Gleichzeitig wurde hierzu aber auch schon hinlänglich darauf hingewiesen, dass wohl einige Verbesserungen in Sachen Trigger-Technologien eines TD-30 Moduls nur im Zusammenhang mit weiterer ROLAND Hardware genutzt werden können. (Etwa die VH-13 HiHat) Selbige verursacht weitere enorme Kosten und ist IMHO auf Grund der banalen Gummioberfläche nicht als ernstzunehmendes Cymbal Instrument zu betrachten.
Und zwar weder im professionellen Umfeld noch im Hausgebrauch. (Etwa das bisweilen sehr nervige Gummipad Anschlaggeräusch)
Ich habe selbst zwar nur die VH-12 und die VH-13 lediglich mal angetestet (ohne wirklich einen Unterschied zur VH-12 feststellen zu können), aber tatsächlich finde ich das Teil genial!
Ich kann meine Spielweise vom Akustik-Set fast 1:1 auf das E-Set übertragen und habe - ob über TD20X-Modulsonds oder Superior Drummer - derartig feine Abstufungen der verschiedenen Öffnungszustände, dass ich tatsächlich mein Akustik-Set nicht wirklich vermisse.
Das von Dir kritisierte Anschlaggeräusch höre ich über Kopfhörer gar nicht und über meine Abhöre erst recht nicht, da ich schon gerne mal etwas weiter aufdrehe, was in meinem Fall noch ganz gut geht, ohne die Nachbarn zu nerven - jedenfalls soweit, dass das Gummigeräusch nicht wirklich zum tragen kommt.
Bei niedrigen Lautstärken ist der Kopfhörer mein Freund.
Was die Alternativen angeht (derzeit bei uns wirklich zu testen sind ja nur die Gen16), so bin ich von denen keineswegs begeistert. Und unter den derzeit bei uns erhältlichen HiHat-Systemen funktioniert wohl tatsächlich nichts besser als die VH-13. Der Preis ist ein anderes Thema. Der ist definitiv hoch.
Man sollte es aber in meinen Augen unbedingt vermeiden E-Drum Systeme im wesentlichen auf die Trigger-Eigenschaften des jeweiligen Moduls zu reduzieren.
Warum reduzieren? Die Modul-Sounds sind doch durchaus sehr brauchbar und können auch Spaß machen.
Aber gerade wenn ich nach dem Optimum der Triggereigenschaften bzgl. VST-Ausgabe suche, muss ich doch eingestehen, dass das TD30 da offenbar noch ungeschlagen ist - und das hat ja erstmal nichts mit dem Preis zu tun.
Letztendlich bleiben bei einem TD-30 Modul unter dem Strich nur die vergleichbar spürbaren Verbesserungen der Trigger-Eigenschaften übrig. Der gute Kai alias heizer hat es ja treffend formulieren dürfen: Die Sounds vom TD-12 über das TD-20 bis hin zum TD-30 Modul können eher nur marginal mit Verbesserungen aufwarten. In Anbetracht der geforderten Preise betrachte ich diese Produktgestaltung aus Sichtweise des Kunden als ziemlich fragwürdig.
Deine Sichtweise diesbezüglich ist mir ja bekannt und auch nachvollziehbar.
Grundsätzlich denke ich aber, dass man verschiedene Blickwinkel haben kann:
1. Ich suche nach einem günstigen oder "angemessenen" Preis-Leistungs-Verhältnis
2. Ich suche nach dem technischen Optimum, das der Markt derzeit her gibt, ohne Rücksicht auf den Preis
Das sind erstmal ganz verschiedenen Ansätze, zwischen denen jeder seine Position finden kann.
Jeder von uns gibt für sein Hobby Schlagzeug sicher mehr Geld aus, als unsere besseren Hälften für nachvollziehbar und vernünftig halten. Man steigt halt, wenn man sich mit einer Materie sehr intensiv beschäftigt, auch immer tiefer ein und hört irgendwann die Flöhe husten. An dem Punkt geht es nicht mehr um Vernunft, sondern darum, in die Bereiche vorzustoßen, die eben irgendwie machbar sind - ob es sich nun um ein Ride-Becken, eine Snare oder eben ein E-Drum-Modul handelt.
Ich selbst verstehe nicht, warum man sich seine Ölwanne verchromen lässt, aber ich habe tatsächlich schon mal 70.- US$ für 4 Potiknöpfe aus Kunststoff ausgegeben, nur damit eine meiner Gitarren wieder im Originalzustand war. Das wird wohl - ausser mir - kaum jemand nachvollziehen können. Aber das "Glücksgefühl" (wenn man denn so will), dass sich einstellen kann, wenn man sich in einem mikroskopischen Teilaspekt der eigenen Leib- und Magen-Materie eine Lösung/Verbesserung erarbeitet hat, kann schon ein großes sein.
Fazit: Was etwas wert ist bzw. welcher Preis für ein materielles Objekt angemessen ist, ist hochgradig subjektiv und keinesfalls objektivierbar...
Wenn man erst einmal ein gutes VST-Instrument zum laufen gebracht hat degradieren sich m.E. auch die Sounds eines TD-30 Moduls automatisch zur einer unerwünschten Notfall Backup Lösung während des alltäglichen Dauerbetriebes. Für diese Zwecke sollte eigentlich ein möglichst preiswerter modularer Klangerzeuger aus der Bucht völlig ausreichen.
Da muss ich Dir widersprechen. Einige der Modulsounds haben eben eine sehr eigene Qualität, und die kann eben neben dem Wunsch nach maximal authentischer Umsetzung eines A-Sets (via VST) durchaus bestehen bleiben.
Das sind einfach zwei Sorten Obst
So gesehen bist auch Du für mich das beste Beispiel dafür warum ich bis dahin herkömmliche E-Drum Hersteller so kritisch gegenüberstehe. Es wird nämlich seine triftigen Gründe haben warum Du Dich gleichsam bemühen möchtest komplexe VST-Technologien in Dein Setup zu intrigieren.
Ich habe zwei Wünsche:
Der eine ist, dass ich von Spielgefühl und Soundausgabe her maximal nahe an meinem Akustik-Set sein möchte - nur eben auf niedrigerem Lautstärke-Level und daher zuhause nutzbar.
Hier ist es so, dass mich die Sound-Libraries von Superior Drummer (also das TD20X fungiert dann nur als MIDI-Trigger-System) gefühlt ein ganzes Stück nach vorn gebracht haben.
Der andere Wunsch ist der nach einem soliden, unkomplizierten System mit eher "experimentellen" Möglichkeiten. Und die habe ich tatsächlich im TD20X ohne Ende: Neben dem großen Umfang an teilweise wirklich spannenden und interessanten Drum-Sets, habe ich die absurdesten Eingriffsmöglichkeiten, um mir - und jetzt kommt´s - Sets zu basteln, die eben nicht unbedingt etwas mit einem Akustik-Set zu tun haben, aber eher wie ein eigenes, neues Instrument ganz andere Qualitäten aufweisen, die für mich die Spielfreude erhöhen und z.B. einfach mal absurden Druck machen, wie er von einem A-Set einfach nicht kommen kann.
Beide Aspekte lassen sich mit einem Gerät wie TD20/30 klasse umsetzen und können durchaus richtig befriedigen.
Für Dich MUSS die Rechnung anders ausfallen, weil Du offenbar mit den Preset-Sets und den Editier-Möglichkeiten nicht soviel anfangen kannst. Also fällt DER Aspekt scheinbar für Dich weg.
Seitenwähler erwähnte aber, dass er manchmal einfach nur das Modul anschalten möchte, um schnell mal unkompliziert zu daddeln, ohne das ganze Rechner/Interface/Software-Geraffel hochzufahren oder mit sich zu tragen. Das kann ich sehr gut verstehen, aber dann ist da eben noch ein Mehrwert in einem Modul-Setup vorhanden, der offenbar ja über das hinaus geht, was für Dich Trommeltotti von Relevanz ist.
Software VST-Instrumente spucken bei entsprechender Auswahl von zusätzlichen Libraries nicht nur herkömmliche Akustik Schlagzeug Sounds aus sondern auch sehr spezielle (künstliche) Drummachine Klänge nach Wahl und Geschmack. (Und vieles mehr) Das kann mitunter richtig Spaß machen.
Das ist richtig, aber Du weißt ja selbst, dass es schon etwas umständlicher ist, wenn man mehrere Instanzen aus unterschiedlichen Libraries in schnellem Zugriff haben möchte. Daneben sind diese zusätzlichen Libraries ja nicht eben günstig. Im VST-Bereich gebe ich für jedes weitere Set richtig Kohle aus - dafür ist die Qualität natürlich klasse, aber die kommt auch nur wieder wirklich zum Tragen, wenn es um das Erreichen maximaler Authentizität von A-Set-Sounds geht.
Künstliche Sounds können die Module doch wirklich ganz gut und vor allem kann ich in Bruchteilen von Sekunden zwischen dutzenden solcher Sounds hin und her schalten.
Letztlich sind solche Fragen in hohem Grade von den ganz individuellen Anforderungen abhängig: Es spielt auch nicht jeder von uns das gleich A-Set, weil es möglich ist, sich darauf zu verständigen, dass z.B. nur ein Sonor SQ2 aus HumbaWumbaWood den optimalen Sound bietet; und wir spielen auch nicht alle die gleichen Becken oder nutzen nicht alle die gleichen Fußmaschinen...
Jeder hört anders, empfindet anders, ist unterschiedlich gewachsen, WILL unterschiedliche Dinge von seinem Instrument... und damit fallen Preisbewertungen eben auch sehr unterschiedlich aus.
Ein Extrem-Beispiel von vor wenigen Jahren aus dem Gitarren-Sektor: Gibson Les Paul Standards aus den Jahren ´59 und ´60 sind da für satte 500.000.- US$ über den Tresen gegangen.
Das sind SERIEN-Gitarren aus Fabrik-Fertigung, aber es haben sich Menschen gefunden, die diese Preise bezahlt haben. DAS sind wahrlich noch ganz andere Dimensionen, die man für ein Instrument zahlen kann - und da müssen wir nicht zum bekannten Beispiel der Stradivari-Geigen greifen - auch im Rock´n´Roll sind die Grenzen da... hust... bedenklich....
Was sind da ein paar tausend Euro für einen Elektro-Fetisch
Edit:RS