensammlung?


    MÖ: Ich bin in der glücklichen Situation, ein Set alter K Zildjians zu Hause zu haben, und wenn ich wählen müsste, wären das meine wertvollsten Schätze. Und das nicht nur, weil ich Zildjian-Endorser war.


    DF: Was rätst Du allen jungen Drummern da draußen?


    MÖ: Ich weiß nicht, ob ich der richtige bin, um Ratschläge zu geben. Ich kann nur sagen, was für mich am wichtigsten war:
    1. Meine Ohren… Natürlich, mag man jetzt denken, das ist ganz klar. Aber deinen Mitmusikern zuhören zu können ist die wichtigste Sache, besonders für einen Drummer, denn der kann wirklich viel zerstören, wenn er oder sie nur an sich selbst denkt.
    2. Spiel soviel wie möglich mit anderen Leuten zusammen. Es ist natürlich immer gut, zu üben, aber bei der Musik geht es darum, mit anderen zusammenzuspielen (wenn man nicht gerade eine Karriere als Solodrummer anstrebt. Das kann zwar klappen, aber es ist ein schwerer Weg).
    3. Spiel so viele verschiedene Stile wie möglich, besonders während du noch jung bist. Du wirst dadurch hoffentlich deinen Stil finden und deine Persönlichkeit weiterentwickeln.
    4. Hab keine Angst davor, deinen eigenen Weg zu gehen. Wenn du meinst, dein Drumset sollte aus einer Snare als Kickdrum, einem 6“ Splash und einer 351“ Floortom bestehen, dann los…

    Genau, für uns waren die Neue Deutsche Welle Extrabreit, Fehlfarben, Ideal und nicht Nena, Peter Schilling und Fr. Menke!
    Also, sorry für Boy Gorge, ABC usw., Pinstripes auf dicken Kesseln, Concertoms, pinkfarbene Drumsets, grottige Edrums, Drumcomputer doof programmiert, Commedore 64, Spielhallen und Peepshows, AIDS, die doofe Birne (Kohl), dass Bravo und Bildzeitung überlebt haben...

    Das Blut, das durch den Adern rinnt


    Das Interview mit Frank Gilchriest führte Forumsmember Theo, hier ein Auszug aus einer Mail von Theo:
    "Ach, ja, kennengelernt habe ich Frank bei einer gemeinsamen Tour 1996 von Virgin Steele und meiner Band Poverty's No Crime durch Südeuropa. Vor einiger Zeit habe ich ihn dann wieder im Netz entdeckt und den Kontakt aufgenommen. Die CD Aufnahmen, die ich von ihm kenne, sind allesamt gut. Aber richtig überzeugen konnte er mich live. Ich habe selten einen Metal-Drummer erlebt, der mit einer solchen Power und Energie spielt, dabei aber trotzdem immer auch ein bisschen "Swing" in die meist straighten Metal Grooves bringt."
    Dank an Theo und an Burning, der mal wieder die Übersetzung lieferte.



    DF: Seit wann spielst du Schlagzeug und warum gerade dieses Instrument?


    FG: Ich fing an als ich ungefähr zehn Jahre alt war, auf den Töpfen und Pfannen meiner Mutter.


    DF: Was bedeutet das Instrument für dich?


    FG: Das Instrument bedeutet mir alles. Es ist das Blut, das durch meine Adern rinnt. Ohne Drums würde ich sterben.


    DF: Wann hast du dein Hobby zum Beruf gemacht?


    FG: Anfang Zwanzig hab ich angefangen mit einigen Coverbands professionell Musik zu machen.


    DF: Was magst du an deinem Job als Profidrummer, und was nicht?


    FG: Der beste Teil des Jobs ist, dass man die Möglichkeit hat zu spielen. Außerdem liebe ich es zu reisen und neue Freunde zu treffen. Es ist allerdings nicht so toll, dass Drummer schnell von Bands ausgenutzt werden können. Man muss sehr aufpassen bei der Entscheidung, mit wem man spielt.


    DF: Was ist deiner Meinung nach die Aufgabe eines guten Schlagzeugers innerhalb einer Band?


    FG: Ein guter Drummer ist auch gleichzeitig ein guter Musiker. Ein guter Drummer dient einzig und allein dem Song und nicht seinem oder ihrem Ego. Man muss sehr feinfühlig auf das reagieren, was der Songwriter will. Der Drummer muss den Song antreiben können ohne im Weg zu sein.


    DF: Wie wichtig ist Kommunikationsfähigkeit innerhalb einer Band?


    FG: Kommunikation ist alles. Musik zu machen ist wie Liebe zu machen.


    DF: Ist es wichtig, einen guten Charakter zu haben?


    FG: Ich denke, es hilft sehr. Wenn du ein Idiot bist und man schwer mit dir umgehen kann, solltest du lieber wirklich gut sein. Aber so gut ist eigentlich niemand.


    DF: Wie siehst du die Zukunft der Musikindustrie, besonders in Bezug auf des Internet?


    FG: Das Internet ist für Musiker eine Riesensache. Es ist ein großartiges Networking- und Marketinginstrument. Vielleicht wird es irgendwann sogar Plattenfirmen völlig ersetzen.


    DF: Dein Tipp für das Drummerforum?


    FG: Mein Tipp ist, Musik lesen zu lernen. Der Trick um neue Sachen zu lernen, ist sie lesen zu können. Es ist einfach zu schwierig sich nur auf seine Ohren zu verlassen. Die gute Sache dabei ist, je besser man lesen kann, desto besser werden die Ohren werden.


    Aufnahmen:
    1996 Virgin Steele MARRIAGE OF HEAVEN & HELL Part II
    1998 Virgin Steele Invictus
    1999 Virgin Steele The House Of Atreus: Act I
    2000 Virgin Steele The House Of Atreus: Act II
    2002 Virgin Steele The Book Of Burning
    2002 Virgin Steele Hymns To Victory
    2003 Gothic Knights Up from the Ashes
    2003 Holy Mother Agoraphobia
    2006 Riot ARMY OF ONE
    2006 Virgin Steele Visions Of Eden


    Seit 1995 festes Bandmitglied bei Virgin Steele,
    seit 2003 bei Holy Mother und Riot


    http://www.frankgilchriest.com

    Tja, Schadenfreude ist mal wieder angesagt, hätte mich auch gewundert, wenn ein Thema mal nicht runtergezogen würde. Nicht umsonst hat das Drummerforum bei Einigen einen schlechten Ruf!!! Mal drüber nachdenken!

    Auf der Internetseite vom WDR:


    "Millionenschaden bei Großbrand


    Ibbenbühren: Beim Brand einer Musikalienhandlung ist am Sonntag ein Schaden von bis zu drei Millionen Euro entstanden. Nach Angaben der Polizei erklärt sich die Schadens-Höhe dadurch, dass zahlreiche hochwertige Musikinstrumente bei dem Feuer zerstört wurden.


    Stand vom 29.10.2006, 10:40 Uhr"

    Das ist ganz einfach, als ich das Acrylset zurückgebracht habe, war der Uli gerade bei Wahan zu Besuch. Ich habe gehört, dass sich so manche Kontakte auf der Musikmesse in Frankfurt ergeben haben :D
    Ich würde gerne noch mehr schreiben, aber ich muss noch erst die vielen Eindrücke von gestern verarbeiten, deswegen wird es mit dem Interview auch noch dauern.

    Gestern besuchte ich endlich Uli Frost, alias "Der Beckenpapst". Er hat eine Menge Altmetall, über 300 Paiste Formula 602 zählen zu seiner Sammlung. Angesichts diesem Ergebnis langjähriger Sammelleidenschaft verschlug es mir die Sprache, darum lasse ich Bilder sprechen:



    Im Vordergrund ist das komplette "Joe Morelllo-Signature-Set" zu sehen, eine der vielen Raritäten, die Uli ergattern konnte.



    Verschiedene Prototypen



    Auch die Snare-Sammlung von Uli kann sich sehen lassen. Besonders stolz ist er auf Sonderanfertigungen, Sonor verarbeitete auf seinen Wunsch mehrere Craviotto-Kessel.



    Ich durfte etliches Altmetall selbst anspielen, besonders hatte es mir ein 22er Heavy angetan. Aber auch ein 24er Ride würde meine bescheidene Blechsammlung abrunden.
    Die meisten der edlen Teile konnte Uli Ende der 90er relativ günstig kaufen. Inzwischen jedoch ist der Wert der Formula-Serie ja erheblich gestiegen. Besonders schwer sind kleinere Beckengrößen zu bekommen.



    Neben dem Beckensammeln restauriert und modifiziert Uli Kessel. Diese und natürlich ausgewählte Exemplare der 602 spielt er in seinem eigenen Studio. Dort beschäftigt er sich akribisch mit dem Thema Drumsound. Mit sichlichem Vergnügen spielte ich ein Sonor Phonic in Rosewood. Ständer der Signature-Serie hat Uli als Mikroständer umfunktioniert. Das Set klang einfach genial. Nach einem kurzen Soundcheck nahmen wir ein paar Grooves auf, die ich mir dann anhörte. Besonders die beiden Neumann U47, die vorne im Bild zu sehen sind, gaben den tollen Klang des Phonics absolut natürlich wieder. So brauchte Uli nur ein bisschen von den anderen Mikros dazumischen um einen absolut amtlichen Drumsound zu erhalten. Wieder was gelernt.


    Weitere Details folgen im Interview demnächst hier auf dem Sender...

    Tolles Thema!
    Ich erinnere mich an mein zweites Set, 12, 13, 16, 22er Größen, mit Filzstreifen unter den Toms und dem Schnarrefell. Auch die Resos waren abgeklebt oder gar ganz abgeschraubt, Concert- oder Rocktoms waren in Mode. Das Reso der Bassdrum war so groß wie möglich ausgeschnitten.
    Dann im Jahre 1983 besuchte mich ein kurzzeitiger Lehrer und stimmte das Set. Auf ein Mal sangen die Toms und die Schnarre, weil sie ja vom Filzstreifen befreit wurden. An die Obertöne musste ich mich gewöhnen. Letztendlich bin ich dann aber bei so einen eher offenen Klang geblieben. Manchmal nahm ich die kleinen Taschentücherstückchen mit Gaffa fixiert runter und stimmte die Trommeln hoch. Zur der Zeit hört ich mehr Jazzrock und besonders der Sound von Billy Cobham auf "Stratus" hatte es mir angetan.
    Tja, dann in den 90er kaufte ich die Superstar- und Granstartrommeln und die wurden werksmäßig mit Pinstripes ausgeliefert. Zunächst dämpfte ich sie noch, aber, das war dann auch irgendwann Geschichte. Dann gab es Empeor clear als Schlagfelle. Die spiele ich immer noch meistens ungedämpft. Aber, sollte es die Klangsituation erfordern, hätte ich keine Hemmungen, kleine Taschentücher mit Gaffa drauf zu pappen, z.B., wenn die Lautstärke sehr gering gehalten werden muss.
    Letztendlich kann ich nur sagen, probiert viel rum, hört viele verschiedene Musik aus verschiedenen Jahrzehnten und findet euren eigenen Sound. Gerne mag ich z.B. den Klang auf A Perfect Circle - 13 Steps. Was Josh Freese da trommelt, klingt einfach gut. Aber, inwieweit der jetzt noch natürlich ist, ist ganz klar nicht festzustellen.
    Richtig lustig wird es, wenn dem über Overheads und Tommikros abgenommenen Sound noch per Trigger "Unterstützung" aus dem TD 8 zugemischt wird. Ein 8er Tom mit einem Bassdrumsound kann sehr gut in einem Song als Effekt funktionieren. Auch hier gilt: Versuch macht klug.


    Exkurs: Nimmt man Phil Collins als Beispiel, wird klar, wie sehr sich der Trommelsound innerhalb eines Jahrzehnts verändert haben: Anfang der 70er waren viele Obertöne zu hören, besonders mit Brand X. Anfang der 80er war das Ganze wesentlich trockener und mit Gates sowie anderen Effekten bearbeitet.

    Am Dienstagabend hatte ich das Vergnügen die Schweizer Band Shora im Clubkeller in Frankfurt sehen und vorallem hören zu dürfen. Es war ein recht kleiner Keller, sodass eine große räumliche Nähe zu den Musikern entstand. Das war echt Klasse!



    Der Drummer, dessen Name ich leider wieder vergessen habe, spielte Bleche unterschiedlicher Firmen. Den Vintitschfans unter euch dürfte aber mehr das Luddy interessieren, es ist laut Aussagen des Kollegen 1976 in Amiland gebaut worden.
    Der Meister hatte Pinstripes aufgezogen, da er auf einen sehr fetten und trockenen Sound steht.



    Als ich dieses Foto schoss, konnte ich den Luftzug der Bassdrum spüren, denn ich kniete ungefähr einen Meter vor ihr.


    Die Musik von Shora hat mich fast umgehauen, eine geniale Mischung aus Tool, Mogwai, Mono und laut Plakat King Crimson. Post Punk Prog Rock sagt so mancher wohl dazu. Kein nerviger Singsang störte die vom Bass, Keyboards bzw. Saxophon, zwei Gitarren und eben Drums erzeugte atmosphärische Klangwelt. Dynamik, lange Songs mit interessanten Strukturen, sowas kennt das Format-Radio definitiv nicht.
    Nach dem Konzert konnte ich nicht umhin, den Drummer anzuquatschen. Leider war sein Englisch fast so schlecht wie mein Französisch und in der Gegend um Genf, wo die Band herkommt, sprechen sie wohl kaum Deutsch. Immerhin bekam ich ein paar Informationen, für ein Interview hättte es aber nicht gereicht. Shora waren letztes Jahr mit Mono auf Tour, das wäre ein tolles Doppelkonzert für mich gewesen, denn die Japaner machen ebenfalls feine Lalla.