...ABER (und das sage ich als EX-Wissenschaftler): Ein Werker kann seine Leistung effizient und reproduzierbar komplett ohne Wissenschaft auf hohem Niveau erstellen, oder wissenschaftlich : Man muss keine Schrödinger Gleichung bemühen, um einen Dreisatz zu lösen ;-).
Ja klar, ich muss auch kein Java können, um eine Cloud-Anwendung zu bedienen.
Mein Ansatz zum Stimmen kondensiert in diesen drei Prinzipien
1. Benutze dein Gehör, es ist das wichtigste Werkzeug beim Stimmen
2. Bring das Fell in Stimmung mit sich selbst (ich habe hier schon häufiger erläutert, warum ich Stimmkonzepte mit ungleichmäßiger mechanischer Spannung kritisch sehe)
3. Der Klangcharakter der Trommel kann über die tonale Differenz zwischen den beiden Fellen verändert/eingestellt werden.
Diese drei Prinzipien kann sicher man ohne Kenntnis der zugrundeliegenden Physik anwenden.
Aber
ich finde es enorm hilfreich, etwas Systemtheorie schwingender, dynamischer Systeme zu kennen, zu verstehen, was Kopplung ist und wie die Raumakustik den Klang der Trommeln beeinflusst und auf die Schwingungen einer großen Membran zurückkoppelt, um gezielt die passenden stimmtechnischen Maßnahmen zu treffen. Wenn ich verstanden habe, wie die tonale Differenz zwischen den zwei Fellen auf die Obertonreihe und das Ausschwingverhalten (Sustain) der Trommel wirkt, kann ich viel besser gezielt stimmen, weil ich verstanden habe, was da vor sich geht. Ebenso kann ich viel gezielter die passenden Dämpfungsmaßnahmen ergreifen, wenn Stimmen alleine nicht ausreicht.