Beiträge von nils

    Es geht dabei auch nicht einfach nur um einen Weiterverkauf, wenn man dann doch nicht aufs Konzert geht. Sondern es geht um Leute, die systematisch zu Beginn vom jeweiligen Verkaufsstart viele Tickets kaufen, dann bis zum Ausverkauf des Events warten und diese mit z.T. erheblichem Gewinn wieder verkaufen.

    Ich wollte mal mit meinem Sohn ein Bundesligaspiel besuchen. Bei Werder gibt es ein Bewerbungssystem, bei dem man den Kartenwunsch angibt und dann werden die Karten unter den Interessenten quasi verlost (bezahlen muss man sie natürlich trotzdem). Nach einigen erfolglosen Versuchen, bin ich auf den Schwarzmarkt und habe da Karten in etwa zum regulären (Einzel)Preis bekommen, ABER es waren Dauerkarten. Der Vermieter der Dauerkarten kam dann in der Halbzeitpause vorbei und hat sie wieder eingesammelt. Der hat duzende Dauerkarten mit verschiedenen Namen drauf und verdient eine Menge Kohle damit. Werder findet das offenbar OK, jedenfalls unternehmen die nix dagegen.

    Bin erst bei der 5. Nummer angekommen, aber bis hierhin ist schon eine ordentliche stilistische Bandbreite zu hören.

    Bei Rise up hab ich tatsächlich zuallererst gedacht "Prog-Träume werden wahr". Aber spätestens Call me ist für mein Ohr eher eine gefällige Pop/Rocknummer ohne viel Prog. Stand up ist dann wieder was ganz anderes, irgendwo zwischen Toto und old school HipHop. Hut ab für die Eier, so ein Album zu machen!

    Kaum einer weiß noch einzelne Musikalben als Gesamtkunstwerke zu schätzen, kaum einer konsumiert noch ein Album so, wie es im Mastering angedacht wurde.

    Dabei entgeht einem ein wesentlicher Teil der künstlerischen Intention, der Spannungsbogen, der sich über das Werk zieht, wird nicht wahrgenommen. Ein Album war ja darüber hinaus in vielen Fällen auch ein visuelles Kunstwerk. Aufwändige Grafiken, Booklets oder Gimmicks, wie Wischgrafiken. Musik hatte zur Hochzeit des Albums zwischen den späten 1960ern bis in die 1990er einen kulturellen und gesellschaftlichen Stellenwert, den sie heute nicht mehr hat. Das hat einerseits mit dem Wandel vom Künstlergeschäft zu einem Produzentenbusiness* zu tun, andererseits aber auch mit dem Transportmedium. Neil Postman schrieb einst: das Medium ist die Botschaft.

    * : Interessanterweise war die Musik im 20. Jh bis in die 1960er hinein bereits ein Produzentenbusiness, es gab Produzenten, Autoren und Interpreten. Motown war in diesem Sinne außerordentlich modern.

    Ich kann mich da selbst an das TOOL-Konzert erinnern. Hatte die Band bis dahin als früherer Fan noch nie live gesehen und da war mir nach der Entscheidung auch egal, ob das Ticket 150 oder 100€ kostet.

    Egal, wie geil die Band ist, irgendwann ist für mich die Schmerzgrenze erreicht. Ich hab für Tool in Hamburg (2022 meine ich) 105 Euro bezahlt. War ein gutes Konzert, würde ich aber kein zweites Mal machen: die viel zu große Halle führt zu eher schlechtem Sound und schlechter Sicht. Psychotic Waltz im übersichtlichen Knust war ein Schnäppchen dagegen, Sound und Sicht deutlich besser und einen Schnack mit dem Gitarristen nach dem Konzert gab es auch noch.

    Die freie Marktwirtschaft kann sich halt schlecht selbst regulieren. Da müsste schon die Politik eingreifen.

    Nanana, wer wird denn da den neoliberalen und marktradikalen Ideologen widersprechen? Der Markt regelt doch ALLES.

    Alles was trommla schrieb.

    Zum Punkt "Der Drummer": Nach meiner Erfahrung kann man durch veränderte Spielweise den Klang von Becken formen. Möglicherweise liegt die Lösung tatsächlich ein einem anderen Anspielwinkel und/oder einer anderen Anspielposition und/oder einer anderen Handbewegung.


    In meinem Repertoire wären das meine Sabian 14" HH Regular Hihats, die genauso spektakulär sind wie ihr Name, aber eben in vielen Stilen gut funktionieren. Die können so ziemlich alles, was nicht ausgesprochen brachial klingen muss. Aber du willst ja was von Ratiopharm Zildjian ;)

    Ich hatte bisher nur Zildjian Hihats, die mir zu dick und zu schwer waren. Daher bin ich bei anderen Herstellern gelandet. Für eher unauffälligen Pop-Sound nehme ich immer noch gerne die Paiste 2002 Medium, soll es etwas silbriger sein, kommen die Paiste 602 Medium aus den frühen 1970ern zum Einsatz. Für etwas dreckiger sind Dream Bliss 13" Hats mein Favorit, schön dünn, leicht trashig und funky. Wenn es etwas schwerer sein soll, ohne gleich zu aufdringlich zu werden, verwende ich 1980er Sabian Handhammered.

    Da frage ich mich ob die Musiker während eines Konzerts konzentriert wie die Sau am Werk sein müssen, um es nicht zu vergeigen

    Ehrlich gesagt denke ich, dass volle Konzentration die Grundhaltung beim Musizieren in der Öffentlichkeit sein sollte, ganz unabhängig vom Status "Profi" oder "Amateur".


    Wenn man Profi definiert als "verdient den Lebensunterhalt mit Musik", dann war ich auch mal einer, kann also aus Erfahrung sprechen. Auch wenn ich meinen Lebensunterhalt schon lange anders verdiene, darf ich immer mal wieder mit den Profis spielen und versuche dabei, möglichst nicht als der Hobbymusiker aufzufallen, der ich mittlerweile eigentlich bin.


    Grundsätzlich: Man sollte seinen Kram schon können (Dienstleistungsaspekt: die Leute bezahlen mich und ich bin daher vorbereitet) und, aus meiner Sicht das wichtigste überhaupt, man sollte auch seinen Werkzeugkasten kennen. Versucht man auf der Bühne Dinge, die man (noch) nicht richtig kann, geht es schnell mal schief. Es braucht Vertrauen in das eigene Können und Wissen um die Grenzen. Bewegt man sich innerhalb, sind die Voraussetzungen gut, dass es ein ordentlicher Gig wird.


    Für mich ist es dabei ein Unterschied, ob man in der Unterhaltungsbranche aktiv ist, also Covermucke, Tribute und dergl. macht (hier gilt für mich: Original oder originell, gewollt und nicht gekonnt ist ganz schlecht), oder ob man mit eigener Musik unterwegs ist, also als Künstler. Unterhalter werden an der Vorlage gemessen, Künstler haben größere Freiheiten, erst wenn man als Künstler SEHR bekannt ist, wird man am eigenen Original gemessen. Das ist mir persönlich noch nicht passiert.


    Dann gibt es noch ein Zwischending zwischen Unterhalter und Künstler: die Künstlerbegleitung, ein Segment, in dem ich immer mal aktiv bin. Ich werde quasi gebucht, um Künstlern die Bühne zu bereiten, spiele Originale, die aber nicht unbedingt den Bekanntheitsgrad des Materials von Coverbands haben. Derzeit arbeite ich am Material vom Piet Gorecki Trio, wo ich möglicherweise als Trommler einsteige und von Rockwark, wo ich möglicherweise als Sub für den eigentlichen Trommler aktiv sein werde. Ersteres würde mittelfristig auch die Mitarbeit an Kompositionen bedeuten, letzteres ist mit Click und Backingtracks und erlaubt daher kaum kreative Freiheiten, aber in beiden Fällen geht es im Wesentlichen um Kompositionen anderer Menschen, die ich lediglich umsetze. Dabei gehe ich selbstverständlich konzentriert zu Werke, ich will ja kein Störfaktor sein, siehe weiter oben.


    Spielt man eine Aushilfe oder steigt irgendwo neu ein und ist von Notizen abhängig, wird's besonders mit langen Sets stressiger.

    Absolut, ich arbeite auch gelegentlich mit Aufzeichnungen, versuche aber immer, diese so schnell wie möglich loszuwerden.


    Letzten Monat war ich Teil der Begleitband einer Theaterproduktion. Abgesehen von einigen Coversongs, die Teil des Stücks waren (Deichkind, Dota Kehr und Faber), haben wir die Musik in den Proben mit dem Schauspielensemble selbst geschrieben. Dazu gehörte u.a., Übergänge zwischen Szenen musikalisch zu gestalten, damit keine Löcher entstehen, aber auch Szenen stimmungsmäßig zu unterstützen. Das erforderte einen großen Dynamikbereich, weil wir die Sprache nicht überdecken durften, aber an Stellen ohne Sprache auch mal Vollgas geben mussten, etwa in einer Prügeleiszene. Um den Überblick zu behalten, was genau wann dran ist, hatte ich entlang des Regieplans zu den Szenenbeschreibungen jeweils Hinweise zur Musik notiert. Auch solche Sachen wie, welche Schlegel ich wann einsetze bzw. wann ich sie o bereitlegen muss, um sie zum richtigen Zeitpunkt parat zu haben.

    Da mach ich jetzt lieber mal Top40 als Sachen, die mir zwar stilistisch und spielerisch besser passen aber in allen anderen Hinsichten schlechter laufen.

    Man braucht ein Dach über dem Kopf und der Kühlschrank muss gefüllt sein. Ich hab mich damals irgendwann entschieden, zum Broterwerb was ganz ohne Musik zu machen und die Musik zum Hobby zurückzustufen.

    Es gibt halt auch viele Amateur-Bands, die man sich als professioneller Musiker kaum anhören kann, weil einem sonst alles weh tut.

    Es gibt sogar im Profi-Lager Bands, bei denen sich die Fußnägel aufrollen. Jedenfalls kann ich mich erinnern, schon öfter solche gesehen zu haben. Ob das an mangelnden Fähigkeiten oder mangelndem Willen/Engagement gelegen hat, weiß ich nicht, vermutlich eher zweiteres.

    wo eine sichtlich aggressiv verstörte Frau zum Tanzpublikum vor der Bühne gerannt kam und ihren gefüllten Getränkebecher auf die Bühne geschmissen hat.

    Au weia. Ich hab ja vor vielen Jahren in einer Tanz- und Showband gespielt, viel im Sauerlandstern und so. Da ging es gelegentlich schon übel zu, "Fleisch ist mein Gemüse"-mäßig, aber sowas ist mir nicht passiert.

    Von Pearl halte ich viel und hab ich ziemlich viel....Masters, Decade, Export, Vision, das Crystal Beat, früher ein SRX. Von der Pearl Hardware bin ich ebenso sehr angetan.

    Geht mir auch so. Ich hab viel altes Pearl Zeug aus den späten 70ern bis späte 80er. Ich hab immer noch die Originalhardware meines in den 80ern neu erworbenen Sets im Einsatz. An den Trommeln passiert ohnehin nix, außer Kratzern im Lack.

    und überlanger Bassdrum (die war wohl auch tontechnisch problematisch).

    Das kann ich mir vorstellen. Die großen Hupen neigen zum Wummern.

    Bei insgesamt 5 Gesangs-Mikros und IE-Monitoring können sehr laute Becken aber in mehreren Hinsichten zum Problem werden. Das sind halt grundsätzlich wichtigere Baustellen als durchgehende Chromböckchen, reflektierende Folie und so ein Schnickschnack.

    Funktion first, Design second.

    Und gewisse Situationen hatten mir in der kurzen Zeit schon gut veranschaulicht, warum es sich kaum lohnt neues bzw. "neu" gebraucht gekauftes Zeug für Touren in der Form zu besorgen.

    Was meinst du damit?

    Ich finde es viel entspannter, wenn ich meine Blickrichtung zur Bühnenmitte bzw. zur gesamten Band und zum Publikum habe, ohne den Kopf weit nach rechts drehen zu müssen

    Das sollte der Arbeitsschutz schon gebieten. Man übt ja, spannungsfrei am Schlagzeug zu sitzen und so gesundheitliche Risiken zu minimieren. Für die Bandkommunikation Verrenkungen ausführen zu müssen, ist kontraproduktiv.


    Ich bin mit dem Set schon an sehr verschiedenen Bühnenpositionen gewesen, mittig nach vorne orientiert, seitlich links oder rechts zur Bühnenmitte orientiert, ganz am seitlichen Rand der Bühne, aber immer so orientiert, dass die Bandkommunikation funktioniert. Design folgt Funktion könnte man sagen.

    1. Eine Tom hat in der Gratung einen spürbaren kleinen Hubbel, der dadurch entsteht, wenn man den Kessel nicht sauber anliegend am Anlaufring des Fräsers führt.

    Vermutlich wurde die Trommel, wie die meisten aktuellen Produkte, nicht auf einer Oberfräse gegratet, sondern in einer CNC Fräse. Bei dem Verfahren sind Fehler wie Hubbel leider normal. Trotzdem sollte man das bemängeln, schließlich kann man das auf einer Oberfräse korrigieren.

    Moin,


    ich habe versehentlich eine HiHatmaschine in Dortmund ersteigert, die leider nicht vom Verkäufer verschickt wird. Könnte die jemand für mich abholen und nach Worpswede verschicken?


    Viele Grüße, Nils

    Aber ich sehe keinen Grund, nicht auch mal eine Schraube leicht zu lockern, wenn dieser Bereich a) etwas zu hoch ist und b) die Stimmung insgesamt auch zu hoch ist

    Ich empfehle, etwas weiter herunterzustimmen und dann wieder hoch. Der Grund ist die Reibung des Fells auf der Gratung. Es kann passieren, dass das Fell zunächst nicht so weit über die Gratung rutscht, wie die Schraubendrehung es erlaubt und dies dann später im laufenden Betrieb nachholt. Gitarristen und Bassisten kennen das Problem auch und mache es normalerweise ebenso.