Ich hänge mich mal an diesen Thread, weil er mir geeignet erscheint, einige Worte zum Beatnik RA1200P los zu werden:
Ich habe mir das Teil vor wenigen Tagen bestellt und gestern erhalten.
Meine Hoffnung im Vorfeld war die, dass sich - wie bei Video-Games - ein Sog einstellt, der mich dazu treibt, sonst "langweilige" Rudiments durch eine "Jagd nach dem High-Score" spannender zu machen. Das war jedenfalls das, was ich mir aufgrund der Pressetexte und Infos im Netz versprochen hatte...
Jetzt zu meinem Eindruck:
Das Gerät ist anständig verarbeitet: Weder flötig noch besonders solide - schlicht ein passgenaues und Grat-freies Kunststoff-Gehäuse von ausreichender Festigkeit.
Das Pad selbst ist auch in Ordnung, wenn ich auch sagen muss, dass das Ganze mit einem Mesh-Pad sicher etwas angenehmer wäre. Trotzdem geht das in Ordnung. Ein typisches Standard-Übungspad fühlt sich einfach genau so an...
Was ich erstaunlich fand: Die Bedienung ist logisch, einfach zu durchschauen und man kann im Prinzip wirklich sofort loslegen...
Ohne jetzt sehr ins Detail gehen zu wollen, ist es so, dass die Möglichkeiten der Analyse der eigenen Anschlagspräzision genial sind: In der Voreinstellung war der Skill-Level auf "Medium" gesetzt, so dass ich zunächst erstaunt war, wie hoch der Anteil der Schläge war, die ich präzise auf den Punkt zu setzen glaubte...
Im "Expert-Mode" sah das dann schon heftiger aus. Hier wird ein Takt in 512 Teile zerlegt und ein Schlag wird nur dann gewertet, wenn er exakt in Zeitfenster des einen 512-tel Teils liegt... DAS war ernüchternd... Ich konnte genau sehen, dass ich bei langsamen Tempi zum leichten Verzögern neige (schöne visuelle Anzeige in Form von Balken-Diagramm-artigen Häufigkeitskurven), während sich das bei schnelleren Tempi aufzuheben scheint... Das fand ich für mich persönlich schon mal sehr lehrreich...
Toll auch die Analyse der Anschlagsdynamik: Auch hier hielt ich mein Spiel für präziser, als mir der Beatnik im "Expert-Level" anzeigte...
Und der "High-Score"-Effekt stellte sich tatsächlich ein: Es wurmte mich sofort, im Expert-Level die 40% nicht knacken zu können... (Damit war ich im Medium-Level immer bei fast 100%)... Natürlich war ich hier wie beknackt am üben, um den Wert wenigstens etwas in die Höhe zu treiben...
Die "Groove"-Analyse fand ich für mich weitgehend überflüssig, da hier nur angezeigt wird, in wieweit man das Metronom-Tempo gleichmäßig hält... Das ist für jeden Drummer, der gewohnt ist, nach Metronom zu spielen keine Herausforderung.... Und mit meiner Vorstellung von "Groove" hat das letztlich auch nichts zu tun... Sowas wird eine Maschine sicher auch nie wirklich bewerten können...
Wie schon gesagt, will ich hier die wirklich umfangreichen Möglichkeiten des Beatnik weitestgehend ausschweigen und nur mal kurz das in meinen Augen Wesentliche vermitteln:
Das Ding gibt wirklich einen gewaltigen Kick, weil es den Ehrgeiz anstachelt, den eigenen "Präzisions-Highscore" nach oben treiben zu wollen...
Also: Zweck erfüllt. Von meiner Seite her eine volle Kaufempfehlung!
Ich empfehle aber die Anschaffung eines Netzgerätes (nicht im Lieferumfang enthalten), denn sonst wird das Ding echt zum Groschengrab....
zwaengo