2.)
habe vor gut einem Jahr auch intensiv mit dem Doublebass-Spiel begonnen
Du wärst bei weitem nicht der erste, der höchst motiviert und viel zu ungeduldig mit dem Kopf durch die Wand will und viel zu schnell viel zu viel erreichen will. Nur wird oft übersehen, dass unsere Vorbilder meist sehr früh angefangen und dann konsequent und jahrelang geübt haben, bis sie da waren, wo sie uns beeindrucken konnten.
Wenn ich nach einem Jahr von 32tel lese, frage ich mich, ob du nicht den zweiten, ach was, den fünften Schritt vor dem ersten machen willst. 32tel entsprechen bei 100 bpm 16tel Singles/Doubles bei 200 bpm, dafür habe ich mit den Händen Jahre gebraucht, diese einigermaßen sicher und vor allem sinnvoll in mein Spiel zu integrieren. Als ich ne Zeit lang DB geübt habe, war mir recht schnell klar, dass mich der Aufbau solider Technik mit beiden Füßen noch einmal (mindestens) so lange kosten würde. Diese Zeit schien mir in meinem fortgeschrittenen Alter dann doch an anderer Stelle besser investiert zu sein, daher beendete ich den Ausflug in die DB-Welt irgendwann.
Ohne dich und dein Spiel je gehört zu haben, vermute ich, dass deine 32-Figuren und -grooves auf versierte Drummer ähnlich wirken wie deine Körpermitte für dich, nämlich schmerzhaft. Diese äußere Beurteilung, den Blick von außen, kann aber eigentlich nur ein Lehrer wirklich fundiert vornehmen. Leider ist es unter uns Drummern weit verbreitet (und für manche vielleicht sogar DER entscheidende Grund für die Wahl des Instruments), dass man glaubt, trommeln könne man im Gegensatz zu anderen Instrumenten ohne Unterricht und Noten lernen.
Zu glauben, Schlagzeug wäre da irgendwie anders als andere Musikinstrumente, ist aber natürlich völliger Quatsch. Nur haben die meisten Menschen halt im Laufe ihres Lebens eine gewisse Fähigkeit mitbekommen, falsche Töne als unangenehm zu empfinden. Falsche Rhythmen erkennt hingegen zumindest in unserer Kultur kaum jemand ohne intensive Übung. Deshalb legen wir Melodie- und Harmonieinstrumente auch viel schneller wieder beiseite, wenn es nicht klappt, halbwegs gut darauf zu klingen. An Schlagzeug oder Percussion laufen dagegen nicht zu knapp Leute rum, die echt holpern und stolpern, schleppen wie sonst was, jeden Fill vergeigen, und trotzdem in Bands oder Ensembles unterkommen, weil halt niemand so richtig darauf achtet, dass der Rhythmus nicht stimmt.
Sorry, ich schweife ab, mein Fazit: vergiss alle Esotherik! Locker bleiben, kleinere Brötchen backen und nen guten Lehrer suchen, wäre mein Rat an dieser Stelle.