Bin ebenfalls Ü40 und spiele seit gut einem Jahr.
Das ich Dinge die ich bereits gelernt habe nach einer Woche nicht mehr hin bekomme ist mir so eigentlich noch nicht passiert, eher umgekehrt. Wenn ich etwas an dem ich intensiv geübt habe mal 1-2 Wochen, manchmal einen Monat "beiseite lege", dann kommen sie danach um so flüssiger und fast beiläufig daher.
Klar wenn ich es nur einmal geschafft habe einen Groove für fünf Minuten "fehlerfrei" zu spielen, kann es sein dass ihn schon am nächsten Tag wieder vergeige. Aber das verstehe ich auch nicht unter intensivem üben.
Ich denke klare Ziele zu haben ist wichtig, und in der Lage sein sich die Schritte dahin zu erarbeiten noch wichtiger. Ich habe mir ein System zusammengestellt in dem ich kurz-, mittel- u. langfristige Ziele beschreibe und auf entsprechende Übungen verweise. Ich benutze den Onlinedienst Trello.com dafür, geht aber auch mit Karteikarten o.Ä..
Das klappt super für mich.
Die Karteikarte "Spielen in 'ner Band" ist bei mir allerdings ganz hinten im Karteikasten versteckt. Nur "für mich spielen" muss aber auch nicht sein, ich denke Mittelfristig an sowas wie Musikstudio im Keller mit wechselnden Gastmusikern (z.B. die Misses am Klavier)
Klar Youtube (und Neffen) sind böse, was man da sehen kann einen schon ganz schön einschüchtern, aber dann schaue ich aber in meinen "Karteikasten" und denke, es wäre auch schon ziemlich cool wenn ich das alles könnte. Das bringt zuverlässig die Motivation zurück.
Wenn ich vor einem Jahr, als ich angefangen habe, gewusst hätte was ich heute schon so "drauf habe", hätte ich auch sofort angefangen zu lernen. Es gibt definitiv noch großes Lernpotential Ü40.
Ab und zu mal braucht es auch neue Anreize, werde deswegen demnächst auch mit Unterricht anfangen. Habe mich bewusst für einen "Jazzer" entschieden. Auch wenn Jazz zu spielen wenn überhaupt nur ein laaaaaangfristiges Ziel für mich ist, so erhoffe ich mir langfristigen Zielen wie "light touch", independence, Musikalität weiter zu kommen. Ich denke darin liegt auch ein Vorteil unseres hohen Alters. Wir wissen eher was wir wollen und was eben nicht.
Also, Ziele setzen und den Weg dahin genießen!