Das ist ein schwieriges Thema. Mein set ist durchgestimmt und zwar so, wie ich es für gut empfinde. Nun ist meine Wahrnehmung nie kongruent mit der unseres Tontechnikers. Der möchte am liebsten ein totes "plop" hören, fragt aber, wenn ich es totgeklebt habe, auch schon mal, wo denn das "bow" geblieben ist? Ja, und dann gibt es natürlich noch die vom Ort des drummings abhängigen räumlich-akustischen Unterschiede. Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man open air, im Zelt, auf einer Bühne mit Holzfussboden, in einer Halle oder einer kleineren Kneipe spielt. Auch wenn es angebracht wäre, das set komplett neu durchzustimmen, muß ich das ablehnen! Ich baue selbst auf, verkabele selbst und das muss immer unter einem gewissen zeitlichen Druck geschehen. Da wüsste ich nicht, wo ich die Zeit noch hernehmen sollte, um das set jedes Mal neu zu stimmen? Das braucht doch seine Zeit und ist nicht mit zwei Schlüsselumdrehungen getan.
Also lass ich es wie es ist und den Rest muss der Tontechniker regeln. Gibt zwar mit unserem immer stress, aber nach den ersten fünf Stücken hat er es immer noch geschafft!
Die Schwierigkeit des Stimmens liegt ja bei gigs schon darin, dass der drummer sein set, hinter dem er sitzt, ganz anders wahrnimmt, als derjenige, der vor der Bühne steht. Und das ist ein Konflikt, den man nur in Ruhe und nicht während eines gigs zusammen mit dem Techniker lösen kann. Will sagen, beim gig ist nur noch geringes Nachjustieren möglich, aber kein komplettes Durchstimmen des ganzen sets.