Beiträge von odd-meter1701

    Natürlich will ich keinem Kollegen einen Verdienst wegnehmen, für Gerald hat es aber einen Versuchscharakter, und ich verstehe vollkommen, dass man bei einem vorhandenen großen Beckenfundus nicht zusätzlich ordentliches Geld in einen solchen Versuchsballon stecken möchte, außerdem habe ich eine Freude an solchen Basteleien , damit ist ihm und mir gedient. Mit dem Chris Kamin kann und will ich mich nicht vergleichen, das wäre anmaßend. Aber das, was geschehen soll, bekomme ich mit Sicherheit gut hin.


    Zur Technik: ich kann freihändig recht genau schneiden, und die Arbeit an der Außenkante hat den Vorteil, dass man hinterher tatsächlich sehr gut nacharbeiten kann, wobei mir die Rotation der Bohrmaschine auch bei horizontaler Ausrichtung selbst auf niedrigster Stufe noch zu schnell wäre. Ich mache eine Vorrichtung, vermutlich mit einem stabilen Beckenständer, bei dem ich das ausgeschnittene Becken nach dem groben Flexen an einer feststehenden Schleifscheibe vorbeiführe, dann sollte das Ergebnis eine schöne "runde" Sache sein, im hoffentlich wahrsten Sinn des Wortes. Ich werde schlicht und einfach ein 16-er Becken als Vorlage für den Durchmesser nehmen und mit Edding nachzeichnen. Wenn man Spiralbecken schneiden will, ist das Aufzeichnen und Ausschneiden deutlich schwieriger, aber da gibt es einen kleinen Trick, der einem weiterhilft ...


    Eine dünne Trennscheibe für Stahl kommt sowohl mit reinen Messingbecken als auch mit Legierungen (B8, B20 etc.) zurecht. Natürlich muss man ordentlich entgraten, aber das ist auch kein großes Problem. Hier im Forum habe ich vor längerer Zeit Bilder eingestellt, wie ich ein Spiralbecken aus einem Standardbecken herausgeflext habe. Man muss sich eben manchmal nur trauen. Und (bei solchen Arbeiten) eine sichere und ruhige Hand haben. Bei den ersten Versuchen sollten es aber nicht unbedingt die allerbesten Becken sein ...

    Wenn es nicht darum geht, das Becken neben der Reduzierung des Durchmessers in dem Sinne abzudrehen, dass Material abgenommen werden, das Becken also "dünner" werden soll, dann ist es kein Problem. Meine Flex macht das fast von alleine.


    Im Ernst: das Becken auf einen anderen, kleineren Durchmesser zu bringen ist technisch nicht schwierig, der EInsatz einer Flex mit einem dünnen Trennblatt ist schnell geschehen. Wenn Du magst, sende mir das Becken zu. Außer dem Porto / Rückporto fallen keine Kosten für Dich an.


    Beste Grüße!


    Martin

    Zum Ölen:


    eine Kettenverbindung zwischen Achse und Trittfläche braucht gelegentlich Schmierung, das geht wunderbar mit Ballistol oder Kettenöl oder mit Silikonspray. Das übliche WD40 ist hierfür nicht geeignet, da dies nicht fettet. Was man trotz der Schmierung der Kette am Fußpedal manchmal hört, ist die Feder bzw. auch deren Aufhängungen. Auch da tut ein Tropfen Öl Wunder, überschüssiges Öl kann und soll man entfernen. Ich habe auch schon bei nachhaltigem Quietschen der Feder einfach ein kleines Stück Schaumgummi aus einem Schwamm zugeschnitten und in den Innenraum der Feder gegeben. Man kann diesen Schaumstoff noch mit etwas Öl netzen, dann hört auch das sensibelste Ohr nichts mehr quietschen.

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    Das ist von ganz anderer Qualität, in vielerlei Hinsicht.


    Ich denke, so etwas hat Mattmatt gemeint.

    Ich habe schon alte Ludwig-Sets erlebt, da waren "Wellen" mit bis zu 4 mm Abweichung vorhanden, die Trommeln konnten nicht richtig gestimmt werden. Bei einem der Sets hatte der Besitzer gemeint, das sei eben der Vintage-Sound. Nach der Beseitigung der Mängel musste er - erstaunt und erfreut - zur Kenntnis nehmen, wie toll diese Trommeln klingen können. Bei solchen Größenordnungen sollte eine Gratung neu gemacht werden.


    @ Lexikon75: gefräst wird natürlich erst, wenn der Kessel plan ist, und keinesfalls freihändig, wenn es eine gute Arbeit werden soll.

    Sorry, falls ich mich nicht klar ausgedrückt habe:


    Der Kessel muss plan sein (bzw. gemacht werden). Wenn ein unplaner Kessel mit einer vorhandenen Gratung nachgearbeitet wird, wird der vorhandene Grat an den zu hohen Stellen abgetragen, wobei der bleibende Grat dann an diesen Stellen eben nicht mehr so spitz bzw. schmal ist wie an den nicht abgetragenen Stellen. Ob der Grat dann 1 mm beträgt oder an manchen Stellen 2 mm, spielt jedoch klanglich mE keine Rolle, und ich habe damit einige Erfahrung. Allerdings arbeite ich die Gratungen aus optischen Gründen idR mit der Oberfräse nach. Nötig wäre dies nicht zwingend.


    Aber natürlich spielen auch andere Dinge eine Rolle, darunter auch die Qualität und Verarbeitung bzw. Zustand der Spannreifen.


    Bei neuen unplanen Trommeln, zumal aus dem Mittelklassebereich, sollte das Teil aber retour gehen.

    fwdrums hat recht, Planheit ist essentiell wichtig.


    Für die, die das Geld für eine professionelle Überarbeitung nicht aufbringen wollen oder können, gibt auch hier im Forum bereits einige Beiträge, wie man das selbst hinbekommt. Das haut klanglich schon sehr gut hin auch ohne eine Überarbeitung der Gratung, wenn die Höhendifferenzen nicht sehr hoch sind. Ob die Fellauflage an einer überarbeiteten Stelle dann ein klein wenig breiter ist als an anderen Stellen spielt letztlich keine Rolle. Glückwunsch denen, die dann noch den Unterschied zu einer vollkommenen Gratung hören, das ist mE allenfalls bei Studioaufnahmen der Fall und geht ansonsten im Raum oder im Gesamtsound unter.

    @ nebenrechnung: ich könnte mit meinen krummen Fingern mit Deinen konkurrieren, bei mir sieht es ganz ähnlich aus. Bei mir ist es ererbt, bei meinen Eltern sieht es noch schlimmer aus. Immerhin hat es bei mir erst mit Anfang 50 angefangen. Die Beeinträchtigungen kommen sicher nicht vom Schlagzeugspielen, und sie sollten Dich nicht hindern, zu trommeln. Bewegung tut mir und meinen Gelenken gut, und das wird vermutlich auch bei Dir so sein, ich würde mich wundern, wenn Dein Arzt Dir etwas anderes sagt. Mir persönlich tut Wärme gut, und falls es schmerzt, rate ich, ganz dünne, eng anliegende Handschuhe anzuziehen, also solche, welche es auch beim Discounter gibt (ich habe mir bei Norma diese Woche eine Packung mit 6 Stück für 4,99 Euro mitgenommen). So etwas muss man ja nicht zwingend beim Auftritt tragen, aber beim Üben stört es nicht.

    Ich habe auch schon einige beeinträchtigte Gelenke im Bereich der Finger und der Füße und eine Schulter-OP nach Sehnenabriss hinter mir, und ich spiele nach wie vor mit viel Freude und keinen Deut schlechter als früher: Bewegung tut gut, es kräftigt die Muskeln und hält die Gelenke beweglich, solange man es nicht übertreibt. Nicht umsonst heißt es: Wer rastet, der rostet.


    Wenn man mit einer guten Technik spielt, braucht es zum Schlagzeugspielen nur wenig Kraft oder Anstrengung. Wie Trommla zutreffend schreibt: auch mit solchen Beeinträchtigungen kann man stundenlang spielen. Entspannt bleiben und nicht verkrampft spielen ist wichtig! Dein Körper sagt Dir im Übrigen, wann es genug ist. Lass Dich nicht vom Musizieren abhalten!