Hi Maddin,
nein mußt Du nicht, fünf mal reicht.
Wir sind halt schon wieder mal in die Geschmacksfalle getappt. Chester gefällt Indie, HR eben nicht, dafür gefällt dem anderen Mainstream uswusf. Und dann werden fallbeilartige Urteile auf Grundlage der perssönlichen Vorlieben gefällt. Muß ja auch so sein, weil's objektive Maßstäbe nicht gibt. Was sollte das denn sein? Darf ich über Indie nur was sagen, wenn ich das Lebensgefühl teile? Ist Steve Vai ein guter Gitarrist? Kann Tom Waits singen? Nur unser Gechmack bildet die Grundlage für ein fundiertes Urteil.
"Moment, Moment", schreit da einer "ich kann aber sehr wohl beurteilen, ob einer was kann oder nicht und ob die Musik Substanz hat oder inhaltsleer ist!" Nein, kann er nicht. Wir haben oft den festen Willen, aber letztendlich geht es nicht. Ich habe keinen rechten Zugang zu Reggae, das kommt bei mir einfach nicht an. Selbstverständlich kann ich ein Urteil über die technischen und kompositorischen Fähigkeiten einer Bänd fällen. Nur hat das nicht das Geringste damit zu tun, ob das eine gute Reggae-Band ist, weil die eigentliche Qualität sich auf der emotionalen Ebene abspielt. Wenn mir dieser Zugang verwehrt bleibt, kann ich de facto nicht mitreden. Und mein Urteil ist daher bedeutungslos - zumindest für Reggae-Liebhaber. "Moment, Moment, soll das heißen, jeder kann nur über das reden, wovon er Ahnung hat und persönlich berührt ist?" Na ja, man kann natürlich über alles reden, aber nicht alles was man tun kann, sollte man tun. Wenn man's doch macht, ist eine Portion Toleranz ein probates Mittel, sich und andere vor Schäden zu bewahren.
Bei Indie bin ich gut beraten, Herrn Nuhrs Credo zu beachten
fwdrums