Michelchen: Gute Idee, so ein Austauschthread! Ich hab mir in letzter Zeit auch sehr viele Gdanken um einen konkreten Übungsplan gemacht und bin dabei, mir nach und nach einen zusammenzustellen.
Deine Frage nach Noten beantwortet sich meiner Meinung nach schon in deinem Übungsplan-Beispiel. Für dich mag er klar sein und du weißt, was du zu tun hast, aber ein Austausch ohne gemeinsame Basis (eben den Noten) ist etwas kompliziert und ich blick jetzt zum Beispiel nicht bei allem durch, was du da aufgelistet hast, bzw. bin mir nicht 100% sicher, was du meinst. Genau darin liegt der eigentliche Sinn von Noten. Nämlich, sich mit anderen Musikern schriftlich austauschen zu können und deshalb halte ich es für einen Vorteil und irgendwo "besser", Noten schreiben, lesen und interpretieren zu können. Und das geht halt, indem man Spielen nach Noten übt...
Aber konkret zum Plan: Scheinst dir ja, eingehende Gedanken gemacht zu haben, was ich cool finde! Hast du den Plan mit deinem Lehrer ausgearbeitet oder mit ihm schon darüber gesprochen? Du wirst sicher merken, dass sich an dem Plan in der nächsten Zeit noch einiges ändern wird, weil ja grade am Anfang ständig neues Material hinzu kommt und man plötzlich merkt, wie die einzelnen Übungen zusammenhängen, was wohin gehört und man den Plan dann evtl. lieber umstrukturiert. Ich finde es gut, dass du dich für die Variante "viele kurze Übungen" entschieden hast. Wenn viele Übungen da sind, sollte man sie auch alle drannehmen. Und wenn die Zeit knapp ist, fällt halt jede Übung kurz aus. Wobei das bei dir ja noch nichtmal der Fall ist. Solange man die Übungen regelmäßig (z. B. täglich) wiederholt, ist es kein Problem, nur wenig Zeit dafür aufzuwenden. Aber sagmal: Wie genau schaffst du es denn, dich an die von dir angegebenen Zeiten zu halten? Wechselst du dann wirklich nach abgelaufener Zeit die Übung, oder sind das nur grobe Richtwerte?
Allgemeine Tipps zum Üben: Wichtig, um weiter zu kommen und Ziele zu erreichen, ist, dass man sich konkrete Ziele steckt, diese konsequent verfolgt und sein Training im Hinblick auf diese plant und sich stets bewusst ist, was man übt und wofür man es übt. Regelmäßigkeit der Übungen und Ausdauer sind entscheidend! (Lieber jeden Tag eine halbe Stunde als einmal in der Woche 5 Stunden.)
Das heißt, man sollte das Training fest in den Alltagesablauf einbinden und sich eine bestimmte Zeit dafür freihalten. Wann und wie lange; das ist von den zeitlichen Möglichkeiten und dem individuellen Tagesrhythmus abhängig: Zu welcher Tageszeit kann man sich am besten konzentrieren, wann ist man am ungestörtesten und wieviel Zeit kann man sich TÄGLICH nehmen?
VOR jedem Üben sollte man sich klar machen, was man üben will und was das Ziel für die jeweilige Session ist. Sich daran zu halten ist nicht nur wichtig, sondern fordert auch Konzentration und Willensstärke. Diese Eigenschaften an sich sind (wie das Trommeln) Fähigkeiten, die man trainieren kann und sollte.
Außerdem sollte man sich beim Trommeln wohl fühlen und entspannt sein. Läuft es mal nicht so gut, weil man morgens mit dem falschen Fuß aufgestanden ist, macht sich Mutter Natur bemerkbar. Das passiert, ist aber kein Grund zur Sorge. Wichtig ist, dass man auf keinen Fall aufgibt. Einen Tag Pause, Kopf frei kriegen, weiter machen.
Beim Üben sollte man Wert darauf legen, dass man an seinen Fehlern arbeitet und schlechte Gewohnheiten überwindet (indem man die gegenteiligen, guten Gewohnheiten trainiert). Um diese zu entlarven ist es empfehlenswert (und heutzutage kein großer Aufwand), sich selber aufzunehmen und im Nachhinein anzuhören.
So..., diese allgemein gehaltenen Ratschläge hab ich mir nicht etwa selber ausgedacht, sondern von einem sehr guten und professionellen Drummer erhalten, dessen Meinung zu diesem Thema ich sehr schätze und gerne an Euch weitergeben will, falls nicht schon bekannt.
So, das wars fürs erste... Vielen Dank für das aufmerksame Lesen!