Und zwar habe ich schön öfter Amateur-Drummer mit Metronom spielen gehört und mir ist aufgefallen, dass sie den Groove kaputt machen, weil sie innerhalb kurzer Zeitabstände um das Timing des Metronoms rumeiern. Dieses Eiern ist dann meistens auch noch sehr unregelmäßig, so dass man schon als Zuhörer Schwierigkeiten hat, dem Drumming zu folgen. Als Band ist dies noch fataler, da die Mitmusiker auch Probleme haben, dem Flow des Timings zu folgen, so dass ein bisschen Chaos in die Musik kommt, das dem Band-Groove schadet.
Das ist korrekt. Was hier zu tun wäre ist, als Schlagzeuger erst mal zu üben, punktgenau auf dem Puls des Metronoms zu landen, ihn quasi zu begraben. Man kann mit dem Metronom auch so üben, dass man den Taktschlag garnicht mehr hört. Ggf muss man die Lautstärke des Metronoms so anpassen, dass man es nicht mehr hört, wenn man im Takt spielt, es aber wieder hört, wenn man nicht mehr zeitlich genau spielt. Das gibt einem auch nicht das sichere Gefühl des Clicks, sondern man weiß einerseits dass man im Takt spielt, andererseits hört man das Metronom selbst aber nicht mehr, sondern nur noch seine eigenen Schläge, im Grunde ist es dann so, als ob man ohne spielen würde - wenn man gut ist.
Dadurch kann man auch erkennen, ob man zu schnell oder zu langsam spielt.
Mit der Band zu spielen ist meiner Meinung nach immer ein weiterer Schwierigkeitsfaktor, auch wenn man mit Metronom spielt. Wenn es einem schwer fällt mit Metronom, während man mit der Band spielt, den Takt zu halten, dann kann es auch ohne Metronom schwer werden. Weil, wenn man sich schon nicht auf das Metronom konzentrieren kann, weil die anderen Bandmitglieder durch ihr "eigenes" Tempo dich derart zum Schwanken bringen, dann wird das noch schwieriger, wenn du nicht mal mehr das Metronom als Referenz hast und deine innere Uhr als Metronom nutzen willst. - Im Endeffekt sollte ein reales Metronom doch keinen Unterschied zu deinem inneren "Metronom" darstellen, oder?
Zitat von DanielB
Ich denke, es ist für einen Drummer einfacher, eine super Performance hinzulegen, wenn er auf den Flow seines Spiels achtet und dabei kleine Temposchwankungen innerhalb längerer Zeitperioden in Kauf nimmt. Wenn nämlich sein Flow stimmt, kann auch die ganze Band grooven und das Publikum wird es honorieren.
Klingt doch einleuchtend, oder?
Das ist aber natürlich auch korrekt. Mit einem Metronom lässt sich das Gefühl eines Songs nur schlecht regulieren.
Man kann allerdings auch hinter oder vor dem Beat spielen, also in the pocket/laid back oder pushing. D.h. dass man nicht mehr direkt auf dem Puls des Metronoms spielt, so dass man ihn nicht mehr hört, sondern absichtlich immer etwas später oder früher spielt. Soweit ich das Konzept verstanden habe, spielt man aber mit irgendeiner Gliedmaße trotzdem noch das korrekte Timing. Man gibt z.B. mit der Hi-Hat das punktgenaue Taktgefühl und zögert dann mit der Snare den Backbeat soweit wie möglich nach hinten raus, ohne wirklich aus dem Takt raus zu sein, bzw. schon eine ganze 16tel zu spät zu sein.
Trotzdem lassen sich damit größere Tempowechsel nicht nachahmen (s. "Stairway To Heaven" von Led Zepplin). Von daher wäre es schon gut, einen guten inneren Puls zu haben.
Dein Program hab ich so schon einmal angetestet und es sieht ganz gut aus. Ein paar Kleinigkeiten, die mir noch so aufgefallen sind, sind z.B. der letzte blaue Strich in jeder Zeile ist eigentlich unnötig. Ich würde den auch entfernen, weil die anderen blauen Striche alle die 1 im Takte angeben, soweit ich das verstanden habe. Wenn der letzte aber eh nicht verwendet wird, verwirrt der nur unnötig. Und die zweite Sache ist der letzte weiße Strich wird erst markiert, wenn die nächste Zeile eingerückt wurde. Wenn man also seine Schläge verfolgt und den letzten Schlag erwartet, passiert nichts und bei der nächsten 1 ist er da.
Zur gesteigerten Benutzerfreundlichkeit könntest du die Konfig-Datei natürlich noch irgendwie ins Programm einbauen, so dass der Nutzer aus dem Programm heraus per Tastatur oder Maus Einstellungen verändern kann. Und was ich mir da noch wünsche würde ist eine feste BPM Angabe. Dass man also nicht immer per "Tap-Funktion" den Takt vorgibt, sondern ihn einfach fest vorgibt. Theoretisch natürlich auch so machbar wie es jetzt ist, aber diese Funktion würde es dem Programm auch leichter machen, Temposchwankungen richtig zu deuten.
Und das Programm ließe sich auch mit einem richtigen Schlagzeug verwenden, z.B. in dem man mit New Breed üben würde?