Wobei ich sagen muss, das es schon hörbare Unterschiede gibt.
Man braucht aber offensichtlich eine gute Abhöre, gute Ohren und etwas Erfahrung, um diese in so einem kurzen Klangbeispiel -ohne Möglichkeit eigene Sounds einzeln selbst anzutriggern- heraus zu hören. Letztlich untermauern die heterogenen Antworten bisher meinen Eindruck, dass das TD30 eine bessere Alternative für Live-Anwendungen ist, als bisher angenommen.
Ich habe eben die Sound-Datei noch einmal schön laut auf einer guten Abhöre gehört und festgestellt, dass das doch einen Unterschied macht.
Was ich jetzt aber nicht weiß: Höre ich plötzlich Dinge nur deshalb, weil ich von Kai schon über die tatsächlichen Quellen informiert wurde? Plötzlich glaube ich, das hören zu können, was ich jetzt weiß... Lustig!
In der Psychologie ist es kein Geheimnis, dass unsere Sinneswahrnehmung ganz entschieden von emotionalen Variablen beeinflusst werden.
Beispiel: Ich höre einen "beschissenen" Drum-Sound, weil mir der Hersteller unsympathisch ist. Oder umgekehrt: Tolles Ride-Becken, weil ich generell die Erwartung habe, dass Paiste-Becken einfach toll sein müssen..
Auch sehr schön: Im Hifi-Bereich hat es vor langer Zeit mal einen Blind-Test gegeben, wo man den Hörern Musik aus immer der gleichen Anlage in jeweils identischer Lautstärke vorgespielt hat. Dazu hat man aber behauptet, dass jetzt eine Anlage von Hersteller A, B oder C usw. zu hören sei.
Die Blind-Hörer mussten bewerten, welche sich am besten angehört hat. Interessanterweise kam heraus, dass ein besonders populärer Hersteller in der Hifi-Szene die besten Bewertungen erhielt. Praktisch niemandem fiel auf, dass sich tatsächlich gar nichts verändert hatte oder dass schlicht keine Unterschiede zu hören waren. Es wurde auch blumig erklärt, warum die eine Anlage deutlich besser klang, als die andere...
Ähnliches erinnere ich von den Blind-Hörtests von unkomprimierten WAV-Files versus MP3 (in verschiedenen Qualitäten) und Musik-Dateien anderer Kompressionsverfahren: Auch hier waren die Unterschiede keineswegs klar zu hören, wenn es nicht zu extrem war (64K-MP3)...
Auch im Drummerforum hatten wir ja schon einige Blind-Tests: Es ist mir immer wieder aufgefallen, wie plötzlich alle ins Schwimmen kommen, wenn man keine Anhaltspunkte hat, die eigene Einschätzung an irgendetwas aufzuhängen...
Was mir das letztlich sagt: Ich höre oft das, was ich hören WILL! Und das mache ich eben dann nicht an dem fest, was meine Ohren wahrnehmen, sondern daran, was mir meine anderen Sinnesorgane zusätzlich noch vermitteln.
Und wenn ich dann z.B. ein wunderschönes Marken-Drumset neben einem optisch unauffällig-schlichten NoName-Set stehen habe, bin ich mit Sicherheit geneigt, dem schöneren auch den schöneren Sound zuzusprechen.
Das gilt um so mehr, wenn ich für ein Drumset richtig Schotter hingelegt habe: Ich WILL dann, dass es gut klingt und mir nicht vor Augen führt, dass es das günstigere Set auch getan hätte....
Ach ja, unsere Psyche mischt da schon gewaltig mit....
Und wenn ich einen Rochus auf E-Drums habe, dann klingen die eben generell nach "Plastik-Scheisse" etc....
Mir macht dieser Thread gerade unglaublich viel Spaß!