Mittig aufs Fell treffen tun die Schlägel bei mir übrigens alle
Irgendwer schlaueres als ich hat mal gesagt, der Beater soll gar nicht unbedingt mittig - im Schwingungsknoten - auftreffen, wenn man bestmöglichen BD-Sound möchte. Vielleicht kann nils uns erhellen?
Ich schlage jedenfalls gerne aussermittig, weil mir sonst der Hebelarm zu kurz wäre. Maschine ohne Verkünsteln und ohne Verschieben an den Spannreifen schrauben und ggf. nen Patch dahin, wo der Beater eben auftrifft. Hat bisher immer gut funktioniert, wobei die 18er auf nen Riser kommt.
Das Ganze hat mehrere Aspekte.
Einerseits entstehen weniger Obertöne, wenn man genau die Mitte des Fells trifft, denn hier schneiden sich alle diagonalen Knotenlinien der zugehörigen Oberschwingungen. Trifft man diesen zentralen Schwingungsknoten, werden die Obertöne mit diagonalen Knotenlinien nicht angeregt, sondern lediglich die mit konzentrischen Knotenlinien. Wer mehr dazu wissen will, google mal nach Chladni'schen Figuren (siehe Bild unten).

Die Frage der Obertöne ist ja ein Thema für viele hier, deshalb lohnt es sich, genau zu treffen, wenn man einen obertonarmen Sound will, aber trotzdem nicht so viel Dämpfung anbringen möchte. In den 1980ern war z.B. Jeff Porcaro dafür berühmt, sehr präzise die Fellmitten zu treffen und daher sehr beliebt als Studiotrommler (es gab daneben selbstverständlich auch noch andere Gründe).
Andererseits erhöht ein außermittiger Auftreffpunkt des Bassdrumschlegels die Lebensdauer des Fells enorm. Der Schlegel trifft, anders als ein frei beweglicher Stick, immer denselben Punkt des Fells. Wählt man diesen etwas außerhalb der Mitte, kann man durch Drehen des Fells um ein paar Grad immer wieder eine frische Stelle Fell unter den Schlegel bringen und es klingt wieder wie neu. Bei Drehungen von jeweils 30 Grad geht dies 12 Mal (!), die Haltbarkeit des Fells wird so also verzwölffacht.
So kann man gut auf den angesprochenen Patch verzichten, denn diese Patches sind klanglich aus meiner Erfahrung ziemlich problematisch. Live mag das mit Patch noch gehen, im Studio ist es eigentlich immer schlecht.