Beiträge von MS-SPO

    Hi,


    Heute morgen ist also mein Roland TD-11kv geliefert worden und ich spiele mit dem Gedanken, "open handed" zu spielen. Da das HH Pedal unabhängig vom eigentlichen Becken ist, könnte ich die HH auf die rechte Seite schnallen und das Pedal links behalten.


    Hat hier schon jemand Erfahrung mit gemacht, bzw ist es sinnvoll das so umzusetzen? Sollte ich mal auf einem akustischen Set spielen, könnte mich das vor Probleme stellen, oder?


    Ich sehe da kein prinzipielles Problem. Fraglich ist nur, ob das Ergebnis gut genug für Dich klingt. Umgewöhnen bei Instrumentenwechsel wurde ja schon erwähnt: Ist aber auch bei jedem WEchsel von Fahrrad, Auto, Schuhwerk usw. nicht anders ;)


    Happy Drumming.
    May the rhythms infect you.



    Grüße, Michael

    Hi Karl,


    Meine Frage ist nun: Welche Möglichkeiten gibt es, gut klingende Midis abzufeuern?


    Technisch betrachtet ist Midi schlicht ein Datensatz. Wie Noten auf einem Notenblatt halten sie Ereignisse fest: Wann wurde welche Taste/Saite etc. gespielt, wie stark, wie lange usw.


    Hörbare Musik wird daraus über einen Synthesizer: In der Notenblatt-Analogie wäre das der Musiker, die Band, das Ensemble.


    Jeder Musiker, jede Band, jedes Ensemble gibt denselben Notensatz unterschiedlich wieder ... und manche Synthesizer klingen echt unhörenswert.


    Du könntest also nach zwei Dingen Ausschau halten:
    1) Midi-Trigger
    2) Midi-Synthesizer.


    Trigger kann fast Alles und Jedes sein: eine Keyboardtaste, ein Pad am E-drum, ein schlichter Schalter, ja, sogar ein Sofa wurde schon entsprechend umfunktioniert. Synthesizer sind in heute käuflichen DAWs fast alle gut ... aber klanglich nicht unbedingt untereinander austauschbar.


    Als Gedankenanstoß: Beispielsweise GuitarPro bietet da recht Gutes. Noten und Stimmen eingeben (oder Stimmen aus bestehenden Midi-Notendateien löschen), Synthesizer und RSE auswählen und ab dafür: Das ergibt dann ein Play-Along, live oder "vom Band/USB/Notebook ..." ; -)
    Wer lieber Bälkchen schiebt, statt Noten zu schreiben, ist auch mit den Midi-Funktionen von DAWs gut bedient.


    Grüße, Michael

    Hallo Leo,


    Hier stellt sich mir nämlich die Frage: muss ich bei nem Qualitätsprodukt von Sonor für mittlerweile knapp 550,-€ wirklich nach nur wenigen Jahren Teile austauschen, damit ich wenigstens ein makelloses Erscheinungsbild habe?


    Ergänzend zu Mick (Galvanik) leben wir leider nun in einer Zeit, in der qualität nicht mehr überall groß geschrieben, also: praktiziert, wird. Überfluss zum halben Preis, Apps statt Handfestem.


    Zum Vergleich ein wenig aus der Geschichte des Qualitätsmanagements. In den 1970er und 80er Jahren war es normal, und "nicht anders machbar", dass Autos nach ein paar Jahren durchrosteten. "Kann man nix machen. Salz, Regen, Pech." Dann kam Toyota. Ohne schwarze Magie, mit viel Sorgfalt und durch Erkennen und Nutzen von Technologiereserven gelang das Unmögliche: günstigere Autos, die selbst unter agressivsten Umweltbedingungen nicht mehr rosten wollten ...


    Hab's hautnah miterlebt: Der Westen, insbesondere die USA, waren bei allen Herstellern und Entwicklern jeglicher Industrie zutiefst geschockt, wie dieses Billig-Ramsch-Land Japan auf einmal führte, und alle anderen folgen mussten ... Und nein, es war nicht die fernöstliche Mentalität alleine: Es gibt auch methodische Gründe für solch atemberaubende Technologieergebnisse mit gleichbleibend hoher Qualität zum verhältnismäßig kleinen Preis.


    Dann kamen die sich-reich-Rechner um die Jahrtausendwende, und die Softies, sowie die billigen Chinesen ("Wir sind die Werkbank der Welt"), Inder ("Wir sind DIE Programmierer - glauben wir") und Afrikaner ("Wir kosten wirklich nichts, sagen uns die Chinesen"), dann die YouTuber ("Guck' 'mal: Katze") ... und nun ... weiß niemand mehr, wie man zum viertel Preis die vierfache Qualität einbaut. (Das kann man sehr schön bei vielen Amazon-Bewertungen mit niedrigen Noten sehen, oder bei den #*$% ;( Audiokabeln :cursing: und bei vielen anderen Produkten.)


    Da kann Chrom schon einmal krümeln, leider X(



    Grüße, Michael

    Hi, ja, das wird spannend.


    Ich kann mir irgendwie kaum vorstellen, dass man dieses Schallern direkt obendrüber nicht wahrnimmt, trotz des Podestes. Mal schauen, morgen mittag werden unsere Mit-Mieter sicher da sein, da werde ich es mal testen.


    Das ist immer eine Frage der konkreten Bauverhältnisse, des tageszeitabhängigen Umgebungsgeräusches, der persönlichen (Un-) Empfindlichkeit, Alter, Tagesform usw. Würde mich über Dein Update freuen, denn darüber kann man nie genug Daten sammeln ; -)


    Die Schwierigkeit mit einer Basstrommel ist immer, die Effekte zu trennen: Der Fuß als Hauptenergielieferant schafft den Trittschall (der baumfällende Mörderstick kommt da selten dran heran), das Fell den Raumschall. Insofern ruhig einmal beide Sorten getrennt ohne Schlagzeug erzeugen, wie beschrieben, und beobachten (lassen) ; -)


    Grüße + viel Erfolg, Michael

    Hallo Stoni,


    kreative Idee ; -)


    Natürlich wird keine riesige Lautstärkereduktion erreichbar sein, aber der Pegelausschlag verringert sich deutlich (aufgenommen mit einem Tascam auf etwa Ohrhöhe):


    oben: ohne Gehäuse, unten: mit Gehäuse


    Du bist für mich der/die Erste mit eigenen Messdaten zur Baumaßnahme, vorher - nachher: Ein ganz großes Lob dafür ; -)
    (D.h. ein anderer Nutzer war einmal so nett, meiner Bitte zu folgen und einige einfache Messungen mit Stampfen zu machen und aufzunehmen.)


    Noch ein Vorschlag: Wenn Du ein DAW-Programm hast, das Deine Pegel aus dem Zeitbereich als Frequenzanalyse (FFT) darstellt, kannst Du daran noch mehr erkennen. Alternativ kannst Du mir die Dateien auch gerne schicken, dann belebe ich mein DAW einmal wieder.


    Grüße, Michael

    Hallo Kid Snare,


    Ein E-Drum ist ja nun nicht Geräuschlos wie wir alle wissen, und ein Trittschallpodest kann ja nun nicht den Raumschall eliminieren. Also die Frage an die Podest-Besitzer: Ist der Raumschall eher zu vernachlässigen, sprich durch das Podest werden in der Regel die störenden Geräusche auf anderen Stockwerken zum größten Teil eliminiert? Oder nimmt man den Raumschall immer noch als störend wahr?


    Eimal als Anhaltspunkte, gemessen in slow + Filter C:


    • Akkustische Schlagzeuge bringen es ungebremst auf ca. 100 dB bis 130 dB Raumschall, je nach Drummer, Kraft und Schlagbesteck
    • mit Besen am Akkustischen kann das bis auf 60 dB oder weniger heruntergehen
    • Unterhaltungen liegen bei etwa 60 dB Schalldruck, Nachts sinkt der Pegel bis auf ca. 40 dB, je nach Umgebung
    • 130 dB gilt als physische Schmerzgrenze: Düsentriebwerke können noch etwas lauter sein (z.B. im Abgasstrahl ; -)


    Von meinem Roland TD-30:

    • wenn ich Verstärker ausschalte, bringen die Cymbals mit (5A-) Stick ca. 80 dB
    • das ist auch der Mindestpegel, den ich am Verstärker aufdrehen muss, um das Tock-Tock nicht mehr zu hören
    • bleibst Du unter 85 dB (mittlere Albumlautstärke, wenn Bob Katz es abmischt), dann sollte Raumschall kein Problem sein (durch die Wand horizontal von Zimmer zu Zimmer)
    • mein Kick-Pedal zusammen mit meiner schwingenden Decke kann es locker auf 85 dB oder mehr im Raum darunter bringen: da fällst'e aus dem Bett !
    • da Raumschall vibrierende Luft ist, könnte es passieren, dass dadurch ein/e "schwache/r" Boden/Decke beginnt, zu vibrieren: im entsprechenden Zimmer arbeitet der Boden/die Decke dann wie ein Lautsprecher und so stört Dein Werk (d.h. auch bei ruhigem Fuß könnte so Dein Lautsprecher quasi Trittschall erzeugen)


    Am besten einmal den Hauptkanal durch Ausprobieren eingrenzen, alles OHNE Drum-Aktionen:

    • im Spielkeller ein schweres Gewicht (ca. 1 - 2 kG) auf den Boden fallen lassen (Schäden dabei vermeiden) => simuliert Trittschall
    • im Spielkeller die Verstärker vom Band/CD/USB einmal richtig aufdrehen => simuliert Raumschall
    • Mitbewohner befragen und dann entscheiden, welche Maßnahme bei Dir sinnvoll ist (u.a. Spielzeiten usw.)


    Fazit: Fußkontrolle sollte Dir helfen, ggf. auch ohne Podest oder Sylomer, ggf. mit Kick-Schalter statt Kick-Pedal ; -)


    Grüße, Michael

    Tolle Berechnung,


    Danke ; -)


    würde da allerdings nur Mitglieder rein nehmen, die auch kommen wollen.


    Stimmt, dadurch verschiebt sich der Schwerpunkt (etwas). Wird aber in einem grünen Kreis bleiben, der auch durch Bremen und Hannover läuft, z.B. wenn aus dem Nordwesten praktisch keiner kommen sollte.


    Ist ohnehin nur ein Anhaltspunkt: In echten Fahrstrecken gemessen (krumme Wege) kann's auch etwas anders herauskommen. In die Schwerpunktsrechnung gehen (praktisch) die Luftlinien ein: Die Gesamtsrecken aller Teilnehmer zum Veranstaltungsort sind dort am kleinsten (also: irgendwie fair). (Am größten wären sie, wenn der Ort an einem der Ränder läge, also etwa Göttingen oder Wilhelmshaven.)


    Grüße, Michael

    Tach zusammen...


    Ich frage mich gerade, ob es genug Mitglieder in NDS gibt, dass sich ein Meeting lohnt...?


    Lust hätte ich auch (Buchholz, Nordheide).



    Wo wäre der fairste Treffpunkt? Eine Möglichkeit wäre: Sich im Schwerpunkt treffen. Da ist das Augenmaß mit "Hannover" schon nicht schlecht. Genauer wär's im Raum Nienburg (Weser). So kam ich drauf:


    * Mitgliederkarte kopiert
    * Niedersachsen grob gekennzeichnet
    * Mitgliederzahlen und Positionen auf der Karte herausgesucht (ohne Hamburg)
    * gemeinsamen Schwerpunkt berechnet.


    Für alle hier angezeigten 781 Mitglieder ware das an Position 193/165 (zur Orientierung 100-er Grobraster eingezeichnet; ich tauche übrigens nicht in der Karte auf). Interessanterweise bleibt diese Position relativ konstant, ob ich:


    * nur die beiden roten Punkte einbeziehe (202/151)
    * noch die orangen mitbetrachte (196/172)
    * oder eben auch noch die blauen (193/165).


    Der hellgrüne Kreis markiert's ; -)



    Damit bleibe nur die Frage, ob die meisten Teilnehmer per Auto anreisen (dann wäre Raum Nienburg fair), oder hauptsächlich per Bahn (dann wäre wohl Hannover fairer bzw. erreichbarer).



    Grüße, Michael


    P.S.: Die Berechnung findet Ihr im zweiten Anhang.

    Also am besten, was mir die BPM anzeigt, mit der ich spiele und dann zeigt, ob ich schwanke oder man eine feste Geschwindigkeit einstellt und es dann prüft, ob man auf der Zeit ist.


    Hintergrund: ich will 16tel üben und weiß, dass ich unregelmäßig spiele (Beginner) aber ich wüsste gerne, wann ich annähernd in der Zeit spiele.


    Hi,


    ein gutes Gerät ist auch das Roland RMP-5 https://www.roland.com/de/products/rmp-5/ (Rhythm Coach). U.a. zeigt es auch an, wie genau man trifft.


    Zum langsamen Einüben ohne jede Hilfe eigenen sich auch Check-Pattern. Die haben ein einfaches Muster, z.B. dieses:


    S H S H / S S S H / S H S H / S S V


    S ist dabei ein Sechzehntel-Pattern,
    H ein Halbe-Pattern,
    V als Schlusspunkt ein einfacher Viertel-Schlag.


    Beispiel:
    S: 1 e + a
    H: 2 +


    V: 1


    Hände wechselnd, also:


    S: RLRL
    H: R L



    Bei den Sechzehntel gehst Du alle 16 Kombinationen durch, also:
    1 e + a (4 Schläge)
    1 e + _ (3 Schläge, 1 Pause)
    _ e + a (3 Schläge, 1 Pause)
    ...
    _ _ _ _ (4 Pausen)



    Die Pausen-Sechszehntel legst Du am besten auf's Knie oder schlägst nur in die Luft. Wichtig ist der flüssge RLRL RL - Fluss: Den solltest Du nicht unterbrechen.


    Am Anfang fallen einige Kombinationen leicht, andere brauchen ein Wenig. Irgendwann "weiß" man, wo die 16-tel liegen, egal ob als Schlag oder als Pause. Fang langsam an. Nimm die Basstrommel oder das HiHat mit dem Fuß als Referenz für die Viertel (1 2 3 4), damit die rechte Hand immer auf einem Viertel liegt.


    Versuche zunächst, alle Schläge gleich stark zu setzen, sprich: aus derselben Schlaghöhe (Spiegel hilft). Betonungen / Akzente kannst Du dann später einführen ; -)



    Für die Gleichmäßigkeit noch ein Rat von Benny Greb: Atme. Gerade an den schwierigen Stellen. Benny: "Wenn wir die Luft anhalten, signalisieren wir unserem Körper 'GEFAHR!'. Also spielt er schneller, damit die Gefahr schnell vorübergeht. Atme ; -)"


    Grüße + viel Erfolg, Michael

    Hallo,


    hier 4 ausgesuchte Orientierungspunkte für Euch, um Preise in etwa einzuschätzen:
    * nach Abschreibung
    * nach Vergleich
    * nach Liebhaberwert
    * nach Nutzen.



    (1) PREIS NACH ABSCHREIBUNG
    In dieser Betrachtung geht es um den reinen monetären Rest(buch)wert. Nicht ganz eindeutig ist dabei, wie lange ein Musikinstrument durchschnittlich hält, bis es "verbraucht" ist: Ich habe da 15 Jahre in Erinnerung.


    Dann listet man alle (interessanten) Einzelteile auf, mit Anschaffungsjahr und Anschaffungspreis, rechnet das auf jeweils 15 Jahre herunter und hat einen Anhaltspunkt für den Restwert.


    Beispiel mit Zahlen, die das Rechnen vereinfachen:
    * mehrere Trommeln, 1980, 3.000 € => über 15 Jahre, Restwert 0 €
    * 4 neue Felle, alle 2011, zus. 600 € => -200 € für 5 Jahre => Restwert 400 €
    * mehrere Ständer, 2016, zus. 800 € => Restwert 800 € (oder etwas weniger nach Monaten gerechnet)
    * Reparatur durch Handwerker, 2015, 150 € => -150 € * 1/15 = -10 € => Restwert 140 €.


    Totaler Restwert: ca. 1.340 €


    Nimm man aktuelle Katalogpreise (Wiederbeschaffungswert) und schreibt diese wie eben gezeigt ab, kommen oft ähnliche Zahlen heraus.



    (2) PREIS NACH VERGLEICH
    Ihr sucht (in etwa) vergleichbare Kauf- oder Verkaufsangebote. Möglicherweise teilt man auch hier Schlagzeugteile geschickt auf.



    (3) PREIS NACH LIEBHABERWERT
    Das ist ein wenig, wie bei Oldtimern: Die haben nach Abschreibung häufig einen Restwert nahe 0 €, sind aber bei bestimmten Liebhabern begehrt. Die Herausforderung ist dann hierbei, zueinander zu finden.



    (4) PREIS NACH NUTZEN
    Das ist sicher der schwierigste Weg, denn es geht ums Zuhören und Wahrnehmen. Es ist Teil des Gesprächs, des Verkaufsgesprächs. Wem es gelingt, aus Einwänden und Verhalten den Bedarf, den heimlichen Wunsch, den durch das Schlagzeug ersehnten Nutzen herauszuarbeiten ... der hat gute Chancen, es zu einem interessanten Nutzwert anzubieten, der seinen Preis-wert-ist, vielleicht in veränderter Form.


    Wenn man dadurch etwa im Rahmen von (1) und (2) landet: Prima. Wenn man zum teureren Ende hin Abschließen kann: Glückwunsch. Und wenn's "am Besten umsonst sein soll", dann hilft auch ein höfliches "Ich danke für ihr Interesse, aber so wird es leider nichts mit uns."



    Grüße + viel Erfolg,
    Michael

    Hallo Andi,


    ich denke neben der reinen Spieltechnik muss man Musik auch fühlen können, also ein Gespür dafür haben, was als nächstes kommt, und wie alles zusammenpasst (gerade vorher, jetzt, gleich). Spielt man nicht nur Solo, kommt es auf die Musik als Ganzes an, d.h. unpassende Dominanz stört da eher, und fehlende Dominanz kann's ganz schön flau machen.


    Als Beispiel: als ich ca. 3 Monate Edrums-for-fun spielte, brachte mein Sohn ein Stück mit: Gitarre, Gesang, Cajon. Sehr erfahrene Musiker, alles geradeaus, mit viel Dynamik und Gefühl im Stück. Hab's 'mal zum Spaß begleitet und später aufgenommen. Auch jetzt, längere Zeit danach, finde ich, dass ich es kaum besser hätte begleiten können (wann sich zurückhalten, wann etwas aufnehmen, wie instrumentieren, wann "führen", wann wieder schweigen, wann "den Vorhang lupfen" usw.) ... Spieltechnik kann man daneben natürlich immer noch weiter verbessern ; -)


    Wäre ich Teil dieser Mini-Band gewesen, wären weitere Dinge dazugekommen: wie aufeinander hören und eingehen, wie sich ergänzen, wie welche Wirkung erzielen, wann welche Stimmungen hervorrufen, wie mit Noten den Text unterstreichen oder kontrastieren usw.


    Zu Deinen Fragen:
    1. Vielleicht könntest Du ähnliche Übungen daraus formulieren?
    2. Mir macht diese Art zu Spielen Spaß .... auf einem Workshop spräche mich das natürlich an ; -)


    Austauschrunden dazu würden für mich die Sache abrunden: dabei könnte es um bekannte Stücke gehen, um Versuche auf dem Workshop usw. Wer machete wann was, warum, wie wirkte das, was bewirken und wie verändern Alternativen, wie spielt man dasselbe Stück langweilig, aufpeitschend, herzzerreißend usw.


    Grüße, Michael

    Ob das Schichten aus Luftpolsterfolie genügend leisten können, muss man ausprobieren (mehrere Lagen, mehrere kleine Flächen)

    Hallo Agnaxis,


    so, die Luftpolsterfolie kann ich nun in ihrer Federkonstanten einschätzen. Daraus folgen auch einige Hinweise für eine wirksame Auslegung/Dimensionierung, d.h. Du erfährst in diesem Teil, wie Du eine geeignete Luftpolsterfolie findest.


    Was habe ich gemacht?
    Daten fand ich keine, Messungen wären aufwändig, Berechnungen wären möglich, Simulation erschien als das Mittel der Wahl.


    Was liegt zugrunde?
    Beobachtungen: die Luftpolster sind flache Zylinder; drückt man sie ein wenig zusammen, weiten sie sich etwas und nehmen ein wenig an Höhe ab, so dass das Volumen gleich bleibt; im Zylinderchen ist Luft, die sich näherungsweise wie ein ideales Gas verhält.


    Sind Federkonstanten von Luftpolsterfolien hier klein genug?
    Ja, und sie variieren sehr stark mit Belastung, Geometrie und ein wenig mit der Temperatur.


    Was weiß man über Federkonstanten?
    Schalte ich 2 Federn mit gleicher Konstante parallel (z.B. bei Verdopplung der Luftpolsterfläche), dann verdoppelt sich die insgesamt wirksame Federkonstante (umgekehrt: halbieren halbiert). Schalte ich 2 Federn mit gleicher Konstante in Reihe (Folienlagen), dann halbiert sich die insgesamt wirksame Federkonstante (Spezialfall der reziproken Addition).


    Sollte die Zwischenlage daher ganzflächig oder streifenförmig sein?
    Ganzflächig. Wenn man eine Luftpolsterfläche halbiert, halbiert sich zwar die Gesamtfederkonstante. Aber gleichzeitig verteilt man die auf sie wirkende Kraft (Gewicht von Platte, Schlagzeug, ggf. Hocker, ggf. Drummer) auf halbe Fläche: die individuelle Kraftbelastung pro Luftpolster verdoppelt sich dadurch. Luftpolster vergrößern ihre Federkonstante quadratisch mit der auf sie wirkenden Belastung, bei doppelter Belastung also um den Faktor 4. Eine streifenförmig halbierte Fläche würde also die Gesamtfederkonstante verdoppeln (1/2 * 4 = 2). Das ist nicht gut, wenn man kleine Werte anstrebt.


    Halbiert Verdoppeln der Schichtdicke die Gesamtfederkonstante?
    Ja. Das scheint zu gelten. Das ist auch plausibel, denn die Kraft aus der Belastung ist in jeder Schicht gleich (sie verschwindet ja nicht ; -)


    Wie stark wirken sich Temperaturschwankungen aus?
    Nur wenig. Etwas heißer, macht etwas nachgiebiger (etwas kleinere Federkonstante). Im Vergleich zu den übrigen Auswirkungen ist das aber eher zu vernachlässigen.


    Welchen Durchmesser sollten die Zylinder bei gleicher Höhe haben?
    Je größer, desto kleiner wird deren Federkonstante.



    Zusammengefasst:
    Für möglichst kleine Gesamtfederkonstante der (dünnen) Zwischenlage aus Luftpolsterfolie ...
    * lege sie ganzflächig unter der Schalgzeugfläche aus
    * erhöhe ggf. die Anzahl ihrer Lagen
    * alternativ: verwende Luftpolster-Zylinderchen mit größerer Höhe
    * bevorzuge Folien mit möglichst großem Zylinderdurchmesser.



    Zum schwingenden System auf Deinem schwingenden Boden:
    * D Federwirkung: Luftpolsterfolie
    * m Masse: (dünne) Stabilisierungsplatte, Schlagzeug, ggf. Hocker + Drummer


    * die Resonanzfrequenz ist auch hier f=2*pi*wurzel(D/m)
    * WEIL wir D im Verhältnis zur beschwingten Masse m deutlich kleiner machen als bei Dir im Boden oder bei mir in der Decke, verschiebt sich die Resonanz des Luftpolsters zu deutlich tieferen Frequenzen
    * damit schließt sich der Kreis zu meinen vorigen Ausführungen bzgl. Übertagungsfunktion einzelner und in Reihe geschalteter schwingfähiger Systeme


    * man könnte auch sagen: je kleiner die Gesamtfederkonstante der Luftpolsterfolie wird, desto mehr Schwingungsenergie nimmt sie für sich in Anspruch, und der Boden/meine Decke darunter "gehen deutlich leerer aus" ... und es wird ruhiger.


    Grüße, Michael

    Hallo Agnaxis,

    Alternativ zu einer geringen Federkonstante dürfte auch eine gute Energiedissipation des Materials sein.

    Das habe ich auch zuerst gedacht. Die Verhältnisse zeigen sich allerdings so:
    * der Verlustfaktor bestimmt u.a., wie schnell die Energie der Schwingung abnimmt (also etwa in Wärme umgewandelt wird)
    * das Verhältnis der Federkonstanten bestimmt wesentlich die Energieaufteilung zwischen zwei schwingenden Systemen.


    Vergröbert:
    * Wenn das Nachklingen sehr kurz sein soll, brauchst Du eine hohe Dämpfung.
    * Wenn der Energieeintrag in den Boden klein sein soll, brauchst Du eine Winzigkeit der Federkonstante der Zwischenschicht.
    * Wenn der Energieeintrag kleiner wurde, wird das Nachklingen weniger bedeutsam.



    Ich vermute, dass für Deinen Boden die relevante Federkonstante eher kleiner ist, als die meiner Decke. Deshalb wird vermutlich Deine Unterlage eine extrem kleine Federkonstante aufweisen müssen. Ob das Schichten aus Luftpolsterfolie genügend leisten können, muss man ausprobieren (mehrere Lagen, mehrere kleine Flächen). Ob Silomer als Aufnehmer für Baulasten das kann, weiß ich nicht (Schlagzeug und Drummer fallen wohl eher nicht in die Größenordnung einer Baulast ; -) "Weicher als Watte" wäre das Ziel ..


    Wer lieber in Übertragungsfunktionen denkt, vgl. erzwungene Schwingungen beim gedämpften harmonischen Oszillator:
    * der vorhandene Boden überträgt kleine Frequenzen praktisch 1:1
    * zu seiner Resonanzfrequenz hin überträgt der Boden sehr viel mehr Energie (akkumuliert sich quasi auf)
    * dessen Spitze bestimmt die Dämpfung (kleine Dämpfungen führen zur Resonanzkatastrophe)
    * bei höhren Frequenzen kann der Boden immer weniger folgen
    * bei sehr hohen Frequenzen ginge das stetig gegen "Null", falls nicht andere Schwinger "aktiv" werden (deren höhere Resonanzfrequenz)


    Deswegen sind beispielsweise Wände und die meisten anderen Dämmstoffe:
    * stark dämpfend bei höheren Frequenzen, etwa im Sprachbereich um die 1 kHz
    * zu tieferen Frequenzen hin immer hellhöriger
    * bei Freqeunzen unter 100 Hz katastrophale Dämmer, oft eher Verstärker.


    Würde man die Hauptfrequenz bei Dir messen, läge sie vermutlich auch unter 100 Hz. Bei meiner Decke sind es hörbare ca. 36 Hz.


    Meine vorgeschlagene "Winzigkeit einer Federkonstanten" für die Zwischenschicht überlagert im folgenden Bild eine gleichartige Resonanzkurve mit einer Resonanzfrequenz weiter links .. dadurch bleibt nach dieser Schicht für den Boden nur eine abgeschwächte Auslenkung übrig .. "Weicher als Watte" ist dazu notwendig.


    Zu meiner Eingangsbemerkung bzgl. Dämpfung und Energieaufteilung: reale Böden/Baustoffe haben Verläufe, die eher der blauen oder roten Kurve folgen. Je kleiner die Federkonstante der Zwischenschicht wird, desto unbedeutender wird der Effekt aus der Resonanzüberhöhung (die der Boden sowieso unveränderlich vorgibt), so dass meine oben genannten Vergröberungen nahzu vollständig zutreffen. Und diese Verhältnisse zu erreichen kann nur das Ziel in der Praxis sein ; -)




    Grüße, Michael

    Hallo Agnaxis,


    vielen Dank für Deine Antworten.


    Ups, da habe ich mich wohl eingangs verlesen: "(...) man spürt die Vibrationen in der/* selben */ Etage /* DARÜBER */ regelrecht mit den Füßen (...)".


    Sorry, hat aber insgesamt, wenigstens für mich, zur Klärung der Verhältnisse bei Dir vor Ort beigetragen.


    D.h. wir sind uns einig, dass der Übertragungsweg von einem Boden zum anderen lautet: Schlagzeug - Boden - Estrich - Estrich - Boden ?


    Falls ja, dann zu den Antworten. Silomer würde helfen, ist aber meines Erachtens nicht unbedingt nötig (Preis). Auch ist die Auslegung/Dimensionierung anhand der Daten von Silomer zwar möglich, aber etwas unhandlich.


    Entscheidend scheint zu sein, eine Schicht mit möglichst kleiner Federkonstante unter das Schlagzeug (insgesamt, oder Fußmaschine oder oder) zu legen - Tendenz bei der Auswahl: "noch weicher als Watte". Gummimatten werden wahrscheinlich nicht weich genug sein, ebensowenig Teppiche. Eine oder einige Lagen Luftpolsterfolien könnten bereits ausreichen, etwa aus Restbeständen ; -)



    Insgesamt könnte "eine" Lage Luftpolsterfolie mit einer dünnen härteren Lage darüber für die Stabilität (Sperrholz, Kunststoff, Metall o.ä.) bereits genügen. Weiter verbessern könntest Du die Wirkung durch Streifen von Luftpolsterfolie anstelle einer durchgehenden Lage.


    Wenn tatsächlich der Ausbreitungsweg über den Estrich dominiert, dann hast Du den Eingangskanal in den Estrich mit dieser Maßnahme unterbrochen oder wenigstens geschwächt ... und weitere Randeffekte wirken sich nur noch wenig aus.


    Nochmals, nichts für ungut, und lass' 'mal hören, ob das bei Dir funktioniert.


    Grüße, Michael

    Hallo Agnaxis,


    vielen Dank, das sind ja einige nützliche Zusatzinformationen.


    (A) Rätselhaft bleibt für mich die Physik in Deinem Haus:
    * die mechanische Schwingungsübertragung schließt Du ja aus (nicht über Luft, nicht über Festkörper wie Boden und Wände ... dann bleibt ja kein mechanischer Weg)


    Dann bleiben nur noch folgende Übertragungen über:
    * thermische Schwingungen
    * chemische Schwingungen
    * elektrische Schwingungen
    * magnetische Schwingungen
    * elektromagnetische Schwingungen
    * nukleare Schwingungen
    * informatorische Schwingungen
    * biologische Schwingungen,


    über die der Nachhall der Bassdrum mit der schwingenden Decke genau darüber zusammentreffen kann.


    (Die Information habe ich einmal mit dazugenommen, weil einige Patentrechtler die Auffassung vertreten, sie sollte mit zu den Naturkräften zählen, die ein Erfinder nutzt, um Naturkräfte zielgerichtet für sich arbeiten zu lassen. Dann wäre auch Software leichter mit Patentrechten als technische Erfindung zu schützen.)



    Ich fürchte, Du wirst Dich doch noch einmal genauer mit der mechanischen Übertragung beschäftigen müssen, wenn Du eine wirksame Lösung möchtest, und nicht nur Geld für fehlschlagende Versuche ausgeben möchtest. Deine vagen Überlegungen/Hoffnungen zielen ja auch in diese Richtung.



    ( B ) Einige Orientierungspunkte dazu.
    Ein akustisches Schalgzeug "in voller Fahrt" kann so um die 105 dB bis 120 dB Krach machen (also knapp unterhalb eines startenden Düsenjets bei ca. 130 dB ).


    100 dB gemessener Luftschalldruck ergeben auf 1 m2 Fläche eine Kraft von ca. 2 N (also 200 g als Gewicht). Bei 6 m2 wären das also um die 12 N Kraft.


    Meine Decke hat gemessen eine Federkonstante D von ca. 57.000.000 N/m, wobei ich vereinfachend eine Deckenmasse von 1.000 kg annahm: in diesem Massenverhältnis wäre D dann größer oder kleiner.


    100 dB == 12 N bei 6 m2 == 0,2 um Deckenauslenkung (das sind 200 nm oder 0,0002 mm).


    Das ist in etwa die Größenordnung bei richtig lautem Schlagzeug. Diese Auslenkungen in etwa spürst Du. Bei 20 dB darunter, also 80 dB Krach an der Quelle, sind die nur 1/10 so stark. D.h. die Auslenkung der Decke sinkt dann auf ca. 0,02 um = 20 nm. Bei 40 dB weniger sind es 1/100 oder 2 nm usw.


    Du wirst also sehr schnell sehr wenig spüren ... aber umsomehr hören, denn unser Ohr kann da sehr lange sehr gut ; - )


    Diese Auslenkungen würdest Du in ähnlicher Größenordnung auch in Wänden (longitudinal) oder Decken (transversal) finden. Wie stark der weitere Raum darüber mitschwingt, hängt von mehreren Dingen ab.


    Hörbarer Körperschall wird nur hörbar, wenn die in Schwingung gebrachte Membran/Wand in einer ähnlichen Größenordnung auslenkt. Also 200 nm Auslenkung durch Körperschall ergeben an 6 m2 Wand dann wieder 100 dB Krach. Plus Minus. Bei 20 nm wären es 80 dB Krach usw.



    (C) Hören wäre empfindlicher als spüren, und messen wird vergleihbarer als hören.
    Wenn Du über die Lüftungskanäle "nichts hörst" oder im 2. Stockwerk darüber "nichts hörst", kann das nur bedeuten: "im VERGLEICH zum Umweltgeräuschpegel kommt vom Schlagzeug weniger an". (Also: es kommt gleich viel an, es fällt nur nicht auf, es wird überdeckt.)


    Dabei gibt es deutliche Unterschiede mit der Tageszeit. Ein ruhiges Zimmer bei Nacht liegt bei etwa 35 dB Umweltkrach, bei Tag sind es ca. 45 dB - 50 dB, bei vorbeifahrenden Fahrzeugen können es 65 dB - 75 dB oder mehr sein.


    Beispielrechnung:
    * Annahme: Schlagzeug im Keller: 100 dB
    * Annahme: Raum darüber: 65 dB Umweltkrach


    * Dann "hört man nichts" über die Lüftung, wenn die Lüftungskanäle den Schalldruck um ca. 35 dB vermindert.


    * Das ist nicht unplausibel: in meinem Haus dämpft der Luftweg entlang eines Flures, über das Treppenhaus, einen anderen Flur entlang ca. 30 dB.


    * Beleg: einmal bei Nacht überprüfen.



    (D) Zusammengefasst:
    * den mechanischen Wegen solltest Du meiner Auffassung nach mehr Aufmerksamkeit widmen
    * "spüren" ist gemessen am "hören" eine denkbar unsensible Messung; "messen" wäre noch weiterführender (Amplituden, Frequenzen etc.)
    * ein Gefühl für die zu erzielende Mindestdämpfung gemessen am Umweltkrach wäre schon wichtig, wenn es nicht nur um klirrende Möbel im Raum darüber geht, sondern auch Nachbarn "etwas davon haben könnten".


    Grüße, Michael