Beiträge von odd-meter1701

    zu Pa Kow und seinem Conga-Drumset:


    Mir gefällt es auch, ich kannte aber bis gestern weder den Drummer noch das Set. Mich hat ein Freund vom Jazzclub auf das Video aufmerksam gemacht, und das wollte ich euch nicht vorenthalten.
    Bei den wenigen Clicks, die das Video hatte, war die Chance groß, dass nicht allzu viele Forianer dieses sehens- und hörenswerte Konzert kennen würden.

    Hallo Manuel,


    ich fürchte, Du wirst mit einer Cajon-Bassdrum-Lösung einerseits und einer "regulären" Snare nicht glücklich. Eine Cajon klingt als BD nie wirklich gut, auch wenn das Pedal etwas taugt. Und der Sound wäre untereinander nie ausgewogen. Nimm etwas Geld in die Hand und leg Dir ein wirklich kleines Set zu , z.B. das Tama Club Jam oder das Tama Cocktail Jam, es gibt von anderen Firmen aber auch sehr ansprechende Lösungen.


    Und selbst aus einfachen Sets kommt wirklich ein klasse Sound raus, wenn man sich etwas Mühe gibt, ich hatte gerade eines unter der Mangel. Kürzlich habe ich mir gar ein Kinderschlagzeug in der Nachbarschaft geholt für ein paar Euro (ein tolles Fußpedal war dabei, und interessiert hat es mich, was dabei rauskommen kann). Ich war bass erstaunt, allerdings waren auch andere, ordentliche Felle aufgezogen. Gerade die Bassdrum mit 16 inch hat es mir angetan, aus dem Rest bringt man auch etwas Brauchbares raus. Die BD ist kaum größer als eine Cajon, und sie klingt erstaunlich gut für diese Größe. Etwas handwerkliches Geschick sollte man allerdings haben.

    Interessante Frage. Auf den ersten Blick nicht, aber beim zweiten Nachdenken ...


    Weshalb meide ich Messingbecken (zumindest die üblichen Verdächtigen) wie der Teufel das Weihwasser? Schlagzeug bzw. Trommeln lernen kann man auch auf einem totgedämpften Set oder auf Messingbecken (oder schlimmer: kumulativ, also sowohl als auch). Das kann man auf einem Pratice-Pad bzw. Practice-Set oder einem Stück Pappe o.ä aber auch. Das ist sogar ein Stück notwendig. Wer kann schon die erforderliche Zeit, die das Erlernen der Feinmotorik und des Microtimings braucht, bei voller Lautstärke an einer "richtigen" Trommel bzw. an einem Set zubringen? Das danken einem weder die Nachbarn noch die eigenen Gehörgänge. Zumal der volle Klang einer Trommel einiges an Unsauberkeiten überdeckt, die ein trockenes Stück Practice-Unterlage gnadenlos offen legt. Das hat aber, mit Verlaub, mit Musik nicht viel zu tun. Technik ist das Handwerkszeug, das einen zur Kunst bringt (ist etwas überhöht, dient nur zur Verdeutlichung). Also, auf die Ursprungsfrage übertragen: es gibt technisch gesehen, jedenfalls aus meiner Sicht, keine Einwände gegen die Verwendung von Messingbecken. Was man mit diesen Teilen aber nicht erlernt: das Herausarbeiten von Nuancen und auf die kommt es doch an, oder nicht? Gute Musik besteht für mich auch aus Klang und Dynamik. Und Messingbecken sind - jedenfalls für mich - eindimensional, d.h. dass man die vielen verschiedenen Klänge, die man aus einem guten Becken herausbekommt, bei einem Messingbecken nicht erleben (und nicht erlernen) kann. Es kann laut oder leise, die vielen Grautöne zwischen Schwarz und weiß (schlechte Metapher), besser: die vielen Farben, die ein gutes Becken erzeugt, schafft es nicht. Und was man jedenfalls bei guten Ridebecken hat: die besten (wieder nur meine Meinung) sind relativ dünne, leichte Becken, die man spieltechnisch gesehen viel differenzierter angehen muss als ein superschweres Monsterbecken (gibt es aber auch bei B20-Becken). Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden: wenn es für Dich damit gut ist, dass der Groove sauber kommt und Du es schaffst, das Tempo zu halten, die Lautsärke passt etc., und Du die vielen Farben nicht brauchst, ist gegen die Nutzung der Messingbecken nichts einzuwenden. Aber, nicht zuletzt: der Zuhörer wird es Dir danken, wenn Du gute Becken spielst. Viel Spaß beim neuen / alten Hobby!

    Ich habe mal ein Becken auf einem stabilen Holzblock gehämmert. Obwohl es Hartholz war - Eiche - haben sich die Hammerschläge - ich habe einen Hammer aus dem Karosserieblechnerbereich mit leicht abgerundetem Kopf verwendet - so tief abgebildet, dass ich letztlich einen Riss an einer solchen Vertiefung hatte. Ich muss wohl zu unsensibel gewesen sein. Tatsächlich formt sich das Metall aber in Richtung des "weichen" Untergrundes, anstatt das Material zu verdichten oder gar ein wenig auszutreiben bzw. dünner zu machen (bin aber kein Metaller). Übrigens geht die Anbringung nicht allzu großer Löcher durchaus einher mit der Verwendung als Ride, man trifft seltener dorthin als man meinen sollte.

    Also für mich hat das Becken deutlich an Charakter gewonnen. Auch wenn es dem ein oder anderen zu trashig klingen mag, muss man ein solches Becken stets auch im musikalischen Zusammenhang hören. Ich bin mal gespannt, ob man tatsächlich einen Unterschied hört nach ein paar Tagen bzw. wohin sich der Klang ändert (ändern soll, ich bin da ein wenig skeptisch). Wenn man ein Becken anders klingen lassen will, insbesondere wenn es einen fauchigen, trashigen Charakter bekommen soll, empfiehlt sich auch, Löcher anzubringen, in verschiedenen Durchmessern über das Becken verteilt. Je mehr und je größer, desto eher geht es in Richtung China (grob gesprochen). Man kann für die Löcher Stufenbohrer verwenden oder Löcher ausstanzen. Das empfiehlt sich insbesondere bei Becken, die kleinere Schäden haben, beispielsweise Risse. Die Ergebnisse sind oft ganz erstaunlich gut, ich habe viele solche modifizierte Becken im Gebrauch. Und wenn es gar nichts war kann man immer noch ein großes Loch mit 35 mm am Keyhole ausstanzen und eine Lampenfassung anbringen. Das gibt eine tolle Probenraumleuchte. Leute, traut euch was!

    Das sieht schon sehr gut aus, Respekt! Hält die Folie denn eine Weile, oder ist sie bei einem Auftritt in praller Sonne (den es hoffentlich irgendwann wieder geben wird) perdu?
    Aber ich gebe zu, dass ich angesichts des Umstandes, dass ich für meine Echtholzfurnierarbeiten ziemlich lange brauche (und über Snares oder HTs nicht hinausgehe mangels entsprechenden Presswerkzeugs), versucht bin, eine solche Folie mal auf ein umgebautes Set mit kleinen Abmessungen anzubringen. Gibt es große Unterschiede unter den Klebefolien? Ich habe da keine Erfahrung. Das "Furnier" für die Spannreifen der BD setzt jedenfalls eine ganz besondere Duftnote, das gefällt mir sehr! Mir gefällt auch, dass wieder mal ein altes und unterschätztes SOnor Swinger zu Ehren kommt, die Kessel und das Holz sind einfach klasse.

    Classic Fit sollten eigentlich genügen.


    Die fehlende Gratung dürfte nicht das größte Problem sein. Die Tromsa-Kessel sind nach meiner Erfahrung oft nicht plan. Das lässt sich aber richten. Und eine Gratung lässt sich auch anbringen. Falls das zu aufwändig ist kann man den Kesselrand euch mit Schleifpapier anfasen, also die Kante brechen oder den Rand dann von Hand mit Schleifpapier vorsichtig runden. Der Klang ist dann eben trockener als mit spitzer Gratung.

    danyvet: das mit der Stabilität ist nur eine Überlegung, ausprobiert habe ich es nicht. Die BD wäre auf einem Raiser, der Weg vom Kessel zum Boden wäre für die Standfüße lang, und das Teil hat keine Masse /kaum Gewicht. Auch sollte ich zumindest für die Fußpedalseite einen BD-Reif haben zur Befestigung des Raisers. Und was das wohl kosten würde ...
    Tatsächlich bekäme man das aber technisch irgendwie hin. Aber dann würde es vielleicht wie ein Kinderdrumset aussehen, hinter dem ein 90-kg-Mann mit 185 cm Länge sitzt. Ich bin ja nicht eitel, aber cooler ist - jedenfalls für mich - das gewählte Setting schon, auch wenn man es optisch sicherlich noch besser hinbekommt.

    @ orinocco: Da habe ich ausprobiert, klingt aber nicht gut. Ich probiere vielleicht mal aus, wie es ist, die BD nur mit Schlagfell zu spielen, die Edelstahlstangen länger zu belassen und über der BD eine 16-er Concert-Tom zu montieren, die man dann dann nach Belieben stimmen kann.


    Zum Aufbau und zum Klang:


    Gerade höre ich nebenher:


    https://www.youtube.com/watch?v=-F7e15vww2E


    bei Minute ca. 8:00 hört man ganz gut, wie ordentlich solch ein Set tun kann - es wird ja auch von einem Könner gespielt.


    Bei Gelegenheit mache ich mal Photos vom aufgebauten Set.

    danyvet: Danke für die Blumen! Als Schwabe muss man genetisch bedingt sparen wo man kann. Man darf eben nur nicht die eigenen Mühen mit einrechnen ...
    Das Set sollte ultraklein und doch spielbar sein und nach Drumset klingen. Wenn man die 16-er BD konventionell, also liegend anordnen wollte, müsste sie länger sein, sonst würde sie unstabil. außerdem bräuchte man einen Riser. Und bei der hier gewählten Variante kann man das dritte Standbein (gegenüber der Fußpedalleiste) weglassen und durch ein L-Rod ersetzen, das man mittels eines Adapters an einem stabilen Beckenständer befestigt, an dem auch die Toms mittels eines Adapters aufgehängt sind und überdies noch ein Becken montiert ist, dann wird das Set noch kompakter und ist ultraschnell auf- und abgebaut. Und dann sieht es eben auch noch ungewöhnlich aus; ich musste schon ganz genau hinschauen, als ich Rob Searight das erst Mal mit einem solchen Set gesehen habe.
    Liebe Grüße nach Wien!

    Für kleine Loctians bzw. für Auftritte, bei denen ein sehr dezentes Spiel gefragt ist, habe ich mit aus "Restkesseln" und weitgehend vorhandenem Bastelmaterial ein Mini-Set gebaut, das aber ziemlich cool klingt und auf kleinstem Raum zu transportieren ist. Die Idee kommt von Rob Searight bzw. Tama (schaut euch die Auftritte von Ghost-Note bei Youtube an, das Ding rummst durchaus)


    Aus Sonor-Action-Kesseln (Buche 6 mm wie Sonor Vintage) habe ich eine Snare (13 inch), eine Conert-Tom (12 inch) und eine BD gebaut (16 inch) und aus einem Mahagoni-Kessel eine 14-er Concert-Tom. Die Hardware ist von einem China-Set, tuts aber völlig. Die BD wird von unten gespielt, dazu habe ich ein Fußpedal umgebaut. Befestigt wird das Pedal an einer Leiste, die an den beiden Enden die Standfüße (Einfache Edelstahl-Gewindestangen) der BD aufnimmt. Die Toms kann man an einem Ständer befestigen über Pearl-Tommounts und je nach Bedarf ein oder zwei Toms verwenden. Der Sound der ST ändert sich massivst, je nachdem, ob sie direkt über der BD befestigt wird oder eben nicht. Die BD bekommt man relativ fett hin, wenn man das Fell etwas abklebt, das Reso ist mE sehr wichtig, sonst wird der Sound zu pappig. Die Schrauben (6 mm Inbus) habe ich zur Gewindehülse hin mit einer Mutter gekontert, damit sich die Schrauben auch bei geringer Spannung (tiefer Stimmung) nicht lösen. das funktioniert perfekt. Die Snare ist naturgemäß relativ hell, lässt sich aber natürlich schnell durch eine andere ersetzen. Ich wollte eben ein komplettes Set aus einem Guss bauen. Die Folie ist - ich gestehe - Klebefolie aus dem Billigbaumarkt, aber das Set sollte ja weniger als 30 Euro Materialeinsatz kosten.
    Material: ca. 20 Euro
    Arbeitszeit: ca. 6 Stunden
    Funktioniert: prima!


    Here are the bIlders:


    https://www.dropbox.com/sh/z2l…vHiwOTeDmRzw1OYY3NOa?dl=0