Das war ja ein Riesenpost...Danke dafür!
Alles ziemlich sonderbar und etwas chaotisch:
Sach ich ja.
1. Also für mich sieht die Handgelenksbewegung nach wie vor aus wie nach verschleppter bzw. chronischer Sehnenscheidenentzündung. Kann mich täuschen, aber diese Schlenkerbewegung bei der geringen Belastung ist nicht so richtig normal und gesund. Du sagst, das Gelenk wird da steif, es schlenkert aber rum, was auf eine gestörte Karftübertragung hindeutet (bsp. Sehnenzerrung). Du sagtest ja mal, du hättest schon ne Sehnenscheidenentzündung gehabt im rechten Gelenk und könntest auch mit dem linken nicht so lange üben, du scheinst also irgendwie Probleme mit den Gelenken zu habe. Demtentsprechend würde ich das mal auch bei der linken Hand mal checken lassen. (Einfache Haustechnik: Nimm die Sticks in die Hand und presse die Hände fest um den Stick, als wenn du ihn ausquetschen willst, wenn du beim Loslassen einen Schmerz spürst, hast du am Schmerzpunkt mindestens ne Reizung).
Mit dem "steif" meinte ich, dass das Handgelenk blockiert, noch bevor der Stick überhaupt das Fell/Pad erreicht. Als ob ich den Stick mit Kraft nach unten drücken muss. Diese Situation war in meinem hochgeladenen Video aber nicht zu sehen. Ich hatte vor ca. 10 Jahren mal eine Sehnenscheidentzündung (nach einem anstrengenden Umzug mit viel Möbel tragerei) mit anschließendem Wartenbergsyndrom in der linken Hand und das merke ich heute noch wenn ich die mal mehr belasten muss (am Haus werkeln) oder auch wenn ich zuviel (mit zuviel Kraftaufwand ) übe. Das gibt sich nach ein paar Tagen aber wieder. Schmerzen nach der "Ausquetschtechnik" habe ich nicht.
Zur Zeit habe ich auch keine Schmerzen mehr im Gelenk, weil ich die Übezeiten reduziert und das Üben auf Kraft zumindest versuche zu vermeiden, weil es ja eh kontraproduktiv ist.
2. Was mich zum Punkt bringt: was ich deinen anderen Posts entnehme: Die willst Metal spielen, spielst ne Darwin-Doppelmaschine mit problemlosen 180 bpm, hast dich auch vornehmlich auf DoubleBass konzentriert, hast an andere Stelle mal gesagt, dass du die Vic Firth Metal N Sticks spielst (das sind Hickory-Prügel mit über 16 mm Dicke und haben extreme Überlänge) und möchtest am liebsten Open-Hand spielen, das klappt aber alles nicht so und daher wechselst du oftmals hin und her zwischen den Führungs-Händen. Du hast nach eigenen Angaben vor rund 2 Jahren wieder angefangen (wie lange hattest du vorher eigentlich gespielt und gabs da auch Probleme mit der linken Hand ?), hattest erst ein E-Drum zugelegt, dann doch ein A-Drum. Hast zudem öfters Probleme mit den Gelenken, de echte Arm war sogar mal im Gips. (wegen des Drummens ?)
Mit anderen Worten: Kann das sein, dass das alles bei Dir viel zu schnell und zu chaotisch abläuft ?
Metal spielen = ja, unbedingt! Ich würde sagen ich habe den Füßen genauso viel Zeit zum Üben gegeben wie den Händen. Sticks: ich habe schon so viele Sticks probiert. Ja auch die MetalN Sticks von VV. Jetzt nutze ich gerade einen 5AB Stick von LosCabos. Open Handed spiele ich bei den Sachen die die linke Hand noch hinbekommt, genau - der Rest wird führend mit rechts gespielt. Ich wollte es aus 2 Sachen erlernen. 1. halte ich diese Art zu spielen für die ergonomischere 2. war es mein Ziel die linke Hand damit zu trainieren. Ich habe vor ca. 22 Jahren Schlagzeug für ungefährt 5 Jahre gespielt. Allerdings ohne Lehrer, ohne Buch o.ä. Hab einfach drauf losgeklöppelt und mir das spielen von anderen Drummer abgehört oder bei Konzerten abgeschaut. Und ja, ich kann mich erinnern dass ich auch damals schon Probleme (nicht Schmerzen!) mit Links schnellere Sachen zu spielen. Also die HJand war auch damals schon, ich nenns mal technisch hinterher. Auch wenns garantiert keine Technik war.
Ansonsten habe ich zum Glück keine Probleme mit den Gelenken und mein rechter Arm war vor 2 Jahren im Gips, wegen eines Fahrradunfalls.
Das alles iwi zu schnell abläuft würde ich sogar fast unterschreiben. Mit dem E-Drum wollte ich wieder anfangen, da habe ich aber schnell gemerkt, dass das Spielen auf so einem Ding keinen Spaß machte. Da ich genug Platz hab und die Nachbarn weit genug weg wohnen, hab ich halt das A-Drumset hingestellt.
Denn obwohl alle Tips und Ratschläge hier natürlich richtig gemeint sind und auch ihre fachliche Berechtigung haben: Am viel beschworenen Rebound liegts bei Dir nicht,soviel ist klar. Wir reden hier (gemäß deines Videos) über 8tel-Noten bei rund 100 bpm. Das bekommt an guten Tagen meine Frau hin. Da bin ich in dem Fall bei Member "drumrumköln": Wir reden hier über einfachste Schläge und Bewegungsabläufe, die nicht funktionieren.
Und bei deiner Stickhaltung und -Handling kann ich mir im übrigen nicht vorstellen, dass das ein Drum-Lehrer abgesegnet hat. Im DetaiL spielst Du alle Schläge aus dem Handgelenk an, wobei alles so aussiehst, als wenn du jeden Moment mit der Push-und-Pull-Technik beginnen willst. Dann bricht es aber ab zugunsten einer reinen Handgelenksbewegung, die dann aber anfängt zu schlenkern. Der Daumen rutscht dabei schrittweise nach oben, sodass du eigentlich 'ne French-Grip-Position einnimmst, mit der aber man nunmal nicht aus dem Handgelenk spielen kann. Trotzdem ist aber bei Dir weder der Unteram noch Finger im Spiel.
Kurzum: Das ist alles vollkommen unkoordiniert und unausgegoren. Dein Handgelenk scheint gehandicapt, trotzdem lässt Du Unterarm und Finger technisch aus dem Spiel und spielst dazu noch die einzige Stickhaltung, die man nicht aus dem Handgelenk spielen kann.
Hat er auch nicht wirklich. Das Problem ist halt ich konnte das gewünschte einfach nicht mit Links spielen. Ist vielleicht auch schwierig bei so einem Problemfall. K.A. Und ja ich würde Dir 100% zustimmen, dass meine Technik schrott ist und ich bin ja wirklich gewillt das zu ändern. Das WIE ist eben das Problem.
Mein Tip 1 wäre daher zunächst, dich ehrlich zu machen, ob das alles bei Dir in richtigen Bahnen läuft. Mir will scheinen, dass du einfach zu schnell zuviel willst und daher in Sachen Technik vollkommen übermotiviert aus der Kurve fliegst.
Das ist ganz bestimmt so!
3. Wenn das nicht der Fall ist, wäre mein Tip 2.:
Vergiss alles, was du weißt. Dein Handgelenk ist unter Druck und ist überfordert. Also entferne alles, was Dein Handgelenk belastet. Schmeiß das harte Practice-Pad in die Ecke (das tut ja beim Zuhören schon weh - wer hat eigentlich Drummern jemals erzählt, dass sie auf völlig unzureichend gedämmten Holzplatten rumschlagen ?): das ist viel zu hart für einen offenbar problembehaftetes Handgelenk. Überprüf nochmal deine Sticks und vergiss um Gottes Willen erstmal die ganze Geschichte mit dem Rebound:
Nix Rebound, nix Basketball. Die Nutzung des Reboundes und seiner Verarbeitung ist eine Technikfrage, wie ich am besten Energie, sprich Schwung, mit möglichst wenig Kraftaufwand aufrechterhalten und anhalten kann. Du hast aber konkret ein ganz anderes Problem: Du hast noch nicht einmal eine vernünftige Ausgangsbewegung, die überhaupt einen vernünftigen Schwung erzeugt. (Das ist auch wohl das, was "drumrunköln" weiter oben meinte). Das Problem der Anhaltens des Schwunges ist jedenfalls nicht dein aktuelles Problem. Im übrigen erfordert die Verarbeitung des zurückschnellenden Sticks erneut Kraft und Energie, mindestens Reaktionsschnelligkeit, die dein Handgelenk derzeit ganz offenkundig gar nicht leisten kann. Dein linker Arm muss erstmal lernen, einen Stick entspannt auf eine Oberfläche schlagen zu können, ohne sofort wieder was machen zu müssen. Es geht um einen einfachen Downstroke.
Daher mein konkreter Tip (der ist ernst gemeint):
Genau das ist es, was ich oben geschrieben hab - oder ich vermute es. Es ist wie eine mentale Blockade. Kurz vor dem "Aufschlag" blockiert alles und ich müsste den Stick quasi mit Kraft runter drücken, was natürlich völliger Blödsinn ist.
Nimm dir eine einfache Decke, irgendwas weiches, mit dem du arbeiten kannst. Zieh einen langärmigen Pullover an und zieh die Ärmel des Pullovers über die Handgelenke. Wahlweise kannst du dir auch ein Band um den Handrücken legen und an der Unterseite einmal verdrehen und in die Schlaufe den Stick packen, kannst auch beides zugleich machen. Der Effekt ist der gleiche: Du muss keine Energie mehr aufbringen, die Sticks sonderlich fest zu halten. Und Dein Handgelenk kann sich entspannen und braucht sich nicht zu bewegen, Du kannst den Stick fast ganz lose halten, ohne dass der wegfliegt oder runterfällt. Dreh die Handrücken ganz nach oben, nicht den Daumen (German Grip.). Dadurch wird der Stick durch den Pullover / Schlaufe nach dem Schlag dann im übrigen automatisch wieder nach oben gedrückt.
Im nächsten Schritt fängst du jetzt an, lediglich mit den Unterarmen Schläge auszuüben, auf die Decke, langsam. Mach das in der Geschwindigkeit, die für dich angenehm ist, von mir aus in Zeitlupe, kein Metronom. Halte dabei die Handgelenke grade bzw., steif, keine eigenständige Bewegung mit den Handgelenk (!). Mach Schläge mit links und rechts gleichzeitig, abwechselnd und Flams. Beobachte, was für ne Rückmeldung du aus den Armen und aus dem Händen bekommst. Halte bei den Schlägen die Sticks möglichst locker. Nutze die langen Ärmel bwz. die Schlaufe aus, dass der Stick nicht wegfliegen kann. Halte den Stick nur leicht mit Zeigefinger, Mittelfinger und Daumen. Die anderen Finger liegen entspannt um den Stick.
Werde allmählich schneller, so schnell, wie du noch entspannt die Unterarme bewegen kannst. Und versuche, das schnellere Tempo möglichst lange zu halten. Beobachte dabei und bekomme ein Gefühl dafür, wie der Stick in der Hand bereits vor dem Auftreffen auf der Decke in Bewegung gerät. Es ist gewissermaßen eine Pendelbewegung mit dem Zeigefinger/Mittelfinger/Daumen als Angelpunkt (Fulcrum) (wenn du das Band mit der Schlaufe hast, ist die Schlaufe dein Angelpunkt). Versuche nach und nach, beim Auftreten des Sticks auf die Decke die Hand offen zu haben, d.h. die Hand öffnet sich leicht und schließt sich sich wieder, wenn der Arm nach oben geht. (Später ist dieses Schließen der Ausgangspunkt für den 2ten Schlag des Upstrokes bzw. beim DoubleStroke)
Das wäre so mein Ausgangspunkt, um Dein Handgelenk mal aus dem Spiel zu nehmen und die Unterame und die Finger ins Spiel zu bringen. Schau, ob Dir das was bringst. Wenn das auch nicht geht, scheint es ein Koordinationsproblem zu sein. Wenn es geht, versuch nach und nach wieder das Handgelenk ins Spiel zu bringen. Das oben ist ja nur ein Ausgangspunkt. Wenn das dann aber auch möglich ist, scheint es tatsächlich eine physiologisches Problem zu sein, dann kann nur ein Arzt oder ein gutes Physiotherapeut entscheiden, ob das lösbar ist oder nicht.
Das klingt sehr lustig. Wenn ich das mache, dann denkt meine Frau "jetzt ist bei Ihm wirklich der Zug abgefahren" Aber kann ich mal versuchen.
4. In jedem Fall würde ich mir einen GUTEN Lehrer suchen. Der bisherige scheint jedenfalls das, was Du brauchst, nicht drauf zu haben. Ehrlich gesagt weiß ich überhaupt nicht, wie ein Lehrer nach rund 2 Jahren diese Ergebnis generieren kann. Geld zurück wäre da ja noch ein freundliche Alternative. Hinterfragung der Berufswahl wäre angezeigter - oder aber: siehe oben: Der Schüler macht eventuell gar nicht das, was er soll. Aber das musst Du selber beurteilen
Ich würde eher sagen, des Schülers linke Hand kann nicht das umsetzen was Sie soll. Der Schüler möchte das ganz ganz doll, aber es klappt einfach nicht.
Eine GUTEN Lehrer?! Es ist schon schwer überhaupt einen Schlagzeuglehrer zu finden. Dazu auch noch einen, der die Stunden flexibel für einem berufstätigen Familienvater legen kann. Allein das ist schon echt ein Problem.