Einen Aspekt würde ich gerne betonen, der vielleicht etwas untergegangen ist:
Spaß!!!
Ein E-Drum-Set hat - selbst bei den derzeitig fortschrittlichsten Modellen - die hier oft und weitgehend schon genannten Einschränkungen.
Was es aber bietet: Ich kann in Sekunden ganze Sets, einzelne Becken, Snares, Raum-Modi etc.austauschen, völlig abgefahrenen Sounds erklingen lassen und damit einfach auf völlig andere Ideen und Gedanken kommen.
Das Erlernen des Schlagzeugspiels läuft über alle Sinnesqualitäten: Für einige hat das E-Drum-Set das Nachsehen, in anderer Beziehung kann ich mir aber z.B. nachts um 1 Uhr mal den Kick eines mächtigen "Arena-Drum-Sets" auf die Ohren geben.
Es geht mir hier nicht um die Finessen der Schlagtechniken, sondern um etwas, das vielleicht ganz profan ist, aber durchaus die MOTIVATION heben kann, um sich weiter lustvoll am Set "abarbeiten" zu wollen, weil einem die ewigen "Stick Control"-Übungen irgendwann auf den Senkel gehen.
In diesem Sinne plädiere ich ebenfalls für ein "duales" Modell:
Ich nehme das Beste aus beiden Welten und weiß jedes Instrument für seine jeweiligen Qualitäten zu schätzen.
Ich erwarte von einem E-Drum-Set nicht zwingend, dass es die perfekte Simulation eines A-Sets ist, freue mich dennoch über jede weitere Annäherung: Es sind zwei verschiedene Instrumente, die aber eben auch beim Erlernen des Schlagzeugspiels unterschiedliche Aspekte bedienen - und die Motivation sollten wir nicht unterschätzen. Vielleicht ist gerade deshalb im Anfängerbereich der Erfolg der so gern geschmähten Einsteiger-E-Sets besser zu verstehen, wenn es dem Anfänger eben schon Erfolgserlebnisse liefert, wo sie auf einem A-Set nicht zu erfahren wären.
Ist das nun nur zwingend schlecht? Motivation ist doch ein ganz wichtiger Faktor, wenn ich tiefer einsteigen will.
Früher war doch die Standardvorgehensweise beim Erlernen des Drumsets, dass man die ersten Monate oder sogar Jahre rein auf der Snare "gearbeitet" hat, ehe man sich ans ganze Set setzen durfte. Das scheint heute aus der Mode zu sein, weil sicher viele Schlagzeuglehrer das in ihrer eigenen Lernenden-Geschichte als frustrierend empfunden haben.
Heute sind´s eben die "Segnungen" der Technik: Der Anfänger kann ein "mächtiges Badabumm" machen und sich an der erlebten Wirksamkeit erfreuen. Ist das wirklich so schlecht? Es sind ja damit nicht die Wege zu technischen Feinheiten ganz verschlossen, sondern nur der Einstieg etwas weniger steinig....
Ich möchte damit die spieltechnischen Herausforderungen solcher Umstände nicht beschönigen, aber eben den Motivations-Aspekt als durchaus sehr förderlich für´s Dabei-Bleiben betonen.
Edit: RS