Hallo an alle Beteiligten,
ich habe mir gestern die Radioschau reingezogen und möchte mich direkt erstmal bei allen für die Mühe und die sehr interessante Thematik, die besprochen wurde, bedanken.
Nun ist es so, das ich momentan mittem im Hochschulstudium (5. Semester) bin und zu dieser ganzen Studiererei auch erst relativ spät gekommen bin, weshalb ich mir schon vorher um die Themen "was ist dann mal später?" und "wovon lebt so ein Musiker denn eigentlich?" versucht hab ein paar Gedanken zu machen. Und es ist natürlich auch aktuell noch ein Thema.
Erschreckend finde ich dabei, das sich viele darum überhaupt keine Gedanken machen und meinen das Leben wäre eine Art "zementierter" Zustand, der immer aus bissel Spielen, bissel Unterrichten und ansonsten viel Spass bestehen würde. Diese Einstellung ist gar nicht so selten unter Musikstudenten....
Zu der Thematik Berufsunfähigkeitsversicherung:
Bei uns an der Hochschule biete eine Versicherung schon seit geraumer Zeit eine BU an, das auch zu zahlbaren Konditionen. Allerdings beziehen sich diese auf den Status als Student! Wenn man fertig ist und dann die gleiche Versicherung abschliessen möchte, werden die Beiträge unbezahlbar. Ich weiss nicht, ob dies bei anderen Anbietern ähnlich ist, dachte aber dies wäre ja u.U. für den ein oder anderen hier als Info interessant.
Noch ein paar Fragen an Didi:
Ich gebe dir recht wenn du sagst, das niemand der Berufsmusiker ist dann plötzlich mit 65 die Stöcke aus der Hand fallen lässt und sagt: "nu bin ich Rentner". Aber ich denke auch du wirst mir recht geben, das man ab einem bestimmten Alter einfach kürzer tritt und nicht mehr unbedingt damit rechnen kann, weiterhin voll arbeiten zu können? Ob für den einzelnen dies nun mit 65, mit 67 oder mit 72 so ist, ist sicherlich ganz individuell verschieden. Doch denke ich aber, das dieser Tag kommt an dem die Musikschule sagt: "Sie sind zu alt" und man auch nicht mehr so die Chance hat, 120 Gigs im Jahr zu spielen.
Würdest du aus deiner Perspektive heraus sagen, das du mit den Maßnahmen die du bisher für die Altersvorsorge (du hast ja geschrieben, du hast privat vorgesorgt) ausreichend abgesichert bist bzw. du einen für dich angenehmen Lebensstandard halten kannst? (die gleiche Frage geht hierbei durchaus an alle Beteiligten) Oder würdest du sagen das ist eine Problematik, die sich für den Musiker grundsätzlich ausschließt?
Weil wie du schon geschrieben hast, natürlich ist auch hier der Künstler/Musiker frei in seinen Möglichkeiten und der eine erwartet das, der andere das von Leben. Nur letztlich geht meine Überlegung dahin, das wenn ich dann evtl. mal 30 - 40 Jahre unterrichtet hab, Gigs gespielt hab...sprich GEARBEITET hab, zumindest noch Essen, Trinken, ein Dach über dem Kopf und die Besuche im Zoo leisten können möchte.
Also ihr merkt, mich hat die Diskussion nochmals zum nachdenken angeregt bzw. zum weiter nachdenken ermuntert.
Grüsse,
Beat