Beiträge von nils

    Die Frage ist ja oft im wesentlichen:

    - Will ich (möglichst viel und möglichst interessante) Musik machen?

    oder

    - will ich in einer Band sein?

    oder

    - will ich bezahlte Jobs spielen?


    Zitat Gitte Haenning: "Ich will alles! ...".


    Als besonders glücklichen Umstand sehe ich die Tatsache, dass ich die ersten beiden Punkte in meiner Herzensband Kleinmusikverein zusammen vorfinde. ABER wir spielen meistens auf Hut und das kann man ja nicht wirklich Bezahlung nennen.


    Dazu nehme ich gelegentlich bezahlte Jobs an, die mal interessante, mal weniger interessante Musik beinhalten. Aber dafür gibt's immerhin Geld. Meist nicht so üppig, wie damals in den 1990ern in der Coverband, aber immerhin.

    Ich würde mich da ungern einschränken lassen. Ich kann verstehen, dass man ein gewisses Maß an Verbindlichkeit fordert, was ich auch von den anderen in meiner Band erwarte, aber es ist und bleibt keine Ehe mit Exklusivitätsanspruch. Ich habe eine Herzensband und Projekte, wo ich als gelegentlich als Sub einspringe, oder auch als fester, aber bezahlter Musiker dabei bin, sowie gelegentlich Jobs als hired Gun. Zu Terminkonflikten kommt es selten und wenn, dann habe ich in der Regel schon vorher die Prioritäten kommuniziert. Letztens habe ich eine Anfrage einer Agentur, für die ich schon öfter gearbeitet habe, für 4 Konzerte abgelehnt, weil ich andere Termin habe und die Anfrage auch sehr kurzfristig reinkam.

    Offene Kommunikation ist dabei recht wichtig.

    Ich hab mehrere Snares dieses Typs in verschiedenen Kesseltiefen. Vor ein paar Jahren hab ich für die 14x8er 124Euronen auf ebay gezahlt. In letzter Zeit sehe ich diese Trommeln aber für Kurse zwischen 450 und 700 in der Bucht.

    Also, ich kenne eine Menge Musiker, denen die Harmonielehre auch eher zweitrangig ist.

    Was ich versuche, dir näherzubringen ist, dass die Musik eben nicht durch Konzepte lebendig wird, sondern da erst richtig zu Musik wird, wo das Denken aufhört und der Flow anfängt.

    Üben und spielen im Flow ist auch ein Konzept, dessen Kern genau das ist: loslassen, aufhören zu denken und nur noch spielen.

    z.B. Song wie "Turn the Page"

    Hör dir mal das Original von Bob Seger an, der Drummer spielt es schon etwas anders als Ulle und schon hast du neue Inspiration.

    Ansonsten bin ich ganz bei trommla , vergiss die Noten bei Rocksongs, viel wichtiger ist, dass du das Feel verstehst und Orientierung in der Musik aus deinem eigenen Gefühl heraus entwickelst.


    Damit will ich nichts gegen Noten generell gesagt haben, als Übungswerkzeug sind sie durchaus wertvoll und wenn man Jobs spielen will, wo man ohne große Vorbereitung direkt abliefern muss, sollte man vom Blatt spielen können.


    ABER, um mal ein Zitat zu bringen: "Das größte Verbrechen eines Musikers ist es, Noten zu spielen, statt Musik zu machen." (Isaac Stern, Musiker)

    Das wichtigste passiert im Raum ziwschen den Noten.

    Nun ja, dass es unterschiedliche Aspekte gibt, die zur Entscheidung für bestimmte Trommelgrößen führen, kann man auch in diesem Thread lesen. Was aber vielen TrommelrInnen nicht klar ist: man kann mit kleinen Trommeln leicht groß klingen, umgekehrt geht das aber nicht wirklich.

    Heruntergebrochen auf Bassdrums:


    Ich persönlich mag da mit meiner 16er Bassdrum ein extremes Beispiel sein, aber spätestens mit einer 18er geht alles, was man jemals brauchen könnte. Es ist sogar eher so, dass alles was größer ist, einen guten Teil seiner Schallabstrahlung in Frequenzbereichen abgibt, die man weder akustisch noch mikrofoniert sinnvoll gebrauchen kann. Je größer, desto problematischer das Obertonspektrum und auch der Kick. In der Folge wird dann gedämpft.


    Ein große Membran (=Fell) hat natürlicherweise bei identischer Fellspannung einen tieferen Grundton als eine kleinere. Unterhalb von 75Hz entsteht aber hauptsächlich Mull, der viel Raum im Mix einnimmt, aber nichts nach vorne bringt. Obendrein neigen größere Bassdrums zu viel mehr Sustain und einem erweiterten Obertonanteil** (das nennt man dann "boomy"), weshalb großzügig gedämpft wird. Stimmt man sie höher, um den Grundton anzuheben, lässt der Kick (=Attack) nach, was auch nicht immer gewünscht ist.


    **: Die Obertonreihe fängt immer beim Grundton an. Ist der tief, gibt es entsprechend viele Obertöne, die auf die Membran passen.

    Klingt das wirklich neuer und "besser" als mit Patch? ^^ Gerade zum Spielen "gebrauchter" Felle gibt es ja die unterschiedlichsten Meinungen. Habe erst ein Interview mit Rossi Rossberg gehört... oder ist das bei Basstrommeln nicht ganz so tragisch?

    Ein Patch ist für meinen Geschmack (und auch den vieler Tonleute, die ich kenne) klanglich schwierig, weil der Attack vermatscht wird. Der Schlegel auf dem nackten Fell klingt einfach besser.


    Zur Frage der gebrauchten Felle: Ein neues Fell ist immer klanglich die beste Variante, keine Frage, und wenn man wie Rossi im beruflichen Alltag oft für große Produktionen arbeitet, kann man aus dem Vollen schöpfen.

    Die gemeinen Hobbyathleten haben aber zumeist geringere Ressourcen, als die großen Produktionen. Deshalb ist das Drehen des Fells eine legitime Methode. Was man bekommt ist ein frischer Attacksound, der nicht von einem neuen Fell zu unterscheiden ist, und einen Gesamtsound, der lediglich um ein paar kleine Prozente beeinträchtigt ist gegenüber dem neuen Fell (schließlich hat es ja schon eine kleine Beule).

    ...nun ja und hier ein "Alternativweg", aber auch nicht weniger "komplex" : Laut Zählen !

    Hab ich schon oft gemacht, hilft wirklich. Insbesondere im Bandkontext, wenn die MitmusikerInnen an bestimmten Stellen gerne mal den Faden verlieren, spiele ich denen das vor und zähle dabei laut, sodass sie sich besser orientieren können.

    Mittig aufs Fell treffen tun die Schlägel bei mir übrigens alle

    Irgendwer schlaueres als ich hat mal gesagt, der Beater soll gar nicht unbedingt mittig - im Schwingungsknoten - auftreffen, wenn man bestmöglichen BD-Sound möchte. Vielleicht kann nils uns erhellen?

    Ich schlage jedenfalls gerne aussermittig, weil mir sonst der Hebelarm zu kurz wäre. Maschine ohne Verkünsteln und ohne Verschieben an den Spannreifen schrauben und ggf. nen Patch dahin, wo der Beater eben auftrifft. Hat bisher immer gut funktioniert, wobei die 18er auf nen Riser kommt.

    Das Ganze hat mehrere Aspekte.


    Einerseits entstehen weniger Obertöne, wenn man genau die Mitte des Fells trifft, denn hier schneiden sich alle diagonalen Knotenlinien der zugehörigen Oberschwingungen. Trifft man diesen zentralen Schwingungsknoten, werden die Obertöne mit diagonalen Knotenlinien nicht angeregt, sondern lediglich die mit konzentrischen Knotenlinien. Wer mehr dazu wissen will, google mal nach Chladni'schen Figuren (siehe Bild unten).

    Chladnische Klangfiguren

    Die Frage der Obertöne ist ja ein Thema für viele hier, deshalb lohnt es sich, genau zu treffen, wenn man einen obertonarmen Sound will, aber trotzdem nicht so viel Dämpfung anbringen möchte. In den 1980ern war z.B. Jeff Porcaro dafür berühmt, sehr präzise die Fellmitten zu treffen und daher sehr beliebt als Studiotrommler (es gab daneben selbstverständlich auch noch andere Gründe).


    Andererseits erhöht ein außermittiger Auftreffpunkt des Bassdrumschlegels die Lebensdauer des Fells enorm. Der Schlegel trifft, anders als ein frei beweglicher Stick, immer denselben Punkt des Fells. Wählt man diesen etwas außerhalb der Mitte, kann man durch Drehen des Fells um ein paar Grad immer wieder eine frische Stelle Fell unter den Schlegel bringen und es klingt wieder wie neu. Bei Drehungen von jeweils 30 Grad geht dies 12 Mal (!), die Haltbarkeit des Fells wird so also verzwölffacht.

    So kann man gut auf den angesprochenen Patch verzichten, denn diese Patches sind klanglich aus meiner Erfahrung ziemlich problematisch. Live mag das mit Patch noch gehen, im Studio ist es eigentlich immer schlecht.

    das bringt Dich aber als Musiker eher davon weg einen Sound zu entwickeln, der Dir den Fokus auf Deine Spielerei lässt und nicht verstellt

    !!! Materialfragen können die künstlerische Entwicklung niemals ersetzen. Die Hersteller möchten natürliche gerne, dass man glaubt, dieses oder jenes Instrument mache dich zu einer/m besseren MusikerIn, weil sie so ihr Geld verdienen, aber so es ist oft mit der Werbung - sie tischt Lügen auf.

    Drumstudio1 hat vollkommen Recht, wenn er sagt, dass die Drumsets immer teurer werden, aber zeitgleich am Material gespart wird.
    Eigentlich ein Unding, und wie Hochi schon gesagt hat: Man kommt sich echt verarscht vor.

    Meinen die, wir sind blöde?

    Naja, wir hatten ab dem Versuch der Gewa, mit Drumcraft den Markt aufzurollen, indem man hochwertiges Material zu unter 1000 Euro als Set anbietet, im Grunde einen Markt, der bei hochwertiger Neuware kaum die Herstellungskosten deckte und den Gebrauchtmarkt auf lange Sicht zerstört hatte. Nun rückt sich alles wieder gerade. Allerdings sollte hochwertig und hochpreisig nicht zur Mogelpackung werden. Shrinkflation wird sich rächen (so hoffe ich).

    Gewa SPS

    Das sind keine reinen Cases, eher verstärkte Taschen. Aber sicher tauglich. Nur nehmen sie bei Regen auch Feuchtigkeit auf, anders als als Kunststoffcases.

    Eins meiner besseren Cases ist ein SKB, sehr robuster Kunststoffkorpus, innen mit in Stoff eingehülltem Schaumstoff ausgekleidet:




    Ich hab noch zwei gute Cases von Humes&Berg, die sind noch dicker gepolstert, ABER der Schaumstoff ist nicht von Stoff umhüllt.


    Für die Hardware habe ich einen Rockbag Hardware Caddy von Warwick mit recht großen Rädern, den ich daher auch mal eine Treppe rauf oder runter rollen kann.


    Ansonsten hab ich noch noch mehrere Sätze sehr stabile Koffer von THE ROADCASE, die damals ausgesprochen günstig waren, bin aber nicht sicher, ob es die noch gibt. Innen sehen die aus, wie das SKB Case, außen vielleicht ein klein wenig weniger stabil, aber sehr gut stapelbar.



    Handy-Trockenaufnahmen auf großen Bühnen klingen oft bescheiden.

    Ein starker Hinweis, dass der rein akustische Sound eher mittelmäßig ist, ist das aber durchaus. In dem Bereich wird der Sound halt oft am Pult gemacht und die Leute am Instrument verlassen sich darauf, weshalb sie sich nicht unbedingt die größte Mühe mit ihrem Klang geben. Die Kesselgrößen werden auch nicht unbedingt nach klanglichen Gesichtspunkten ausgewählt, sondern nach Optik.