Wer 1:1 covern will, soll das ruhig tun. Wer eine eigene Interpretation, die nah oder weit weg vom Original ist zum Besten geben will - auch gut (da gibt's ja auch einen schönen Thread hier). Wenn eine Konzeptband mit Blaupausen gutes Geld verdient - noch besser. Es gibt schlimmere Möglichkeiten seinen Lebensunterhalt zu verdienen
Jedem nach seinem Gusto.
Was meine persönlichen Vorlieben sind, steht auf einem anderen Blatt. Mich interessiert, was die Band oder der Künstler mir zu sagen hat. "Was ist Deine Message?" Das meine ich jetzt überhaupt nicht abgehoben oder intellektuell verquarkt. Es gibt natürlich eine ganze Reihe von Musik, die überhaupt nicht mit diesem Anspruch gemacht wird, sondern einfach "nur" Dienstleistung ist (die Hochzeitsband, das Jazztrio bei der Firmenveranstaltung, die Oktoberfestkapelle etc.) und das ist auch o.k. so.
Zuden Konzept-/Coverbands fällt mir noch folgendes ein: Ich habe mir eine ganze Reihe dieser Bands von Kollegen angehört (Konzeptbands gibt's bei uns als Dutzendware) und ich respektiere die handwerkliche Leistung der Musiker, keine Frage. Bei manchen Kollegen stört mich die an den Tag gelegte Arroganz, die sie aufgrund des großen Publikumerfolgs an den Tag legen (um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Ich neide ihnen nicht den Erfolg). Man sollte sich darüber im Klaren sein, daß das Publikum in erster Linie dafür klatscht, daß irgendwer eine gute Nummer geschrieben hat und nachrangig dafür, daß man diese Nummer ordentlich rüber gebracht hat. Arroganz muß man sich erarbeiten, nicht einfach nur abstauben:-)
Weiter oben wurde sinngemäß geschrieben, daß der Mißerfolg von Eigenkompositionen mit deren schlechter Qualität einher geht. Das stimmt natürlich nicht. Jeder von uns hat seine persönlichen Heroen, denen man endlich den großen Durchbruch wünscht und die leider nur einem Insiderkreis bekannt sind. Das geht noch weiter runter. Es gibt auch auf lokaler Ebene tolle, eigenständige Künstler, die aus verschiedensten Gründen erfolglos sind und möglicherweise auch bleiben werden. Erfolg geht auch ohne Qualität, das höre ich jeden Tag im Radio:-), und Qualität ist kein Garant für Erfolg, aber zweifellos ist Qualität für Erfolg hilfreich.
Und zum Schluß: Irgendwer muß doch eigenes Material an den Start bringen, denn was sollen die Coverbands den sonst covern? Sich selbst? Ja klar, das gibt's auch schon: eine Joe Cocker Coverband, die natürlich die Covers des Meisters covert. Das finde ich wirklich amüsant. Wie brüllte deren Frontman bei fortgeschrittenem Alkoholkonsum vor großem Publikum auf einem Stadtfest: "Are you feel all right?" Na klar, mach ich doch...
so long
fwdrums