das ist jetzt nichts neues, aber:
die tatsache, dass die institution "kirche" dreck am stecken hat, darf man meiner meinung nach ruhig von der frage nach gott bzw. glaube trennen.
seppel
Zitat
der bibelgott legt seinen standpunkt recht deutlich dar:
tanzt du nach meiner pfeife kommst du in den himmel, tust dus nicht landest du in der hölle.
das ist sicher eine legitime auslegung, aber wenn man es jetzt mal auf die bergpredigt (also NT) bezieht, kann man da auch zu anderen schlüssen kommen. alles relativ.
die bergpredigt als zentrales NT-statement zur beziehung von gott zu mensch kann sicher so aufgefasst werden, dass man als mensch eigentlich grundsätzlich verschissen hat und gottes ansprüchen niemals gerecht werden kann. oder sie kann als interimsethik bezogen auf den damaligen zeitgeist (fremdherrschaft -> apokalyptische naherwartung) des volks israel gesehen werden, insofern kann man sich heute also schön rauswinden. die kirche interpretiert z.b. u.a. (!), die antithesen gelten nur für geistliche. oder man müsse zwischen christ-sein und bürger unterscheiden. das alles wirkt aber etwas halbherzig bzw. relativierend, weshalb es noch einen interpretationsansatz gibt, nämlich den, dass die bergpredigt eher als versprechen gedacht ist:
obwohl ihr in eurem moralischen bemühen (das evt. durch die bergpredigt unterstützt werden soll) eben der menschlichen natur entsprechend auch mal scheitert, seid ihr durch euren glauben an gott/christus erlöst.
das versprechen der erlösung geht dem einsatz, sich den geboten entsprechend zu verhalten, vorraus.
das finde ich jetzt nicht so komplett scheiße, zumal die christlichen gebote sowieso nichts total weltfremdes sind, sondern sich in grundgesetz/verfassung wiederfinden. oder halt fix und foxi.
was ich sagen wollte: man kommt, laut jesus christus, nicht durch gute taten in den himmel, sondern durch glaube. also alles halb so schlimm.
was der mensch draus macht, ist halt ne andere frage.
meinetwegen kann man die welt scheiße finden, ist sie sicher auch. aber wenn es einen gott gibt, der tatsächlich entscheidungen über den charakter dieser welt getroffen hat, ist das hier wohl die bestmögliche. (s. liebig) das einem kind in der dritten welt zu erzählen, kommt halt scheiße, was wieder mal ein argument gegen missionierung ist.
im großen und ganzen kann man ziemlich viel so hinwursten, wie es einem grad passt.
letztlich ist es aber wie bei spiderman.