Liebe Forumsgemeinde,
ich möchte die Gelegenheit nutzen um mich kurz vorzustellen: Ich heiße Jörg Schmeck und bin der Gründer von Liquid Drums.
Zunächst einmal möchte ich mich bei allen aktiven Forumsteilnehmern bedanken und freue mich, dass unsere Firma Anstoß einer hoffentlich regen Diskussion ist. Danke insbesondere an den Initiator dieses Posts (jensensen) und an Trommeltotti für seine ausführlichen Beiträge.
Innerhalb der nächsten Zeilen möchte ich versuchen etwas Licht ins Dunkel zu bringen und hoffe, einige im Raum stehenden Fragen beantworten zu können:
Hintergrund Liquid Drums
Die generelle Philosophie unseres Unternehmens ist es, bestmögliche Qualität zu einem angemessenen, fairen Preis anzubieten. Aus diesem Grund sind unsere Produkte ausschließlich im Direktvertrieb erhältlich. Wer mehr hierüber erfahren möchte, kann gern hier weiterlesen: http://liquid-drums.com/de/ueber-uns.html
Hintergrund der Liquid Hybrid Drums und Phantom Triggersysteme:
Ziel unserer Hybrid Drum Lösungen und der Phantom Triggersysteme ist es, eine unserer Meinung nach existierende Lücke in diesem Segment zu schließen. Obgleich wir nicht den Anspruch hegen, dass Rad komplett neu zu erfinden, so denke ich dennoch, dass unser Phantom-X System einige Neuheiten aufweisen kann. Uns ist zumindest derzeit kein Stereo-Triggersystem bekannt, dass:
- Sich durch ein Clicksystem in kürzester Zeit ein- und ausbauen lässt und
- sich so unauffällig wir irgendwie möglich in ein akustisches Drum Set integrieren lässt und
- Positionserkennung zuverlässig unterstützt und
- eine zuverlässige Trennung von Head- und Rim-Signalen gewährleistet und
- ein separates Anschlussterminal besitzt, dass sich flexibel, überall (somit auch von vorne nicht sichtbar) am Spannreifen befestigen lässt und
- komplett mit Anschlussterminal weniger als 200 Gramm wiegt und
- keinerlei dauerhafte mechanische Veränderungen am Kessel erfordert oder die sensible Gratung beschädigt und
- zu diesen Preisen angeboten wird: http://liquid-drums.com/de/pro…gersysteme/phantom-x.html
Wobei wir uns auch gerne eines Besseren belehren lassen 
Stellungnahmen und Erklärungen:
Zu Post Nr. 2 (Danke an Andreas!):
Unsere Phantom-X Systeme bestehen nicht aus Acrylglas (Plexiglas). Acrylglas ist nicht ausreichend schlagzäh und somit ungeeignet für unsere Anwendung.
Zu Post Nr. 3 (Danke an Trommeltotti!):
Die Kessel unserer Colette Serie sind vollwertige akustische Trommeln aus nordamerikanischem Ahorn mit viel Liebe zum Detail gefertigt. Alle Gratungen werden in hoher Präzision gefertigt. Viel Wert legen wir hierbei auch auf die Kesselinnnenseiten, die sehr gründlich geschliffen werden, um optimale Resonanz zu erzielen. Insgesamt wurde auf viele Details geachtet, um ein Instrument im oberen Segment zu einem günstigen bis mittleren Preis anzubieten.
Weil in diesem Post auch DW angesprochen wurde: Ich selber besitze seit den 90ern ein DW Collector‘s Set. In einigen Details haben wir die Collector‘s Serie zum Vorbild genommen (z.B. bei den Bass Drum Spannreifen, Bass Drum Beinen, Kesselstärken usw.)
Nein, mit R-Drums haben wir keine Kooperation. Wir sind aber ebenfalls ein deutsches Unternehmen.
Richtig, die Auswahl der Finishes wird stetig erweitert, wobei wir versuchen den Geschmack möglichst vieler Schlagzeuger zu treffen.
Richtig, die Liquid Drums Hardware kann immer optional erworben werden.
Zu den angepassten Triggersystemen: Es mag den Anschein haben, als sei dies reines Marketing oder „Marktgeschreie“. Bei uns liegt der Fall etwas anders: Unsere Phantom-X Systeme besitzen einteilige Tragstreben, die millimetergenau in unsere Kessel passen. So können wir für unsere Hybrid Drums eine einwandfreie Funktion gewährleisten. Sollen diese Systeme in alle, weltweit verfügbaren Kessel passen, müssen diese immer flexibel anpassbar sein, ohne dass dies auf Kosten der Qualität oder Funktion gehen darf.
Zum Thema Piezoelektronik und Zeitverzögerungen: Piezoelemente werden auch als Ultraschallgeber u.a. in der Medizintechnik verwendet, schwingen also mit 16kHz und mehr (bis zu 20 MHz). Etwaige Latenzen resultieren aus der weiteren Signalverarbeitung und Klangerzeugung, nicht aus der vermeintlichen Trägheit der Piezokeramiken.
Zu unseren Mesh Heads: Hierbei handelt es sich um einlagige, sehr feinmaschige Gewebefelle. Vielmehr gibt es hierzu auch wirklich nicht zu sagen, außer dass diese in unsere Schlagzeugschule täglich im Einsatz sind und es bisher keine Ausfälle gab. Gerade bei den Mesh Heads wird ein gewisses Marketing betrieben: Für das reine Spielgefühl ist weniger die Anzahl der Lagen, sondern viel mehr die Spannung des Fells ausschlaggebend. Hohe Spannung = Viel Rebound, niedrige Spannung = wenig Rebound. In einem Blindtest mit unterschiedlichen Fellspannungen wird es sicher schwer, die unterschiedlichen Felle unterscheiden zu können. Und wenn die erste Lage gerissen ist, wird man auch ein mehrlagiges Fell entsorgen, so dass eine längere Haltbarkeit dieser Felle faktisch nicht gegeben ist. Ich selbst hatte schon ein dreilagiges Bass Drum Fell, dass sehr schnell versagt hat. Die Wahl der Felle hat wohl auch viel mit Geschmack und Gewohnheit zu tun. Es mag Leute geben, die Remo Felle bevorzugen, weil sie nie etwas anderes gespielt haben, was selbstverständlich vollkommen o.k. ist. Trotz allem werden wir in Zukunft u.a. auch doppellagige Mesh Heads anbieten können.
Zum Thema Materialien und Haltbarkeit: Für die Biegesteifigkeit eines Trägers/Balkens ist nicht allein die Dicke, sondern vielmehr die Querschnittsform maßgebend. Je nach Querschnitt geht bspw. die Höhe in der 2. Potenz in das Widerstandsmoment ein (Maschinenbau 2. Semester ;-)) Unsere Konstruktion ist leicht aber sehr biegesteif. Im Sinne der Umwelt (und des Rückens) sollte eine Überdimensionierung grundsätzlich vermieden werden.
Dies kann ich garantieren: Egal wie hart und wie lange auf unser System „eingeschlagen“ wird, es wird nicht versagen!
Zum Thema Empfindlichkeit des Rim-Sensors: Die Impulse können nahezu mit jedem Material auf ein Piezoelement „übertragen“ werden. Die größere Schwierigkeit ist es, ungewollte Signale zu unterbinden. Aus diesem Grund haben wir den Rim-Sensor von der Head-Sensor-Baugruppe gelöst. Hierdurch kann eine optimale Signaltrennung gewährleistet werden. Die 2Box Module reagieren mitunter sehr empfindlich hierauf (beim Bespielen des Fells werden ungewollt Rim-Signale ausgelöst). Bei den Phantom-X und -I Triggern passiert dies nicht. Die Empfindlichkeit des Rim-Sensors ist trotzdem sehr hoch (bei Roland Modulen ist ein Rim-Gain von 1.0 mehr als ausreichend).
Zu Post Nr. 5 (Danke an Andreas!):
In Zukunft wird es neben den Ahorn und Pappel Kesseln auch Walnuss und Bubinga Kessel geben. Letztere dann in jedem Falle in „Natur-Optik“. Bei den Ahorn Kesseln haben wir bewusst auf reinen Klarlack verzichtet, da Ahorn eine nicht sonderlich spektakuläre Maserung aufweist.
Zum Thema Phantom-I Trigger: Bei der von Dir bezeichneten “Anschaltbox“ handelt es sich um das Anschlussterminal, welches überall am Spannreifen (also auch verborgen) befestigt werden kann. Dies ist notwendig, um das System mit einem Modul verkabeln zu können. Auch dieses Teil ist so klein und unauffällig wie möglich konstruiert. Noch kleiner ginge es nur mit einer 3,5 mm Klinkenbuchse, wobei aber alle Module 6,35 mm Klinkeneingänge besitzen und mit Klinkenadaptern sicherlich keiner gern arbeiten mag. Aber keine Sorge: Die Kessel passen auch mit Anschlussterminal in die regulären Taschen und Cases!
Ja, wir beobachten den Markt schon seit geraumer Zeit und haben für unsere Produkte Patente und Gebrauchsmuster angemeldet.
Zu Post Nr. 6 und Nr. 10 (Danke an drummertarzan!):
Genau für Leute wie Dich haben wir unsere Hybrid Schlagzeuge entwickelt! Wenn Du die Anschaffungskosten deines MMX Sets inkl. dem kompletten Drum Truss-Umbau mit unseren Hybrid Drums vergleichst, wird Dir der Unterschied deutlich. Unser Anliegen ist es, alles fix und fertig aus einer Hand zu liefern.
Zu unserer Hardware: Du kritisierst unsere Hardware und Bass Drum Beine. Leider hast Du jedoch unsere Produkte/Hardware weder aus der Nähe gesehen, geschweige denn jemals in den Händen gehalten. Zu einem seriösen Post dieser Art gehört wenigstens, dass Du die Teile mal in der Hand gehabt hast. Wie willst Du Dir sonst dieses Urteil erlauben? Wie ich oben schon geschrieben habe: Vergleiche mal die DW Bass Drum Beine mit unseren und Du wirst eine gewisse Ähnlichkeit erkennen. Darüber hinaus ist für die Standfestigkeit nicht der Durchmesser der Bass Drum Beine entscheidend, sondern vielmehr der Untergrund. Ansonsten müssten Deiner Meinung nach ja alle Tama Superstar Bass Drums sofort in sich zusammenfallen, deren Beindurchmesser nochmals deutlich geringer ist als der unserer Bass Drums. Im Übrigen: Jeder der eine 22“x18“ Bass Drum in einem Hardcase transportiert ist froh, über jedes unnötige Gramm, dass er nicht tragen muss.
Zu Post Nr. 8 (Danke an Trommeltotti!):
Zum Thema Flexibilität: Derjenige der bereits ein akustisches Drum Set hat und dies günstig zu einem E-Drum / Hybrid Drum umbauen will, benötigt natürlich einzelne Systeme. Hierfür haben wir unsere Phantom-I Triggersysteme ins Leben gerufen. Wer auf Positionserkennung verzichten kann (werden wohl die meisten sein), ist hiermit sicher bestens bedient. Und ja, ich gebe Dir vollkommen Recht, mit solch einem Einbausystem ist man sehr flexibel. Falls sich das Phantom-X System in unseren Tests als Universalsystem für alle Kessel bewährt, wird es auch dies einzeln für alle Kessel geben.