Früher habe ich den Stock immer irgendwie gehalten, wohl auch eher mit dem Zeigefinger. Inzwischen spiele ich nur zwischen Daumen und Mittelfinger.
1) Anatomisch gesehen ist es halt so, dass bei der Stickhaltung mit dem Zeigefinger eine Sehne, die zum Bewegen des Handgelenkt nötig ist, in dem Kapaltunnel eingeklemmt wird. D.h. es kann leichter zu Sehnenscheidenentzündungen kommen. Da ich mal 3 Monate deswegen nicht spielen konnte und die Entzündung inzwischen chronisch ist, d.h. sehr schnell wieder aufkommen kann, benutze ich nur noch die Haltung mit dem Mittelfinger. Aus eigener Erfahrung nüzt das was! Immer wenn ich merke, dass sich meine Sehne beschwert korrigiere ich meine Haltung und kann direkt weiterspielen, was sonst sicher nicht möglich wäre.
2) Richtig ist, dass es erst mal sehr ungewohnt ist, wenn mans nicht gewohnt ist (Satz des Tages?). Der Stick mag etwas schwieriger zu kontrollieren sein, aber ich denke dafür bekommt man mehr Gefühl für die Kräfte, die auf den Stick wirken. Deswegen berühre ich außerdem den Stick mit der Fingerkuppe des Daumens, nicht seitlich oder sonst wie.
Also würde ich sagen: Mehr (Lern-)Aufwand - mehr Gefühl - weniger Kraftanstrengung - mehr Punch und bauchigerer Sound!
Zur Frage was machen mit dem Zeigefinger:
Einfach locker über den Stick hängen lassen. Er gibt dem Stick zwar eine etwas andere Position, aber hält nicht fest. Wenn festhalten wirklich nötig ist, dann generell den Mittelfinger nehmen. Damit die sich ergebende Position des Sticks "richtig" ist, mit der Drehung des Handgelenks experimentieren. Im American Grip ist der Handrücken weder nach oben zeigend, noch der Daumen oben. Im French drehe ich meinen Handrücken mehr, sodass der Daumen fast oder ganz oben liegt. Im German Grip zeigt der Handrücken dann immer mehr nach oben.
... also das soweit ich das erforscht habe, obwohl ich eigentlich nur American spiele. Aber am Drumset relativiert sich so etwas, besonders bei größeren Sets, allzu schnell.