Hallo zusammen,
erst einmal vielen Dank muchulos, Das Honk, nils und pbu für eure Ausführungen, Hinweise und Tipps.
Wenn man jedoch schon einen Tinitus hat, dann ist das sicher eine andere Sache, dann je stärker du dämpfst, desto mehr hörst du deinen eigenen Tinitus.
Ich würde dir in deinem Fall empfehlen einen Spezialisten aufzusuchen.
Es macht aber sicher Sinn einen Gehörschutz zu verwenden bei dem du die Filter auswechseln kannst, damit du probieren kannst.
Das ist sicherlich ein potenzielles Problem. Im großen und ganzen kann ich gut mit dem Tinnitus umgehen. Bisher habe ich eine zu starke Dämpfung nicht als problematisch empfunden, da ich mich nicht auf den Tinnitus konzentriere sondern auf das was ich gerade mache. Ich könnte mir also vorstellen, dass es bei der starken Dämpfung kein Problem ist wenn ich mich aufs spielen konzentriere. Eine zu extreme Dämpfung ist aber definitiv hinderlich, wobei es auch gut sein kann, dass der von Dir beschriebene Zustand, also dass ich den Tinnitus höre, mich beim Trommeln stört, obwohl es bei anderen Dingen kein Problem darstellt. Das muss ich aber ausprobieren.
Der Gedanke des Spezialisten lässt mich auch mittlerweile nicht mehr los. Bisher konnte ich das mit dem Tinnitus und den Hilfsmitteln die ich habe gut in Einklang bringen aber ich denke ich ein Spezialist wird nicht schaden,
Ich habe einen recht lauten Tinnitus und verwendete für den Unterricht den Elacin ER 15-Filter mit angepassten Otoplatiken in Goncha-Form. Beim Üben am Akustik-Set und im Bandsetting verwende ich den Elacin ER 25-Filter oder noch stärker den Elacin Biopact ML01 (auch mit Otoplastiken in Goncha-Form). Sprache ist mit dem 15er noch gut verständlich, mit den anderen beiden aber auch ok. Dein Gegenüber muss halt deutlich lauter reden.
Ich würde hier zu den Elacin ER mit den Otoplastiken in Goncha-Form raten. Die 15er und 25er testen sobald du die Otoplastiken hast. Die Biopact sind nicht mit den ER kompatibel und die würde ich dann nehmen, wenn du sehr empfindliche Ohren hast, d.h. wenn du mit den stärksten Alpine MusicSafe oder dem UltraTech nicht klar kommst. Der UltraTech ist meiner Meinung nach der stärkste und beste Gehörschutz für Musiker (die etwas mit möglichst linearer Dämpfungskennlinie hören möchten) der nicht angepasst ist. Den kaufen und testen, danach weißt du mehr.
Die Alpine und UltraTechs würde ich als nächstes testen, dann kann ich mich daran orientieren, vielleicht ist es auch schon ausreichend fürs üben am A-Set. Ansonsten werden es wohl Otoplastiken werden. Wie oben schon geschrieben, ich werde da jetzt auch einen Schritt weiter gehen und einen Spezialisten aufsuchen.
Hallo Unterflur, ich bin da auch betroffen und kenne genau, was du beschreibst.
Womöglich kannst du dich danmit anfreunden, sowohl beim Spielen auf E-Drums, als auch am richtigen Schlagzeug In-Ear-Hörer zu tragen, mal angeschlossen (E-Drums/Mikrofonierung), mal nicht (rein akustisch). Denn: Durch sie wird das Außengeräusch gedämpft, unabhängig davon, ob du Sound draufschaltest oder nicht. Gute In-Ear-Hörer können also beides ausgewogen erträglich machen.
Problemfelder dabei:
In-Ears klingen definitiv nicht so gut wie preislich vergleichbare (!) ohrumschließende Kopfhörer. Man muss da je nach Anspruch sehr tief in die Tasche greifen.
In-Ears können sehr laut sein, man muss bei ihrem Einsatz dringend gefahrlose Handhabung und z.B. Rückkopplungen im Griff haben.
Ob man zu Concha-Otoplastiken greifen sollte, hängt davon ab, ob man körperlich damit zurechtkommt. Bei meinen Ohren ist es z.B. so, dass ich sie (auch unbewusst) bewegen kann, steife Concha-Otos diese Bewegung aber nicht mitmachen, so dass ihr Sitz unverlässlich ist und Handhabung/Komfort dadurch erschwert wird - auch nach dem In-die-Tasche-greifen.
Wenn Gehörschutz durch Stöpsel oder In-Ears zu stark ist, wird der Tinnitus nicht mehr übertönt.
Und (dir ist das bestimmt bewusst): Ob der Tinnitus sich meldet, hängt nicht nur von der Lautstärkebelastung ab, sondern auch von deiner inneren Anspannungsbelastung, die beim Lernen/Üben womöglich sehr hoch ist. Es ist ja ein konzentriertes Zusammenspiel von Gehirnaktivität, Bewegung und angestrengtem Hören. Wenn der Tinnitus insofern Grenzen setzt, kann man die nicht technisch von außen kontrollieren, sondern muss (zusätzlich zur immer wichtigen Lärmvermeidung) bei innerlicher Stresskontrolle ansetzen, wie in anderen Bereichen ja auch.
Wer nicht von Tinnitus betroffen ist, dürfte erkennen, dass es ziemlich dämlich wäre, sich einen solchen durch fahrlässigen Umgang mit Gehörschutz anzueignen.
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Prinzipiell habe ich kein Problem damit In-Ears auszuprobieren. Ich bin für alles dankbar, was mir das Spielen ermöglicht.
Was mich ein bisschen bremst bei den In-Ears ist das hier:
In-Ears können sehr laut sein, man muss bei ihrem Einsatz dringend gefahrlose Handhabung und z.B. Rückkopplungen im Griff haben.
In meinem jetzigen Stadium kann ich mir dies nicht garantieren. Mal zu fest schlagen oder treten passiert mir einfach noch, da bin ich von jeglicher Routine leider noch weit entfernt.
Was hälst Du von umschließenden Kopfhörern? Aber auch da dürfte das Problem das gleiche sein, oder?
Der innerliche Stress ist definitiv vorhanden und daran arbeite ich auch. Mal mehr oder wenig erfolgreicher. Andere Einflussfaktoren sind halt immer da und lassen sich wiederum nicht immer direkt beeinflussen. Das ist aber definitiv ein Thema, an dem ich ständig arbeite. Auch derzeit ist die Aktivität meines Tinnitus stärker. Seit dem ich aber am E-Drum übe und vor allem seit dem Üben des Rebound habe ich aber eine extreme Zunahme feststellen können, die nicht schmerzhaft aber mit einem unwohlen Gefühl verbunden ist. Das kenne ich aber schon. Dies tritt immer auf, wenn ich einem sehr hohen Lärmpegel ausgesetzt war auf den ich mich nicht vorbereiten und Schutzmaßnahmen treffen konnte. Des Weiteren bin ich erkältet, das trägt auch zu einem stärkeren Tinnitusempfinden bei mir bei.
Wer nicht von Tinnitus betroffen ist, dürfte erkennen, dass es ziemlich dämlich wäre, sich einen solchen durch fahrlässigen Umgang mit Gehörschutz anzueignen.
Da kann ich nur zustimmen. Ich erlebe das selber in meinem Umfeld wie fahrlässig damit umgegangen wird. Ich packe mir da an die eigene Nase, ich habe es ja auch selber provoziert und die Quittung bekommen. Daher an alle nicht betroffenen: Gehörschutz sollte für alle ein Thema sein, nicht nur für diejenigen die es sich schon kaputt gemacht haben.
Ich werde jetzt erstmal meine Erkältung ausprobieren und leider auch die Finger ein paar Tage von den Drums lassen um zu sehen wie sich alles entwickelt. Danach würde ich dann für den Unterricht die Stöpsel ausprobieren und mich zum Thema Otoplastiken beraten lassen.
Gruß, Michael